Aus dem Theater Vorpommern

Der Jubel des Publikums am Ende fünften Philharmonischen Konzerts wollte nicht abbrechen. Romely Pfund und das Orchester Vorpommern hatten sich ihn nach dem Beschließen des in dieser Spielzeit zu Ende gehenden Beethovenzyklus unter dem Motto „Natur und Tanz“ wahrlich verdient.

Der straffe Taktschlag der Dirigentin ließ in der sechsten und siebten Symphonie Beethovens keinerlei schwülstigen Pathos zu, sondern präsentierte die Partitur mit einer wohldosierten Portion Biss und Kantigkeit.
Zuletzt glänzte ja das Orchester im Greifswalder Hause mit der Loriot-Fassung von Richard Wagners „Ring der Nibelungen“. Den Sängern leuchteten vor Musizierlust die Augen und Rüdiger Bloch gab in der Rolle des Loriot die passenden Spitzen des trefflich zusammengestrichenen Gesamtkunstwerks.
Nach so viel Wettstreit zwischen Loriot und Wagner sei allen Besuchern des hiesigen Mußentempels Bernsteins „Candide“ empfohlen. Hier heißt es ‘Voltaire vs. Leibnitz’. Eine Produktion reich an Kostümen, ansprechendem Bühnenbild, knackiger Musik und genügend Philosophie. Denn was steckt eigentlich hinter der bestmöglichen aller Welten? Viel Theater. Ganz gewiss.

Geschrieben von Uwe Roßner