Wie auf dem Symbol der Antiatombewegung strahlte die Sonne über Greifswald. Das Motto „Atomkraft nein danke“ lag förmlich in der Luft. Gut gefüllt war der Marktplatz, auf dem die Hauptkundgebung stattfand. Viele Greifswalder, jung und alt, politisch Aktive und Familien waren vor Ort und lauschten zunächst der Lokalband Stonebirds. Die Stimmung war ausgelassen und das Wetter weitaus besser als bei der Demonstration im Dezember.
Wie im Wendland?
Dennoch wurden bei der Kundgebung laut Polizeiangaben zunächst nur 650 Demonstranten gezählt. Neben Greifswald gab es Kundgebungen in 23 weiteren Städten am 12. Februar, unter anderem in Karlsruhe. Von hier aus wird der Castor am 16. Februar starten. Aber auch in Kassel, Halle oder Bernau demonstrierten Atomgegner. Auf dem Greifswalder Marktplatz wurde die Menge von Mignon Schwenke (Die Linke.) und Daniel Dedlow vom Anti-Atom Bündnis NordOst begrüßt. „Das ist ein tolles Bild hier. Es sind auf gar keinen Fall weniger als im Dezember“, glaubte Mignon Schwenke. Weiterhin rief sie: „Wir brauchen Solidarität des ganzen Landes!“ und freut sich auch darüber, dass die lokalen Landwirte mir ihren Treckern ebenfalls auf dem Marktplatz waren. Dabei fühlte sie sich ans Wendland erinnert.
Jeder Castortransport ist ein Risiko
Als Nächstes sprach Nadja Tegtmeyer vom Anti-Atom Bündnis. Sie forderte in ihrer Rede einen sofortigen Ausstieg und den respektvollen Umgang mit der Umwelt und Natur. „Die Atomenegie bremst die regenerativen Energien aus“, stellte sie dar. Vor allem sehe sie die ungeklärte Endlagerfrage kritisch. Für eine Dauerlösung sei die Atomindustrie selbst verantwortlich. „Jeder Transport birgt ein Risiko“, sagte Fleckmeier und fuhr fort, dass es für Zwischenfälle keinen Katastrophenplan geben würde. Immer wieder klatschte die Menge anerkennend. Für große Freude sorgte indes ein Schaf, dass sich auf dem Marktplatz befand und ein grünes Banner auf dem Rücken trug.
Veranstalter spricht von 2.000 Demonstranten
Ein wenig später setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Vom Marktplatz aus ging es über die Lange Straße, am Tierpark vorbei zum Bahnhof. Hier fand eine Zwischenkundgebung statt. Während des Zuges sind offenbar mehr Demonstranten hinzugekommen – die Veranstalter sprachen von insgesamt 2.000 Teilnehmern.
Vergleicht man diese Demonstration mit der im Dezember, so lässt sich feststellen, dass insgesamt weniger protestierten und oft waren es doch wieder die gleichen Gesichter, die zu sehen waren. Vor allem waren die Grünen, die mit Claudia Roth aufwarteten und „Die Linke.“ erneut mit zahlreichen Flaggen und Luftballons vor Ort. Der Veranstalter Anti-Atom Bündnis NordOst spricht insgesamt von einem Erfolg. Noch weitere Aktionen sind rund um den Transport geplant. Der Castor wird voraussichtlich am frühen Morgen des 17. Februar den Werkbahnhof Lubmin erreichen.
Text: Christine Fratzke, Fotos: Christine Fratzke, David Vössing (Aufmacher), Marco Wagner (Anticastordemo Dezember)
Wer hat denn da Ahnung von?
Einen schönen Gruss ans Ikuwo…
+1!
Und alle dachten immer, du wärst hier die Troll – müssen wir uns wohl geirrt haben. Sorry.