Die Studierendenschaft hat für eine Beibehaltung des umstrittenen Namenspatrons Ernst Moritz Arndt gestimmt. Die Kampagne „Uni-ohne-Arndt“ muss eine schwere Niederlage hinnehmen. Wie konnte das passieren?
Das neue Jahr ist noch jung, doch bereits nach 15 Tagen hatte Greifswald seine erste Sensation. Eine Mehrheit der Studierenden sprach sich bei der ersten Urabstimmung der Geschichte der Universität Greifswald für eine Beibehaltung des Namenspatrons Ernst Moritz Arndt aus. Das ist ein echter Knaller, mit dem die wenigsten gerechnet haben dürften. Doch das Ergebnis an sich ist noch gar nicht das eigentlich Überraschende. Die echte Überraschung ist das grandiose Scheitern einer bis ins Detail durchgeplanten, Greifswald völlig umspannenden und alle anderen Themen überdeckenden Medienkampagne.
Das Scheitern der Kampagne „Uni-ohne-Arndt“, deren Protagonisten stets glaubten, auf der Siegerstraße zu sein und nun doch als Verlierer vom Platz gehen müssen. Das Szenario kurz nach Bekanntgabe des Ergebnisses im Mensaclub erinnert ein wenig an das Debakel von Barcelona, als der große FC Bayern in der Nachspielzeit die Champions League verspielte. Bedröppelt stehen sie da, als Wahlleiter Robert Herold den Anwesenden das vorläufige Endergebnis mitteilt. 43,4 Prozent für eine Namensablegung, 49,9 Prozent für eine Beibehaltung, dieser Schock sitzt tief.
Während einige Anwesende verhalten klatschen und die Arndt-Befürworter ihren Überraschungssieg feiern, verlassen viele „Uni-ohne-Arndt“-Mitglieder sofort den Club. Ein sichtlich angefressener Sebastian Jabbusch, Mitinitiator gemeinsam mit der Grünen Hochschulgruppe und Sprachrohr der Kampagne, gibt Durchhalteparolen aus. „Wir haben zwar verloren, dennoch ist das Ergebnis kein schlechtes. Ein sehr großer Teil der Studierenden hat sich gegen Arndt als Namenspatron ausgesprochen, das sollte doch zu denken geben. In Berlin wäre das beispielsweise nicht denkbar“, erklärte Jabbusch seine Deutung des Ergebnisses.
Ein großes Problem sei außerdem die Fragestellung gewesen, in der die Alternative zu Arndt ein schlichtes „Universität Greifswald“ gewesen ist. „Das Ergebnis drückt aus, dass die Leute einen Namenspatron wollen und ihnen Uni Greifswald zu wenig ist“, so Jabbusch weiter.
Doch die Körpersprache des sonst das Scheinwerferlicht suchenden Jabbusch sagt etwas Anderes. Ungehalten weist er ein anwesendes Kamerateam darauf hin, die Kamera auszuschalten. Mit dieser deutlichen Niederlage hat er nicht gerechnet. Doch das Ergebnis hatte sich in den Stunden zuvor bereits abgezeichnet, so dass die Gruppe gegen Arndt sich schnell an die letzten Strohhalme zu klammern versuchte.
Im Laufe des Transports der Wahlurnen war eines der Siegel, welche die Urnen vor Manipulationen schützen sollten, versehentlich durch einen Hausmeister beschädigt worden. Jabbusch twitterte daraufhin, er sei „bestürzt, dass eines der Wahlurnensiegel beschädigt war“. Aus den Verlierern wurden auch noch schlechte. Wahlleiter Robert Herold versicherte, dass es absolut keine Möglichkeit zur Manipulation gegeben habe, die Urne sei stets unter Aufsicht gewesen.
Das Ergebnis ist gültig und es spiegelt den Willen der Studierendenschaft wieder. Das ist erstaunlich, angesichts der Tatsache, dass das vergangene Jahr das Paradebeispiel einer einseitigen Medienoffensive war, an der sich auch der moritz beteiligte (siehe Dezemberausgabe und regelmäßiger „Arndt des Monats“). Sie begann mit einem als Arndt verkleideten Sebastian Jabbusch, der vor der Mensa Arndt-Passagen rezitierte. Ihren frühen Höhepunkt hatte sie auf einer klug inszenierten Vollversammlung im Sommer 2009, bei der über 1000 Studierende gegen den Namen stimmten. Unterstützt wurde das Unterfangen von einer gut designten und professionellen Website. Doch der wahre Clou, sozusagen das Meisterstück, war es, die auflagenstärksten deutschen Leitmedien wie die ZEIT oder die Süddeutsche Zeitung dazu zu bringen, über die Kampagne und ihre Aufgabe zu berichten.
Einen großen Teil zur einseitig geführten Debatte trugen auch die Arndt-Befürworter bei. Die „Arndt-AG“ machte bis zuletzt einen völlig unorganisierten Eindruck, von ihnen war in der Öffentlichkeit lange wenig bis nichts zu hören. Wie sich herausstellte, aus gutem Grund. Bei den Podiumsdiskussionen der letzten Monate konnte man ihren Vorsitzenden Thorben nur als einen Schatten bezeichnen, gegenüber den rhetorisch gewandten „Uni-ohne-Arndt“-Rednern. Einzig und allein Marco Wagner konnte unter anderem in einem Gespräch mit dem moritz (mm81) dieses Image aufbessern. Aber auch er schien bis zuletzt nicht an einen Sieg zu glauben.
Warum also dennoch das große Scheitern der Arndt-Gegner? Ist das nun ein Bekenntnis der Studierendenschaft zu Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass, wie in den webMoritz-Kommentaren von einigen geistig Umnachteten propagiert wurde? Das zu behaupten ist Populismus, womit das Schlagwort des letzten Jahres gefallen ist (siehe Seite 15). Die Gründe sind vielschichtiger: Zum einen wird es viele gegeben haben, die lieber Arndt als Namenspatron befürworten, als gar keinen zu haben. Zweitens gibt es schlechtweg einen nicht unbeträchtlichen Teil an Arndt-Befürwortern in der Studierendenschaft. Das sind jedoch keine durchgeknallten Nazispinner, sondern lediglich Menschen, denen das Festhalten an Altbewährtem als der einfachste und beste Weg erscheint.
Dass der Anteil Studierender konservativer Prägung sehr groß ist, zeigte auch der jüngste Wahlerfolg des RCDS bei der StuPa-Wahl. Das Zünglein an der Waage aber sind jene Studierende gewesen, die eine Herzensangelegenheit von einer weiteren Sprosse auf einer Karriereleiter unterscheiden können und sich nicht als solche instrumentalisieren lassen wollten. Denn Stärken und Schwächen, Erfolge und nun auch Niederlagen liegen bei „Uni-ohne-Arndt“ eng beieinander. Sie sind gebündelt in einer einzigen Person: Sebastian Jabbusch, ihr Mitinitiator und Sprachrohr.
An ihm scheiden sich die Geister. Er macht zuviel auf einmal. Er ist im Vorstand der Piratenpartei Mecklenburg-Vorpommern, er war Chefredakteur des webMoritz, Stupist und Senator. Momentan liefert er sich einen Kleinkrieg mit der Senatsvorsitzenden (siehe Seite 9). Um alles, was er macht, inszeniert er ein großes Tamtam. So stellen sich viele die Frage: Ist er wirklich mit dem Herzen bei der Sache? Welche Leiche hätte er an einer anderen Universität gefunden? Ist die Arndtkampagne, sind wir nur Mittel zum Zweck der Selbstprofilierung?
„Uni-ohne-Arndt“ fehlte es an etwas Essentiellem: an Identität. Und an einer echten Alternative. Die Kampagne hat es verpasst, ein frisches unbelastetes Gesicht an seine Spitze zu stellen, als sie auf der Höhe ihres Erfolgs war. Sie hat es verpasst die Geschichte eines anderen Menschen zu erzählen und so frischen Wind hineinzubringen. So blieben die Gesichter hinter Jabbusch weitestgehend grau und ein letztlich entscheidender Teil der Studierenden wurde der Kampagne überdrüssig.
Es ist Sebastian Jabbusch hoch anzurechnen, dass er einen großen Teil zur Belebung der Diskussion um Arndt beigetragen hat. Auch die Senatsvorsitzende Maria-Theresia Schafmeister betont, dass sie es toll finde, was Studierende alles auf die Beine stellen können. Doch glaubt sie nicht, dass sich die Senatoren davon großartig beeindrucken lassen. Denn die endgültige Entscheidung über die Ablegung des Namens der Universität fällt der Senat. Eine eigens eingesetzte Kommission zum Namenspatron wird im Februar ihre Ergebnisse dort vorstellen. Die Vorsitzende des Senats rechnet mit einer Entscheidung im März.
Bis dahin wird noch einige Zeit vergehen, doch die nächste Niederlage für die Gegner Arndts kann es schon in den nächsten Tagen geben. StuPa-Präsident Korbinian Geiger vermutet, dass es im Parlament einen Antrag geben wird, den Namen Ernst Moritz Arndt, der erst vor wenigen Monaten vom Parlament von den Briefköpfen gestrichen wurde, wieder in die Dokumente der Studierendenschaft aufzunehmen. Es wäre nur die logische Konsequenz, stets dem Willen der Studierendenschaft zu folgen. Anfühlen würde es sich, als hätte es das letzte Jahr, all die Diskussionen und Debatten nie gegeben. Einige Studenten haben bereits wütend angekündigt, die Universität zu wechseln.
Es ist die Geschichte eines großen Scheiterns.
Ein Feature von Alexander Müller mit einem Bild von Marco Herzog
(Der Beitrag war bei der Onlinestellung versehentlich als Artikel angegeben, welches korrigiert wurde. Auf Hinweise Sebastian Jabbuschs hin, wurden außerdem zwei Ungenauigkeiten verbessert. Bei der Aktion vor der Mensa hat er keine Zitate vorgetragen, sondern Passagen. Des Weiteren ist er nicht der alleinige Initiator von Uni-ohne-Arndt, sondern hat sich einer Idee der Grünen Hochschulgruppe angeschlossen. Wir bedauern diese Fehler. A.d.Chefredaktion)
1.) Einem Pressesprecher vorzuwerfen, dass er häufig in der Presse ist, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
2.) Als ich Moritz TV bat, die Kamera auszuschalten, war in einem privaten Gespräch mit der Senatsvorsitzenden Prof. Schafmeister. Danach habe ich demMoritz TV Team ein ausführliches Interview gegeben. Die Formulierung oben halte ich für unredlich.
3.) Die Kampagne begann nicht im Juni 2009, sondern mit dem Arndt des Monats im Frühjahr 2006 mit dem "Arndt des Monats" im Moritz Magazin.
4.) Als ich das Ergebnis der Urabstimmung wußte verließ ich nicht "geknickt" den Raum. Ich musst schlicht nach draußen gehen, um die Informationen an zahlreiche wartende Journalisten wie DPA, DDP, NDR, Sputnik, Hamburger Abendblatt und viele andere durchzugeben. Im Mensaclub war es jedoch zu laut.
5.) Wir zweifelten NICHT das Wahlergebnis an und waren KEINESWEGS schlechte Verlierer. Die volle Twitternachricht, die oben verkürzt zitiert wird lautete:
3.) "Wir" haben nicht geglaubt auf einer "Siegerstraße" zu sein. Im Gegenteil: Wir haben stets betont, wie knapp das Ergebnis werden könnte. Letztlich haben auch nicht "wir" gewonnen oder verloren, sondern es hat lediglich die Studierendenschaft, Ihren Willen bekundet. Dies ist ein Gewinn für alle.
10.) Ob der Autor dies glauben mag oder nicht: Weder die Süddeutsche, noch SpOn, noch DIE WELT, noch DIE ZEIT, weder Deutschlandradio oder NDR INFO, weder MDR Sputnik und auch nicht "Neues Deutschland" (etc etc.) haben WIR angerufen.
Ich wäre auch stolz darauf, so viele Medien quasi ferngesteuert kontrollieren zu können. Tatsächlich fanden jedoch offensichtlich die Redakteure der jeweiligen Zeitungen das Thema einfach spannend. Viele riefen UNS – oft mich als Pressesprecher – einfach an. Der Trick: Ich habe unter "Presse" auf der Website meine Telefonnummer veröffentlicht.
Die meisten Zeitungen, die WIR angeschrieben haben (z.B. Frankfurter Rundschau, TAZ) haben nicht, oder erst viel später reagiert.
11.) Der Autor unterstellt im Artikel wir hätten eine "einseitige Debatte" geführt. Mal abgesehen davon, dass das schon aus der Natur der Sache heraus nicht funktioniert (das wäre sonst ein Monolog!), haben wir zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, wo wir uns mit Arndt-Befürworter getroffen haben:
– Ikuwo Greifswald (Prof. Bach)
– Diskussion im Debattierklub Greifswald (Pro-Arndt AG)
– Diskussion im radio98eins (Pro Arndt AG)
– Diskussion mit dem Verein "Freunde und Förderer der Uni Greifswald" (Pro Arndt AG)
– Zeitung zur Urabstimmung (Pro Arndt AG)
– Wissenschaftliche Anhörung des Senats & Bürgeranhörung des Senats (Arndt-Befürworter aus allen Spektren)
–
3.) "Wir" haben nicht geglaubt auf einer "Siegerstraße" zu sein. Im Gegenteil: Wir haben stets betont, wie knapp das Ergebnis werden könnte. Letztlich haben auch nicht "wir" gewonnen oder verloren, sondern es hat lediglich die Studierendenschaft, Ihren Willen bekundet. Dies ist ein Gewinn für alle.
Zunächst mal zu Punkt 10:
"10.) Ob der Autor dies glauben mag oder nicht: Weder die Süddeutsche, noch SpOn, noch DIE WELT, noch DIE ZEIT, weder Deutschlandradio oder NDR INFO, weder MDR Sputnik und auch nicht "Neues Deutschland" (etc etc.) haben WIR angerufen.
Ich wäre auch stolz darauf, so viele Medien quasi fernsteuern zu können. Tatsächlich fanden jedoch die Redakteure der jeweiligen Zeitungen das Thema einfach spannend. Viele riefen UNS – oft mich als Pressesprecher – einfach an. Der Trick: Ich habe unter "Presse" auf der Website meine Telefonnummer veröffentlicht."
Schon die Tatsache, dass du stolz darauf wärest so viele Medien fernsteuern zu können, zeigt eine m. M. nach höchst problematische Grundeinstellung zu Medien.
Und nun noch eine Korrektur zu Punkt 11: Die Debatte in der ESG wurde mitnichten von EUCH organisiert, sondern von der ESG, die euch dann dazu eingeladen hat, daran teilzunehmen. Ich hoffe, die anderen Punkte in Punkt 11 entsprechen der Wahrheit.
Übrigens zeigt dein Kommentar "
Die Debatte in der ESG wurde vielleicht von der ESG organisiert, aber sie war eigentlich anfangs gar nicht als Debatte angedacht. Eigentlich sollte da Herr Garbe allein sprechen und wahrscheinlich nochmal klar machen, wieso Arndt ganz ein toller Bursche war. Nur auf die Inititiative einiger ESG- Mitglieder wurde dann auch die Gegenseite eingeladen und es konnte zu einer mehr oder weniger fairen Diskussion kommen. Zudem war die ESG nicht mal in der Lage, eine Ausschlussklausel zu formulieren, weshalb sich dann auch zwei Faschisten aus dem Kameradschaftsspektrum dort einfinden und sich in Wortergreifung üben konnten.
Steffen, das würde mir viel mehr zu denken geben, als die Einstellung von Sebastian Jabbusch gegenüber der Medien…
Die Debatte wurde nicht nur "vielleicht" von der ESG organisiert, sie wurde tatsächlich von der ESG organisiert. Relativierungen wie "vielleicht" sind fehl am Platze. Es gab zunächst Überlegungen, Dr. Garbe einzuladen. Es war nie die Rede davon, dass keine kritischen Rückfragen gestellt werden sollten. Ich habe mich zwar dagegen ausgesprochen, Sprecher von UoA einzuladen, da ich (wie sich zeigte zu Recht) kein wissenschaftliches Niveau von ihnen erwartet habe. Zu keinem Zeitpunkt war jedoch die Rede davon, dass Arndtkritiker nicht eingeladen werden sollten. Die Diskussion war fair, wenngleich einige Redebeiträge natürlich kritisch zu sehen sind und zwar von beiden Seiten.
Dein vielleicht ist überflüssig, die ESG hat die Debatte organisiert. Es war von Anfang an als Debatte gedacht. Ich habe mich zwar von Anfang an gegen eine Beteiligung von UoA-Vertretern in Form eines Vortrages gewandt, da ich ein wissenschaftliches Niveau, wie es eingetreten ist, befürchtet habe. Es war jedoch nie davon die Rede, eine kritische Debatte zu unterbinden. Desweiteren habe ich mich (im Nachhinein glücklicherweise) davon überzeugen lassen, auch UoA-Vertreter einen Vortrag halten zu lassen. Sie haben meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Die Debatte lief fair ab.
Wie Du zu Medien stehst, sei Dir natürlich selbst belassen. Es ging ja auch mehr darum, aufzuzeigen, wie Medien auf die Initiative Uni ohne Arndt zugingen; das hat Sebastian obig ja kurz erläutert, um so die irrige Ansicht Alexanders in diesem Punkte zu korrigieren. Medien fernsteuern geht in dieser Gesellschaft übrigens nur, wenn mensch entsprechend Millionenkapital hat oder einem/r die Verlage/Sender etc. selbst gehören. Weder das eine noch das andere liegt bei Sebastian oder der Initiative Uni ohne Arndt vor. Wie Medienfernsteuerung ausschaut, zeigen exemplarisch immer wieder die INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, sprich: Gesamtmetall) oder auch das CHE (Bertelsmann).
Unter Punkt 11 stand nicht "haben wir Veranstaltungen organisiert", sondern "haben wir zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, wo wir uns mit Arndt-Befürworter getroffen haben". Also bitte keine Potemkinschen Dörfer aufbauen oder hier unlauter Leute der Lüge bezichtigen. Danke!
Ok, dann ersetze gerne "organisiert" durch "durchgeführt". Tatsache bleibt, dass die Formulierung falsch ist, auch die Durchführung der Veranstaltung geschah durch die ESG und nicht durch UoA.
Ok, dann ersetze gerne "organisiert" durch "durchgeführt". Tatsache bleibt, dass die Formulierung falsch ist, auch die Durchführung der Veranstaltung geschah durch die ESG und nicht durch UoA. Die Gefahr eines Potemkinschen Dorfes ist nicht gegeben. Desweiteren habe ich keinen der Lüge bezichtigt, sondern nur meiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass die restlichen Punkte korrekt sind. Grund, die Korrektheit nicht vorauszusetzen, ist eben die falsche Aussage, UoA hätte die Debatte in der ESG durchgeführt. Das muss ja nichtmal in täuschender Absicht passiert sein, sondern kann ein schlichter "handwerklicher Fehler" gewesen sein.
Desweiteren habe ich nicht unterstellt, dass Herr Jabbusch die genannten Medien fernsteuert, sondern mich auf seine eigene Aussage bezogen, in der er sagt, er wäre stolz darauf, wenn er es könnte. Allein die Tatsache, dass er stolz darauf wäre, es zu können, finde ich schon sehr bemerkenswert. Menschen, die "Fernsteuern" von Medien als etwas Positives sehen, wie Herrr Jabbusch (sonst wäre er ja kaum stolz darauf, wenn er die Möglichkeit dazu hätte) sind mir unsympathisch.
P.s.: In meinem ursprünglichen Beitrag muss "du stolz darauf wärst" geändert werden in "Sie stolz darauf wären", bitte um Entschuldigung. Es gibt Menschen, mit denen ich nicht auf "Du&Du"-Ebene stehe.
Zuerst einmal das Positive am Artikel:
Die Analyse der Nein-Wähler halte ih für sehr gelungen. Diese Wählerguppen gibt es, ihre genaue Größe kann man nicht genau einschätzen, deshalb ist die eine der klügsten Beschreibungen bisher – ohne Vereinahmungsversuche.
Das Negative: die Jabbusch-Kritik.
Nicht dass ich immer mit Sebastian übereinstimmen würde, aber die Kritik zeigt einen Schwachpunkt der Debatte, den wir schwer beheben konnten.
Allein die Beschreibung der Debatte offenbart, dass der Autor einer (wahrscheinlich nicht als solche empfundenden) "Jabbusch-Geilheit" anhängt, die in der hochschulpolitischen Öffentlichkeit weit verbreitet ist. Die Debatte habe mit "Jabbuschs Inszenierung" begonnen. Das ist natürlich deprimierend insbesondere für die GHG-Aktivisten, die vor der VV einen Antrag planten, eine Podiumsdiskussion organisierte, die aber anscheinend vor lauter Jabbusch-Manie wieder vergessen ist (obwohl Sebastian auch da war, aber ohne Kostüm – und wie alle anderen sachlich diskutierte). Übrigens war auch das nicht der Debattenbeginn – der Arndt des Monats wurde schon erwähnt – sondern ein Versuch, in die alte Debatte ein bisschen Schwung zu bringen. Moritz-Rezeption? Null, bloß eine Ankündigung kurz davor. Ist es uns dann vorwerfbar, vorher noch eine Lesung mit Originaltexten zu veranstalten?
Die wurde übrigens auch von einer (noch) kleinen Gruppen geplant. Warum Sebastian las? Es wurde gefragt "Wer wills machen?". Keiner wollte, ich habe zum Beispiel weder Statur noch Stimme. Sebastian ist "megapghonerfahren". Sprechen ihm nicht auch seine Feinde rhethorische Qualitäten zu?
Warum wir später (in einer größeren Gruppe) keine Alternative zu Jabbusch aufbauten? Um ihn ganz aus der Medienwahrnehmung zu holen, hätte ein waschechter Populist auftreten müssen, so sehr war die Aufmerksamkeit schon Jabbusch fokusiert. Natürlich haben auch andere für die Initiative geredet, wer hingeschaut hat, hat es andauernd gesehen. Und warum sollte man auf einen aktiven Mitstreiter verzichten? By the way: Warum sollen wir eine Alternative aufbauen, warum überhaupt die mediale Fixierung auf EINE Person (ob Jabbusch oder nicht)? Es handelt sich ja um eine Sachfrage und nicht das Ringen um das Kanzleramt.
14.) Ich bin nicht Initiator der Uni ohne Arndt Kampagne. Angestoßen wurde die Debatte 2005 vom stellv. Chefredakteur des Moritz namens Stephan mit dem Arndt des Monats bzw. von Peter 2007 beim ersten Arndt-Antrag zur Vollversammlung 2007. Und auch bei der StuPa-Wahl 2009 waren es Grüne und Jusos, die im Wahlkampf das Thema "Ernst Moritz Arndt" besetzten. Inbesondere die Grünen setzten es dann vor der Vollversammlung 2009 auf die politische Agenda. Ich kam eigentlich erst kurz vor der Vollversammlung dazu und regte die Lesung an. Ich finde die Darstellung oben als im höchsten Maß unfair, insbesondere gegenüber den eigentlichen Initiatoren, denen die Ehre gebührt !
15.) Ich bin nicht Chef oder Leiter der Uni ohne Arndt Kampagne. Ich bin nur ihr Pressesprecher!
16.) Ich bin nicht das einzige Mitglied der Kampagne. In der Kampagne arbeiteten zwischenzeitlich 30 Leute mit. Darunter auch Vertreter aus vier verschiedenen Hochschulgruppen mit (Grüne HSG, Jusos HSG, SDS, Hochschulpiraten). In der Studi-VZ Gruppe engagieren sich über 250 Mitglieder. Die Facebook Gruppe sind inzwischen sogar auf über 500 Leute. Es trugen sich bisher über 120 Studenten und Professoren in unsere Online-Unterschriften-Liste ein. Über 17 Wissenschaftler unterstützen offen die UoA-Kampagne. 5 Professoren spendeten sogar Geld für Plakate. Wir hatten Helfer im AStA, in den Medien und viele viele Freiwillige (Plakate, Handzettel, Kommentarschreiber etc etc.) Die Dimension überstieg wahrscheinlich viele Arbeitsgruppen im StuPa und AStA.
16.) Dass mir vorgeworfen wird ich mache all dies für meine Karriere, ist nicht neu und begleitet die stets und fast ausschließlich auf meine Person fokussierte Kritik an der Kampagne von Anfang an. Dass einige konservative bis rechte Kommentatoren anonym auf meist rechtsextremen Internetseiten dies unterstellen, ist bekannt. Sie wollten damit vor allem von der eigentlichen Debatte um "Ernst Moritz Arndt" ablenken, und haben dies teilweise erfolgreich geschafft.
Dass nun auch das Studentenmagazin das macht, welche ja die Möglichkeit zu einem Interview gehabt hätten (um z.B. über meine bzw. die Motivation der anderen Mitglieder zu sprechen), finde ich unanständig.
Die selben Vorwürfe wurden bereits Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann und Prof. Dr. Werner Buchholz vorgehalten, als sie 2001 die Debatte über Arndt anstießen. "Die Westprofessoren" wollten sich "wichtig machen" hieß es damals und sich für "andere Universitäten" empfehlen… Prof. Stamm-Kuhlmann schrieb 2003 im Rückblick:
Und es war ja auch diesmal wieder so: Meine Person wird – wie in diesem Artikel – auch im Internet zahlreich und massiv angegriffen. Und nicht nur Neonazis unterstellen mir alles mögliche. Ich hätte eine Krise mit meinem Vater nicht verarbeitet; ich sei Kommunist; ich wolle nur Karriere machen; ich sei ein Selbstdarsteller; ich wolle mich wichtig machen; manche glauben auch ich würde von Juden finanziert oder hätte sonstige reiche Geldgeber im Hintergrund. Wider andere glauben, wir seien nur von den Professoren Stamm-Kuhlmann und Buchholz instrumentalisiert oder spielen sich sonstige Verschwörungstheorien aller Couleur zusammen. Andere glaube ich wolle mir eine politische Karriere damit aufbauen…
Profitiert habe ich in jedem Fall nicht davon (außer, dass ich ein spannendes halbes Jahr erlebte!). Damit hab ich auch nicht gerechnet, denn ich kannte die warnende Zitate schon vorher.
Und falls ich jemals "Politiker" in M-V hätte werden wollen, kann ich das nun endgültig vergessen. So viele Vorwürfe wie über mich sind wahrscheinlich nicht mal über den fleischgewordenen Politikskandal Ulrich Adam (CDU Spendenaffäre) in der Welt…
Wenn du nicht Chef oder sonstwas von UoA wärst, wie erklärst du uns dieses hier? :
<META NAME="keywords" content="Uni ohne Arndt, Ernst Moritz Arndt, Arndt, Universität Greifswald, Greifswald, Sebastian Jabbusch, Jabbusch, Uni, Hansestadt, Moritz">
Könnte der Meta-Eintrag vielleicht schlicht daran liegen, daß die Webseite von Sebastian eingerichtet wurde? – Na bitte!
Bei der Uni ohne Arndt gibt es keine Chefs oder FührerInnen. Wir arbeiten als gleichberechtigtes Team, falls Dir das ein Begriff sein sollte.
Du solltest dir ruhig ein paar Grundlagen aneignen was HTML betrifft … ein Medienprofi weiß was er in seine Metatags einträgt … und diese Metatags beweisen nur zu deutlich daß das Wort Team bei UoA nicht wirklich zählt … sorry, aber das ist die Wahrheit wenn es nach eurer Hompage geht!
mal etwas Bildung von Wikpediia
http://de.wikipedia.org/wiki/Meta-Element
<meta name="keywords" content="Schlüsselwort, Schlüsselwort 2, Schlüsselwort 3" />
Nennt Stichwörter oder Themen, die auf der Webseite vorkommen bzw. behandelt werden. Die Stichwörter werden durch Kommata voneinander getrennt, zur Verbesserung der Menschenlesbarkeit wird nach dem Komma oft ein Leerzeichen eingefügt.
Uiuiuiui, da bekommen wir wieder ne Nachhilfestunde vom Oberguru des web 2.0.
Was willst du uns jetzt eigentlich mit deinem Exkurs erklären? Dass Sebastian selbstverliebt ist, weil sein Name als drittes Keyword eingebaut ist? Voll verwerflich, so wie der/die/das fiktive Irmfried auf dem Mail- Flyer.
Übrigens erstaunlich, dass du dich als No. 1 in Sachen Internetkrams ausgibt, dein persönlicher Blog aber scheinbar so uninteressant ist, dass da niemand Kommentare hinterlässt. Hmm….
Ich liebe es wenn ich unterschätzt werde 🙂 … aber das ist ein anderes Thema.
Übrigens habe ich schon mit Netscape in der Version 1.0 (!) im Internet gesurft als du noch mit deinen BauklötzerInnen gespielt hast … Norrrrberrrt … oder solll ich Zorro reloaded sagen?
Matthias Hühr als Erklärbär. 😉
Klar weiß ich, was Metatags sind, hatte ich ja schon dargelegt, siehe oben.
… außerdem: Kein Bock auf irgendwelches Off-Topic.
"Ist es so schwer zu glauben, dass es manche Menschen gibt, die einfach Projekte machen, weil sie ihnen Spaß machen und weil sie es für "die richtige Sache" halten? Muss ich, nur weil ich etwas linker bin als die CDU mich vermummen? "
Das Problem ist einfach, dass dir das keiner mehr abnimmt. Ich glaube Lessing schrieb einst eine Fabel von einem Mann der zum Richter über den Streit seiner beiden Freunde ernannt wurde und weil er keinen der beiden Freunde verlieren wollte, gab er beiden recht, worauf er letzlich beide verlor, da jeder der Meinung war, er stehe auf der Seite des Anderen.
Wenn Sebastian verlautbart, dass er links ist, klingt das ähnlich, wie der Spruch des Richters aus der Fabel. Betrachtet man die Aktivitäten von aussen, so versucht er mit Händen und Füßen ein sogenanntes bürgerliches Saubermannimage zu pflegen, gleichzeitig greift aber beispielsweise auf Aktionsformen der Linken zurück ohne den Eindruck zu vermitteln, verstanden zu haben, warum eine Forderung gestellt wird und somit auch keine substanzielle Begründung liefern kann, was eben gerade auch zur Entwertung bis hin zur Beliebigkeit entsprechender Aktionsformen führt. (Stichwort: Bildungsstreik) Mit solcher Art verkürzter Gesellschaftskritiken macht man sich nicht unbedingt glaubwürdig bei Leuten, die durchaus für substanzielle Forderungen stehen und schafft sich auch keine Freunde bei Leuten, die entsprechende Positionen ablehnen.
17.) Ich halte es für absurd, mir gleichzeitig vorzuwerfen, dass die Kampagne zu sehr "durch mich" dominiert und gleichzeitig hätte ich aber "zu viele andere Sachen" gemacht. Was stimmte denn nun?
17.1.) Die webMoritz-Chefredaktion hatte ich bereits abgegeben als die Arndt-Debatte angefangen hat. Wie kann das also zuviel sein? Im Gegenteil: Wenn ich noch Chefredakteur des webMoritz gewesen wäre, hätte ich niemals Zeit dafür gefunden.
17.2.) Parteivorsitzender der Piratenpartei MV wurde ich erst im Dezember. Wahrscheinlich werde ich jedoch erst jetzt und ganz langsam dazu kommen dieses Amt auszufüllen.
17.3) Übrigens hatte ich noch einige andere Projekte in dieser Zeit (aber auch vorher und nachher) mit angestoßen. So war ich aktiv beim Bundestagswahlkampf der Piratenpartei dabei und half auch einem Bundestagskandidaten aus Vorpommern bei seiner Kandidatur. Ich habe – wie alle StuPisten und Senatoren endlose Kleinkriege zu allen möglichen Themen geführt. Zum Beispiel im Senat über das Thema, Vorratsdatenspeicherung durch das Rechenzentrum, oder erst vor kurzem die rechtswidrige Veröffentlichung sämtlicher E-Mail Adresse tausender Studenten. Zudem war ich (am Anfang) beim Bildungsstreik im Sommer dabei und hab im Dezember bei der Audimax-Besetzung (am Anfang) moderiert. Ich habe zudem an Flashmobs (Europakreuzung, Bundeswehr u.a.) und Demonstrationen gegen das Kohlekraftwerk teilgenommen. Ich habe (wohl bisher) Greifswald größten Twitter Account aufgebaut und lieferte in über 1700 Nachrichten meinen täglichen Blick auf Greifswald und auf die Welt. Doch was ich frage mich mehr und mehr:
"Was soll all das mit der Kampagne "Uni ohne Arndt" zu tun haben?
Fazit:
Ich habe nun etliche Punkte aufgeführt. Manches mögen Meinungsverschiedenheiten mit dem Autor sein. Die gibt es und die kann man niemanden vorwerfen.
Kritisieren tue ich jedoch die teils eklatanten sachlichen Fehler und die Verbreitung falscher Tatsachen. Viele davon hätten sich vermeiden lassen, wenn man mit uns oder mit mir ein Gespräch gesucht hätte. Und die drei Sätze direkt nach der Auszählung waren wohl kein Gespräch?
Einen solchen – durchaus sinnvollen (!) – Artikel über die Urabstimmung ohne ein solches Gespräch zu schreiben, widerspricht grundlegenden journalistischen Sorgfalt.
Gerade wenn in einem Artikel ein persönlicher Verriss geplant ist, sollte man als Journalist die Möglichkeit suchen, dem Betroffenen mit den eigenen Gedanken zu konfrontieren und in einem Gespräch zu überprüfen welche Punkte korrekt sind und welche möglicherweise nicht haltbar sind.
Auch ist es guter Stil dem / den Betroffenen die Möglichkeit zu Stellungnahme einzuräumen. (Das ist in Politkmagazinen immer die Stelle, wo kommt "Pharmakonzern X war zu einer Stellungnahme nicht bereit). Wie wir hier aber ausführlich dokumentiert haben, wäre die Initative "Uni ohne Arndt" aber sowohl schriftlich als auch mündlich zu einer Stellungnahme bereit gewesen.
Das diese uns nicht eingeräumt wurde, sondern der Artikel einfach nur den Frustabbau (?) des Autors dient, bedauere ich sehr.
Lieber Seb,
Als Fan und Kritiker erster Stunde (eigentlich ja schon seit Itzehoer Lanworld-Tagen) sei mir vielleicht doch noch mal eine Anmerkung erlaubt:
Auch wenn du – wahrscheinlich zurecht – noch so viele in dem Beitrag unzutreffend dargestellte Fakten aufzählst, an der wesentlichen Kernausage lässt sich leider nicht rütteln…
Sie ist nicht neu und sie fühlt sich sicher , für jemanden der soviel bewegt, ungerecht an, ist aber leider trotzdem wahr: Das, was oftmals bei den Adressaten dieser Kampagne (und auch anderer "Aktionen") ankommt ist ein Mangel an Authenzität. Das dumpfe Gefühl von einem Aktionismus eingelullt zu werden, der sich vor allem um seiner selbst willen entfaltet. Und bei dem sich viele vor den Kopf gestoßen fühlen.
Das ist tragisch, wo es um ein berechtigtes Anliegen geht. Und liegt zudem eigentlich im Zurechnungsbereich jener, die die eigentliche "Sache" nicht von ihren diffusen Gefühlen trennen können.
Man kann auch drüber streiten, ob diese Wahrnehmung der unter deiner Beteiligung angetriebenen Projekte überhaupt auf irgendeiner objektiven "Wahrheit" fußt (dich als Karrieristen darzustellen, finde ich persönlich z.B. reichlich unzutreffend ^^… genauso könnte man die Frage nach der schlichten Missgunst der zum größten Teil phlegmatisch bis pseudo-aktionistisch vor sich hin vegetierenden Studierendenschaft stellen).
Worüber man aber leider nicht streiten kann, ist die Tatsache, dass diese Wahrnehmung objektiv existiert und sich in einem verbreiteten unterschwelligen Unbehagen manifestiert hat.
Und leider wird dies zu einem nicht unerheblichen Teil zum Abstimmungsverhalten beigetragen haben. Wer ein Thema kampagnenartig emotionalisiert, muss auch damit rechnen, dass die Auseinandersetzung zum Teil den rationalen Boden verlässt.
Es ist bedauerlich und gewissermaßen auch erstaunlich, dass dieser sachfremde Aspekt, womöglich über Gebühr an Bedeutung gewonnen hat, aber das niemand vor diesem latenten Unbehagen gefeit ist, musste ich erst wieder am Wochenende feststellen, als ich über die Kampagne mit einem Prof sprach der, eigentlich aus bekannten Gründen bekennender Arndt-Gegner, aufrund der UoA-Kampagne sich bemüßigt fühlte die Seiten zu wechseln…
Ich glaube ehrlich daran, dass sich dort, wo sich diese Erkenntnis vielleicht mal setzt, noch einiges mehr vom Zaun gebrochen – aber was noch wichtiger ist – auch den Leuten erfolgreich nahegebracht werden kann…
"Wer ein Thema kampagnenartig emotionalisiert" – Emotionalisierung, zudem "kampagnenartige" kann mensch der Initiative Uni ohne Arndt wahrlich nicht vorwerfen,
Bei den öffentlichen Veranstaltungen war es gerade die Initiative, die sich gegen emotionale Aufladungen und für eine sachliche Debatte eingesetzt hat.
Ich finde es zudem ziemlich billig und jenseits ernstgemeinter Analyse, die Ablehnung unseres Antrages auf die Person Sebastian Jabbusch zu fokussieren. Hätte Alexander uns befragt, hätten wir ihm eine Handvoll stichhaltiger Gründe nennen können, warum die Abstimmung derart ausgegangen ist – alle wesentlich aussagekräftiger als diese abstruse Personalisierung. Offenbar ging es Alexander aber nur um eine persönliche Abrechnung und ein Nachtreten gegen Sebastian. Was Alexander da konkret über die Leber gelaufen ist, vermag ich nicht einzuschätzen, aber die persönlichen Befindlichkeiten im Moritz auszukippen, finde ich schon ziemlich daneben. Eine Entschuldigung und ein Eingestehen, das die Art und Weise nicht adäquat war, wäre da sicher angesagt.
Es hat ja auch keiner gesagt, dass man nicht noch versucht hättet sachlichkeit zu bewahren. Es hat nur leider nicht geklappt, weil die emotionale Aufladung einfach schon im Raum war.
Vielleicht war sie auch tatsächlich einfach nicht zu vermeiden.
Aber, dass die Aktion mit den öffentlichen Lesungen als Provokaktion schon einleitend massiv auf der Emotionsschiene lief, kann man ja irgendwie nicht wirklich abstreiten…
Ich empfinde Alexanders Ausführungen ebenso wenig wie meine als "Abrechnung".
Ich persönlich fand die Kampagne toll. Und ich mag auch Sebastians Einsatz und den aller anderen, deren Namen ich bezeichnender Weise nie mitbekommen habe…
Auch Alexander schreibt nur, dass die emotionale "Fokussierung" auf Seb das "Zünglein an der Waage" war. Das ist absolut treffend, und hat weder was mit Abrechnungen oder Vorwürfen zu tun, sondern ist einfach eine Beobachtung, die ich auch gemacht habe…
Ich persönlich kenne fast niemanden, der tatsächlich für Arndt ist. Aber ich kenne inzwischen viel zu viele mit einer diffus auf Seb fokussierten Anti-Haltung gegenüber UoA. Und dass das so ist, finde ich sehr schade. Weil es eigentlich ungerecht ist. Und deswegen habe ich (indirekt) die Frage aufgeworfen, wie sich das vielleicht ändern ließe…
Die öffentliche Lesung als Provokation fand ich nun wieder gut, nur hätte Sebastian danach besser abtauchen sollen, so dass er nicht mehr im Fokus steht und UoA nicht unmittelbar mit ihm und der Lesung in Verbindung gebracht wird.
Ein weiteres Problem sah ich darin, dass weil Sebastian nun mit UoA identifiziert wurde, er nicht bereit war Kritiken anzunehmen, selbst wenn sie wohlwollend gemeint waren und er im Gegenzug die Kritiker teilweise als Burschaftler und Nazis beschimpfte… und dies egal ob die Kritik von Liberalen, Autonomen oder Linken kam. Leider wurde er dabei von Leuten wie "Z wie zorro", Ret marut" und "Alani_prinz" auch noch bestärkt…
Gut fand ich die auch…keine Frage. Aber darum ging is mir ja nicht…
Das mit dem "abtauchen" geht mehr in meine Richtung. Wobei es eigentlich auch keine Lösung sein kann, dass sich jemand nicht mehr reinhängt. Es geht vielleicht eher um die Wahrnehmung der eigenen Außenwirkung…
Zu der Sache mit der Kritikfähigkeit und dem gegenseitigen Beschimpfen hier Board: Da würde ich sagen, das ist wieder eine ganz andere Kiste die mit den besonderen Problemen solch moderner Kommunikationsformen zu tun haben…darüber lohnt es sich eigentlich schon nicht mehr sich aufzuregen….
(wobei ich persöhnlich die Beiträge von den genannten Kollegen zumeist noch ganz erträglich fand, aber ich auch längst nicht alles gelesen…)
"wobei ich persöhnlich die Beiträge von den genannten Kollegen zumeist noch ganz erträglich fand, aber ich auch längst nicht alles gelesen…"
Ich wollte die Beiträge dieser Leute nicht bewerten, gerade Beiträge von beispielsweise "Ret Marut" sind häufig recht fundiert, auch wenn ich seine politische Einstellung nur begrenzt teile…
Es ging mir bei meiner Aussage darum, dass sie Sebastians Irrglauben, er mache alles richtig und alle Kritiker wären böse, genährt haben.
Kann sein. Kann ich nicht wirklich beurteilen.
Wobei ich zumindest bei Seb immer das Gefühl hatte, dass Kritik zu einem gewissen Grad auch aufgenommen und verwertet wird.
Nur eben nicht zu der von mir (und auch Alex) beschrieben Grundproblematik.
Aber das ist vielleicht subjektive Wahrnehmung…
"nur hätte Sebastian danach besser abtauchen sollen, so dass er nicht mehr im Fokus steht und UoA nicht unmittelbar mit ihm und der Lesung in Verbindung gebracht wird." – Die Lesung wurde von der Initiative Uni ohne Arndt veranstaltet. Warum sollte die Initiative "nicht unmittelbar" mit ihr in Verbindung gebracht werden???
Die vorgebrachten Argumente werden leider immer wunderlicher. Ob's am kalten Wetter liegt?
Wie du bei velosoph lesen konntest, war dies eine Planung der Grünen Hochschulgruppe, also bevor es UoA überhaupt gab. Es gab überhaupt keinen Grund, die sachliche Ebene, die UoA anstrebte und das Enagement der Vorreiter zu vermengen.
Sorry, aber Du verwechselst da etwas.
Die GHG hatte im Sommer 2009 im Uni-Hauptgebäude eine Veranstaltung mit Prof. Ott zum Thema Arndt veranstaltet, an der etwa 40 Leute teilnahmen. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch noch gar keine Initiative Uni ohne Arndt. Letztere hat sich erst im Zusammenhang mit der Vollversammlung im Juni 2009 zusammengefunden.
Die Lesung von Arndt-Texten (vor und im Mensagebäude) hingegen war eine Aktion der Initiative Uni ohne Arndt. Dabei sollte anhand längerer Textabschnitte (also bewußt keine kurzen Zitate) Arndts gezeigt werden, welcher Ideologie Kind dieser völkische Dichter und Demagoge war. Das öffentliche Rezitieren der Texte Arndts hat auch die Greifswalder Polizei auf den Plan gerufen, die in den vorgetragenen Texten anfangs sogar eine strafbewährte Volksverhetzung vermutete. 😉
??? Wenn das – laut Deiner Aussage – schon 1998 gewesen sein soll, dann hätte da Sebastian beim besten Willen nicht an der Lesung teilnehmen können. So alt ist der werte Mitstudent nun wahrlich noch nicht. 😉
Hier der Ariadnefaden aus dem Zeitloch:
JohannesK schrieb oben: "Aber, dass die Aktion mit den öffentlichen Lesungen als Provokaktion schon einleitend massiv auf der Emotionsschiene lief, kann man ja irgendwie nicht wirklich abstreiten…" Er bezog sich dabei konkret auf 2009. Auf diesen Satz hin, kam Dein Einwand, auf den wiederum ich mich bezog. Ergo: 1998 war gar nicht Thema, konnte es auch nicht sein, sondern 2009.
Ich persönlich hab leider keine Initiative da gesehen. Nur Seb. Trügerische menschliche Wahrnehmung. Aber trotzdem nicht von der der Hand zu weisen…
Okay, ich kann dir einigermaßen folgen.
Wenn die Frage gestattet ist: wie hast du denn bei der Urabstimmung entschieden?
Ist es nicht eine Verletzung der demokratischen Rechte und Pflichten, bei einem so brisanten Thema dann das Instrument der Wahl zu benutzen, um Personen in ihrem Engagement abzuwatschen? (Unterstelle ich dir nicht!) Du sagst selbst, du kennst niemanden, der für Arndt ist. Das geht mir – bis auf wenige Ausnahmen – genauso! Warum haben aber dann doch so viele gegen den Antrag gestimmt? Ist es nicht doch als "Abwahl" von UoA zu verstehen – was äußerst verantwortungslos wäre. Und ja, da sind wir dann wieder bei der Tatsache, die Alex Müller in seinem Artikel als "von geistig Umnachteten vorgetragen" umschreibt: die stillschweigende Akzeptanz von Antisemitismus, propagiertem Volkshass, militärischem Duktus usw. aus dem Munde unseres Namenspatrons. Ist das nicht ein verdammt hoher Preis für einen Arschtritt gegen einen unliebsamen "Selbstdarsteller" wie Sebastian Jabbusch??
Musst denn unbedingt die zynische Wahrheit hinter meinen dezenten Ausführugen aufdecken? 😉
Natürlich ist das demokratisch "verantwortungslos". Und wie gesagt "ungerecht".
…man könnte auch schlicht sagen: doof. (liebe Red. eine Herabsetzung ohne eingrenzbaren Adressatenkreis ist keine Beleidigung, bitte nicht löschen ;))
Diese Erkenntnis nützt einem für das Ergebnis aber nichts. Menschen reagieren auf Menschen… und das tun sie in den meisten Fällen leider durchaus nicht nur rational…schon gar nicht, wenn ihnen die sachliche Ebene des Themas eigentlich auch nicht so wichtig ist, dann nämlich wird die emotionale Genervtheit schnell zur überwiegenen Triebkraft…..und das ist leider immer auch ein Faktor, der im Auge behalten werden muss. So bitter man das – zumal im akademischen Umfeld – finden kann, es ist leider so.
Ich habe gegen Arndt gestimmt. Und hätte es auch ohne jede Kampagne getan…(ich persönlich kann auch nicht nachvollziehen, wie man auf sachlicher Ebene für Arndt sein kann, aber das steht auf einem anderen Blatt…das Thema ist vorerst durch….und letztlich hat da halt jeder seine persönliche Meinung)
Meine Beobachtungen beziehen sich auch weniger auf mich, als auf das was ich in meiner Umgebung wahrgenommen habe. Wobei ich nicht behaupten will, dass ich nicht auch schon bisweilen mal das beschriebenen "Unbehangen" beiseite drängen musste. Weniger allerdings bei der Arndt-Debatte…
"Gutmensch" ist übrigens auch ein ziemliches Unwort, über dass sich Debatten führen ließen ^^
Nichtsdestotrotz gehts hier nicht um mehr die Arndt-Frage, weswegen du dich zurückhalten kannst. Du kannst auch gerne weiter glauben, dass alle bis auf ein paar vermeintliche "Besserwisser" den alten EMA ganz ganz toll finden….das ist hier einfach gerade mal nicht Thema. Ausnahmsweise.
Es geht um die Leute, die vielleicht aus anderen Gründen nicht Contra EMA gestimmt haben.
Ja. Dass man das kann, haben wir nach einem Jahr Dauerkonflikt auch langsam kapiert. Hat hier auch grad mal niemand in Abrede gestellt. Es geht um das "Zünglein an der Waage".
Da beißt sich die Katze in den Schwanz, denn die von dir erwähnte "grundsätzliche Akzeptanz von EMA (und eben ALLEN seinen Seiten)" setzt ja voraus, dass die antisemitischen, fremdenverachtenden, vor Xenophobie und Hass strotzenden Facetten Arndts eben auch akzeptiert und in Kauf genommen werden. Und dass, lieber JanSchei, ist genau das was ich meinte. Sobald man anfängt, diese Seiten Arndts aufzuwiegen, meinetwegen mit seiner Liebe zum Pommerschen Wald oder dass er in der Paulskirche mal Beifall gekriegt hat – schon da beginnt die Relativierung, die nicht zugelassen werden darf.
Aber klar, ist für dich alles nur Antifa- Gequatsche. Komisch, dass ich mich gar nicht in der Nähe der Antifa verorte….
…bringt nix.
…bringt auch nix.
….soviel zur Argumentationskultur hier 😉
"Ist es nicht eine Verletzung der demokratischen Rechte und Pflichten, bei einem so brisanten Thema dann das Instrument der Wahl zu benutzen, um Personen in ihrem Engagement abzuwatschen?"
– Wenn Leute gegen den Antrag gestimmt haben, um Sebastian eins auszuwischen, finde ich das zwar etwas wirr, aber letztlich ist das deren Entscheidung. Ob damit der Frage nach dem Namenspatron geholfen wurde, bezweifle ich jedoch.
Wie auch immer: Der Antrag erhielt keine Mehrheit. Und gemäß der Auszählung stehen sich zwei etwa gleichgroße Blöcke (Positionen) gegenüber: 43% vs. 49%.
(Ein Vergleich sei mir gestattet: Es soll auch Leute geben, die bei Bundestagswahlen grundsätzlich wechselwählen und für die jeweilige Opposition stimmen, um die Regierung abzuwatschen. Möge jede und jeder selbst entscheiden, ob das rational und politisch zu nennen ist.)
Ja. Na klar. Von Pflichtverletzung kann man da nicht sprechen. Aber man kann es schon blöd und verantwortungslos finden…aber meinetwegen auch "wirr" 🙂
Ansonsten bin ich mir ziemlich sicher das auch auf der politischen Makroebene der Hase kein bischen anders läuft ;)…sind auch nur Menschen.
In der Tat.
Na dann sind wir ja mal gespannt, ob eine Abstimmung im kommenden Herbst (für den Fall, dass sich der Senat für eine Beibehaltung des Namens ausspricht) andere Mehrheitsverhältnisse mit sich bringt. Voraussetzung ist natürlich, dass Sebastian die Initiative nur aus dem Hintergrund unterstützt und Leute wie Anne, die weniger polarisieren obwohl sie für viel schärfere Gesellschaftskritiken stehen, in den Vordergrund rücken…
Ach….
Irgendwann jedenfalls wird der Name fallen. Wir haben hier doch schon viel größere Dummheiten mit der Zeit überwunden… ein paar Jahre mehr oder weniger…..sowas kann auch schon mal 12 Jahre dauern ^^
(Vorsicht! fieser Nazi-Vergleich! ;))
ahjanagut…auch das wird die Welt überleben… 😉
Hehe danke, das ist zwar jetzt off-topic, aber ich versuche dies seit Jahren verständlich zu machen….
Die Wurzeln des Faschismus liegen bereits in der Weimarer Republik offen, was Ernst Busch im Prinzip mit "Suchen wir einen Kompromiss" vertont hat und eine indirekte Jabbusch-Kritik darstellt… Nicht ganz am Anfang stand der Befehl für die Ermordung von Liebknecht und Luxemburg, der von dem Sozialdemokraten Noske kam und es gibt noch so manche Arbeiterführer zu nennen, deren Treiben im geschichtlichen Rückblick kontraproduktiv war… aber das führt jetzt wirklich zu weit und wäre vielleicht mal Thema für einen eigenständigen Artikel… Allerdings sollte man bei diesem Thema wirklich bei Kant ansetzen…
Ich bezweifle, daß Anne, Sebastian oder ich in einer solchen neuen Etappe noch mitmischen werden. Da werden andere kommen und einen entsprechend neuen Anlauf unternehmen. Was wir halt machen können, ist Erfahrungen weitergeben und eine Einschätzung, was für Widerstände sie erwarten können. Unsere Internetseite http://www.uni-ohne-arndt.de soll da entsprechend Hilfestellung leisten. Da der Uni-Name weiterhin Kritik hervorrufen wird, ein nicht unerheblicher Anteil der Studierendenschaft (43%) sich klar gegen diesen Namen(spatron) ausspricht, wird sich der Streit um den Namen in den kommenden Jahren sicher fortsetzen. Unser Anliegen war dabei immer: sachliche, auf Argumenten und Quellen gestütze Kritik.
"eine Abstimmung im kommenden Herbst" – Nicht unterschätzt werden sollte jedenfalls der organisatorische Aufriß, den mensch wegen einer simplen Urabstimmung machen muß (zumindest wenn StuPa und AStA aus eigenem Antrieb keine durchführen wollen, wie das 2009/10 der Fall war): 10% der Studierenden müssen per Unterschrift für eine solche eintreten. Das hatte uns jedenfalls ein paar Wochen ganz schön in Trab gehalten.
Das StuPa sollte da mal die Ärmel hochkrempeln und entsprechend die basisdemokratischen Elemente der Verfaßten Studierendenschaft stärken, sprich:
* Unterschriftensammlung von 10 auf 5% senken (immer noch eine ausreichende Hürde gegen evtl. "Spaßanträge")
* Quorum der Abstimmung von 50% auf 10% absenken
* ordentliche Vollversammlungen ganz ohne Quorum, dafür aber mit (für das StuPa) bindenden Beschlüssen
Die Arndt-Debatte hat dieser Uni und der Studierendenschaft letztlich gut getan. Zum einen mußte sich die Uni zu ihrer "Leiche im Keller" verhalten, zum anderen hätten wir ohne diese Arndt-Debatte vermutlich in absehbarer Zeit noch nicht das Mittel der Urabstimmung, also eine Form der direkten Demokratie, ausprobiert.
"also kann ich es mit mir nicht vereinbaren mich dort einzuschreiben –> ergo woanders" – Es handelt sich immer noch um staatlich finanzierte, öffentliche Bildungseinrichtungen, die allen Studierenden offenstehen. Leuten hier ernstlich anzuraten, sie sollten doch diese Uni gänzlich meiden, falls ihnen der Name nicht schmecke, ist ja nun wirklich großer Nonsense. Nicht die kritischen Leute, die sich (zu recht) am Namen stören, müssen weg(bleiben), sondern der unerträgliche Name muß weg!
– Und solange es diesen Namen noch gibt, wird das auch immer (mal unterschwelliger, mal heiß diskutierter) Konfliktstoff bleiben.
Die Uni hat 1933 den Namen EMAU erhalten, allein wegen Arndts völkisch-nationalistischer und antisemitischer Schriften. Das läßt sich ja entsprechend auch aus den Senatsunterlagen von 1933 entnehmen. Diese "Werte", die mit der Namensverleihung einhergehen, können nicht ernsthaft die Werte einer Greifswalder Universität des 21. Jahrhunderts sein. Wer für den Namen EMAU ist, stellt sich – ob einem/r das nun schmeckt oder nicht – in die geistige Tradition derjenigen, die diese Uni 1933 umbenannt haben. Im Nachhinein etwas anderes in den Uni-Namen hineinzudeuteln (z.B. Arndt als großer Märchensammler oder evangelischer Liedtexter), ist sicher schmeichelnd für Arndt, aber bzgl. des Uni-Namens ist es schlichtweg hanebüchend und zudem unredlich.
Wie soll mensch denn einen Namen "akzeptieren", der gerade aufgrund der völkischen und antisemitischen Aussagen des besagten Namenspatrons dieser Uni aufgedrückt wurde?!
Hintergrund der Namensgebung haben wir ja recht ausführlich beleuchtet: http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/hintergrund/…
Fazit: EMAU ohne völkisch und antisemitisch konnotierte Namensverleihung ist genausowenig zu haben wie ein von Franzosenhaß und Antirepublikanismus "bereinigter" Arndt.
Nicht vollständig eruierbar? – Die Dokumente liegen sämtlichst in der Alten UB vor. Kannst die Dir gerne mal beizeiten durchschauen.
"(vielleicht um anderen Gruppierungen zuvor zu kommen!!)" – Wem hätte denn der Stahlhelm "zuvorkommen" können? Der jüdischen Bevölkerung Greifswalds, der SPD oder der KPD vielleicht??! Die Argumente gleiten immer mehr ins Absurde ab, hab ich das Gefühl.
Der Name wurde jedenfalls 1933 von Stahlhelm und NSDAP eingeführt: erstere haben ihn beantragt, letztere hat ihn verliehen. Weiter rechts stehende politische Gruppierungen gab es in der Weimarer Republik nicht.
Ganz meine Meinung. Die offizielle Propagandabegründung von damals kann keiner heute mehr unterstützen. Aber, wie es Sebastian Ratjen in meinen Augen treffend formulierte, wir haben jetzt die Chance durch eine demokratische Abstimmung in einem demokratischen Land den Namen neu zu legitimieren. Der erste Schritt dazu wurde getan indem die Studenten sich auf der Vollversammlung bei massiver Wahlbeteiligung für den Namen ausgesprochen haben und nun liegt es nur noch am Senat. Wir sollten auch die kritischen Aspekte Arndts bei einer etwaigen Beibehaltung nicht ausklammern, sondern uns wissenschaftlich mit ihnen auseinandersetzen. Die positiven Aspekte sollten wir aber als unsere Werte und nicht die der Nazis betonen und damit gleichsam jeden Anspruch, den exstremistische Gruppierungen im Moment auf den Namen erheben zu können, vollständig entkräften. Es kann uns doch eigentlich gar nichts besseres passieren, als dass wir den Namen nun endlich so legitimieren, wie es ihm gerecht wird, nämlich demokratisch.
1. "Der erste Schritt dazu wurde getan indem die Studenten sich auf der Vollversammlung bei massiver Wahlbeteiligung für den Namen ausgesprochen haben" – Du hast Dich sicher verschrieben und meinst die Urabstimmung, oder?
2. Um eine neue Legitimierung des Namens ging es bei der Urabstimmung ja definitiv nicht. Zum einen war dies in der Fragestellung der Abstimmung gar nicht enthalten, zum anderen hatte die Antragstellerin (das war die Initiative Uni ohne Arndt) auch eine derartige "Neulegitimierung" niemals intendiert (es ging ja schließlich darum, den Senat aufzufordern den unerträglichen Namen schleunigst abzulegen). Deine Schlußfolgerung entbehrt daher einer entsprechenden Grundlage. Mensch kann ja nicht erst über Sachen abstimmen lassen und dann im nachhinein den Abstimmungstext einfach ändern oder umdeuten. Soweit sollten demokratische Spielregeln allseitig eingehalten werden, oder?
3. Wenn es jetzt plötzlich um eine neue Legitimation des Namens (inkl. Neuinterpretation Arndts) gehen soll, frage ich mich ernstlich, warum ihr als Pro-Arndt AG das nicht VOR der Abstimmung und während der damaligen Debatte so erklärt und gefordert habt?
Selbst auf eurer Internetseite findet sich zum Thema Namenspatron kein Wort, daß ihr den Namen irgendwie neu legitimieren lassen wollt, siehe: http://arndtag.wordpress.com/warum-arndt-als-name…
Dort schreibt ihr vielmehr abschließend: "Aus diesen Gründen sollte der Name erhalten bleiben und nicht abgelegt werden!" Von einer Neulegitimierung durch eine gesonderte Abstimmung oder ähnliches ist dort nichts vermerkt, vielmehr soll, so euer Text, der Name so erhalten bleiben, wie er 1933 vergeben wurde.
Wenn ihr den Beschluß von 1933 aufheben wollt, dann tragt das entsprechend an den Senat heran. Argumentation könnte dabei durchaus sein, daß der Beschluß zur Namensverleihung ex tunc nichtig sei, da es sich von vornherein um nationalsozialistisches Unrecht gehandelt habe. Ihr müßtet dann im zweiten einen Antrag (kann ja auf der gleichen Sitzung erfolgen) einbringen, daß der Name EMAU wieder aufgenommen wird, diesmal aber mit einer Begründung, in der die "positiven" Seiten Arndts als irgendwie vorbildhaft dargestellt und seine "negativen" Seiten (gemäß eurer eigenen Aussagen als AG) als kritisch benannt werden.
Ich befürchte allerdings, daß euch das zu wacklig ist, weil ja in einem ersten Aufhebungsbeschluß der Name fällt. – Umwandeln ohne Aufhebung kann es allein schon aus diesen logischen Erwägungen nicht geben.
"Mir stellt sich jetzt nur die Frage warum wir den Beschluss von 1933 aufheben sollten."
Weil
1. der Name EMAU gerade explizit wegen Arndts völkisch-rassistischer sowie antisemitischer Aussagen verliehen wurde,
2. die Namensänderung von einem rechtsextremen Professor (Glawe, übrigens Mitglied der Fememördergruppe "Organisation Escherich") im Namen einer monarchistisch-rechtsextremen Organisation (der paramilitärische Stahlhelm) beantragt wurde,
3. der Name von einem ranghohen Nazi (Hermann Göring persönlich) verliehen wurde,
4. die Beantragung und Verleihung zu einem Zeitpunkt und in einem Klima stattfand, an der die Greifswalder Universität durch faschistische und deutschnationale Studenten und Profs systematisch arisiert wurde. (So wurde z.B. Prof. Edmund Forster, Direktor der Greifswalder Nervenklinik aus der Uni entfernt, weil er Jude war; Prof. Forster beging daraufhin aus Verzweiflung Suizid.) Mensch darf nicht vergessen, in welchem antisemitischen Klima das Ganze stattfand: Seit 1930 hatte der NS-Hochschulbund die Mehrheit in der Studierendenschaft inne, am 01.04.1933 wurden in Greifswald jüdische Geschäfte boykottiert, blockiert und deren Scheiben von Nazis eingeworfen. Im Mai 1933 fand dann auf dem Greifswalder Marktplatz eine öffentliche Bücherverbrennung statt, organisiert von NS-Organisationen und den studentischen Verbindungen, wo die Werke sozialistischer, linksliberaler sowie jüdischer AutorInnen ins Feuer geschleudert wurden.
Das sind vier ganz konkrete Gründe, warum dieser Beschluß von 1933 aufgehoben gehört. Wäre ich Moralist, sagte ich: Die Uni sollte sich schämen!
"Es hätte schlimmere Alternativen gegeben" – welche denn?
"Lediglich eine Auseinandersetzung mit der Geschichte sorgt dafür das wir aus den Fehlern der Vergangenheit überhaupt etwas lernen…"
In der Tat, mein Reden. Ein Festhalten an einem Beschluß aus dem Jahre 1933 jedenfalls würde ich nicht gerade als "aus Fehlern der Vergangengeit lernen" bezeichnen. Damit wird wohl eher "lästige" Geschichte untern Teppich gekehrt.
@ JanSchei: Bei der Ablegung des Namens handelt es sich, entgegen deiner Behauptung, um eine bewußte Auseinandersetzung mit Geschichte, nämlich Beleuchtung des bis dato völlig unkritischen Geschichtsbildes zu Arndt und zur Uni-Umbenennung 1933, und um Verantwortung für die eigene (Uni-)Geschichte. Verantwortung übernehmen heißt nicht nur eine notwendige, kritische Gedenkkultur aufzubauen (die fehlte unserer Uni bis Sommer 2009 völlig), sondern auch Unrecht und Fehlverhalten der eigenen Institution öffentlich zu benennen und (soweit das nötig und möglich ist) Wiedergutmachung zu leisten. (Stichworte hier u.a.: Arisierungsbeute, Exmatrikulation 1933ff. von jüdischen bzw. antifaschistischen Studierenden und Profs., Bücherverbrennung Mai 1933, Einsatz von ZwangsarbeiterInnen aus besetzten Gebieten seitens der Uni.)
Die Namensverleihung 1933 erfolgte, wie dargelegt, in einem durch die Studierendenschaft sowie die Uni-Leitung angeheizten antisemitischen Klima und sollte die Macht des noch jungen NS-Systems auch symbolisch festigen.
Daß eine Universität sich weiterhin auf einen Namen berufen mag, der ihr 1933 von Nazis und Stahlhelm-Leuten aufgedrückt wurde, legt schon ein beschämendes Zeugnis davon ab, wer hier "lästige" Geschichte unter den Teppich kehrt.
"Übrigens, wie Du sicher bemerkt haben wirst, informiert die Uni auf ihrer Homepage doch jetzt auch über Arndt (inkl Prozess der Namensverleihung)" – Und zwar ein ziemlich mieser (im Sinne von oberflächlich und unkritisch) Text seitens der Uni. Aus diesem Grunde hatte ja auch die vergangene studentische VV im Dezember 2009 die Uni-Leitung per fast einstimmigen Beschluß (es gab nur eine Handvoll Gegenstimmen) aufgefordert, den Text zu überarbeiten.
Ich habe übrigens, Du erinnerst Dich, stets gesagt, daß es die sauberste Lösung wäre, den jetzigen Uni-Namen abzulegen, um Raum zu schaffen für einen demokratischen Namensfindungsprozeß, bei dem ja sicher auch EMA wieder als Kandidat auf den Tisch gekommen wäre. Nur hätte mensch dann a) verschiedene Namensalternativen zur Abstimmung gehabt und b) hätten diese dann auch entsprechend begründet werden müssen (also z.B. welche Leistungen den/die vorgeschlagene/n Namenskandidaten/in als Vorbild für unsere Uni prädestinieren). Eine solche ergebnisoffene und demokratisch-partizipative Art der Namensfindung habt ihr als AG aber rundweg abgelehnt und euch stattdessen auf diesen Beschluß der Nazis von 1933 gestützt.
Du schreibst:
"Im Mai 1933 fand dann auf dem Greifswalder Marktplatz eine öffentliche Bücherverbrennung statt, organisiert von NS-Organisationen und den studentischen Verbindungen, wo die Werke sozialistischer, linksliberaler sowie jüdischer AutorInnen ins Feuer geschleudert wurden."
Das ist nicht richtig. Die Bücherverbrennung (an vielen Orten) wurde organsiert durch die Studentenschaft. Vgl. hierzu auch die Diskussion unter
http://www.webmoritz.de/forum/allgemeines/die-bur… .
Hinzuweisen möchte ich dabei insbesondere noch auf das Zitat eines gewissen Dirk (mglw. Mellies?!):
"Übrigens wäre es auch mal interessant, wenn der Greifswalder Asta und das Greifswalder Stupa ihre Vergangenheit aufarbeitet…"
Nach diesem Zitat ist die dortige Diskussion aber leider steckengeblieben …
Gruß, Klaus
Dies ist ja kein Ausschlusskriterium, selbstverständlich gab es immer Mitläufer, ohne Mitläufertum würde sich kein Unterdrückungsmechanismus halten können, aber es gab mit Sicherheit auch Leute, die entsprechende Entwicklungen forciert haben und in diesem Sinne interpretiere ich die Äußerung von ret marut.
Und wir brauchen wohl auch nicht darüber diekutieren, dass die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus 1933 ein Massenphänomen war, begründet u.a. auf Fremden- und Judenfeindlichkeit, Deutschtum und arische Rassenlehre und dann können wir uns gerne anschauen, von wem entsprechende Ideologiefragmente am stärksten propagiert wurden, was sicherlich kein gutes Bild auf die Studentenverbindungen werfen dürfte.
Auch wenn es nun sehr Off-Topic geht: Bei den Studentenverbindungen hat es solche und solche gegeben und ich sehe nicht, warum sie ein weniger gutes Bild abgeben sollten, als der Rest der Bevölkerung.
Ich empfehle auch Dir die von mir angeführte Diskussion im Forum.
Gruß, Klaus
Ich will hier nicht weiter in Deine Off-topic-Diskussion einsteigen, will aber klarstellen, daß an der Bücherverbrennung in Greifswald nachweislich der AStA (gestellt vom NSDStB), der NSDStB, die Hitlerjugend, die SA, der Stahlhelm sowie studentische Verbindungen teilnahmen. Die Bücher, die dort am 10.05.1933 verbrannt wurden, stammten v.a. aus folgenden Beständen: aus den Uni-Bibliotheken, aus der Stadtbibliothek, aus dem am 02.05.1933 gestürmten Gewerkschaftshaus sowie aus einer (mehr oder minder freiwilligen) Abgabe der örtlichen Buchhandlungen.
Begleitet wurde die Bücherverbrennung In Greifswald durch die mehrwöchige sog. "Aktion für den deutschen Geist" der hiesigen NSDStB-Gruppe. Unter der "fachlichen" Leitung von Wolfgang Stammler und Hans Wilhelm Hagen stellten Greifswalder Promotionsstudenten im Rahmen dieser Aktion in den pommerschen Zeitungen "deutsche" Literatur der zu verbrennenden "undeutschen" Literatur gegenüber.
Vielleicht mag der AStA 2010 mal eine Gedenkveranstaltung und der Moritz zum Thema einen längeren Beitrag machen. Dirk Mellies und Prof. Borchardt stehen da sicher gerne als fachkundige Referenten zur Verfügung.
Lass doch hier die Off-Topic-Diskussion und steige in die von mir angeführte Diskussion im Forum ein.
Ich beziehe mich auf die benannte Literatur von Mellies und Borchardt und man kann dort doch sehr gut diskutieren, ob der AStA (mit dem StuPa) 2010 nicht statt einer Gedenkveranstaltung erstmal – wie empfohlen – seine eigene Geschichte aufarbeitet.
Gruß, Klaus
wie nun im beitrag korrigiert wurde, ist die bezeichung artikel "versehentlich" reingerutscht. artikel ist halt meine standardbezeichnung, wenn nichts anderes explizit dabeisteht und zum zeitpunkt des erstellens hatte ich noch nicht das volle heft.
Danke Alexander Müller für die reelle und erfrischende Betrachtung der Dinge. Es gibt ein passendes Sprichwort : "getroffene Hunde bellen". Ich finde der Autor hat einen guten Job gemacht und beweist Mut. Das ist einem Chefredakteur würdig.
tolle Artikel 🙂
@Redaktion-> gibt es einen Grund warum dieser Artikel NICHT mit der http://www.webmoritz.de Seite verlinkt ist..?
Das hängt damit zusammen, dass dieser Artikel aus dem moritz-Magazin, die ihn in ihrer Rubrik selbständig einfügen können. Die webMoritz-Chefredaktion nimmt ihn erst nach Veröffentlichung zur Kenntnis – also quasi jetzt. Und jetzt überlegen wir in der Tat, ob wir ihn noch auf der Startseite einfügen.
Ich finde den Artikel mehr als überzogen und in vielen Punkten auch einfach falsch. Hier wird der Uni ohne Arndt- Intiative ein Bild in die Schuhe geschoben, das sie selbst so nie vertreten hat.
Zu schreiben, es wäre eine riesige Niederlage ist blanker Hohn. Wenn sich 42, 43 % der Studierenden für die Ablegung des Namens aussprechen, ist das eher ein ziemlich deutliches Zeichen. Okay, die Urabstimmung war damit nicht gewonnen, aber sieht so eine vernichtende Niederlage aus? Überraschend ist daran auch nichts, überraschend wäre eine Quote von 10% zu 90% gewesen. Es gab auch keinen Schock, der irgendwie tief saß, soweit ich das erfassen konnte.
Es gab auch ein frisches Gesicht, mehrere sogar, die an die Spitze der Initiative gestellt wurden – dass das vielleicht wenig Wirkung gezeigt hat, hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass auch die Medien immer wieder Herrn Jabbusch rauskramten, um ihn als Kopf der Sache zu präsentieren.
Naja, so könnte ich ewig weitermachen. Alex, der Artikel ist absolute Grütze. Wieso machst du dir nicht mal die Mühe und sprichst mit den Leuten von UoA, sondern legst ihnen Worte in den Mund. Das kann man ja vielleicht in einem "Kommentar" oder einer "Glosse" machen, aber nicht in einem Leitartikel. Peinliche Nummer!
Gut geschriebener, gelungener, umfassender Artikel. Wobei ich die Hauptaussagen nicht teile.
An einigen Stellen leider zu einseitig und nicht zu Ende gedacht.
"Dass der Anteil Studierender konservativer Prägung sehr groß ist, zeigte auch der jüngste Wahlerfolg des RCDS bei der StuPa-Wahl"
Wahlerfolg? Da sollte man nochmal einen Blick auf die absoluten Zahlen riskieren. Wenn die Leute "konservativ" wären, hätten in etwa die Hälfte der Stimmen auf den RCDS entfallen müssen analog zur Urabstimmung. War aber nicht so. Der RCDS war die einzige Gruppe, die sich hinter Arndt gestellt haben. Und haben nicht davon profitiert. Woran lag das? Was ist passiert?
Die Diskrepanz zwischen Urabstimmung und StuPa-Wahl. Eine Frage auf die es sich gelohnt hätte einzugehen.
Dies sehe ich ähnlich, wobei ich die Hauptaussagen nur zum Teil nicht teile, denn ich könnte mir sehr wohl vorstellen, wenn beispielsweise Anne anstelle von Sebastian im Vordergrund gestanden hätte, dass die Kampagne und damit das Ergebnis anders ausgesehen hätte. Bei aller Liebe für die Ansätze, die Sebastian immer wieder aufgreift und die ich größtenteils sogar teile, werde ich das Gefühl nie los, dass der Transport der Hintergrundmessage um die es bei den einzelnen Sachen eigentlich geht, im Selbstdarstellungsdrang und der Rechthaberei die bis zur Manipulation reicht, verloren geht. Insofern ist für mich hier durchaus eine Paralle zu den zu kurz geratenen Forderungen des Bildungsstreiks erkennbar.
Unabhängig des Ergebnis der Urabstimmung möchte ich mal sagen, dass dieser Artikel wirklich schlecht ist. Er strotz vor inhaltlichen Fehlern und subjektiven Einschätzungen – die meisten hat Sebastian ja schon genannt. War der Autor bei der Auszählung überhaupt anwesend – wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen "Nein".
Objektiver Journalismus sieht anders aus. Hier wird man das Gefühl nicht los, dass der Autor seine ganz persönliche Ansicht zum Thema loswerden will und sich nicht zu schade ist, auch mal über einige Mitglieder der UoA vom Leder zu ziehen. Das ist allerdings nicht das, was man von einem studentischen Medium erwarten sollte. Vielmehr hätte ich einen objektiven Artikel mit Wortmeldungen/Stellungnahmen aller Seiten erwartet.
Artikel dieser Art sind genau die, die der Debatte, der Studierendenschaft und der Universität an Ruf und Ansehen schaden!
Wirklich guter Artikel. Bezeichnend und erschreckend die Reaktion des schlechten Verlierers S.J.
Bezeichnend, weil er in Diktion, Penetranz und Selbstgefälligkeit genau da weiter macht, wo er gescheitert ist. Erschreckend, wenn man bedenkt, dass er bereits jetzt eine Weltfremdheit besitzt, die selbst manchen Berufspolitiker in den Schatten stellt.
Man kann sich nur wünschen, dass sein Lebensweg ihn nie an die Schalthebel der Macht führt. Sebastian, mir graut vor Dir!
Liebe moritz,
die OZ ist kein gutes Vorbild, bitte versucht nicht, euch deren Niveau noch weiter anzunähern.
Danke
Wenn das ganze als Bericht gekennzeichnet ist, kann ich dem ganzen nicht zustimmen. Es ist ein Beitrag in eigener Sache, der die Meinung des Autors darstellt. Ohne Zitate, ohne einen weiteren Blick nach vorn.
Es wird von einer "gut inszenierten Vollversammlung" gesprochen. Kann man innerhalb dieser wenigen Zeit mehr als diese 1000 Leute dazu bringen, etwas zu inszenieren? Sprich: Seine Karte hochzuhalten. Klar, viele sind danach abgehauen, aber das hat wahrscheinlich auch etwas damit zu tun, dass sie einfach keine Lust mehr auf weitere Themen hatten. Das ist ihr gutes Recht die Veranstaltung zu verlassen!
Ich frage mich was der Autor sich dabei gedacht hat, dass er meinte, die Zeitungen (z.B. Süddeutsche Zeitung, ZEIT, etc.) würden geschickt umgarnt von der UniOhneArndt-Initiative (so oder ähnlich). Da kann man nicht einfach anurfen und sagen "Hey, ich hab hier ne gute Story, in der ich selbst involviert bin, macht da mal was!". Das ist doch Quark. Die Zeitungen schauen nunmal was so los ist, und hier war was los. Ergo: Interessant genug, um das Ding auch in größere Medien zu bringen. Daraus kann ich weder der Initiative noch Sebastian Jabbusch einen Vorwurf machen, wie es hier in ähnlicher Art und Weise gemacht wird.
Es wirkt im Beitrag geradzu so, als wenn der Autor danach gesucht hat, kleinste Details zu finden, um diese dann im Artikel zu versemmeln, um wiederum beweisen zu können, dass Sebastian Jabbusch ein schlechter Verlierer ist. Da wird eine twitter-Nachricht falsch zitiert, ein schneller Gang nach draußen beschrieben (nach der Wahlergebnisverkündung), der vielleicht etwas anderes zu bedeuten hatte. Vielleicht ist den Leuten von UniOhneArndt auch schlecht geworden, kann ja auch sein. Und dann immer dieses Jabbusch-Bashing. Damit wird doch nichts besser gemacht. Hier wird gesagt, dass er ständig im Licht der Debatte stand (was er natürlich auch darf) und vielleicht hat er dadurch auch bei vielen einen schlechten Beigeschmack ausgelöst. Aber würde er das ganze nur als Karriereleiter benutzen könnte ich mir nicht vorstellen, dass er Tag für Tag lange Kommentare schreibt, hier und da macht und was weiß ich. Mit diesem Punkt, der hier detailliert und in großer Form dargestellt wird (also Jabbusch), wird nichts weiter gefördert als das, wovon hier die Rede ist. Die ständige Kritik an Sebastian Jabbusch. Kritikwürdig ist sicherlich einiges, aber sicherlich nicht, wenn man sich für eine Sache einsetzt. Genauso wie die anderen Mitglieder von UniOhneArndt. Im letzten moritz z.B. war doch extra ein Gespräch mit Jan statt Sebastian (Namenspatron-Gespräch).
Ich kann dem Artikel folgen, aber verstehen kann ich ihn nicht.
erstaunlich subjektiver artikel. wenn die herren müller und jabbusch ein problem miteinander haben, sollten sie das in einem privatem gespräch klären und nicht irgendwelche schlechten artikel in die studentischen medien stellen. denn auch von denen sollte man erwarten können, dass sie gut recharchiert wurden und nicht nur der meinungsbildung für die eine oder andere seite dienen. soviele vorwürfe, fehlerhafte fakten und einseitigkeiten… von dem chefredakteur hätte ich da etwas mehr objektivität erwartet.
Meines Wissens hatten die beiden vordem kein "Problem miteinander", evtl. hatte Alexander vorher ein Problem, das er aber weder der Initiative Uni ohne Arndt noch Sebastian gegenüber geäußert hat. Sich über einen Artikel im Moritz-Magazin – mit Verlaub – "auszukotzen", ist sicher nicht der beste Stil.
Die Form und die in Alexanders Beitrag enthaltenen inhaltlichen Fehler fallen jedenfalls eher auf den Autor und – leider auch – auf den Moritz als Magazin zurück. Ich denke, die Redaktion wird das noch einmal intern besprechen, denn die Nutzung des Studierendenmagazins für solch persönliches Nachgetrete seitens eines Chefredakteurs ist ja nicht Sinn der Sache.
Schwarmwissen, ick hör Dir wachsen … ! Bei diesem Artikel fehlt eigentlich noch ein Schaukasten zu S. Jabbusch unter welchem dann auf z.B. 22 Thesen zu seinen Verstrickungen in Politik und Wirtschaft verwiesen wird.
Ich distanziere mich aber vorsichtshalber gleich von an den Kopf geworfenen Eiern oder auf das Ohr geworfenen Farbbeuteln, wie andere umtriebige, aber mißliebige Politiker sie in der Vergangenheit abbekommen haben.
Gruß, Klaus
dieser artikel ist ein äußerst lächerlicher seelenstrip des autors.
eine persönliche abrechnung des autors mit der person
sebastian jabbusch, gespickt mit unwahrheiten, verleumdungen
und schlichter arroganz. deine auseinandersetzung ist nicht
inhaltlich, sondern schlichtweg böswillig. mit diesem artikel hast
du das niveau des moritz in die tiefe gerissen.
lesen denn deine mitredakteure deine artikel nicht im vorhinein
und warnen dich, dass du dich und den moritz damit ganz schrecklich
blamieren wirst?
so schaffst du es nie zur faz oder zeit…
lieber alexander, wann hat dir sebastian den lolli geklaut?
bei einem extrem unsachlichen artikel die kommentare mit der begründung der unsachlichkeit zu zensieren, halte ich für schizophren.
nochmal die provokation entschärft:
lieber alexander, was hat dir sebastian denn getan, dass du ihn mit einem derart verleumderischen text beglückst?
die recht schlüssige antwort von alani_prinz erlag ja auch der moritzschen zensurkeule. offtopic war die nicht… evtl übt sich die redaktion in schadensbegrenzung?
versteht mich bitte nicht falsch: ich halte die moderation hier im webmoritz meist für durchaus angemessen! – aber in diesem fall scheint euch die objektivität abhanden zu kommen.
Ich werd das Gefühl nicht los, dass der Moritz nun auf dem Niveau von UoA angekommen ist. Eigentlich schade…
ich sehe da keine paralellen. persönliche diffamierungen
habe ich bei der UoA-gruppe nie gehört.
mhhh ich erinnere mich da an einen Mensaflyer der UoA-gruppe… da wurde eine fitkive mail an einen Irmfried geschrieben… die war einfach nur schlecht… zudem ist mir nur ein Irmfried an der EMAU bekannt…
Wie jetzt? Nun muss eine fiktive Person, an die eine fiktive Email geschrieben wurde als Argument gegen UoA herhalten? Wird euch das nicht selbst nen bisschen zu doof?
Da hätte doch auch "Lieber Ernst" "Lieber Moritz" "Liebe Brunhilde" oder "Lieber Eva" stehen können….
Außerdem ist es sicherlich abwegig zu behaupten, unter 12.000 oder mehr Uni- Angehörigen gibt es nur einen Irmfried….
Hätte die Pro-Emau im Gegenzug einen fiktiven Brief an einen gewissen Sebastian geschrieben, dann wüsste auch jeder wer damit gemeint wäre … also bitte …
So ein Blödsinn! Als wenn es nur einen Sebastian oder einen "Irmie" auf diesem Planeten gäbe…. einfach mal wieder runterkommen!
Und wenn man über Bundespolitik redet und Angela oder Guido sagt, dann sind das auch völlig andere Leute, die man vieleicht damit meint … *hüstel*
Ach du liebe Zeit, von Uni ohne Arndt und einem fiktiven Irmfried hin zur Bundespolitik. Es ist echt schlimmer als im Karneval hier! Zumal es völlig belanglos ist, da 95% der Leute, die diesen Email- Flyer gelesen haben eh nicht wissen, wer denn der reale Irmfried ist, geschweige denn diese kruden paranoiden Rückschlüsse ziehen würden.
Also ich fand es ziemlich eindeutig… und daher auch ziemlich schwach, denn jeder der die debatte zumindest nebenbei verfolgt hat, konnte sich an drei fingern abzählen, auf wen dies zielte… nur einen Irmfried finde ich nicht gerade abwegig… ich empfehle einmal "irmfried greifswald" zu googeln… kannst ja mal schauen wieviele andere du dort findest… über das e-mail verzeichnis der Uni können wir ja leider nicht mehr suchen…
Achso, und google spuckt mir dann auch alle Studierenden der Uni aus, die vielleicht diesen Namen/ Spitznamen "Irmie" tragen oder wie?!
Allet klar….
also Google spuckt auf der ersten Seite immer denselben Irmfried aus …
Google wird überbewertet!
– Willst Du hier einen Off-Topic-Strang aufmachen? Ich bitte doch darum, zum eigentlichen Thema zurückzukommen, statt sich über althochdeutsche Vornamen und ihre Verbreitung in Vorpommern und andernorts auszutauschen.
Ich bitte euch, jetzt mal nicht so zu tun, als sei nicht Dr. Garbe gemeint gewesen! Jeder weiß, dass er a) Irmfried heißt, was doch ein relativ seltener Name ist und dass er b) euer Gegner war! Also ich muss "Teilnehmer" recht geben! Da ist ein Schuss von euch nach hinten losgegangen! Solche Diffamierungen haben auch keinem mehr geholfen.
??? – Warum sollte mit "Irmi" Irmfried Garbe gemeint sein? Im besagten Flyer rief ein Paule seinen Freund/seine Freundin "Irmi" dazu auf, sich an der Urabstimmung und der StuPa-Wahl zu beteiligen. Herr Garbe hingegen durfte weder an der einen noch an der anderen Abstimmung teilnehmen, schlicht aus dem Grunde, da er der Statusgruppe der ProfessorInnen und nicht der Studierenden angehört.
– Viel Phantasie zu haben, ist sicher kein schlechter Wesenszug, allerding sollte diese vielleicht nicht unbedingt in obskure Verschwörungstheorien umgemünzt, sondern sinnvoller genutzt werden.
das Herr Garbe nicht an der Urabstimmung teilnehmen durfte ist korrekt, jedoch ging es nicht nur um "Irmi", denn die Mail wurde an eine fiktive Adresse versendet, in der Irmfried auftauchte, also sind alle einwände es könnte sich um einen spitznamen handeln wohl eher fehl am platze.
Dies als verschwörunsgtheorie abtun zu wollen find ich lachhaft, denn für wie wahrscheinlich hälst du es, dass eine mail die den anschien haben soll als wäre sie "aus dem normalen leben heraus" geschrieben worden an einen solch ungewöhnlichen namen gesendet wird, der nur rein zufällig ein bekannter Arndt-Kenner und befürworter ist. Also ganz ehrlich bis ich über Herrn Garbe im Zuge der Debatte stolperte, war mir kein anderer Irmfried bekannt.
Achso, ich bin weder Mitglied der UoA, noch proArndt noch ein Burschenschaftler oder Verbindungstudent, nur ein kritischer beobachter
Auch kritische Beobachter könnten einfach mal entspannt zur Kenntnis nehmen, daß es sich a) um zwei fiktive Personen handelt, b) keine der beiden Personen auch nur im Entferntesten mit dem von Dir angeführten Theologieprofessor etwas gemein haben (beides Studierende, beide offenbar contra Arndt) und c) – und darum führen wir beide überhaupt diesen abseitigen Dialog – in dem Flyer wurde niemand diffamiert, vielmehr wurde zur Teilnahme an der studentischen Urabstimmung und zur StuPa-Wahl aufgerufen.
Soweit die Faktenlage. An irgendwelchen lausigen Off-Topic-Debatten um des Kaisers Bart werde ich mich definitiv nicht beteiligen. Ich bitte das zu respektieren, danke!
@Teilnehmer
Wie jetzt? Eine fiktive Figur, die in einer fiktiven Mail angeredet wurde muss nun als Argument gegen UoA herhalten? Ist das nicht ein bisschen peinlich? Da hätte ja auch „Lieber Ernst“ „Lieber Moritz“ „Liebe Dietlinde“ oder „Liebe Brunhilde“ stehen können…. is doch völlig egal.
Außerdem bezweifel ich, dass es unter den 12.000 Uni- Angehörigen nur einen Irmfried gibt….
Sehr nachdenklich geschriebener Artikel. Klasse. Wie ist die Reaktion von SJab darauf zu bewerten? Artikel gelesen, aber nichts verstanden. Bitter, aber irgendwie 1. nichts neues und 2. (leider) nicht anders zu erwarten.
Nachdenklich? was isn da nachdenklich? Das ist ne persönliche Abrechnung eines Chefredakteurs, der nicht verschmerzen kann, dass Herr Jabbusch auch nach seiner Zeit beim moritz, beim webmoritz etc. immer noch mehr Aufmerksamkeit erhält als ein Alexander Müller mit seinen zweit – bis drittklassigen Themen.
Ein "grandioses" Scheitern sei es, schreibt Müller und offenbart mit diesem sorgfältig gewählten Wort schon zu Beginn seines Kommentars, wessen Geistes Kind er eigentlich ist.
Dieser Beitrag ist der Versuch einer als Fazit getarnten Revanche des höchst ambitionierten moritz Chefs, der sich vor seiner Wahl zum Ziel gesetzt hatte, die zentralen Themen in der Studierendenschaft zu setzen: „Ich will ein Heft, über das die Studenten reden. Ich will ein Heft bei dem ich sehe, dass die Studenten damit lesend durch die Stadt gehen.“ Das waren seine Worte, als er sich dafür beworben hat. "Sein" moritz sollte in aller Munde sein. Das ist ihm aber nach Monaten nervenaufreibender und unbezahlter Arbeit nicht einmal ansatzweise gelungen. Warum?
Wer trägt die Verantwortung dafür, dass nicht „sein“ Magazin, sondern webMoritz, UoA und Sebastian Jabbusch in aller Munde sind? Sebastian Jabbusch und "seine" Kampagne.
Wer ist schuld daran, dass die Studierenden „sein“ Magazin zwar noch beim Mensa-Mittagessen lesen aber niemand auch nur eine Sekunde über die Heftinhalte diskutiert, während die kontroverse Arndt-Broschüre die Aufmerksamkeit fesselt und Diskussionen auslöst? Sebastian Jabbusch und "seine" Kampagne.
Wer trägt die Verantwortung dafür, dass er sich immer wieder eher unfreiwillig mit dem ihm vielmehr sehr leidigen Thema „Arndt“ immer wieder auseinandersetzen musste? Anstatt selber entscheiden zu können, welche Themen er ins Heft bringt? Die Diskussion um Arndt hat Müller immer wieder seine Entscheidungskompetenz aus der Hand genommen, denn die Debatte wurde so groß, dass er im wichtigsten – dem hochschulpolitischen – Heftteil zu oft nicht mehr selber entscheiden konnte, welche Themen er dort setzt. Wer trägt die Verantwortung dafür? Sebastian Jabbusch und "seine" Kampagne.
Alexander Müller stünde auch gern im Zentrum der Aufmerksamkeit, aber er hat es bisher nicht dahin geschafft. Sebastian aber stand zu jedem Zeitpunkt im Zentrum der Aufmerksamkeit und deshalb spricht aus diesem Beitrag auch sein Neid. So ist das Urabstimmungsergebnis nun ein höchst willkommender Anlass, vor allem Sebastian Jabbusch herunter zuschreiben. Seine Beurteilung der öffentlichen Meinung zu Jabbusch ist altbekannt, aber es trifft die Meinung vieler Studierender auf den Punkt – und bringt die ersehnte Aufmerksamkeit!
„Es ist die Geschichte eines großen Scheiterns“, meint Alexander Müller zuletzt. Solche Schlusssätze offenbaren: Müller sieht sich bald selber bei der ZEIT oder dem SPIEGEL, und das viel lieber heute als morgen. Aber immer mehr musste er feststellen, wie undankbar und frustrierend die Arbeit am moritz sein kann. Wie wenig ein Beitrag im moritz die Zeit verändert, wie die Artikel im SPIEGEL oder der ZEIT es anscheinend können. Dieser Beitrag von Alexander Müller ist darum vielmehr die Geschichte seines persönlichen Scheiterns, denn seine Träume haben sich beim moritz nicht erfüllt. Und einen Teil der Verantwortung dafür trägt in seinen Augen nunmal Sebastian Jabbusch.
Jetzt quasi "den Spieß umdrehen" und polemisch über Alexander Müller herzuziehen, hilft nicht wirklich weiter, v.a. wird damit eine sachliche Diskussion weiter ins Abseits gedrängt.
Ich denke, Alexander hat sich mit seinem Artikel keinen wirklichen Gefallen getan und das entsprechende Feedback seitens des Betroffenen und eines Teiles der Leserschaft erhalten. Statt jetzt Salz in die Wunde zu streuen ( – das Salz ist laut Herrn Wixforth sowieso alle! – ) sollte der Moritz-Redaktion Zeit gegeben werden, sich intern über den Artikel und seine Form auszutauschen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Art von "Artikeln" innerhalb der Redaktion auf Konsens stößt.
Ich glaube nicht, dass die Intention des Feature (!) eine persönliche Abneigung gegenüber Sebastian gewesen ist, dazu ist Alexander viel zu sehr Journalist. Vielmehr ist es eine Einschätzung der Lage, zugegeben sehr subjektiv, aber ich kann sie nachvollziehen und ich denke sehr viele Studenten können das auch. (ich teile sie trotzdem nicht)
Dass die Debatte bei einem nicht zu verachtend großen Teil auf einem persönlichen Niveau ausgetragen wird, ist richtig und lässt sich so nicht leugnen. Dass dieser Teil ausschlaggebend war, darüber kann man streiten. Fest steht aber, dass der Autor recht hat, wenn er sagt, dass jemand anderes an der Spitze der Bewegung dem Anliegen vermutlich gut getan hätte. (Über das basisdemokratische Bewusstsein der UoA-Initiative weiß ich bescheid, aber hier geht es um die subjektive Wahrnehmung eines Großteils der Studenten und die war halt eine andere)
Dein Kommentar, im Übrigen, Herr A. scheint nicht minder von persönlichen Zwistigkeiten geprägt zu sein…
Ich hab gerade noch mal den Kommentar von Alani_Prinz gelesen und so off-topic fand ich ihn nicht. Gerade wenn man einen solch einseitig positionierten Artikel veröffentlicht, ist es angebracht in den Kommentaren auch Platz einzuräumen sich über die mögliche Motivation des Verfassers auszutauschen.
Das Abwürgen einer Kommunikation hier in den Kommentaren, stellt m.M. nach eine Zensur dar.
Daher wiederhole ich gern noch mal den eigentlich wenig provozierenden Inhalt der These von Alani_Prinz:
Dieser Artikel ist scheinbar Zeugnis des Ärgers von Alexander Müller über ein Aufmerksamkeitsdefizit aufgrund einer imaginierten Omnipräsenz von UoA, welche sich dann in einer persönlichen Abneigung gegen den von den Medien immer wieder ins Rampenlicht gehobene S.J. äussert.
Sorry, aber anders als eine persönliche Abrechnung kann ich mir den hier verzapften Artikel auch nicht erklären.
Meinst Du Immanuel oder Hermann Kant?
Immanuel
Es gibt einen sehr schönen Beitrag von Robert Kurz zur Aufklärungskritik, wenn ich mich nicht täusche hat er den an der Universität Wien gehalten.
Und überhaupt: Gemeingefährliche Doofheit ist bei der Menschheit sowieso "systemimmanent" 🙂
ich sehe in dem feature ehrlich gesagt weniger eine kritik an sebastian, als eine an der öffentlichkeitsarbeit von uoa, der ich in großen teilen zustimmen kann.
auch wenn ich die grüne hochschulgruppe durchaus schätze, sebastian (neben stefan mit dem arndt des monats) hatte die arndt debatte schon angeschoben, da existierte die ghg in ihrer heutigen form noch gar nicht (ja, es gab auch davor schon eine, aber die hatte mit der heutigen nichts zu tun.). sebastian war es, der in die fachschaftskonferenz und sonstwohin gezogen ist um dort stimmung zu machen. davor gab es jahrelang defacto keine arndtdebatte. es wurde ja gelegentlich behauptet, es hätte schon in denfrühen 90ern entsprechende forderungen gegeben, im crash und im zentralorgan (den vorgängern des moritz) findet sich nichts dementsprechendes.
sebastian war so von anfang an der "öffentliche kopf" der anti-arndt bewegung, dies änderte sich auch wenig, als sich diese in der uoa-gruppe organisierte.
sebastian ist grandios darin, debatten anzustoßen und in die öffentlichkeit zu tragen, was mich damals auch bewogen hat, bei seinem online-medium mitzuwirken und mit ihm als chefredakteur unter 4 verschiedenen namen zu arbeiten, aber das gehört nicht hierher. für die weitere fortführung von debatten fehlt es ihm leider oftmals an feingefühl, was er leider durch ein übermaß an penetranz auszugleichen versucht. diese eigenschaften haben letztendlich zu seinem sehr umstrittenen status geführt.
wenn man aber wie uoa an einer sachlichen, unemotionalen debatte interessiert ist, sollte man auch eine entsprechende person als pressesprecher und teilnehmer bei podiumsdiskussionen aussuchen. wählt man hingegen sebastian, kann man sicher sein, dass die debatte sehr emotional und penetrant geführt wird.
und so wurde permanent das nazi argument rausgeholt:
-die nazis haben der uni den namen gegeben.
– die nazi-ideologie beruht auf arndt
– die modernen nazis finden arndt auch super
– der rcds steht bei den arndtbefürworten fast allein unter nazis.
usw
diese penetranz und einseitigkeit hat mit sicherheit viele leute gestört und so wurden innerhalb weniger monate aus 90%, die den namen weghaben wollten, 90% die anscheinend kein großes problem mit arndt haben und gegen die namensänderung oder gar nicht abgestimmt haben. dieses resultat in kombination mit der massiven öffentlichkeitsarbeit von uoa kann mit vollem recht als grandioses scheitern betrachtet werden.
"sebastian ist grandios darin, debatten anzustoßen und in die öffentlichkeit zu tragen, was mich damals auch bewogen hat, bei seinem online-medium mitzuwirken und mit ihm als chefredakteur unter 4 verschiedenen namen zu arbeiten"
Diese Fähigkeit Sebastians bestreitet aus meiner Sicht auch niemand, dass er in der Lage ist Öffentlichkeit zu organisieren, aber leider beschränkte er sich ja nicht auf dieses Talent, sondern er versuchte ein Häppchen davon, ein Krümel davon und etwas von einem anderem zu mischen und als Resultat kam dann auch kein klarer Standpunkt heraus, sondern irgend ein opportunistisches Mischmasch a'la Piratenparteistatements heraus "Wir distanzieren uns von staatlicher Überwachung, fordern aber gleichzeitig mehr Staat…" Wenn er sich mehr als Teamplayer und weniger als Einzelkämpfer begriffen hätte, wäre in der Situation sicher auch mehr für die Anliegen, die ihm so wichtig sind, möglich gewesen.
Im Übrigen war häufiger der Kommentar zu lesen, dass die Diskussionen hier manipuliert wurde und diese Beiträge waren ständig nach spätestens 24 Stunden unter fadenscheinigen Gründen verschwunden, übrig blieb meist nur die Antwort der Vorredner wäre ein Nazi, also pass auf dass Sebastians dich nicht künftig als Neonazi bezeichnet…
Dedest von einer mangelhaften Öffentlichkeitsarbeit und kotzt dich dann doch wieder nur über Herrn Jabbusch aus…. was soll das?
Ich glaube wirklich, dass vielen, die jetzt – nach der Urabstimmung und so kurz vor der Senatsentscheidung – anfangen, sich das Maul zu zerreißen, sich doch gar nicht wirklich Mühe gegeben haben, die Debatte ernsthaft zu verfolgen! Da wird jetzt aufgrund von webmoritz- Kommentaren argumentiert, wie bescheuert ist das denn? Wer von euch war den bei der Podiumsdiskussion vom Föderverein der Alten Herrschaften, oder bei der Diskussion in der ESG? Oder bei den Treffen der StuPa- Namens- AG? Hmmm, so ziemlich keiner, was?! Wenn ihr dort gewesen wäret, oder euch mal bequemt hättet, zu eine UoA- Treffen zu bekommen, bevor ihr solche kleingeistigen Urteile fällt, dann wäre euch aufgefallen, dass viele andere tragende Rollen gespielt haben. Jabbusch saß das letzte mal beim Debattierclub auf dem Podium, danach haben das andere übernommen. Die Erklärungen für die Presse/ Öffentlichkeit wurden gar nicht mehr von Jabbusch unterschrieben, sondern von anderen erstellt. Der Kontakt zur Presse lief über andere Personen.
Aber das alles zählt ja nicht, wenn hier im webmoritz mal die Emotionen hochkochen, da ist die Arbeit von 10- 15 anderen Leuten völlig egal, Sebastian Jabbusch hats vermasselt.
Einfach nur total heuchlerisch! Vielleicht einfach mal weiter blicken als bis zum Tellerrand. Und ja, oh Gott, das böse böse Nazi- Argument. Leider ist es doch genau so, wie du es rezitiert hast. Allzu viele braune Brüder haben sich mit Arndt solidarisiert. Und dazu zählen für mich nicht nur Hohlbirnen mit Thor Steinar T- Shirt, sondern auch all die alten Säcke, die plötzlich den Studierenden ihr Mitspracherecht verwährten – auch das ist eine Form von Demokratiefeindlichkeit.
Das war keineswegs ironisch gemeint! Wenn sich Leute wie Matschke hinstellen und meinen, wem der Name nicht passt, der solle nicht nach Greifswald kommen, wenn Bürger schreiben, die Studierenden hätten hier nix zu melden… tja, dann ist das eine Negierung freiheitlich demokratischer Grundrechte.
Lach wie du willst, deine Argumentation ist eh fürn A****, wenn du mit einem pluralistischen Weltbild Arndt gutheißen willst. Äh, worauf stützte sich nochmal sein Nationalgedanke. Achja, auf Exklusion und Fremdenhass. Sehr pluralistisch!
Denk du mal drüber nach, was mit Toleranz genau gemeint ist. Toleranz gegenüber Judenhass und antifranzösischer Hetze? Toleranz gegenüber BürgerInnen, die die Studierenden hier nur so lange akzeptieren, so lang sie Geld hier lassen und ihr Maul halten?
Ich lass mir nicht von dir und deinen scheinheiligen Argumenten übern Mund fahren. Keine Toleranz gegenüber Intoleranz. Das nennt man auch "wehrhafte Demokratie".
Denk ma drüber nach!
Also ich finde Toleranz super, insbesondere die Toleranz der bürgerlichen Presse, die jede kritische hinterfragende Meinungsäußerung zensiert. Beim Spiegel habe ich es beispielsweise wirklich geschafft, auf eine Quote von sage und schreibe 6% Beiträge zu kommen, die nicht zensiert wurden, wohl auch nur deshalb weil die unzensierten Kommentare eine Nähe zu zentral vorgegebenen Parteienstandpunkten suggerierten…
Was ich damit sagen will, natürlich hat Toleranz nichts mit der falsch verstander Akzeptanz nicht tolerierbarer Meinungen zu tun, Toleranz kann nur die Toleranz anderer Menschen bzw. anderer Lebensentwürfe sein. Und wer Pluralität beschwört, lebt entweder in einem Elfenbeinturm und hat noch nichts von der Welt draussen mitbekommen oder will eine Schneise für menschenverachtende Äusserungen schlagen. Pluralismus setzt eine freie Gesellschaft voraus und von dieser sind wir noch weit entfernt.
was bei den treffen war ist irrelevant, da es um die öffentlichkeitsarbeit ging. öffentlich agiert haben im wesentlichen sebastian und später jan, damit hat es sich uoa selbst schwer gemacht.
natürlich gehört das nazi-argument in die debatte rein, aber man muss es nicht hunderte male wiederholen, bis es jeder greifswalder 10 mal gehört hat, irgendwann nervt es einfach.
Zur Debatte über meine Person mein zusammenfassender Kommentar:
[youtube uOKGvIQgog8 http://www.youtube.com/watch?v=uOKGvIQgog8 youtube]
Wenn du tatsächlich meinst, dass dir dieser Wahlspruch beim Erreichen deiner (regelmäßig hochgesteckten) Ziele hilft, wird dich die Realität wohl leider noch ein paar mal eines besseren Belehren… 🙂
Aber schließlich braucht man ja auch bischen um zu merken, dass die Welt nicht ganz so einfach gestrikt ist wie die Songs von Farin und Bela….;)