Vor 72 Jahren kapitulierte die deutsche Wehrmacht vor den einrückenden Alliierten. Anlässlich des Tages der Befreiung vom Faschismus wollen Neonazis in Demmin auch heute wieder den sogenannten „Ehrendienst“ erweisen, und den Opfern der sowjetischen Besatzung gedenken. Das Bündnis Demmin Nazifrei plant vielfältige Gegenproteste.

Wie auch im vergangenen Jahr ruft die lokale Neonaziszene unter dem Titel „8. Mai 1945 – Kein Grund zum Feiern. Vergessen wir Tod, Leid und Besatzung nicht.“ zu einem Trauermarsch auf. Um 19.30 Uhr soll es am Stadion, Ecke Jarmener Straße, beginnen und durch die Hansestadt bis an das Peeneufer gehen, andem die Trauerveranstaltung  abgehalten werden soll. Der Anmelder Norman Runge, NPD-Mitglied und aktiver Teil der Neonaziszene im Raum Burg Stargard, ruft  dazu auf, „sich frei von diesen Lügen zu machen“ und klarzustellen: „Das war keine Befreiung, das war Mord und Besatzung“. Die Negierung der Geschichte, dass der deutsche Faschismus Krieg und Vernichtung über Europa gebracht hat, ist Teil des alljährlichen neonazistischen Aufrufes.

Demmin Nazifrei plant vielseitigen Protest

Alljährlich ist der Trauermarsch ein fester Bestandteil der hiesigen Neonaziszene. Doch wie auch in den vergangenen Jahren plant das zivilgesellschaftliche Bündnis „Demmin Nazifrei“ einen stadtweiten Protest. Entlang der möglichen Strecke, über die August-Bebel-Str., Clara-Zetkin-Str, Rudolf-Breitscheid-Str., Holstenstr., Loitzer Str. und Peenestraße, sind ab 19 Uhr zahlreiche Mahnwachen geplant. Zuvor soll es bereits um 14 Uhr mit einem Friedensfest auf dem Marktplatz losgehen.Nach einem Friedensgebet im St. Bartholomaei startet eine große Bündnis-Demonstration durch die Stadt, ab Marktplatz um 17.30 Uhr. Ab 19 Uhr startet gleichzeitig ein Fest am Hafen mit zwei musikalischen Acts aus Bremen und Rostock. Aus verschiedenen regionalen und überregionalen Orten werden Protestierende erwartet. Wie auch im vergangenen Jahr wird ein Großaufgebot der Polizei mit mehreren Hundert Beamten vor Ort sein.

Der webmoritz. wird ab 17 Uhr vor Ort sein und von den Geschehnissen berichten. Der Hashtag lautet: #8mDM