Der Greifswalder bzw. regionale Fußball hatte an diesem Wochenende zwei Leckerbissen zu bieten. Der GFC empfing Pommern Stralsund, und Görmin hatte als krasser Außenseiter sein Auswärtsspiel beim MSV Pampow zu bestreiten.

Greifswalder FC – Pommern Stralsund 1:0 (1:0)

Fahrten nach Greifswald haben für die Stralsunder Kult-Status, gar traditionell erfreut sich das Spiel einer regen Beteiligung seitens der Gäste. Während ich aus der UB komme, schallt es schon weit vor Anstoß „Hurra, hurra, die Stralsunder sind da!“. Aha, der angekündigte Bus aus Stralsund ist also angekommen. Unterstützung haben die Stralsunder auch dringend nötig bei dem Greifswalder Favoriten auf den Aufstieg. Ein Sieg und der GFC kann die Spitze erobern. Spielerisch war es eine eher schwache Leistung. Die Chancen konnte man an einer Hand abzählen. Wie ein Favorit sahen die Greifswalder heute noch nicht aus. Am Ende reichte es dennoch. Wer oben steht, hat das Glück auf seiner Seite – so lautet das ungeschriebene Gesetz. Stralsund war immer auf Augenhöhe. Dem Tor des Tages ging ein individueller Fehpampow (4)ler von FCP-Torwart Nierstenhöfer voraus. Der Torwart klärt einen Ball ungünstigerweise zu Nick Lösel der in der 33. Minute mit viel Zeit im Gepäck zielsicher abzieht. Das war Highlight 1 von 4. Die nächsten zwei Höhepunkte des Spiels beschränkten sich auf Undiszipliniertheiten. Da befanden wir uns schon im zweiten Spielabschnitt. Mike Büttrich holzte völlig unnötig seinen Gegenspieler um und kassierte folgerichtig die glatt rote Karte. Pommern wurde hektischer und witterte die Chance auf ein Happy end. Thiele stieg ein zweites Mal übereifrig in einen Zweikampf und kassierte nur zehn Minuten nach dem ersten Platzverweis nun in der 75. den zweiten des Spiels. Pommern versuchte alles und dann kam es, wie es kommen musste. Fast mit dem Schlusspfiff läuft ein Angriff über den rechten Flügel. Den Schuss des pommerschen Japaners wehrt Nico Barz noch ab, Gurlt bekommt ihn, aber schafft es irgendwie, bei dem 7,32 m breiten unbewachten Tor nur den Pfosten zu treffen. Greifswald gewinnt also sehr glücklich an diesem Freitagsflutlicht. Die Kulisse von 421 Zuschauern bestimmte der Tross aus Stralsund, die dem Gästeblock nach Ewigkeiten der Stille wieder Leben einhauchten. Auch auf der Tribüne sammelte sich eine kleine Gruppe Einheimischer, die gelegentlich mal den Stralsundern hinter der Fahne „Pomorscy kibice“ antwortete.

 

MSV Pampow – SV 90 Görmin 1:0 (1:0)

Die bequemste Art der Anreise zum Auswärtsspiel ist die mit dem Sonder-Bus. Görmin hat keinen Bahn-Anschluss und hier, wo das Buslinien-Netz wesentlich schlechter ist als das im Vorkapartenland, bietet sich dann die Fahrt der Dorfgemeinschaft mit dem Bus eben an. In der Metropol-Region Hamburg-Schwerin versprüht Pampow den klassischen Vorort-Charme wie z.B. ein Borgsdorf oder Waltersdorf vor den Toren Berlins. Kommt hier mal ein großer Gegner her, dann wird das Spiel einfach in Schwerin ausgetragen. Mit einpampowem plötzlichen Sonder-Bus aus Görmin war man hier augenscheinlich überfordert. Warme Willkommensgrüße blieben aus. Stattdessen verwies die Security nach noch nicht einmal fünf Minuten auf das Herbeirufen der Polizei, wenn der Bus nicht sofort vom zu kleinen Stadionparkplatz verschwinden würde. Hinweise zu Bus-Anreisen sind auf der Seite des MSV übrigens nicht vorhanden. Ganz egal, wie hoch der Weg des MSV noch führen soll, die Infrastruktur ist noch nicht für den Halbprofi-Bereich tauglich. Der MSV betitelt den Sportplatz bereits als Gartenwegarena. Es scheint, nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis hier ein Sponsor vor die Arena gesetzt wird. Zwischen Görmin und dem Gegner liegen heute also wieder Welten, so konnten die Gäste als krasser Außenseiter doch ziemlich beruhigt an die Aufgabe gehen. Mit Mann und Maus wurde verteidigt. Keine Überraschung. In der 16. Minute sagte dann Pampows Waack „Jetzt ist Schluss mit lustig“ und schoss zur Führung ein. Pampow ging nicht konsequent mit den Chancen um. Dazu kam sogar noch eine Rettungsaktion eines Görminers gegen die Latte. Eine höhere Führung wäre keine Überraschung gewesen. Auch Angriffsbemühungen der Görminer waren zweifelsfrei vorhanden, nur scheiterten sie stets an der gut organisierten MSV-Abwehr, die immer einen Fuß schneller zur Stelle war, und an eigenen Fehlpässen. Die erste Chance war dann ein Freistoß in der 65. Minute. Danach folgte nur noch eine Bogenlampe von Hildebrandt, die gefährlicher aussah als sie eigentlich war. In der Schlussviertelstunde ließ Pampow nach, und Görmin kam etwas dichter vor das Tor, Zählbares blieb aber aus. An der Kondition hat es heut nicht gelegen. Daran hat es heut nicht gelegen. Die Punkte müssen dann gegen die Mitkonkurrenten geholt werden.