Die Stichwahl zum Oberbürgermeister hat einen Sieger. In einem unglaublich spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen hatte der Kandidat der Grünen, Linken, SPD und Piraten, Dr. Stefan Fassbinder die Nase vorn. Er erhielt 15 Stimmen mehr als sein Gegenkandidat von der CDU Jörg Hochheim.

Zwischenzeitlich führte der Kandidat der Grünen vor seinem Konkurrenten von der CDU mit mehr als fünf Prozentpunkten. Doch dann holte sich Hochheim Wahlkreis um Wahlkreis. Nach 41 ausgezählten Bezirken lag er mit 50,05 Prozent vorne, im darauffolgenden Wahlkreis baute er den Vorsprung weiter aus und stand bei 50,25 Prozent. Doch der letzte Wahlbezirk „921“ brachte die Kehrtwende. Nun hatte Fassbinder 50,05 Prozent – ein neuer Oberbürgermeister war gefunden.

Insgesamt erhielt Fassbinder 8.170 Stimmen und damit nur 15 mehr als sein Konkurrent. Im Wahlbezirk „151“ hatten beiden Kandidaten sogar die gleiche Stimmenzahl erhalten. Vor zwei Wochen hatte Fassbinder noch 500 Stimmen erhalten, Hochheim verlor, im Vergleich zu der ersten Wahl, insgesamt fast 400 Stimmen.

 

Wahlbeteiligung sinkt nochmals

Jörg Hochheim gab sich als fairer Verlierer und gratulierte Stefan Fassbinder zum Wahlsieg.

Jörg Hochheim gab sich als fairer Verlierer und gratulierte Stefan Fassbinder zum Wahlsieg.

Unmittelbar nach der Wahl trafen die beiden Konkurrenten aufeinander. Jörg Hochheim kam von seiner Wahlparty, um Stefan Fassbinder zu gratulieren. Beide bedankten sich für einen fairen Wahlkampf. Beide waren sich einig, dass das Ergebnis kaum knapper hätte ausfallen können. Im Vergleich zur ersten Wahl sank die Wahlbeteiligung nochmals. Hatten vor zwei Wochen noch rund 37 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, waren es bei der Stichwahl nur rund 35 Prozent.

Das beste Ergebnis erhielt Jörg Hochheim im Wahlkreis „Capsar-David-Friedrich-Schule“ (67,57 Prozent), „THW Ortsverband“ (64,71 Prozent) und „Betreutes Wohnen“ (59,94 Prozent). Fassbinder dagegen war in den Wahlbezirken „Jahngymnasium“ (67,32 Porzent), „KITA Inselkrabben“ (66,23 Prozent) und „Arndt-Schule“ (64,25 Prozent). Die niedrigste Wahlbeteiligung waren die drei Wahlkreise im Humboldt-Gymnasium (9,97/10,56/13,41 Prozent), sowie in der „Grundschule Greif“ (12,29 Prozent). Die höchste Wahlbeteiligung lag in Wieck bei 38,57 Prozent.

Seit der Wiedervereinigung hatte die CDU in Greifswald immer den Oberbürgermeister gestellt. Nach 25 Jahren bekommt Greifswald nun seinen ersten grünen Bürgermeister. Er ist der siebte grüne Bürgermeister in Mecklenburg-Vorpommern.

 

Fotos: Tobias Bessert