Ab Montag dürfte es noch weniger Gründe als bisher geben, zuhause eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben: für die Mensen an Schießwall und Beitz-Platz gibt es einen verbesserten Speiseplan und neue Preise. Ein vegetarischen und ein veganes Gericht soll es nun täglich geben, die Wahlmöglichkeiten für Beilagen werden größer. Außerdem gibt es mehr Suppen. Die Änderungen sind die Ergebnisse der Vorschläge des Mensa-Ausschusses, der im Januar gegründet wurde.
Im Januar hatte das Studentenwerk überraschend die Preise für die Mahlzeiten erhöht und dies mit den gestiegenen Kosten begründet. Weil aber die neuen Preise nicht nur bei den Studenten, sondern auch bei den eigenen, nicht ausreichend informierten Bediensteten für Unmut sorgten, wurden die Erhöhungen bereits kurze Zeit später wieder zurückgenommen. Um der Kritik entgegenzukommen und in einem transparenteren Verfahren die Speisepläne zu überarbeiten, hatte das Studentenwerk einen Mensa-Ausschuss gegründet, der zu einem Drittel von vom StuPa gewählten Studierenden besteht. Ende April wurden die Vorschläge des Ausschusses dann im Verwaltungsrat des Studentenwerks beraten und zum größten Teil beschlossen, die konkreten Neuerungen gelten für die Mensa am Schießwall und für die Mensa am Berthold Beitz-Platz. Das Studentenwerk veröffentlichte sie in einer Pressemitteilung vom 5. Mai.
Mehr Gemüse und mehr Suppen
Insgesamt dürften sich vor allem Freunde fleischloser Ernährung über die neuen Speisepläne freuen: an jedem Tag soll es nun ein vegetarisches und ein veganes Gericht geben, allerdings steigt der Preis um etwa 20 Cent. Beim vegetarischen Gericht kann zudem ab jetzt auch die Beilage getauscht werden. Pro Tag soll es zwei Gemüsekomponenten geben, dazu kommt eine frittierte Beilage in der Mensa am Schießwall, was 50 Cent beziehungsweise 80 Cent kosten wird.
Was die Tellergerichte betrifft, stehen zukünftig mehr Suppen und weniger Eintöpfe auf dem Plan, der Teller kostet hier nun mit 1,20 Euro etwas mehr. Leicht teurer wird es auch für jene, die sich an der Pastatheke bedienen: 2 Euro kostet ab Montag die Portion, bisher waren es 1,70 Euro. Wer es süß mag, hat dagegen nichts zu befürchten: die Preise für Desserts bleiben unverändert. Salate werden zukünftig auch am Schießwall nach Gewicht mit 60 Cent pro 100 Gramm berechnet.
Beliebtes Essen gibt es öfter
Etwas günstiger werden wieder Fleisch, Fisch und Geflügel, der konkrete Preis hängt hier vom einzelnen Gericht ab. Auch für Gäste geht der Preis runter – ihr Anteil hatte nach Januar stark abgenommen und soll nun wieder gesteigert werden. Insgesamt soll es im sechswöchigen Speiseplan beliebte Mahlzeiten jeweils zweimal geben: Soljanka, Jägerschnitzel und Wurstgulasch zählen dazu. Geblieben waren von den Änderungen im Januar auch die neue Staffelung beim Frühstück, sie wird so bleiben.
Die Vergünstigungen bei Wahl eines Komplettmenüs allerdings wird wieder zurückgenommen – faktisch gab es das Gemüse zu einem Menü gratis dazu, ob man sie essen wollte oder nicht. Nun werden die Beilagen wieder als Komponenten einzeln abgebucht. Komplett neu hingegen ist, dass es im Sommersemester nun zweimal Gegrilltes geben soll – die Hochschulgruppe „Die Partei“ dürfte ihre Forderung nach einer „BBQ-Mensa“ damit ein Stück weit umgesetzt haben.
Das Studentenwerk möchte nun gleich von Studenten und Gäste eine Rückmeldung bekommen: vom 12. Mai bis zum 20. Juni sollen an den Kassen Fragebögen zu den neuen Speiseplänen ausgegeben werden, an der Geschirrrückgabe sollen Boxen zum einwerfen stehen. Kritik und Akzeptanz will das Studentenwerk so direkt erfassen, und gegebenenfalls darauf eingehen.
Auch ob die generell gesunkenen Preise langfristig haltbar sind, bleibt abzuwarten. Geringere Einkaufskosten und bessere Kalkulation sollen dies ermöglichen. Um die Anhebung des Semesterbeitrages für die Studierendenschaft geht es jedenfalls bereits auf der Vollversammlung am 20. Mai. Noch im Januar hatte Erik von Malotkki, der Vorsitzender des Verwaltungsrates des Studentenwerks ist, angedeutet, dass auch eine Erhöhung des Beitrages für das Studentenwerk diskutiert werden könnte – dies allerdings hält er nun für nicht mehr notwendig.
Anmerkung: Der letzte Satz wurde eine Stunde nach Veröffentlichung ergänzt.
Foto: Simon Voigt
"Was die Tellergerichte betrifft, stehen zukünftig mehr Suppen und weniger Eintöpfe auf dem Plan, der Teller kostet hier nun mit 1,20 Euro etwas mehr. Leicht teurer wird es auch für jene, die sich an der Pastatheke bedienen: 2 Euro kostet ab Montag die Portion, bisher waren es 1,70 Euro. "
Eine Frechheit! Da kann der Herr Walsch noch so verzerrend von generell gesunkenen Preisen schreiben: Der Status quo für den finanziell angeschlagenen Studenten verschlechtert sich erheblich! Von einer Tomatensuppe, einer geeisten Gurkensuppe oder einem Rote-Beete-Süppchen wird man nicht satt. Und als Vorsuppe ist so ein Teller auch zu teuer. Was satt macht, ist ein ordentlicher Wrukeneintopf oder Brühreis! Eintopf ist nicht nur für den Magen, sondern vor allem für die Seele Nahrung. Suppe ist der magersüchtige Cousin des Eintopf! Das verbrennt doch mehr Kalorien als es gibt!
Der Preisanstieg der Nudeltheke, auf die man sich bisher auch mehr oder minder gut verlassen konnte (geschmackliche Bewertung einiger Soßen soll hier mal nicht geschehen) ist ein weiterer Schlag ins Kontor des hungrigen, hungrigen Hugo (um den Durchschnittsstudenten mal einen Namen zu geben ;)).
Änderungen zu Jahresanfang wurden rückgängig gemacht. Das jetzt hoffentlich auch.
Deine Darstellungen verzerren die wirkliche Lage. Der Beschluß des Verwaltungrates bedeutet zum größten Teil Preissenkungen und zwar zum Teil sogar um einen Euro pro Gericht. Die von dir angesprochenen Preiserhöhungen gehen darauf zurück ,das diese Gerichte von Anfang an auf Druck des Verwaltungsrates von den allgmeinen Preiserhöhungen ausgenommen wurden. Ich finde 1,20 für ein Tellergericht und 2 Euro für ein Pastagericht ist ein richtig guter Preis. Vor allem wenn man auch noch die Verbesserung der Qualität berücksichtig. Aber egal was man macht es wird immer euch Hater von der Jungen Union geben, die versuchen Ideen zur Verbesserung schlecht zu reden. Die Eintöpfe wollte übrigens kein Mensch essen, wie wir am Absatz gesehen haben. Ich hoffe die Studierenden geben dem neuen Speiseplan eine Chance
Damit kostet nun auch in der alten Mensa der Salat mehr als doppelt so viel. So sorgt man bestimmt dafür das sich Studierende ausgeglichen Ernähren. Insgesamt kostet also alles was halbwegs gesund ist mehr, toll das das Dessert nicht erhöht wurde- Vielen Dank Mensa.
Hey nnnx1, bist du dir sicher das es jetzt doppelt soviel kostet? War auf jedenfall nicht so gedacht. Das Ziel des neuen Speiseplans ist es ja gerade auch gesünderes Essen zu stärken. Kannst du deine Rechnung nochmal erklären? Vielleicht kann man da ja vom Verwaltungsrat noch was machen.
Jo stimme dir zu, nnx1. Ob doppelt so teuer oder nicht. Vegetarisch/vegane Gerichte und Salate werden teuer während Fleischgerichte billiger werden. Nicht gerade fortschrittlich aus meiner Sicht.
Vielmehr sollte es umgekehrt sein. Nicht nur aus erzieherischer Sicht (Menschen ändern ihre Essgewohnheiten nur aus eigener Motivation nachhaltig), sondern damit die Mensa nicht das billigste Massentierhaltungs-Fleisch kauft und so auch den Carnivoren vermutlich geschmacklich etwas Gutes tut.
Abgesehen davon, dass sich Fleisch in Gulasch, Soljanka und co. ohne Geschmacksunterschied und mit Kostenersparnis durch Seitan usw ersetzen ließe.
Es wäre wirklcih schade, wenn das jetzt so rüberkommt als wenn vegetarisches/Veganes Essen teurer wird und Fleisch billiger.
Ich versuche es mal zu erklären. Als die Preiserhöhungen in Kraft getreten sind, gab es auch massive Preiserhöhungen bei Vegan und vegetarisch. Drei Tage später hat der Verwaltungsrat die Preiserhöhungen für Vegetarisch und Vegan( auch für Tellergerichte und Pasta) komplett zurückgenommen. Die massiven Preiserhöhungen für alle anderen Essen blieben aber in Kraft.
Nach der Arbeit des Mensaausschusses wurde der Speiseplan entsprechend überarbeitet, so das es jetzt mehr Vegan/Vegetarisch gibt. Die Preiserhöhung um 20 Cent beim Vegan/Vegetarisch ist also im Gegensatz zu der geplanten Preiserhöhung wesentlich niedriger ausgefallen und wesentlich niedriger als die Preiserhöhungen bei Fleisch.
Trotzdem war es uns wichtig das wir nicht versuchen die Studierenden über den Preis zu erziehen, sondern das Angbot für jede Nutzergruppe besser zu machen und erschwinglich zu halten. Auch soll vermehrt biologisches und regionales Essen angeboten werden.
Ein Punkt der im Bericht nicht erwähnt wird, im Zuge der Maßnahmen des Mensaauschusses werden keine Eier aus Käfighaltung mehr verwendet.
"Abgesehen davon, dass sich Fleisch in Gulasch, Soljanka und co. ohne Geschmacksunterschied und mit Kostenersparnis durch Seitan usw ersetzen ließe."
Also diese Aussage halte ich für wirklich realitätsfremd und ich bezweifle, dass du als vegan lebender Mensch die richtige Kompetenz mitbringst, um das einschätzen zu können. Seitan ist eine prima Sache, ist aber geschmacklich ist es so weit von Fleisch entfernt wie der Mond von der Sonne. Wenn du da keinen Unterschied spürst, frage ich mich ernsthaft, was dir in dein Gulasch geschmuggelt wurde, als du noch welches gegessen hast.
+1
Die Mensa ist und bleibt ein kolossaler Anschlag auf jeden guten Geschmack und wird weiterhin umgangen. 🙂
kannst ja mal hingehen und gucken ob sich was verbessert hat. Klar Mensaessen ist jetzt nicht gerade Gourmetessen, aber vlt hat sich ja wirklich was verbessert. Einfach dem neuen Speiseplan mal ne Chance geben.
ich frage mich, was dass mit der BBQ- Mensa soll. haben die Leute von "der Partei" keine freunde? jeder normale Mensch trifft sich im Hafen. da ist es schöner, entspannter, und besser grillen kann man außerdem. Jetzt werd ich schon beim Kaffeetrinken in der Cafeteria geruchsbelästigt, und alles nur wegen ein paar selbstgefälliger Spaßvögel!
Es gibt schlimmeres, als eine nach BBQ riechende Mensa-Cafeteria und ein paar Spaßvögel.