Wir, die Redakteur*innen der moritz.medien, machen uns natürlich auch weiterhin Gedanken über unsere Umwelt und berichten daher in einem zweiten Teil unserer Nachhaltigkeitskolumne über weitere Themen, Tipps und Gedanken, damit ihr euer Leben (noch) nachhaltiger gestalten könnt.
Save the bees.
Inzwischen gibt es T-Shirts mit diesem Aufdruck, Werbekampagnen auf Instagram und Wahlplakate mit Honigbienen. Schon Albert Einstein sagte unser eigenes Aussterben voraus, sollten die Bienen nicht erhalten werden können. Dass die Bienen von zentraler Wichtigkeit für den Erhalt unserer Natur und Nahrung sind, ist inzwischen weithin bekannt: Sie sind zum Symbol für die Artenvielfalt und Biodiversität geworden.
Die Bienen sind vor allem durch eine zunehmende Nahrungsknappheit bei gleichzeitigem Einsatz von Pestiziden als Beiz- oder Spritzmittel belastet. Darüber hinaus gibt es immer mehr Krankheiten und Schädlinge, die den Bienen zusetzen. In einigen Regionen Deutschlands starben im Jahr 2003 50 bis 80 Prozent der Honigbienen. Dabei ist das Ganze doch einfach nur paradox – vor allem die Bestäubung der Honigbienen bringt der Landwirtschaft und dem Gartenbau Leistungen im Wert von einigen Milliarden Euro ein. Ohne die Bienen verlieren wir Menschen wie viele andere Tiere auch unsere Nahrungsgrundlage. Warum also gibt es immer noch schädliche Monokulturen und Nervengifte, wo soll das hinführen? Futuristisch angehauchte Bilder drängen sich auf, bei denen wir oder Roboterinsekten die Blüten selbst bestäuben – na, wenn das mal kein Fortschritt ist.
Und wenn euch das noch nicht genug abgeholt hat, dann kommen hier jetzt:
5 Fakten über Bienen, die ihr schon immer wissen wolltet!
(Immerhin ist das nicht in der Überschrift gelandet …)
1. Bienen halten keinen Winterschlaf, sondern kuscheln sich in einer kugelartigen Wintertraube in ihrem Stock aneinander. Sie reagieren je nach Stärke des Temperaturabfalls mit verschiedenen Mechanismen und haben dabei verschiedene Aufgaben. So gibt es zum Beispiel Heizbienen, die mit dem Zittern ihrer Flugmuskulatur Wärme produzieren.
2. Bienen können bis zu 30 Kilometer pro Stunde schnell fliegen.
3. Für 500 Gramm Honig müssen Bienen ungefähr 120.000 Kilometer zurückzulegen. Diese Strecke entspricht in etwa dem dreifachen Erdumfang!
4. Honigbienen sind blütenstet. Das heißt, dass sie bei einem Sammelflug immer wieder die Blüten derselben Pflanzenart anfliegen. Auf diese Weise wird auch eine korrekte Befruchtung der Pflanzen gesichert, da der Pollen innerhalb einer Pflanzenart verbreitet wird.
5. Von gebeiztem Saatgut mit Neonicotinoiden können Honigbienen (und andere Insekten!) alzheimerartige Symptome davontragen. Dazu gehören unter anderem der Verlust der Kommunikationsfähigkeit, des Orientierungssinns und Gedächtnisprobleme. Da sich das Nervengift auch auf den Honig, Wachs und die Pollen überträgt, hat das fatale Auswirkungen für den gesamten Bienenstock und dessen Reproduktion. Neuere Studien haben sogar herausgefunden, dass auch Vögel oder Fledermäuse, die die belasteten Insekten fressen, ähnlich gravierende Gedächtnis- oder Stoffwechselprobleme bekamen. Neonicotinoiden werden seit den 1990er Jahren verkauft und sind teilweise noch immer zugelassen.
Was können wir also machen?
Es kann schon helfen, regionalen Honig zu kaufen, auf die biologische Produktion von Lebensmitteln mit weniger Insektiziden zu achten und das Bewusstsein für das Thema zu erhöhen – beispielsweise durch Petitionen oder Nachfragen in Geschäften oder der Politik. Pestizide sollten vermieden, bienenfreundliche Pflanzen und Nistmöglichkeiten dafür verstärkt werden. Doch auch eine Bienenpatenschaft ist eine tolle Möglichkeit, um die Bienenvölker direkt zu unterstützen! Dafür gibt es zahlreiche Initiativen und Vereine, die sich in unterschiedlichen Regionen für den Erhalt der Bienen einsetzen, beispielsweise durch Forschungsprojekte, Bildungsprojekte an Schulen, den Anbau von Wildpflanzen sowie der Pflege und Vermehrung von Bienenvölkern. Eine Bienenpatenschaft kostet je nach Verein nur rund 30 Euro im Jahr und ist auch eine schöne Geschenkidee für die Liebsten. In den meisten Fällen wird einmal im Jahr ein Honig von den unterstützten Bienen geliefert, einige Bienenstöcke können sogar besucht werden.
Immerhin: Der Deutsche Imkerbund vermeldet seit 2013 wieder steigende Zahlen, sowohl von den Bienenvölkern als auch von Imker*innen. Lasst uns also alle etwas dafür tun, dass diese Entwicklung positiv bleibt!
So that we can all bee happy. (hihi)
Und noch ein Fakt: Neben den Honigbienen gibt es in Deutschland 560 Wildbienenarten. Zu den solitär lebenden Wildbienen werdet ihr hier auch bald noch einen Artikel finden!
Beitragsbild: OC Gonzalez auf Unsplash
Banner: Jonathan Dehn
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