Stammzellen zu spenden ist wohl mit der einfachste und schnellste Weg, ein Leben zu retten. Einfach Stäbchen rein und Spender sein – auch hier in Greifswald. Aber was steckt hinter der Veranstaltung und wie läuft das Ganze eigentlich ab?

Am Mittwoch, dem 7. November findet von 10-17 Uhr im Foyer des Hörsaalgebäudes am Ernst-Lohmeyer-Platz 6 eine große DKMS-Registrierungsveranstaltung statt.
Das letzte Mal, dass in Greifswald so eine Registrierungsaktion stattfand, war 2014. Damals registrierten sich 712 Menschen, von denen 12 zu Spendern wurden.

Aber was heißt das eigentlich – Spender sein? Und warum führt der studentische Verein Capufactur e.V eine solche Veranstaltung aus?

Spender sein

In Deutschland erkranken täglich 30 Menschen an Blutkrebs. Dabei vermehren sich die weißen Blutkörperchen unkontrolliert. Was helfen kann, sind gesunde Stammzellen einer anderen Person. In der DNA hat jeder Mensch einen Teil, das Human Leukocyte Antigen, kurz: HLA, ein System, das zentral für die Funktion des Immunsystems ist. Fast jeder Mensch hat einen DNA-Zwilling auf der Welt, aber jeder 10. Blutkrebs-Patiernt findet immer noch keinen passenden Spender. Deswegen ist es so wichtig, dass möglichst viele Menschen einen Innenwangenabstrich machen und dadurch ihre DNA registrieren lassen. So können alle gemeinsam eine weltweite Datenbank mit potentiellen Spendern  erstellen.

Nach der Registrierung kann es jedoch Jahre dauern bis der erkrankte DNA-Zwilling gefunden wird. Ist der DNA-Zwilling dann gefunden, wird man natürlich benachrichtigt.  Anschließend werden noch weitere Tests mit der DNA gemacht bis zu 100% feststeht, dass man seine Stammzellen dem Patienten spenden kann. Die Spende selbst wird aus dem Knochenmark der Hüfte entnommen. Dafür muss man mehrere Tage einplanen, die man im Krankenhaus verbringt. Aber keine Sorge: Alle Kosten werden von der  Krankenkasse des Patienten übernommen und die DKMS kümmert sich um die zeitweise Befreiung von der Arbeitsstelle. Denn ein Leben zu retten, ist mehr wert als Geld und Arbeit.

Die Aktion in Greifswald

Die Registrierungsaktion am Mittwoch hier in Greifswald wurde von einem Projektteam des Capufactur e.V. organisiert. Die Teamleiterin ist Elisabeth Muckel.
Sie ist seit einem Jahr Mitglied bei der Capufactur und studiert Health Care Management im Master. Das Thema der Stammzellenspende liegt ihr seit einer Krebserkrankung in ihrer Familie sehr am Herzen. Alle im Team wollten sich sofort bei diesem Projekt engagieren. Dabei sind Laura, Maria, Petra und Sophia. Sie wollen sich so gut wie möglich für die Spendensammlung für Krebspatienten einsetzen. Und der Verein sowie ihre Eigeninitiative bei solchen Projekten ermöglichen ihnen das. Viele FSRs, die Uni und natürlich DKMS haben sich schnell bereit erklärt, die Aktion zu unterstützen.

Am Mittwoch wird kein Spender für einen speziellen Patienten gesucht, sondern es ist ein Aufruf zur Registrierung. Jeden Tag erkranken Menschen an Blutkrebs und hier in Greifswald könnten die passenden Spender sitzen. Durch die ständige Fluktuation der Studierenden ist Greifswald der perfekte Ort, um solche Registrierungsaktionen  durchzuführen und möglichst viele DNA-Proben zu sammeln.

Die Registrierung ist auf die Minute genau geplant, um Studierenden zu ermöglichen, sich auch schnell – innerhalb von 10-15 Minuten – zwischen zwei Veranstaltungen registrieren lassen zu können. Danach kann man sich noch im Grünen nebenan einen Kaffee holen und einfach entspannt weiter radeln, lernen und laufen.

Die Organisation des Projektes

Als aller erstes musste der Aufruf in dem Verein Capufactur gestartet werden, doch das Projektteam hat sich schnell gefunden.
Aber das wichtigste war das GO von der DKMS und der Universität zu bekommen. Als diese noch niedrige Hürde bewältigt war, waren die wichtigsten Bereiche: Organisation, Marketing und Fundraising. Diese Aufgaben wurden im Team auf die Wochen bis zur Aktion aufgeteilt. Jede Woche gab es ein Telefonat mit der DKMS, um sich gegenseitig auf  den neuesten Stand zu bringen. Bis Mittwoch läuft diese Absprache noch. Auch die DKMS hat Anregungen dazugesteuert.

Die Arbeit im Team verlief einwandfrei. Es sind viele neue Ideen entstanden, man konnte sich in den Bereichen Fundraising und Marketing ausprobieren und das erlernte Wissen anwenden.
Die großartige Unterstützung durch die DKMS selbst, die Universität und die moritz.medien hat bei der Planung zusätzlich motiviert.

Das Team wird auch Ansprechpartner am Mittwoch bei der Aktion sein. Erkennen könnt ihr die Ansprechpartner*innen an ihren DKMS-Schlüsselbändern. Hauptansprechpartnerin bleibt dabei Elisabeth als Projektleiterin.

Kommt vorbei und rettet vielleicht bald ein Leben!

moritz.tv dreht zwar auch einen Aftermovie, aber mach Dir doch am besten erstmal selbst ein Bild von der Aktion und komm vorbei!
Vielleicht rettest Du bald ein Leben!

Beitragsbild: Juliette Engelmann und Petra Bohnet-Waldraff