Auswertung statistischer Daten, erstellen geographisch exakter Karten und all das dann ansprechend aufbereiten und darstellen. So oder so ähnlich lässt sich wohl der Alltag des Greifswalder Katapult Magazins beschreiben. Bei der gestrigen Input Lecture gab Sebastian Haupt, Datenanalyst des Magazins, einen kleinen Einblick in die tägliche Arbeit und die eignen Ambitionen.

Gleich zu Beginn wird der Hörsaal mit einigen Fragen bombardiert. Durch welche Grenzen werden Karten und auch unsere Wahrnehmung definiert: Staatsgrenzen? Kulturellen Grenzen? Geographischen Grenzen? Grenzen der Vorstellungskraft? Fragen und Konstrukte, welche das Katapult Magazin angehen und manchmal sogar infrage stellen möchte. Schon der Titel der Präsentation fragt „Maps for the 21st century – Dissolving borders?“ und rüttelt damit schon ein wenig an unserem bestehenden Weltbild. Anhand einfacher Beispiele führt der Referent die Anwesenden an der Nase herum und bringt so manche Vorstellung in den Köpfen ins Wanken. Denn Sebastian Haupt schafft es mit der richtigen Prise Humor und einigen Aha-Effekten immer wieder, dass man noch tiefer in die Thematik eintauchen möchte. Ein Klassiker: eine Karte der Erde, mit allen Kontinenten und Landesgrenzen wie man sie kennt. Dann die Frage, welches Land flächenmäßig größer ist als das andere. Z.B. scheint Russland auf der gezeigten Karte deutlich größer als der afrikanische Kontinent. Bei Betrachtung der nackten Zahlen und dem, perspektivisch korrekten Übereinanderlegen beider Länder auf einer Karte wird der Irrtum schnell eindeutig.

Dies und viele ähnliche Beispiele nutzt Sebastian Haupt, um einerseits den Einstieg in die Thematiken auf einem einfachen Level zu ermöglichen, andererseits auch um von diesem Punkt dann in die tiefergehende Datenanalyse und Kartenzusammenstellung zu gehen. Denn hinter den vielen Karten und Themen, die das Katapult Magazin regelmäßig, sowohl Online als auch im Printformat liefert, steckt eine Menge Arbeit. Nicht nur handwerklich, sondern auch inhaltlich. Mal hochpolitisch, mal medienkritisch und oft auch einfach mit sehr unterhaltsamen Ideen. Seit mittlerweile fast 3 Jahren versucht so das Team immer wieder, Themen und Geschehnisse in ihren Karten aufzubereiten. In einem regelmäßigen Spagat zwischen wissenschaftlichem Anspruch und guter Unterhaltung. Ein Spagat den die Präsentation über die vollen 60 Minuten mit Bravour gemeistert hat. Wer bis jetzt noch nichts mit dem Katapult Magazin anfangen konnte, sollte sich spätestens jetzt auf Facebook, Instagram und im Briefkasten die regelmäßige Portion schön aufbereitetes Wissen aus der Katapult Redaktion genehmigen. Denn nicht ohne Grund prangte auf der letzten Folie der Präsentation „only trust Katapult maps“.

Fotos: Ole Kracht