geschrieben von Friederike Berthold und Jens Spiegelberg

Am 25. und 26.07.2015 war die „Toni Kroos Stiftung“ zu Gast im Strandbad Eldena. Dass diese eigentlich gar keine echte Stiftung ist und reichlich wenig mit dem Sportler, ja nicht einmal etwas mit Fußball zu tun hat, störte keine*n der Anwesenden. Bei der „Toni Kroos Stiftung“ handelt es sich um eine Ultimate Frisbee Spielgemeinschaft, welche für die zweite Auflage des Beach Ultimate Turniers „Kleine SandGreiflichkeiten“, nach Greifswald gereist war.

Dazu kamen 13 andere Teams aus ganz Deutschland sowie die zwei Greifswalder Teams „Griffin’s Lehre“, Sparte der HSG, und die „HSP-Greifen“, ein Zusammenschluss aus den beiden Ultimate Hochschulsportkursen des vergangenen Sommersemesters. Die 16 Teams traten in zahlreichen spannenden Begegnungen an zwei Tagen gegeneinander an, um den heiß begehrten Turniersieg und damit den Wanderpokal, die hölzerne Greifenkralle, zu erringen.

Die „Toni Kroos Stiftung“ ist ein Zusammenschluss von befreundeten Spieler*innen aus Berlin, Magdeburg, Münster und Göttingen. Sie konnte das gesamte Wochenende über mit hervorragendem Ultimate überzeugen und auch das Finale gegen das Pickup-Team „Außendienst“ für sich entscheiden. Und das alles ohne übliche Trikots, sondern ganz in weißer Feinripp-Unterwäsche. Damit lösen sie „SANDsation“, die Turniersieger*innen des vergangenen Jahres, ab, die für das kommende Jahr allerding schon eine Revanche angekündigt haben.

Die „Kleinen SandGreiflichkeiten“ sind in der Ultimate-Szene ein ganz besonderes Turnier. Es ist eines der wenigen Strand-Turniere Deutschlands und damit für die allermeisten Spieler*innen sehr beliebt. Außerdem zeichnet es sich durch einen ausgeprägten Nachhaltigkeits-Gedanken und die besonders liebevolle Organisation aus, an der das gesamte Team mit Unterstützung der HSP-Kurse beteiligt war. So wurden die etwa 140 Sportler*innen ausnahmslos mit vegetarischen und veganen Speisen versorgt, die von den heimischen Spieler*innen, ihren Freund*innen und Familien selbst zubereitet wurden. Das bei jedem Ultimate-Turnier fest zum Ablauf gehörende „Beer-Race“ wurde zu einem „Team-Race“, bei dem die Teilnehmer*innen in verschiedenen Disziplinen im Boddenschlamm gegeneinander antreten mussten. Auch hier konnte sich die „Toni Kroos Stiftung“ durchsetzen. Samstagnacht wurde gemeinsam zu bester musikalischer Unterhaltung gefeiert und getanzt, um die müden Beine für den nächsten Turniertag zu lockern.

Der Gedanke hinter so viel mühevoller Organisation ist einfach. Die Gastgeber*innen wollten ihren Gästen gemeinsam ein unvergessliches Wochenende bereiten und sich für die zahlreichen Turniere bedanken, an denen sie ihrerseits teilgenommen haben. Diese Einstellung hat sehr viel mit dem im Ultimate vorherrschenden „Spirit of the Game“ zu tun. Der Welt Verband „World Flying Disc Federation“ schreibt dazu: „Ultimate beruht auf dem Spirit of the Game, der die Verantwortung des Fair Plays jedem Spieler als wichtigste Aufgabe überträgt. Es wird darauf vertraut, dass kein Spieler absichtlich die Regeln verletzt. Hoher kämpferischer Einsatz wird zwar gefördert, darf aber niemals auf Kosten gegenseitigen Respekts, des Festhaltens an den vereinbarten Spielregeln oder der Freude am Spiel gehen.“ Eine entsprechende Auszeichnung wird in jedem Turnier an das Team vergeben, welches sich in dieser Hinsicht besonders hervortut. Bei den „Kleinen SandGreiflichkeiten“ konnten die „HSP-Greifen“ diese Ehrung mit nach Hause nehmen, obwohl die allermeisten von ihnen gerade erst ihr Turnier-Debüt gaben. Ein solcher Nachwuchs macht das Vereins-Team „Griffin’s Lehre“, das im vergangenen Jahr selbst auf auswärtigen Turnieren mehrfach den Spirit-Sieg einfahren konnte, natürlich sehr stolz.

Eins steht für die Greifswalder Sportler*innen jedenfalls fest: im kommenden Jahr wird es auf jeden Fall die dritten „Kleinen SandGreiflichkeiten“ geben.

Fotos: Griffin’s Lehre