Grafik: Jakob PallusWährend sich die einen in diesen Tagen wie Lernmaschinen wissbegierig Seite für Seite Muskelnamen, Krisenzyklen oder Präzedenzfälle in den Kopf hämmern, brüllen andere selbstvergessen einem Sportereignis am anderen Ende der Welt zu. Mit Kultur hat das herzlich wenig zu tun – behaupte zumindest ich. Und für Kultur braucht man nicht einmal unbedingt viel zu wissen und auch nicht nach Brasilien zu schauen.

Was nun Kultur ist, und was nicht, darüber soll hier nicht gestritten werden. Aber klar ist: Kunst gehört dazu. Und Kunst gibt es am Freitag zu sehen, die „Insomnale 14“ lädt zum Rundgang. Ausgestellt werden die Beiträge des Wettbewerbs für Studenten am Caspar David Friedrich-Institut in der Medienwerkstatt in der Bahnhofstraße 50. 18 Uhr ist Eröffnung und 19 Uhr dann Preisverleihung, in den folgenden Tagen ist immer von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Ebenfalls als Kultur im ganz klassischem Sinne dürfte Vokalmusik aus dem 13. Jahrhundert angesehen werden. Das zumindest erklingt Freitag 19.30 Uhr vermutlich, wenn der Motettenchor Rostock im Dom St. Nikolei singt.

Jazz mit besonderem Flair

Zu einer Kultursymbiose der besonderen Art kommt es in Eldena, dann verbinden sich gute Musik mit dem einmaligen Flair der Klosterruinen: die „34. Eldenaer Jazz Evenings“ werden die uralten Mauern in Schwingung versetzen. Freitagabend spielen dabei unter offenem Sternenhimmel das Benjamin Weidekamp Quartett vertonte Morsesignale, etwas ruhiger dürfte die Musik des Clara Haberkamp Trios sein und die NDR Big Band widmet ihr Programm einem Sopransaxophinisten der ersten Stunde: Sydney Bechet.

Am Samstagabend dann ist die dänische Sängerin Sidsel Storm zu hören, es folgt eine polnische Formation mit eher ungewöhnlicher Besetzung: der polnische Jazzmusiker Adam Baldych spielt Violine. Den Abschluss bildet wieder eine Hommage: von der Pianistin Julia Hülsmann und dem Klarinettisten Rolf Kühn für die Jazzpianistin Jutta Hipp.

Die Konzerte beginnen jeweils 20 Uhr, im Vorverkauf bis Donnerstag 18 Uhr in der Stadtinformation kostet ein Abend für Studenten 16 Euro, die Karte für beide Konzerte kostet 36 Euro. Die Abendkasse verlangt dann ein Stück mehr. Ausführliches zur Musik steht auch im webMoritz Festivalguide.

Den Sommer feiern

Lässige Musik bei sommerlichem Wetter: das sind nur zwei von vielen Pluspunkten, die das „Klex Hoffest“ zu bieten hat. Hier kann man nicht nur ein paar Greifswalder Bands live erleben oder ein Stück Kuchen verzehren, sondern auch irgendwie unpassende Klamotten mit anderen tauschen und so den Kleiderbestand und das gute Gewissen auffrischen.

Ebenfalls im Juli und im Freien ist die Veranstaltung „Juli im Freien“, bei der ab 14 Uhr gepicknickt und zu elektronischer Musik getanzt werden darf. Das Konzept leuchtet ein: im Sommer sollte man nicht im Haus versacken, und was gibt es da besseres als „Bar, Lounge und Musik“ zu kombinieren? Ausgesucht wurde dafür ein Greifswalder Draußen-Geheimtipp: der Teich hinter dem Wohnheim Fleischerwiesen – und das ganze gibt´s für lau.

Sie üben noch fleißig: Protagonisten des Films "Pfarrer".

Sie üben noch fleißig: Protagonisten des Films „Pfarrer“.

Weder für lau noch draußen ist das CineStar, bei dem Sonntag- und Montagabend „Pfarrer“ läuft, eine Dokumentation über angehende Pastoren im Predigerseminar in Wittenberg. Der atheistische Filmemacher Chris Wright zeigt die liturgische Ausbildung, schont die jungen Theologen aber auch nicht vor existentiellen Fragen. So dürfte der Film für die Kommilitonen der Theologischen Fakultät ein interessanter Blick in ihre mögliche Zukunft sein und für andere eine gute Gelegenheit, aus dem bequemen Kinosessel heraus eine ihnen vielleicht eher fremde Welt kennen zu lernen. Beginn ist jeweils um 17.15 Uhr und 20.15 Uhr, für Studenten beträgt der Eintritt 5 Euro.

 

Grafik: Jakob Pallus

Foto: Screenshot Trailer