Wer nicht das ganze Wochenende für einen Kurzurlaub bei Mutti nutzt, seine Zelt auf dem Immergut-Festival aufschlägt oder von jenem freien, „Christi Himmerfahrt“ gewidmeten,Vatertag genannten und nicht selten zum Männertag als Besäufnisgrund dekradierten Donnerstag ausnüchtert, findet in Greifswald einiges an Kunst und Kultur.
Am Freitag kann man in die i-Welt eintauchen: Das Theaterstück „Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs“ von Mike Daisey gewährt tiefe Einblicke in das Denken eines Apple-Jüngers. Hannes Rittig trägt den Monolog ab 20 Uhr im Café Koeppen vor, der Eintritt beträgt 13 beziehungsweise 9 Euro.
Literatur gibt es gleichzeitig auch in der Kiste. Der Greifswalder Autorenverein „GUStAV“ lädt zu einer Lesung in Kooperation mit GrIStuF ein. Ganz im Sinne des Mottos des in wenigen Wochen beginnenden, internationalen Festivals widmen sich die Autoren, die sich selbst „Gustel“ nennen, der Konsumkritik. Entsprechend nennt sich der Abend „GUStAV verschlingt!“. 20 Uhr beginnt es, 2 Euro kostet es.
Es ist Hoffest!
Highlight des Wochenendes ist am Samstag das traditionelle „Hoffest“ der Fachschaftsräte für Germanistik und Jura. Zwischen ihren Instituten an der Rubenowstraße 3 laden die FSRs für sagenhafte Null Euro Eintritt ein. Bands wie „Five Aces“, „Pete & Kloppenburg“ und „Aufjedenderbe“ bieten dem geneigtem Studenten gute Gründe, auch dieses Wochenende nicht in der Bibliothek zu verbringen. Hier findet er oder sie auch kostengünstig Getränke und etwas Essen. Das ganze Spektakel beginnt 16 Uhr und endet später mit einer Aftershowparty in der Mensa.
Drei Mal „conquering places“
Über den gesamten Mai und Juni erstreckt sich das interdisziplinäre Projekt „conquering places“, bei dem Künstler, Autoren und Wissenschaftler in verschienden Konstellationen zusammenkommen. Auch an diesem Wochenende gibt es einige Veranstaltungen. Freitagabend werden Beiträge aus den ersten beiden Ausgaben von „Die Novelle – Zeitschrift für Experimentelles“ gelesen. Beginn ist um 20 Uhr im Falladahaus.
Am Samstag ab 14 Uhr wird im Koeppenhaus die Ausstellung „THESEN&ERSATZTEILE“ von Martin Holz eröffnet, der Eintritt ist frei. Am Abend des selben Tages, mit dem selben Künstler, findet um 20 Uhr außerdem eine Performance in der Makarenkostraße 43b statt. Während Daniel Ableev „maschine will heißen“ liest, setzt Holz den Text künstlerich um und „will maschine heißen“.
Metal mit Oma
Wem Lesungen zu leise, Performances zu passiv und das Hoffest zu luftig ist, kommt an diesem Wochenende natürlich auch auf seine Kosten. Am Freitag ist im Klex „Baltic Sea Riot Fest“ mit Hardcore und Punk ab 21 Uhr. Für 8 Euro gibt es Bands mit so klangvollen Namen wie „Last Hope“,“Stand your Ground“ und „Grober Knüppel“.
Eure Oma könnt ihr Samstag mit in den Geographen-Keller nehmen, denn hier könnte sie auf eine Altersgenossin treffen. Dazu gibts ab 22 Uhr Metal.
Grafik: Jakob Pallus, Plakat: Geo-Keller