Juliane Stöver

Juliane Stöver

Vor gut einem halben Jahr hieß es für mich: Auf nach Greifswald. Nicht nur das Geologiestudium, sondern auch mein Umfeld und die Leute waren völlig neu für mich. Ein Winter kam und es wurde wieder Frühling. Allmählich wurde die Studienstadt meine neue Heimat und aus meinen Kommilitonen neue Freunde. Inzwischen ist das erste Semester zu Ende und die ersten Prüfungen sind überstanden. Nebenbei habe ich nicht nur viel über den Aufbau der Erde oder die Zusammensetzung einzelner Gesteine gelernt, sondern auch, dass nur einige Monate ausreichen, meinen Alltag und meine Gewohnheiten auf den Kopf zu stellen. Wo früher Ausgehen eher selten war, ist es heute schon fast zur Routine für das Wochenende geworden. Ganz gleich, ob meine Freunde einen Club oder eine der vielen Bars aufsuchen wollen, fast immer bin ich mit von der Partie.
Alles neu und anders als gewohnt – das zeigt sich vor allem beim Gebrauch meines Handy. Meine schon sechs Jahre alte Möhre, die ich damals von meinen Eltern zur Konfirmation geschenkt bekam, treibt so langsam aber sicher meine SMS-Kosten sowie die Zeit, die ich zum Aufladen brauche, exponentiell in die Höhe. Nie hätte ich gedacht, mein Handy so oft gebrauchen zu müssen. Eine Woche komplett ohne Mobiltelefon auszukommen scheint dennoch möglich zu sein: Das beweisen uns Redakteure mit einem Selbsttest in diesem Heft.
Eines an mir ist jedoch stets gleich geblieben: Ich interessiere mich immer noch ungeheuer für alte Dinge und Geschichten. Nicht nur Gesteine und Fossilien – wie man sich bei meinem Studiengang denken könnte – sondern auch Architektur, Kleidung und Leben der Menschen in früheren Zeiten haben mich schon immer fasziniert. Ist es nicht auch spannend, sich vorzustellen, wie sich das Leben in früheren Jahrhunderten abgespielt haben könnte? Oder zu sehen, was von den alten Zeiten in unsere heutige Zeit übernommen wurde? In Greifswald und Umgebung gibt es eine Menge geschichtsträchtiger Gebäude. Welche davon unter Denkmalschutz stehen, erfahrt ihr im Heft. Auch könnt ihr in einer Fotoreihe die Stralsunder Straße 10, besser bekannt als StraZe, nach der Ausräumaktion bewundern.
Aktuelle Ereignisse sind in dieser Ausgabe des moritz ebenfalls Thema. So beschäftigen sich zwei Kommentare mit der Frage, ob Edward Snowden, dessen Aussagen über die umfassende NSA-Überwachung im letzten Jahr für Furore gesorgt haben, die Ehrendokterwürde an der Universität Rostock erhalten soll. Auch die Diskussion der Wiedereinführung der Lehramtsausbildung in den MINT-Fächern wird in diesem Heft thematisiert. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Das Vorwort schrieb Juliane Stöver.

Die pdf-Version des Magazins findet ihr hier.