Ein Vorteil der maritimen Lage Greifswalds ist, im Sommer kostenlosen Badespaß genießen zu können. Aber an welchen Strand soll man fahren? Um euch die Entscheidung zu erleichtern, hat moritz Boddenstrände unter die Lupe genommen.

Kartenmaterial von openstreetmap.org; CC by SA

Die Strände am Bodden lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Zum einen gibt es die bekannten, gepflegten Strände in Lubmin und Eldena, die im Sommer aber auch oft überlaufen sind. Zum anderen gibt es abgelegene Strände bei Wampen, Loissin und Vierow. Hier gibt es statt touristischer Angebote Ruhe, dafür aber auch ab und zu Seegrashaufen am Strand. Im folgenden werden euch die Strände von West nach Ost vorgestellt. Eine tabellarische Übersicht findet ihr auf der nächsten Seite.

Die Vorteile des Wampener Strands sind ganz klar seine Abgeschiedenheit und die relative Nähe zur Stadt. Wer per Rad den Weg am Rande des Naturschutzgebietes entlang gefunden hat, darf sich über einen knapp 300 Meter langen und zehn Meter breiten Strand freuen, der durch Naturbelassenheit besticht. Die Brandungszone wird von Kieseln gesäumt, der Spülsaum von Muscheln und Seegrashaufen. Einen Imbiss und Toiletten sucht man hier vergebens. Direkt an den Strand kommt man nur mit dem Rad oder zur Fuß, Autofahrer müssen im Ort parken und mehrere Hundert Meter laufen.

Wenn der Wind die Wellen auf den Strand in Eldena trägt, wirkt dieser auf den ersten Blick wie ein richtiger Ostseestrand. Er ist auf 600 Metern Länge und circa 50 Metern Breite mit schönem weißen Sand bedeckt, dazu gibt es einige Buden und Volleyballfelder. Geht man ins Wasser, wird jedoch sofort klar, dass man nur in der Dänischen Wiek ist. Der Grund ist immer schlammig, oft voller Seegras und dazu sehr lange sehr nah an der Wasseroberfläche. Der Strand in Eldena ist ein städtisches Strandbad und kostet in der Sommersaison tagsüber Eintritt.

Auf der anderen Seite der Dänischen Wiek beginnt der Loissiner Strand. Er ist oft nur fünf Meter breit, erstreckt sich aber über mehr als fünf Kilometer entlang der Boddenküste. Hinter dem Strand liegt ein Wald, der zum Teil im Naturschutzgebiet liegt und von einem nur per Rad befahrbaren Weg durchzogen wird. Durch die schiere Länge des Strandes findet man auch zur Hochsaison einen einsamen Strandabschnitt, wenn man sich ein wenig vom kostenpflichtigen Parkplatz und dem Campingplatz entfernt.

Der Boddengrund ist wechselhaft, aber meist sehr flach und teilweise auch schlammig und voller Pflanzen. Wer länger am Strand bleibt, hat hier den besten Blick auf den Sonnenuntergang über dem Wasser. Aufgrund des nahegelegen Naturschutzgebietes sollte man in Loissin wie auch in Wampen vom Grillen und Feuermachen absehen!

Folgt man der Boddenküste, beginnt hinter dem Vierower Hafen der nächste Strand. Durch den benachbarten Hafen kommt man hier sehr schnell in tiefes Wasser, da eine Fahrrinne ausgebaggert ist. Ansonsten ist er dem nah gelegende Loissiner Strand recht ähnlich.

Keine eindeutige Grenze gibt es vom Strand in Vierow zum letzten Kandidaten unseres Strandchecks. Geht man am Wasser entlang nach Osten, wird der Strand immer breiter und nach einer Weile trifft man im Sommer auf Strandkörbe, Volleyballfelder und Eisverkäufer und man ist am Lubminer Strand. Hier gibt es alles, was das touristische Herz begehrt und dementsprechend viele Menschen trifft man auch im einzigen Seebad am Bodden.

Doch auch in Lubmin ist der Bodden sehr flach und schnell ist klar, dass man, um in der richtigen Ostsee zu baden, noch weiterfahren muss. Am schnellsten geht das von Greifswald aus nach Usedom. Wer kein Auto hat, erreicht Usedom im Stundentakt (bis 22 Uhr) mit der Usedomer Bäderbahn (UBB). Neben den bekannten Seebädern gibt es an der kompletten Usedomer Nordküste schönen Strand, gerade in einigen kleineren Orten wie Zempin hält die UBB nur wenige hundert Meter davon entfernt.

Ein Bericht von Florian Bonn & Erik Lohmann