Bevor hier wieder ein Text darüber folgt, dass man ja trotz anstehender Klausuren mal ein Lernpäuschen einlegen soll: Bleibt lieber in der warmen Stube oder in der Bibliothek sitzen, haut euch die Nächte damit um die Ohren, den überlasteten Kopf mit noch mehr Lernstoff zu füttern, kurz, bereitet euch optimal auf eure Prüfungen vor. Eure Freunde werden euch dann von den schönen Veranstaltungen berichten und ihr könnt vielleicht mit grandiosen Noten glänzen. Im Folgenden nun eine Übersicht von Terminen, nach denen ihr dann in zwei, drei Wochen, wenn wieder Luft ist, fragen könnt:

Drei Literaturzeitschriften im Blick, Mittwoch im Koeppenhaus.

Drei Literaturzeitschriften im Blick, Mittwoch im Koeppenhaus.

Literaturbegeisterte lockt am heutigen Mittwoch das Café Koeppen mit einer Präsentation von modernen Literaturzeitschriften. Ab 20 Uhr stellen die Herausgeber der Zeitschriften “sprachgebunden. Zeitschrift für Text + Bild”, “Edit. Papier für neue Texte” und die Netzpublikation “Lyrikzeitung & Poetry News” unter der Moderation von Professor Eckhard Schumacher vom Institut für Germanistik  ihre Werke vor. Für drei Euro seid ihr dabei (oder eben eure Freunde).
Literaturzeitschriften als Ort, an dem über Gegenwartsliteratur diskutiert wird und Beiträge veröffentlich werden, entwickelten sich ab etwa Mitte des 18. Jahrhunderts. Bis heute tragen diese Journale einen wichtigen Teil zur Literaturrezeption und Debatte bei und die Liste der Zeitschriften allein in Deutschland ist beträchtlich lang.

Am Donnerstag geht es gleich mehr oder weniger literarisch weiter. In der Stadthalle liest Harry Rowohlt, Sohn des Verlagsgründers Ernst Rowohlt, in der Stadthalle. Die Veranstalter bewerben den Übersetzer und Kolumnist wie folgt: “Rowohlt schleust die Themen der Zeit – relevante und entlegene – durch sein Subuniversum, wo sie hinten meist schräger, relevanter und von neuen Themenkumpeln umstellt herauskommen.” Wer sich nun davon selbst ein Bild machen will: Ab 20 Uhr und zu einem noch einigermaßen erschwinglichen Preis von acht Euro darf man den Vorlesekünsten lauschen.

Freitag folgt dann ein nicht minder spannendes, jedoch betroffen machendes Thema: Im Pommerschen Landesmuseum gibt es zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus einen thematischen Abend mit Vorträgen und Orgelspiel unter der Moderation von Professor Joachim Lege. Unter dem Thema “Zwangsarbeit und Kriegsgefangene in Greifswald und Pommern” referieren Doktor Christine Glauning aus Berlin und Doktor Uwe Kiel aus Greifswald. Der Eintritt ist frei, ab 19 Uhr geht es los. Und im TV-Club legt Ex-MTV-Moderator Markus Kavka legt ab 23 Uhr Minimaltechno auf, “den in jedem Fall jede Partycrowd gerne mag”…

Entspannen von einer stressigen Woche sollte trotzdem am Samstag drin sein, denn das Café Koeppen Konzert Team holt den Briten Thos Henley und aus Berlin If Manda Leaves zu einem kleinen, intimen Konzert ins Koeppenhaus in der Bahnhofstraße 4. Der in Paris lebende Musiker Henley verzaubert mit schwermütigem und doch leichtfüßig vorgetragenem Folkpop, was geradezu in diese dunkle Jahreszeit passt. If Manda Leaves tut es ihm nahezu gleich: Gitarrenmusik gepaart mit einer Stimme, die verzaubert. Es heißt also Augen, Ohren und Herz weit öffnen oder öffnen lassen. Für sechs Euro und ab 20 Uhr.

Theaterfreunde kommen am Sonntag auf ihre Kosten, wieder ist das Café Koeppen “the place to be”: Studenten der Slawistik spielen ab 18 Uhr das moderne Stück “Terrorismus” in russischer Sprache. Doch keine Angst, eine Zusammenfassung jeder Szene gibt es danach nochmal auf Deutsch. Zentrale Frage in dem Schauspiel ist, wie viel Terrorismus in jedem von uns steckt. Es muss ja nicht immer gleich um Bomben gehen. Drei Euro kostet es, der fremden Sprache zu lauschen und vielleicht vorhandene Russischkenntnisse aufzubessern.