Kaum angekommen streiten sich bereits sämtliche hochschulpolitische Organisationen von Die.Linke SDS (SDS) bis Liberale Hochschulgruppe (LHG) um die Erstis. Sie werben mit Kaffee, Waffeln, Kuchen und damit, dass die eigene Gruppe die Beste ist. Die Jusos reden vom Studierendenparlament, die Grünen vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und davon, dass das Ökologiereferat noch frei ist. Es wird noch für die Fachschaftsräte geworben und dass man sich in allen Bereichen engagieren sollte.

Die Reaktion in den Gesichtern der Erstis sind oftmals die Gleichen und man kann fast schon lesen, dass sie sich in den Momenten nur denken “Worüber reden die überhaupt?”. Die Gruppen reden von der verfassten Studierendenschaft. Diese hat ihre Verankerung im Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern. Sie entscheidet neben der akademischen Verwaltung – wie der Senat zum Beispiel – über die Vergabe von Geldern und die hochschulpolitische Ausrichtung der Studierendenschaft.

Doch welche Ebenen gibt es überhaupt?

Ganz oben steht rein formal das Studierendenparlament (StuPa). Es besteht laut Satzung der Studierendenschaft aus 27 Mitglieder_innen. Sie allesamt entscheiden über einen Haushalt von circa 250.000 Euro, fördern und unterstützen kulturelle und soziale Projekte und versuchen Einfluss auf die höhere Politik zu nehmen. Dies tut man, indem man an Positionierungen im Bereich des Landeshochschulgesetzes arbeitet. Des Weiteren kann das StuPa die Struktur des AStA bestimmen, die Mitglieder_innen wählen und abwählen und dem AStA Arbeitsaufträge erteilen. Das StuPa wird jedes Jahr im Januar gewählt, sodass es im Dezember/Januar oftmals zu massiven Werbeangriffen der Hochschulgruppen kommt. Das StuPa tagt jeden zweiten Dienstag um 20 Uhr im Hauptgebäude der Universität.

Der Allgemeine Studierendenausschuss ist die Außenvertretung der verfassten Studierendenschaft. Er ist in Referaten aufgeteilt. Jede(r) Referent_in hat nach Referat bestimmte Aufgaben und soll zum Beispiel Veranstaltungen durchführen. Jede(r) Referent_in bekommt eine vom StuPa festgelegte monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 170€ bis 330€.  Die AStA-Vorsitzende steht im engen Kontakt mit der Leitung der Universität und den Parteien auf landespolitischer Ebene. Des Weiteren bietet der AStA, welcher sein Büro in der Domstraße 12 und tägliche Öffnungszeiten hat, einen gewissen Service an. Dort kann jede(r) Studierende Hilfe erfahren, kopieren, drucken, einen Rechner benutzen und Schreibmaterial erwerben. Für den AStA und freie Referate kann man sich jederzeit beim Studierendenparlament bewerben. Zur Zeit sind die Referate Ökologie, Internationales und der Vorsitz frei. Doch bevor man sich bewirbt, sollte man sich beim AStA vorstellen. Dies kann man jeden Montag um 20 Uhr in der Rubenowstraße 2 Seminarraum 2 (Alte Augenklinik) auf der wöchentlichen AStA-Sitzung tun.

Engagement an der Basis

An der Basis der verfassten Studierendenschaft stehen die einzelnen Fachschaftsräte (FSR). Sie helfen bei konkreten und fachspezifischen Fragen. Sie organisieren diverse Veranstaltungen und Partys und werden ebenfalls einmal im Jahr gewählt. Manche Fachschaften organisieren sogar mit ihren Studierenden diverse Exkursionen im Ausland. Die Fachschaftsräte bekommen je nach Anzahl der ihr zugeordneten Studierenden Gelder, mit denen sie diese Veranstaltungen durchführen können.

Wer sich engagieren will, kann dies natürlich an jeder dieser hier vorgestellten Stellen tun. Bei ausreichendem zeitlichem Engagement verlängern sich auch auf Antrag die Regelstudienzeit und die Zeit, in der man Ausbildungsförderung bekommt. Nachwuchs und neue Gesichter sind daher immer gerne in der verfassten Studierendenschaft gesehen, denn sie bringen frischen Wind mit und sorgen dafür das sogenannte Alteingesessene modern und flexibel bleiben.

Bilder: AStA Logo (AStA)