Was hat die Frau des Bundespräsidenten (Bettina Wulff) mit Studierenden in Greifswald zu tun? Nun gut…in erster Linie gar nichts, man könnte aber über weit reichende Verbindungen eine Beziehung zwischen ihr und einigen Studierenden der Universität aufbauen, denn Bettina Wulff ist seit dem 01. Dezember 2010 Schirmherrin von UNICEF Deutschland. Doch erst einmal zur Erklärung was diese Organisation überhaupt ist.

UNICEF steht für United Nations International Children´s Emergency Fund oder zu Deutsch Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Dieses Hilfswerk wurde am 11. Dezember 1946 von den Vereinten Nationen gegründet, um Kindern in Europa nach dem zweiten Weltkrieg eine neue Chance zu geben. Mittlerweile agiert UNICEF überall dort, wo es gebraucht wird. Es arbeiten circa 7500 Menschen in 150 Ländern für diese Organisation, die ihren Hauptsitz in New York City hat. Seit 1953 existiert auch ein UNICEF e.V. mit Hauptsitz in Köln.

Doch was hat das nun alles mit Studierenden in Greifswald zu tun?

Die UNICEF agiert nun schon seit einem Jahrzehnt in Greifswald und entsprang ursprünglich einer Arbeitsgruppe aus Rostock, von der man 2001 unabhängig wurde. Am 01.02.2011 kam es dann zur Gründung einer eigenen Hochschulgruppe, deren Ansprechpartnerin Natalie Rath ist. Ziel ist es, den Bekanntheitsgrad unter Studierenden zu erhöhen. Die Gruppe, die schon auf eine beachtliche Größe angewachsen ist, wirbt mit dem Slogan: „Bei UNICEF bist Du der Anwalt der Kinder.“ Um ein wenig mehr über diese neue Hochschulgruppe und deren Ziele zu erfahren, sprach der webMoritz mit Elisabeth Blümel (Biologie, 21), Kristin Finze (Politische Demokratiestudien, 24), Isabell Garbe (Biologie, 21) von der Gruppe.

 

webMoritz (wM): Die UNICEF-Hochschulgruppe (UNICEF-HSG) gründete sich am 01.02.2011. Seid ihr Gründungsmitglieder oder kamt ihr erst später hinzu?

UNICEF (U): Elisabeth: Isabell und ich sind erst mit dem Beginn des Semesters zur Gruppe hinzugestoßen.

Kristin: Ich war schon vorher in der Greifswalder AG aktiv und half dann zusammen mit Natalie bei der Gründung der Hochschulgruppe.

wM: Ist die UNICEF-HSG eure erste Anlaufstelle, um euch sozial zu engagieren oder ward ihr bereits in anderen Organisationen aktiv?

U: Elisabeth: Ich hab bereits bei mehreren kleineren Arbeitsgruppen mitgeholfen, welche sich aber auf kommunaler Ebene abspielten.

Isabell: Die Mitarbeit bei der UNICEF-Hochschulgruppe ist mein erstes soziales Projekt.

wM: Wieso hat sich aus der bereits bestehenden Arbeitsgruppe in Greifswald eine Hochschulgruppe gegründet und was sind eure Ziele?

U: Kristin: In anderen Universitätsstädten gibt es in der Regel beides. Eine Arbeitsgruppe und eine Hochschulgruppe. Zunächst gab es auch die AG und ich fand es schade, dass wir hier keine HSG haben. Wir wollten mit der Gründung der HSG auch Studierenden einen Anreiz geben sich mit gleichaltrigen für soziale Projekte zu engagieren.

wM: Ihr seid ja noch eine sehr junge Gruppe. Was habt ihr bereits gemacht und was plant ihr, um Studierende auf euch aufmerksam zu machen?

U: Isabell: Nächstes Wochenende laufen wir beim City-Lauf in UNICEF-Shirts mit, um erst einmal Präsenz zu zeigen.

In Greifswald gibt es seit kurzem die Unicef-Hochschulgruppe.

Kristin: Wir haben unsere Website, auf der Studierende sich über uns informieren können und waren mit einem Stand beim Markt der Möglichkeiten vertreten.

Isabell: Des Weiteren werden wir auf dem Feté de la Musique einen Stand haben und wollen mit Studierenden ins Gespräch kommen. Wir werden auch bald einen Filmabend bezüglich „Kindersoldaten in Uganda“ veranstalten, um über die Situation vieler Kinder aufzuklären.

wM: Wie sieht die Zusammenarbeit mit der UNICEF-Arbeitsgruppe aus?

U: Kristin: Wir sind der Arbeitsgruppe untergestellt und haben auch kein eigenes Konto, daher müssen wir für finanzielle Mittel bei der Vorsitzenden werben. Der Umgang ist aber auch ein sehr freundlicher. Des Weiteren hat uns die Arbeitsgruppe auch bei der Gründung der Hochschulgruppe unterstützt und freute sich über unser Engagement in diesem Bereich.

Und die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulgruppen aus dem politischen Bereich oder mit dem Stadt- bzw. Landesjugendring?

Kristin: Wir sind gerade noch in der Aufbauphase und sind daher noch dabei Kontakte aufzubauen. Aber generell sind wir für eine Zusammenarbeit mit anderen Gruppen bei thematischen Überschneidungen offen. Wir sind aber auch politisch neutral und haben daher keine bevorzugte Hochschulgruppe aus dem politischen Bereich.

wM: „Bei UNICEF bist du der Anwalt für Kinder“ – so der Slogan auf eurer Homepage. Wie ist dieser Spruch gemeint und wie kann ich mich einbringen, um ein solcher Anwalt zu sein?

U: Kristin: Kinder haben nur ein sehr begrenztes Sprachohr, mit welchem sie ihre Interessen durchsetzen können. Deshalb sehen wir uns in der Pflicht, das für sie zu tun, um ihre Interessen durchzusetzen und ihnen dabei zu helfen Dinge zu bekommen, die sie benötigen.

Isabell: Wenn man die Situation der Kinder verbessert, so verbessert sich auch die Situation der Weltbevölkerung. Die Folge wäre auch ein besseres Weltklima.

wM: Studierende haben immer weniger Zeit, um sich zu engagieren und gleichzeitig ihr Studium erfolgreich in der Regelstudienzeit zu meistern. Wie ist denn der Arbeitsaufwand, wenn ich mich bei euch engagieren möchte und wann trefft ihr euch?

U: Kristin: Wir treffen uns jeden Donnerstag um 18 Uhr im Seminarraum 3 neben der Alten Augenklinik.

Elisabeth: Unsere Treffen laufen ganz locker ab, man kann jederzeit vorbei kommen und verpflichtet sich auch zu nichts. Wir sitzen also in einer gemütlichen Runde und reden über kommende Projekte und was man an der Universität realisieren kann.

Kristin: Man zahlt auch keinerlei Mitgliedsbeiträge, da man auch nicht direkt Mitglied werden kann. Daher ist jegliches Engagement unverbindlich.

Bettina Wulff ist die Schirmherrin von UNICEF-Deutschland. Hattet ihr oder die Arbeitsgruppe bereits Kontakt mit Frau Wulff?

Kristin: Wir oder die Arbeitsgruppe hatten meines Wissens noch nicht direkt etwas mit ihr zu tun. Sie gibt aber ihren Namen für UNICEF her, um so für diese Organisation zu werben.

wM: Wollt ihr noch ein paar abschließende Worte sagen?

U: Elisabeth: Kommt vorbei, denn wir freuen uns immer über neue und interessierte Leute.

Isabell: Über jedes Engagement freuen wir uns sehr, sodass wir unser Anliegen in die Welt hinaustragen können, um den Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

wM: Vielen Dank für das Interview

Abschließende Fakten:

Sitzungen der Hochschulgruppe: Donnerstags 18 Uhr im Seminarraum 3 in der Rubenowstraße 2

Website: www.greifswald.unicef.de

Kontakt: hochschulgruppe@greifswald.unicef.de

Fotos: Christopher Denda