Mit einem Treffen der Allgemeinen Studierendenausschüsse im Land Mecklenburg-Vorpommern (Landesastentreffen) und der bevorstehenden Studierenden-Vollversammlung in der Mensa am Schießwall befasste sich am Montag der AStA. Auf der Vollversammlung wird es unter anderem um die Abschaffung des Freiversuches, die Erhöhung des Semesterbeitrages durch das Studentenwerk, die Rettung des Studententheaters StuThe und baufällige Institute der Universität gehen. Darüber hinaus werden auch Anträge von Studenten behandelt. Bisher seien aber keine eingegangen, berichtete Franz Küntzel, Referent für Hochschulpolitik.
Kein Alkoholverbot bei der Vollversammlung
Um möglichst viele Studierende auf die kommende Vollversammlung aufmerksam zu machen, werden in den nächsten Tagen Flyer und Plakate verteilt und aufgehängt. Aufgrund der Geschehnisse während der 24-Stunden-Vorlesung schlug die AStA-Vorsitzende Daniela Gleich vor, während der Versammlung keine alkoholischen Getränke auszuschenken.
Daraufhin folgte eine lebhafte Diskussion. Kilian Dorner, Referent für politische Bildung, lehnte Danielas Vorschlag ab. Man dürfe nicht so hart sein: „Alkohol muss nicht immer sein, aber erwachsene Menschen brauchen wir nicht zu bevormunden.“ Finanzreferentin Corinna Kreutzmann wies den Vorwurf der Bevormundung von Studierenden indessen zurück. Sozialreferent Philipp Helberg hob in diesem Zusammenhang hervor, dass es auf der Vollversammlung nicht ums Betrinken gehe. „Studenten trauen sich nach einem Bier eher ans Mikrofon“, warf StuPa-Präsident Erik von Malottki in die Debatte ein.
Anschließend ermittelte die AStA-Vorsitzende ein entsprechendes Meinungsbild, das am Ende eine Pattsituation zur Folge hatte. Sieben Referenten stimmten für den Vorschlag, sieben dagegen, ein Referent enthielt sich der Stimme. Das Alkoholverbot ist damit vorerst vom Tisch. Für die Vollversammlung, die am 8. Dezember ab 16 Uhr stattfinden wird, will Daniela Gleich bis zur nächsten Sitzung am kommenden Montag einen Arbeitsplan vorlegen.
Findet Landesastentreffen statt?
Im Zusammenhang mit dem vom AStA Rostock organisierten Landesastentreffen monierte Daniela, dass bislang noch kein Programm hierfür vorliege. Sie gab sich verwundert, dass innerhalb von vier Wochen zweimal die Teilnehmerzahl des AStA Greifswald von Rostock erfragt worden sei. „Die chaotische Vorbereitung liegt an einem Referentenwechsel im AStA Rostock“, teilte der StuPa-Präsident den Anwesenden mit. Corinna bezweifelte, dass das Wochenende überhaupt noch stattfinden werde. Erik zeigte sich nach einem Gespräch mit dem Rostocker AStA-Vorsitzenden zuversichtlich, dass das Wochenende stattfinde.
Philipp machte deutlich, worum es beim Vernetzungstreffen geht: „Alle Asten aus MV sollen daraus einen Nutzen ziehen. Es ist wichtig, Leute kennen zu lernen und mögliche Grenzen fallen zu lassen.“ „Nur gemeinsam sind die Allgemeinen Studierendenausschüsse stark“, ergänzte Erik. „Wer ist uns denn bei der Lehrerbildung in den Rücken gefallen?“, erwiderte Corinna kritisch. Falls das Landesastentreffen stattfinde, werde es Workshops geben, wobei bislang noch unklar sei, wer diese halten soll.
Podiumsdiskussion zur StuPa-Wahl
Darüber hinaus wurde am vergangenen Montag über die bevorstehende Wahl der Mitglieder des Studierendenparlaments (StuPa) diskutiert. Kilian Dorner berichtete in diesem Zusammenhang davon, dass er eine Podiumsdiskussion zur StuPa-Wahl durchführen wolle. Sie soll nach derzeitigem Planungsstand am 6. Januar 2011 stattfinden. In diesem Zusammenhang möchte er sich noch mit StuPa-Präsident Erik von Malottki und den beiden Wahlleitern Stefan Damm und Matthias Ullmann zusammensetzen. Sechs bislang noch nicht feststehende Teilnehmer sollen auf dem Podium diskutieren. Beim Thema ist sich Kilian noch nicht sicher und schwankt zwischen „StuPa – Personen- oder Listenwahl“ und „Zukunft der Studentischen Medien“.
Daniela Gleich berichtete derweil, dass das Zentrale Prüfungsamt ab 30. November wieder in seine alten Räumlichkeiten umziehen werde. Daher sei es am 28. und 29. November umzugsbedingt geschlossen. Daniela wies auch auf die Eckard Rütz-Gedenkveranstaltung hin und bat um zahlreiche Teilnahme.
Fotos: Christine Fratzke (Erik von Malottki), David Vössing
Schöner Bericht, Daniel!
Gute offene Zusammenfassung – nenn ihn aber David, dann fühlt er sich auch sicher angesprochen 🙂
"'Studenten trauen sich nach einem Bier eher ans Mikrofon', warf StuPa-Präsident Erik von Malottki in die Debatte ein."
Auf diese Studentinnen können wir verzichten. Reden ist kein gewährtes Privileg, sondern ein Recht, welches man wahrnimmt. Wer das nicht "ohne" schafft, hat kein Problem mit Redeangst, sondern mit Alkohol.
Von der Gardinenpredigt abgesehen, entfielen dringend benötigte Einnahmen und im Sinne des Antrages wäre wohl eher eine Pegelmessung derer mit Redewunsch statt eine Generalprohibition bzgl. der Anwesenden.
Mit Verlaub, die Vollversammlung ist sicherlich nicht dazu da, dass man irgendwelche Einnahmen macht, sondern zur politischen Willensbildung aller Studierenden!
Stimmt, da ist der homo oeconomicus mit mir durchgegangen, am Rest halte ich allerdings fest.
Die Lektüre einer Boulevardzeitung ist wahrscheinlich besser zur politischen Willensbildung geeignet, als die VV der Studierendenschaft. Dieser ganze StuPa-AStA-Zirkus ist doch nix weiter als ein entpolitisierend wirkender und peinlicher Jahrmarkt der Eitelkeiten. Dieser Spielplatz neurotischer Egomanen, gestörter Möchtegern-Erwachsener und Pseudo-Weltverbesserer ist genauso wie S21 oder die herrschende Atompolitik der beste Beweis für die Unzulänglichkeiten der Stellvertreterdemokratie.
Sag mal Franz, glaubst du eigentlich was du da schreibst und hast auch vorher mal drüber nachgedacht oder hast du das nur mal irgendwo gehört bzw. gelesen?
wayne, lass das. Es ist irritierend, wenn du etwa schreibst, dem ich relativ uneingeschränkt zustimmen kann.
sehts doch mal so… die Probleme der Studierendenschaft müssen echt marginal sein, wenn das Hauptproblem bei der Vollversammlung das eventuelle Alkoholverbot darstellen soll…
wer es nicht schafft einer Diskussion für ein paar Stunden zu folgen, ohne sich dabei die Rübe vollzuhauen, der sollte an so etwas gar nicht teilnehmen und die Aussage von Erik ist mehr als nur erschreckend…
man sollte sich vielleicht mal ganz einfach die Frage stellen, welchen Zweck eine solche Vollversammlung erfüllt…. dabei sollte einem doch auffallen, dass Alkohol dabei das Letzte ist, was eine Rolle spielt…
aber ein Hoch auf unsinnige Diskussionen…
"wer es nicht schafft einer Diskussion für ein paar Stunden zu folgen, ohne sich dabei die Rübe vollzuhauen" Vielleicht ist es ja auch umgekehrt und man erträgt die Diskussion nur mit ein paar leidenden Gehirnzellen weniger.
dann sollte man aber mal darüber nachdenken, ob man nicht eine Alkoholtherapie machen sollte…
aber scheinbar ist es ja heutzutage normal sich ständig zu betrinken… Zellgifte sind ja bekannt dafür, irrsinnig gesund für den Körper zu sein oO
außerdem wär es neu für mich, wenn man gezwungen wird zu der Vollversammlung zu gehen… daher wer sich nicht dafür interessiert, kann ja fern bleiben
Alkoholtherapie geb ich mir auch immer vor Vollversammlungen. Nachbehandlung ist auch wichtig.
Meine Herren, ich vermisse den Minus-Knopf…
Bei dir reicht Alkohol? Hast du ein Glück! Ich brauch dafür schon diverse Upper und Downer.
Die Upper für die wirklichen Schnarch-TOPs und die Downer um mein Gemüt zu zügeln, falls mal wieder totaler Schrott verabschiedet wird. Am Ende bin ich dann so gleichgültig, dass ich alles glaube und wenn jemand mit: "Weil es schon immer so war!" argumentiert, obwohl es nicht "immer so war", stimme ich trotzdem für das Bestehende, weil "Es war ja schon immer so". und trink noch ein Bier, denn Pillen haben ja auch einen Recht zu schwimmen.
Äh, worum gings noch mal?
In Anlehnung an deinen obigen Kommentar:
"Weil es schon immer so war, weil es noch nie so war, wo kommen wir denn da hin." Früh übt sich, wer für den öffentlichen Dienst studiert (realitätsferne Weltverbesserer kann man in der freien Wirtschaft eher selten gebrauchen).
Du hast heut nen guten Tag, oder?
Es gibt natürlich für den vernunftbegabten Studierenden noch einen Mittelweg zwischen "nüchtern" und "die Rübe vollhauen", nicht alle kommen aus der Absturz-1€-Party-Kultur…
Und manche sind eben gehemmt, wenn es um Reden (nicht um zuhören) vor größeren Menschenmengen geht. Da sehe ich absolut nichts erschreckendes, sondern nur unterschiedliche Charakterzüge. Möglicherweise trauen sich einige eben nach einem Bier oder Glühwein eher mal ihre Meinung zu sagen, das hat wirklich nichts mit Vollrausch zu tun. Und die Betrunkenen disqualifizieren sich schon früh genug von alleine.