Zugegeben, mit der Ost-West-Thematik wird man nicht erst seit dem Mauer-Jubiläum überschwemmt. Ein Kinofilm, der wie der Trailer zu „Friendship!“ zeigt, kaum ein DDR-Klischee auslässt, könnte dementsprechend anstrengend werden. Überraschender Weise ist „Friendship!“ doch viel mehr als nur ein Film mit aufgewärmten Ossi-Witzen. Es ist eine Ode an die Freundschaft.

Go West!

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Gestrandet in New York Tom (Matthias Schweighöfer, l.) und Veit (Friedrich Mücke)

Die Geschichte ist schnell erzählt. Zwei junge Männer, Anfang 20, zieht es kurz nach der Wende zum  „westlichsten Ort der Welt“: zur Golden-Gate Brücke in San Francisco. Doch das Begrüßungsgeld reicht nur bis nach New York. Von dort aus schlagen sich Tom (Matthias Schweighöfer) und Veit (Friedrich Mücke) quer durch das Land. Auf dem Weg Richtung Westen sehen die Protagonisten Land und Leute, erleben Lustiges, Schräges und Schönes. Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit: Produzent Tom Zickler trieb es zusammen mit seinem besten Freund nach der Wende in die USA.

„Friendship!“ ist ein gelungenes Road-Movie. Neben wunderschönen Landschaftsaufnahmen, einem gelungenen Soundtrack und den authentischen Hauptdarstellern gibt es zahlreiche amüsante Anekdoten, die die beiden erleben. Angefangen von ihren kaum vorhandenen Englischkenntnissen bis hin zu den verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten. Sie fälschen beispielsweise Mauerreste und verkaufen diese oder strippen in voller „Kommunisten“-Montur in Las Vegas. Schnell greift der Film wieder zu einigen Klischees – sowohl was Tom und Veit, als auch die Darstellung der US-Amerikaner betreffit. Mit einigen Klischees wird aber auch gespielt: Beispielsweise müssen die beiden Protagonisten überraschend feststellen, dass nicht alle Amerikaner nur Englisch sprechen.

Fazit

Über alle Hindernisse hinweg hält die Freundschaft zwischen Tom und Veit, trotz Geldsorgen und einer Frau, die zwischen beiden steht. In „Friendship!“ geht es darüber hinaus auch um die Familie und um Heimat. Der Film lässt als Fazit zu, dass egal ist, was kommt. Die Schulter eines guten Freundes ist immer zum Anlehnen da.

Ein sehenswerter Film, der sich trotz bekannter Ost-West-Thematik lohnt. Vor allem, wenn man ihn mit einem guten Freund sieht.

Bilder:

Sony Pictures/ Website des Films