von Christine Fratzke | 06.04.2009
Über den Beschluss des geänderten Landeshochschulgesetzes am vergangenen Mittwoch, dem 1. April, hatten wir bereits in einer Nachricht informiert. Hier nun ein ausführlicher Bericht aus Schwerin.
Um sieben Uhr versammelten sich einige Greifswalder Studierende am AStA-Gebäude der Domstraße. Zwei Busse standen bereit – angesichts der 14 Mitfahrer sehr optimistisch.
Nach einer zweistündigen Fahrt gesellten sich die Greifswalder zu den etwa 50 Studierenden der Fachhochschule Neubrandenburg, die bereits vor dem Schweriner Schloss demonstrierten. Der Sprecher der Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS), Thomas Schattschneider, moderierte indessen Gespräche mit Oppositionspolitikern der Linkspartei und der FDP. Der Liberale Sebastian Ratjen aus Greifswald sprach sich gegen eine „Flatrate-Hochschulgebühr“ aus. „Das ist unehrlich. Wie ihr schon immer sagt, ist das eine Einführung von Studiengebühren durch die Hintertür“, unterstrich der FDP-Abgeordnete.
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von Jockel Schmidt | 06.04.2009
In dieser Woche ergibt sich die für Greifswalder Verhältnisse seltene Gelegenheit, mehreren Vernissagen beizuwohnen. Studierende des Caspar-David-Friedrich-Instituts werden an verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten ihre Arbeiten ausstellen. Diese werden von den Dozenten des Institutes benotet und stehen anschliessend zur öffentlichen Rezeption zur Verfügung. Der webMoritz möchte Euch an dieser Stelle eine kleine Übersicht der Veranstaltungen bieten. Die aufgeführten Termine können leider nur einen Auszug des tatsächlichen Vernissage-Geschehens widerspiegeln und erheben daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit. So werden zum Beispiel in der Nexö-Passage gleich drei Studentinnen ausstellen.
06. April
Entspurt. Charlotte Ringmann.
18 Uhr, Nexö-Passage (Lange Reihe / Bleichstrasse)
offen: 07. -10.April 10 – 14 Uhr
07. April
Maria-Friederike Schulze.
18 – 20 Uhr, Dompassage
offen: 08. April 12-14 Uhr
mädchen, ich. Stephanie Lebahn.
19 Uhr, Romanistik
offen: bis 30. April (ausgestellt werden Malerei, Zeichnung, Keramik, Fotografie und Installation)
07. bis 09. April
mittags, Hunnenstraße 22a
It echoes in me. Julia Bierbüße
09. April
18 Uhr, Begegnungszentrum, Bahnhofstraße 2/3 (neben Cafe Koeppen)
Sichtweiten. Michaela Zeaiter.
Link: Caspar-David-Friedrich-Institut
Bild: Maria Friederike Schulze
von moritz.magazin | 06.04.2009
Der Mensch ist eine Zwiebel, mit vielen Schichten – und manchmal findet sich darunter nichts als die innere Leere. Die finale Erkenntnis, die Peer Gynt (und mit ihm der Zuschauer) im legendären „Zwiebelmonolog“ beim Rückblick auf sein Leben erlangt, folgt einem Leben, das einer einzigen Odyssee des vorsätzlichen Scheiterns gleicht: Ob als brautraubender Taugenichts und Aufschneider, verstoßener Wildnisbewohner und angehender Trollprinz, als Sohn oder Liebender, selbst als skrupelloser Waffenhändler in Übersee – nichts, was Peer anfängt, bringt er zu Ende. Nie steht er für etwas ein, sei es nun gut oder schlecht. Am Ende seiner Tage muss sich Peer von einer Reihe metaphysischer Entitäten vor Augen führen lassen, dass sein Dasein „nichts halbes und nichts ganzes“ war, und dies nicht ohne Folgen bleiben könne.
Das nach der Hauptfigur benannte „dramatische Gedicht“ von Henrik Ibsen, 1876 uraufgeführt, gilt in Norwegen als literarisches Nationalgut und zählt nicht nur dort zu den Konstanten in der Theaterlandschaft. (mehr …)
von moritz.magazin | 06.04.2009
Die Homepage anno 1997
Prüfungsordnungen, E-Mail-Adressen oder ein unbekanntes Uni-Gebäude – wer kennt es nicht, das entnervte Suchen nach Informationen auf der Uni-Homepage. Und wer noch nicht studiert, der vergleicht die Seiten seiner potenzieller Hochschulen im Internet. Willkommen im Zeitalter der Informationsgesellschaft.
Der Druck nach optimaler Vermarktung durch das Internet steigt auch für Universitäten. Die Fördermittel fließen schließlich nicht von selber.
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von moritz.magazin | 06.04.2009
Der Bachelor wird 2009 zehn Jahre alt. Kein Anlass zum feiern, denn ein Rundblick zum Stand der Dinge an der Universität Greifswald hinterlässt ein düsteres Bild: Studenten beim Lernen für acht Prüfungen innerhalb von vier Tagen, hohe Abbrecherquoten, schlechte Berufsaussichten. Ist der Bachelor ein Fehlgriff oder der richtige Schritt in einer immer mehr Engagement abfordernden Leistungsgesellschaft?
So hatte Fine sich das nicht vorgestellt. Die 20-jährige Bachelorstudentin begann zum vergangenen Wintersemester ihr Studium in Greifswald mit großen Träumen. „Mich reizte ein hohes Maß an Freiheit, Selbstbestimmung, Selbständigkeit und somit Selbstverwirklichung“, erzählt sie, „doch mittlerweile habe ich Zweifel, ob das in meinem Studium wirklich realisierbar ist“. Fine ist mit ihren Sorgen nicht alleine, eine ganze Studentengeneration von Greifswald bis München plagt sich mit knappen Studienordnungen, enormem Prüfungsdruck und fehlendem Durchblick im Abschlussdschungel herum. Ein Gewitter ist über der deutschen Hochschullandschaft aufgezogen und noch weiß niemand, was es anrichten wird. (mehr …)