Am Sonntagnachmittag fand in Greifswald erstmals ein Benefizlauf für Menschen in Afrika statt. Über 60 Läuferinnen und Läufer ließen sich sponsern und liefen Runde um Runde auf dem Marktplatz.

img_7973Organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung von „Afrikas Renaissance und Wiederaufbau e.V.“, in dem nahezu auschließlich Studenten aktiv sind. Begleitet wurde die Veranstaltung von afrikanischer Livemusik, sowie der Möglichkeit zu tanzen und sich schminken zu lassen. Georg Meier, der unter einem kleinen Pavillon den Lauf moderierte, feuerte die Läufer immer wieder an und zeigte sich begeistert von deren Ausdauer. Zu Recht, einige Teilnehmer liefern über 160 Runden. Publikumsliebling aber war ein vierjähriger Junger, der sage und schreibe 36 Runden lief. Das entspricht einer Strecke von etwa sieben Kilometern

Vier Monate Planung waren nötig, um dieses Event auf die Beine zu stellen. Das verriet uns Verena Kühn, Studentin und Veranstalterin des Laufs. Ihr Verein wurde 2005 von einigen Studenten gegründet und hat bis heute über 30 ehrenamtliche Mitglieder. „Es dürfen gerne noch mehr werden!“ sagt Verena und meint weiter, dass der Kreis der regelmäßig aktiven Mitglieder leider etwas kleiner ist. „Am besten ist es, wenn Interessierte uns eine Email schreiben oder zur Kontaktaufnahme auf unserer Homepage vorbeischauen.“

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Verena Kühn: "Wir suchen noch Mitglieder!"

Ziel des Vereins ist es, Armut und Hunger zu bekämpfen sowie Bildung zu fördern. Erreicht werden soll dieses, indem der Dialog zwischen Europäern und Afrikaner durch Informations- und Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut wird. Studierenden wird die Möglichkeit geboten Praktika o.ä. zu machen, und jungen Menschen in Afrika wird durch organisatorische Unterstützung ein Studium in Deutschland ermöglicht. Dabei kann der Verein für Afrikas Renaissance und Wiederaufbau bereits ganz konkrete Erfolge und laufende Projekte, vor allen im Kongo, vorweisen.  Dies liegt daran, dass der ausschlaggebende Initiator zur Gründung des Vereins selber aus dem Kongo stammt und heute Vorsitzender des Vereins ist.

Corentin Lucien Ilibi, reihte sich auch kurzzeitig in den Lauf ein und lief 10 Runden mit. Vor sieben Jahren kam der Student aus der Demokratischen Republik Kongo zum Medizinstudium nach Deutschland. Seitdem lebt und studiert er hier in Greifswald.

Mit der Idee etwas gegen das Elend im Kongo zu unternehmen und den Leuten dort zu helfen, unterhielt sich Ilibi mit anderen Studierenden und fand schnell Unterstützung, so dass er mit anderen Studierenden 2005 den Verein „Afrikas Renaissance und Wiederaufbau e.V.“ gründete.

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Mit afrikanisches Beats wurden die Läufer angeheizt.

Der Verein hat dazu mehrere Projekte mitinitiiert und durchgeführt. So wurde eine Schule mit einer Bibliothek ausgestattet. Den Kindern ist es nun möglich, Bücher zu lesen, vorher gab es nur das geschriebene Wort an der Tafel. Mit Hilfe einer Photovoltaikanlage können die Bücher auch nachts gelesen werden, Strom ist in Kongo Mangelware und ab 18 Uhr ist es auf Grund der geographischen Lage dunkel. Durch die Einrichtung der Bibliothek wurde erreicht, dass viel mehr SchülerInnen die Prüfungen bestanden als vorher.

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Georg Meier (r.) und Vereinsvorsitzender Corentin Lucien Ilibi

Zwei weitere Projekte, die der Verein unterstützt, beschäftigen sich mit der Ernährung. In einem Fischereiprojekt werden Fischer in nachhaltiger Fischerei und den ökologischen Grundlagen geschult. Dieses Projekt findet am Lokoro See im Westen Kongos statt. Im Viehzuchtprojekt wurden deutsche und kongolesische Kühe miteinander gekreuzt, um von diesen mehr Milch erhalten. Aus dieser Milch werden nun weitere Milchprodukte, wie Butter und Joghurt, gewonnen, so wird die Ernährungssituation wesentlich verbessert.

Ausländischen Studierenden gibt Ilibi den Rat mit auf den Weg, trotz schwierig zu erlernender Sprache, ausdauernd und diszipliniert zu sein, denn damit ist viel zu erreichen. „Der Weg ist lang, aber wenn der Wille da ist, schafft man es mit dem Studium.“

Ein Beitrag von Oliver Wunder und Jan Faulbrück

Fotos: J. Faulbrück