TITEL“Musik ist meine Leidenschaft” – Einblicke in die Greifswalder DJ-Szene

Licht flackert. Musik dröhnt aus den Boxen. Der Geokeller platzt aus allen Nähten. Die Tanzfläche ist rappelvoll. Keinen hält es mehr auf den Sesseln. „Ich tanze für mein Leben gern. Wenn die Musik stimmt, muss ich mich einfach dazu bewegen”, sagt Svenja Hönniger. Die 25-Jährige ist eine von vielen, die das Wochenende tanzend einläuten. Doch keine Party ohne Musik. Kein Club ohne DJ. Viele Augen richten sich auf die Plattendreher, die darüber entscheiden, wann welcher Song eingespielt wird.

moritz-print-mm75-24-universum-greifswalder-djs-benjamin-bekeschus„DJ’s sind dazu da, den Abend zu gestalten”, sagt Philipp Priebe. Das Geokeller-Mitglied war zwei Jahre für das DJ-Booking des Studentenclubs in der Jahnstraße verantwortlich. „In der Regel fragen wir die Leute, ob sie auflegen wollen. Das sind oft Freunde oder Bekannte.” Viel läuft über Kontakte. „Manchmal kommen aber auch DJ’s auf uns zu und fragen nach Auftrittsmöglichkeiten.” Auf Vielfalt wird Wert gelegt. „Wir sind in unseren Planungen relativ flexibel. Auf musikalische Wünsche der Gäste können wir reagieren”, sagt Priebe. Die Auswahl der DJ’s liegt aber letztlich in den Händen der Clubmitglieder. (mehr …)

TITEL Lubmin – Gesundheitsland mit Kohlestrand?

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Photomontage der Kraftwerksgegner (entspricht nicht den tatsächlichen Planungen)

DONG Energy will mit 2,3 Milliarden zum Bau eines Steinkohlekraftwerks die höchste Investitionssumme in Mecklenburg-Vorpommern seit der Wende tätigen. Gleichzeitig würde sich mit Inbetriebnahme des Kraftwerks der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß des Bundeslandes auf einen Schlag nahezu verdoppeln. Ein Projekt mit derartigen Auswirkungen auf die Umwelt kann laut Bundesnaturschutzgesetz nur dann genehmigt werden, wenn das Vorhaben im allgemeinen öffentlichen Interesse liegt. Ob dies der Fall ist, darüber scheiden sich die Geister. (mehr …)

TITEL Greifswald wird bestreift

moritz-print-mm75-27-greifswelt-rubrikstarter-klein-matthias-jueglerUnterwegs mit Oberkommissar Zarbock und Obermeister Viehweg: eine Freitagnacht mit den Tücken eines Hustensaftes, einem abiotischen Dschungel und einem doppelten Trockenbauer.

„So, jetzt”, der 30 Jahre alte Arne Zarbock gibt seinem Kollegen das Zeichen. Marlon Viehweg, 37 Jahre alt und seit 2000 als Obermeister beschäftigt, drückt einen der vielen Schalter auf dem Armaturenbrett. Im Mercedes 220 CDI ertönt ein leises, periodisches Piepen. „Nun leuchtet auf dem Dach die LED-Einheit Stop Polizei”, erklärt Zarbock, als sie gegen halb acht einen Mopedfahrer über den Markt huschen sehen. „So geht das ja nicht”, raunt Viehweg. Sofort gewinnt der Einsatzwagen an Tempo und nimmt die Verfolgung auf. Rechts rauscht noch die alte Post vorbei, die jugendlichen Passanten vor ihr unterbrechen das Genippe an ihren Sternburgflaschen und die Mädchen mit den Stöckelschuhen das Rauchen. Nach einem kurzen Anschalten des Blaulichts bleibt der erste Sünder des heutigen Abends auf der Fleischerstraße stehen. (mehr …)

TITEL Fair Trade – global und lokal

Der Faire Handel (englisch: Fair Trade) boomt derzeit wie noch nie. Seine globalen Verkäufe haben schon 1,1 Milliarden Euro überstiegen und wachsen somit jährlich um 50 Prozent. Trotz dieser enormen Entwicklung beträgt sein Anteil am gesamten Welthandel gerade mal 0,001 Prozent.

Entstehung

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Benigna Trodler

Es begann damit, dass in den 60er Jahren in Europa eine Fairhandelsbewegung entstand, die sich gegen die freie Marktwirtschaft auflehnte, um für die Produzenten aus Entwicklungsländern gerechte Löhne durchzusetzen und ihnen einen besseren Zugang zu den Märkten zu verschaffen.

Diese Bewegung bildete das Gegenstück zum traditionellen Wirtschaftssystem, welches als ungleich und ungerecht gilt und zudem die Umwelt stark belastet. Seit dem wird beim Fairen Handel hauptsächlich mit Nahrungsmitteln und Handwerksarbeiten gehandelt, wobei Kaffee der mit Abstand größte Exportschlager ist, da er Jahr für Jahr tonnenweise global verschickt wird. (mehr …)

Rezension zu „Endstation Sehnsucht“ von Ralf Dörnen

moritz-print-mm75-37-feuilleton-rubrikstarter-klein-vincent-leiferMit der Realität in Richtung Verzweiflung

Eine Hochzeit, dazu viele erfreute Gäste, ein anscheinend glückliches Brautpaar. Kurz danach der Suizid des Ehemannes durch einen Kopfschuss. Zunehmend breitet sich Erschrockenheit über den ungewöhnlichen und zugleich dramatischen Vorfall aus. Für die Ehefrau und Protagonistin Blanche DuBois (Barbara Buck) beginnt ein Marathon der Zerrissenheit und katastrophalen Suche nach Liebe. Frei nach dem Drama „Endstation Sehnsucht” von Tennessee Williams inszenierte Ballettdirektor Ralf Dörnen ein Ballett, welches mit mindestens genauso viel erschreckender Widersprüchlichkeit überzeugt. (mehr …)