Wie jeden Sommer zeigen Kunststudenten was sie können

Weiße Leinwand, hier ein Strich, da ein Punkt. Anhand des Titels versucht man krampfhaft etwas zu verstehen, zu interpretieren, um dann festzustellen, dass nicht immer alles einen Sinn haben muss, oder doch? Na dann, ab durch den Greifswalder Kunstfrühling!

Unter dem Motto „IPP – INSOMNALE per Pedale – Kunst für Aktive“ könnte es ab dem 9.Mai eine wahnsinnig große Perfomance werden, über Tausende von Studenten auf dem Weg zum Max-Planck-Institut. Dort wird die große Insomnale-Ausstellung sein, wer nicht zum ersten Mal davon gehört hat, wird wissen, dass es jedes Jahr eine andere Location gibt. Einen Ort, wo Kunststudenten ihre Arbeiten zeigen, welche am Schluss prämiert werden. Die Abkürzung IPP ist bewusst gewählt, denn sie stellt zugleich auch das Kürzel für das Institut für Plasmaphysik dar, wo die Ausstellung ja zu sehen ist. Kunst für Aktive ist ein Aufruf sich gen Max-Planck-Institut zu bewegen, um die Werke der 66 Kunststudenten zu sehen. Die Ausstellung obliegt einer freien Themenwahl seitens der Studenten, so dass man davon ausgehen kann verschiedene Arbeitsstile kennen zu lernen.

Kunst, Frühling, Fahrrad? Zu viel auf einmal? Für die Radsportfaulen ist die Ausstellung  „Kunst als Lebensmittel / Innenräume“ –  bis zum 6. Juni – im Pommerschen Landesmuseum zu empfehlen.  Bei jener Schau wird insbesondere thematisiert, dass Künstler von ihrer Kunst überleben müssen und dass sich dies oft als schwierig erweist. „Die Ausstellung >Kunst als Lebensmittel< läuft Hand in Hand mit der INSOMNALE und bildet somit den ersten Greifswalder Kunstfrühling.“, so Nora Steglich.
Der Greifswalder Kunstfrühling ist eine Initiative des Caspar-David-Friedrich-Instituts der Universität Greifswald in Zusammenarbeit mit der landesweiten Kunstschau. In den Vorjahren startete die INSOMNALE bekanntlicherweise in der kürzesten Nacht des Jahres, daher auch der Titel der Kunstausstellung, doch in diesem Jahr entschied man sich für den Greifswalder Kunstfrühling. So wird in diesem Jahr die hellste Nacht des Jahres der Höhepunkt der INSOMNALE sein, zur Sommersonnenwende am 20. Juni wird die feierliche Preisverleihung mit anschließender Kunstparty stattfinden. Das Ganze tut weder der einen noch der anderen Ausstellung einen Umbruch, denn auch im Pommerschen Landesmuseum werden Videos gezeigt, die zeitgleich im Max-Planck-Institut laufen.

Im Rahmen der INSOMNALE  gibt es  Videoinstellationen, Fotografien, Malerei, also plump gesagt das übliche Kunstpotpourri, aber dieses wird  in Zusammenhänge gesetzt. Das heißt also, dass die eine oder andere multimediale Perfomance jeden berühren wird. Das Besondere im Zeichen der Schlaflosigkeit sozusagen, wird sein, dass der Besucher 24 Stunden rund um die Uhr sich die Exponate im Max-Planck-Institut ansehen kann. Klar ist Kunst Geschmackssache, aber die Chance Einblicke in die Greifswalder „Kunstszene“ zu erhaschen, sollte eine Radtour doch allemal wert sein. Neben den großen Ausstellungen wird es auch Kolloquien, Präsentationen, Führungen und Diskussionen geben.  Und dann machen am Ende vielleicht Punkt, Komma und Strich doch noch einen Sinn.

Geschrieben von Maria-Silva Villbrandt