Spektakulär endete am vergangenen Freitag der Nordische Klang. Eine gute Woche voller Musik, Tanz, Literatur, Wissenschaft, Film und Kunst des größten außerskandinavischen Festivals außerhalb der nordischen Länder ging damit in der Hanse- und Universitätsstadt zur Neige. Nicht ohne einen gebührenden Abschlussabend!

Jonglierende Artisten empfingen als Auftakt auf dem Vorplatz des Pommerschen Landesmuseums in der Rakower Straße die Zuschauer des Theaterabends mit der von Greifswalder Studierenden aufgeführten Komödie „Jeppe vom Berge“ von Ludvig Holberg. Mit Klaviermusik, einem Saxophonduo und Harfenklängen stimmten vier jungen Musikerinnen die dicht gedrängt vor ihnen versammelten Gäste auf die spartenübergreifende Inszenierung der Komödie des einst von Goethe und Schiller heiß diskutierten Molière des Nordens ein. Stehend oder auf einem verteilten Klappstuhl sitzend verfolgten Jung und Alt das unter der Regie von Hedwig Golpon entstandene stark textreduzierte, dafür aber bestechend augenzwinkernde Kabinettsstück über den vom Leben gezeichneten Bauern Jeppe, der über Nacht auf dem Stuhl des Barons sitzen darf. Stehender und lang anhaltender Applaus dankte für das geistreiche Theaterprojekt, bei dem der Nordische Klang den jungen Künstlern gewollt eine inspirierende Plattform bot.

Das norwegische Damenquartett Tangoting beschloss das Festival eindrucksvoll zur späteren Stunde im preschend vollen Ballhaus Goldfisch. Kein Wunder. Die Combo begeisterte mit einer Mischung als Tango arrangierten Popsongs und bestens bekanntem klassischen Repertoire á la Astor Piazzolla. Ganz den Herzschmerz und die Nöte des Alltags huldigend. Trotz des engen Platzes ließen es sich Paare nicht nehmen, das Tanzbein zu schwingen. Auch zur Freude der Musikerinnen.Geschrieben von Uwe Roßner