Uni Greifswald und Schüler erarbeiten Vernetzungsprojekt zur Landeskulturgeschichte

Schüler und Lehrer begeben sich mit Lehramtsstudierenden und Germanisten der Universität Greifswald auf eine Europarundreise und Pilgerreise nach Jerusalem in die Zeit der Renaissance und des Frühbarocks. Mit dem Projekt „PONT – Pommern On Tour“ erforschen sie zwei Reiseberichte der höfischen Welt des 15. und 16. Jahrhunderts, um Schüler der 7. bis 13. Klasse an grundlegende Methoden und Fragestellungen des geisteswissenschaftlichen Arbeitens heranzuführen. Die Ergebnisse des unter der Leitung von Dr. Monika Schneikart vom Institut für deutsche Philologie und Dörte Buchester von der Universität Göttingen stehenden Projektes werden unter anderem in einem multimedial gestalteten Reiseführer im Internet und im Rahmen eines Mittelaltermarktes umgesetzt. Das Vorhaben wird im Rahmen des Denkwerk-Konzeptes der Bosch-Stiftung mit 25.000 Euro gefördert. Darüber hinaus wird es seit der Anlaufphase im vergangenen Jahr über den Verein „bildung am meer e. V.“ unter anderem aus der Heinz-Nixdorf-Stiftung und dem Schuleplus-Programm unterstützt.

An dem  bis Juni 2009 laufenden Vorhaben sind Schüler der 12. und 13. Klasse des Humboldt-Gymnasiums Greifswald, der 7. bis 10. Klasse der Regionalschule Binz sowie eine 9. Klasse der Caspar-David-Friedrich-Regionalschule (Nexö-Schule) aus Greifswald beteiligt. Anhand des Erkundens der Reisen der Regenten Herzog Philipp Julius von Pommern-Wolgast und Bogislaw X. eignen sich die Schüler Schlüsselqualifikationen an, zum Beispiel beim Verstehen von Texten oder beim Erarbeiten von methodischen Vorgehensweisen. Darüber hinaus werden sie am Gymnasium auf ein (geistes-) wissenschaftliches Studium vorbereitet. Die Lehramtsstudierenden vermitteln wiederum neben der Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens erworbene Kenntnisse aus den Fächern Deutsch, Geschichte und Kunstgeschichte. Durch diese Herangehensweise begeben sich alle Teilnehmer gemeinsam auf die Suche, um Sprache, Kultur, Bräuche, Denk- und Verhaltensmuster der vergangenen Zeit zu analysieren. Hoffeste, Festessen, Exkursionen zum Stettiner Herzogsschloss oder in die herzogliche Gruft nach Wolgast, Stippvisiten ins Pommersche Landesmuseum, Kontakte mit Historikern sind dabei verschiedenste Arbeitsformen, alte Texte zu verstehen und fremde Geschichte als eigene zu erleben.

Geschrieben von Constanze Steinke