1981 schuf Yasushi Inoue (1907 – 1991) mit „Der Tod des Teemeisters“ ein künstlerisches Vermächtnis und eine stille Meditation über den traditionsreichen Weg des Tees.

Viel Anlass zur Spekulation bietet der Tod des Teemeisters Sen no Rikyu (1522 – 1591). Denn der Begründer der japanischen Teezeremonie nimmt sich mit auf der Höhe seines Ruhmes mit 69 Jahren das Leben. Sein Schüler, der Mönch Honkaku, zieht sich kurz darauf zurück und erforscht allmählich die Hintergründe der geheimnisvollen Tat seines ehrwürdigen Lehrers. In einem Tagebuch hält Honkaku in einem recht eigenwilligen Stil die einstigen Geschehnisse fest. Hinter dem Befehl des Kriegsherrn Hideyoshi, der Sen no Rikyus Selbstmord auslöste, tauchen langsam tiefere Intrigen und Machenschaften in der Zeit des ausgehenden 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts der Samurai auf.

In Deutschland zählt Yasushi Inoue der zu den meistgelesenen Autoren Japans. Nach dem Studium der Kunst und der Geschichte arbeitete er als Journalist. Mit 36 Jahren begann er seine Karriere als Schriftsteller. Zu seinem vielfach ausgezeichneten Werk gehören der Roman „Der Stierkampf“ und die Novelle „Das Jagdgewehr“. In Ursula Gräfes Übersetzung liegt der Roman „Der Tod des Teemeisters“ in der ersten Auflage beim Suhrkamp Verlag vor.

Geschrieben von Uwe Roßner