?Resist? von Karin Kaper und Dirk Szuszies

Als Anti-Theater spielt das „Living Theatre“ seit über 50 Jahren politische Stücke. Ohne eigene Bühne stellen die Schauspieler mal während einer Demonstration gegen das Wirken der acht wirtschaftlich stärksten Staaten – Sind China und Indien weniger stark als Italien? – oder den Ruinen des World Trade Centers gesellschaftliche Probleme dar.

Ethnische Diskriminierungen, Despotimsus, Kapitalismus und Gewalt werden durch die Stücke kritisiert. Das The-aterensemble ist Teil der Zivilgesellschaft.
Der Dokumentarfilm „Resist“ zeichnet die Entstehung der Gruppe nach. 1947 von Julian Beck und Judith Malina gegründet, kämpfte das „Living Theatre“ immer gegen das Etablishment. Auch für den eigenen Erhalt. Der Film ist nah an den Menschen. Auf einen erklärenden Sprecher wird verzichtet. Ebenso auf eine lineare Erzählstruktur.

Immer wieder wird auf die Gründer hingewiesen, entweder durch Orginalaufnahmen alter Aufführungen oder wenn auf deren Erbe hingewiesen wird. Seltsam mutet der gespannte Bogen des Films an: Kein paradigmatischer Höhepunkt entsteht. Die Welt hat sich halt nicht verbessert. „Living Theatre“ mühte sich und errang nur kleine Erfolge. Die Dokumentation besitzt ebenfalls nur geringen Einfluss auf den Lauf der Dinge, wirkt aber beim Publikum des Filmclub Casablanca.

Geschrieben von Björn Buß