Der deutsche Buchpreis ist verliehen. Katharina Hacker durfte sich über das Prädikat „Roman des Jahres 2006“ für ihren Roman „Die Habenichtse“ freuen. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels setzte im vergangenen Herbst zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse damit wieder Zeichen. Romane in deutscher Sprache, Lesen und das Medium Buch bedürfen der Aufmerksamkeit. So hieß es.

In Konkurrenz zu Martin Walser, Thomas Hettche, Ingo Schulze und Ilija Troja-now ging Katharina Hacker letztlich mit 25.000 Euro Preisgeld als strahlende Siegerin hervor. Nur einer aus der damaligen Shortlist macht immer stärker von sich reden: Sasa Stanisic. Mit seinem Debütroman „Wie der Soldat das Grammophon repariert“ erzählt der seit 2004 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig Studierende den einstigen Bosnienkrieg aus Sicht des Kindes Aleksandar. Warum ein Schwein auf der Flucht abrupt stehen bleibt, welche Geständnisse die Drina als Fluss für sich behält oder wann es bei einem Fußballspiel auf Leben und Tod geht, davon kann der in Visegard (Bosnien-Herzegowina) geborene Autor wunderbar und  ganz eigentümlich schreiben. Seine Nominierung für den engeren Kreis beweist, die Literatur der Gegenwart besitzt nachhallende Originalität und im Falle Stanisics ein junges Gesicht, einen vielleicht sogar etwas anderen Sieger.

Stanisic, Sasa: Wie der Soldat das Grammophon repariert. Luchterhand. 320 Seiten. 19,95€

Geschrieben von Uwe Roßner