Querelen um Erstsemesterreferat im StuPa

Auf der StuPa-Sitzung am 10. Januar musste AStA-Chef Thomas Schattschneider einen Rüffel von StuPa-Präsident Simon Sieweke einstecken, nachdem er die Stelle einer Ersti-Referentin inklusive Aufwandsentschädigung ausgeschrieben hatte.

Dies könne nur das StuPa, monierte Simon Sieweke, Thomas Schattschneider widersprach. Aber Simon Sieweke hatte sich bereits bei der Rechtsaufsicht der Universität abgesichert und sprach sich in der StuPa-Debatte, ob die Stelle nun vom StuPa auszuschreiben sei, dagegen aus. Eigentlich kein Problem, aber bei der Minimalbesetzung des Parlaments mit 12 StuPisten, die es noch bis 23 Uhr ausgehalten hatten, fehlte die entscheidende Stimme – woraufhin ein StuPist beantragte, das StuPa-Präsidium könne ja die Erstsemesterwoche ausrichten. Nach einer kurzen Pause stellte Thomas Schattschneider seinen Antrag erneut und verfehlte wieder die Mehrheit, woraufhin er und zwei weitere StuPisten aus Protest den Sitzungssaal verließen. Damit war die StuPa-Sitzung um 0.00 Uhr zuende, weil die restlichen neun Anwesenden nicht mehr beschlussfähig waren.

Geschrieben von Ulrich Kötter

Buch: Sarkastisch

„Ich verstand den alten Mann sofort. Eine Katastrophe! Nicht auszudenken! Die Erde vollgestopft mit unsterblichen Idioten!“ Das Buch, in dem Wolf Biermann über Gott und die Welt sinniert, ist voll von bissigem, herzerfrischendem, herzaufgehenlassendem Sarkasmus.

Der bekannte deutsche Liedermacher und Autor aus der ehemaligen DDR schreibt in seinem Werk „Der Sturz des Dädalus oder Eizes für die Eingeborenen der Fidschi-Insel“ über Deutschland und deutsche Geschichte, unsere Außenpolitik, aber auch über andere Länder.
Das Buch ist 1992 erschienen. Auch wenn Biermann sich auf tatsächlich Passiertes der damaligen Gegenwart und Vergangenheit bezieht, hat das Buch Aktualität. Man erfährt auch so manches über Biermann selbst, einige seiner Lieder sind abgedruckt. Wer gerne gestandenen Menschen mit einer Spur Zynismus, vor allem aber Sarkasmus beim Zurückschauen aufs Leben und beim Betrachten der Welt zuhört, wird das Buch lieben.

Das Buch „Der Sturz des Dädalus“ von Wolf Biermann ist bei Kiepenheuer und Witsch erschienen.

Geschrieben von Uta-Nabert Caecilia

Buch: Eine Frau geht ihren Weg

„Als Frau meiner Generation war ich etwas Neues, Ungewöhnliches und Suspektes. Ich fiel sozusagen aus dem Rahmen.“ Mit diesen Worten charakterisiert sich Else Schrobsdorff, deren ungewöhnliches Leben dieser Roman zu beschreiben versucht.

Die Autorin Angelika Schrobsdorff setzt aus vielen Puzzlesteinen das Bild ihrer Mutter Else zusammen: Briefe, Fotoalben, Erinnerungen von Freunden und der Tochter selbst beschreiben Else Schrobsdorff als eine extrovertierte Frohnatur, die das Leben auszukosten weiß.
Die Lebensgeschichte dieser in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Frau ist eine Gratwanderung zwischen Konvention und Leidenschaft, Liebe und Gleichgül-tigkeit, Juden- und Christentum, Frieden und Krieg sowie Exil und Heimkehr. Zunächst verlebt Else eine glückliche jüdische Kindheit in Berlin. Bald aber, eingeengt durch jüdische Tradition und Konvention, flüchtet sie sich in eine Ehe mit dem Künstler und Luftikus Fritz. Die Ehe droht an der Untreue von Fritz zu scheitern, doch auch Else ist kein Kind von Traurigkeit. Aus einer Zweier- wird bald eine Dreier-, Vierer- und Fünferbeziehung.
So lebt Else ein Leben, angefüllt mit Theater und Konzerten, Ferien im Sommerhaus am See und großen Gefühlen. Doch die Nazis setzen dem Überschwang ein jähes Ende. Else, inzwischen mit dem feingeistigen Erich Schrobsdorff verheiratet, muss mit ihren Töchtern nach Bulgarien fliehen und fortan eine entbehrungsreiche Zeit voller Schrecken und Zweifel bewältigen.
Mit viel Mitgefühl, Bewunderung und Leidenschaft, dennoch immer auch mit kritischem Blick, versteht Angelika Schrobsdorff das Leben ihrer Mutter zu beschreiben. Amüsant ist der Blick in die Goldenen Zwanziger Jahre in Deutschland, in denen Else die Blüte ihres Lebens feiert. Erschreckend hingegen erscheint die Zeit des Exils, die Armut und der nackte Kampf um das Überleben in Bulgarien.
Angelika Schrobsdorff ist es gelungen, die facettenreiche Vita ihrer Mutter in bewegender, beeindruckend klarer Sprache zu beschreiben. Die Autorin trägt zahlreiche Einzelheiten zusammen, die das Bild einer charismatischen Frau ergeben. Entstanden ist ein Zeitzeugnis, das berührt und zugleich erschüttert.

Das Buch „Du bist nicht so wie andre Mütter“ von Angelika Schrobsdorff ist bei dtv erschienen und kostet 10 Euro.

Geschrieben von Grit Preibisch

Großdemo in Schwerin

Zur zweiten Lesung zur Änderung des Landeshochschulgesetztes (LHG) organisiert der AStA eine Großdemo vor dem Schweriner Landtag.

Diese wird am 25. Januar stattfinden, los geht es um 6 Uhr vom Nexöplatz bei der Europakreuzung. Auf der Landtagssitzung wird sehr wahrscheinlich eine Änderung des LHG beschlossen werden, die dem Bildungsministerium eigenmächtiges Schließen und Öffnen von Studiengängen an den Hochschulen ermöglicht.

Geschrieben von Ulrich Kötter

Buch: Paris très sexy

Am Anfang war alles nur Spaß. Stephen Clarke, ein 45jähriger Engländer, schreibt alias Paul West seine fast wahren Abenteuer als Marketing-Experte englischer Tee-Salons auf und druckt das Buch 200 Mal für Freunde und Bekannte.

Es geht weniger um trockene Tatsachen als um das Leben in Paris, die Stadt der Streiks. Mit viel Humor tänzelt der Protagonist an liegengelassenen Hundehaufen vorbei – und wie es sich gehört eine viertel Stunde später als vereinbart – zur Essensverabredung, wo eine bezaubernde Schöne ihm erklärt, Salat zu schneiden wäre eine Todsünde, er dürfe höchstens gezupft werden. Ein simples Schulterzucken klärt so manches Kommunikationsproblem im Job und bei mehr oder minder freiwilligen Dessous-Erkundungen offenbart sich, ob es sich dabei wirklich nur um ein Klischee handelt. Und oui, sie küssön sisch dön ganzön Tag.

Das Buch „Ein Engländer in Paris“ von Stephen Clarke ist im Kabel-Verlag erschienen und kostet 17,90 Euro.

Geschrieben von Judith Küther