Was kostet ein Student?

?Studenten kosten uns vor allem Nerven, wenn sie immer noch nicht begriffen haben, dass das Prüfungsamt umgezogen ist?, witzelt Bernd Ebert, Leiter des Studentensekretariats. Eigentlich kosten Studenten die Universität – oder besser: das Land – sowieso nur Geld, wenn man einmal von Rückmeldegebühren oder Druckkosten im Rechenzentrum absieht. Und dann ist da noch die Stadt Greifswald, die für die Studenten scheinbar so viel Geld ausgibt, dass sie eine Zweitwohnsitzsteuer einführen will.

Seit Mitte der 90er Jahre fängt man an den Hochschulen an, betriebswirtschaftlich zu denken. Die Hochschulen sollen autonomer werden und in den Wettbewerb mit anderen Hochschulen treten, wofür man ihnen einen sogenannten Globalhaushalt mit freier Verteilung zuwies. In Zeiten knapper Kassen bedeutet das für die einzelne Universität eine Kosten-Nutzen-Rechnung um das Lehrangebot insgesamt effizienter zu gestalten.
Zunächst werden alle laufenden Kosten – von der Putzfrau bis zum Professor – zusammengerechnet und dann auf die Institute verteilt. Bei den Profs und wissenschaftlichen Mitarbeitern ist das noch einfach, die Toilettenspülkosten im Audimax werden jedoch nach einem Schlüssel auf die Institute umgelegt: Wer viel Personal und viele Studenten hat, zahlt auch mehr, was im Übrigen auch für die UB oder das Rechenzentrum gilt.
?In Greifswald könnten wir gut in kostengünstigen Studienplätzen sein, wenn wir die unterschiedlichen Auslastungen nicht hätten?, erklärt Uni-Controller Peter Rief. Weil nämlich zum Beispiel in der Baltistik im Jahre 2002 69 Studenten hätten studieren können, es aber nur 8 getan haben, wird der einzelne Student ?sehr teuer?. Wesentlich billiger als bei den ?Orchideenfächern? kam die Uni zum Beispiel in der Psychologie weg: Dort waren vor zwei Jahren 307 Studierende eingeschrieben, obwohl eigentlich nur für 235 Platz gewesen wäre. Das mag ja betriebswirtschaftlich erfreulich sein, für Studenten und Lehrende ist es das aber keineswegs.
Nun zu der Frage aller Fragen: Was kostet ein Student? Nicht gerade wenig, wenn man Physik studiert. Der Physikstudent in der Regelstudienzeit kostete im Jahr 2000 rund 40.000 DM pro Semester. Ausgesprochen günstig sind nicht nur Psychologen mit 4.700 DM sondern auch Juristen mit 5.000 und Betriebswirtschaftler mit 5.300 DM.
Die Zahlenspielereien haben allerdings mehrere Nachteile: Erstens fallen etliche Dinge heraus. Die Mediziner – angeblich die teuersten von allen – werden gar nicht erst beziffert, Langzeitstudenten fallen ebenfalls heraus. Zweitens dauert die Datenaufbereitung durch die Hochschul-Informations-System GmbH, eine bund- ländereigene Agentur mit Sitz in Hannover, rund 2 Jahre, so dass die ?aktuellsten? Zahlen auf einer Erhebung von 2002 beruhen. Drittens werden die Zahlen gerne politisch mißbraucht, nicht nur von der Unileitung sondern auch von Landespolitikern wie zuletzt dem SPD-Landtagsabgeordneten Mathias Brodkorb.
Im Gegensatz zur Universität wisse die Stadt Greifswald nicht genau, was sie ein Student kostet, wie aus der Stadtverwaltung zu erfahren ist. Für den Finanzausgleich aus Landesmitteln werden pauschal pro Einwohner für das Jahr 2005 873,55 Euro als Kosten veranschlagt, die als Berechnungsgrundlage für verschiedene Zuschüsse dienen. Obwohl die Stadt somit keine Kosten-Nutzen-Rechnung für ihre ?studentischen Einwohner” erstellt, erwägt sie die Einführung einer Zweitwohnsitzsteuer. Die ist als ?Mehraufwandssteuer” gedacht, unterstellt also den Studenten, dass sie sich – vergleichbar einer Ferienwohnung – eine Zweitwohnung ?leisten”. Laut Professor Manfred Jürgen Matschke, Kritiker dieser Stadt-Politik, ist jedoch unstrittig, dass ?Stadt und Land von den Studenten erheblich profitieren?. Er hält von der Zweitwohnsitzsteuer gar nichts und merkt an, dass sich ?die Hansestadt als ‚Universitätsstadt‘ einen Bärendienst erweist?.
Das könnte letztendlich dazu führen, dass irgendwann immer weniger Studenten nach Greifswald kommen. Darüber würde sich Bernd Ebert, Leiter des Studentensekretariates, nicht so sehr freuen: ?Als wir weniger Studenten hatten, kamen mehr mit den ewig gleichen Fragen. Heute sprechen sich die Studenten besser untereinander ab und es kommen meist nur noch einer oder zwei mit einem Problem zu uns.?

Geschrieben von Ulrich Kötter, Peer-Arne Arweiler

Die perfekte Welle

Erfahrungsbericht vom hochschulpolitischen Wochenende

Freitag, 26. November, 16 Uhr – eine Gruppe von 22 Studenten macht sich auf den Weg nach Binz,, die Hochschulpolitik der EMAU kennen zulernen. Unter ihnen Vertreter von AStA und StuPa, Campus Europae und nicht zuletzt, der studentischen Medien, die natürlich auch für die Dokumentation des Wochenendes zuständig sind.
Eingestimmt durch das Meeresrauschen der Ostsee, erfuhren wir zunächst von Simon Sieweke und Thomas Schattschneider, Mitglieder des AStA und des StuPa, Theoretisches über die Struktur und Funktion der Uni-Politik.

Praktisch wurde es dann, als wir uns selbst in einer nachgestellten Senatssitzung in die Rollen von Kanzler, Rektor & Co. hineinversetzten: 500.000 Taler für die ?Uni Rügen? hieß es möglichst gerecht zu verteilen! Besondere Höhepunkte waren dabei Klüngeleien zwischen der Agrarwirtschaftlichen Fakultät und der Arabistik, polemische Anfeindungen der Professoren untereinander und sogar ein Antrag auf Abschaffung des Rechenzentrums. Die volle Wirklichkeit also. Völlig überfordert vertagte daraufhin ?Professor Steuermann? die Sitzung.
Natürlich kam an diesem Wochenende auch der Spaß nicht zu kurz. Unseren ersten Abend ließen wir ganz gemütlich bei Eis und Glühwein in einem italienischen Café ausklingen. Erst hier sind dann die wirklich interessanten Gespräche entstanden, der anfänglichen Kennenlernrunde zum Trotz.
Was bei einem Besuch auf Rügen natürlich auch nicht fehlen darf, ist die Besichtigung der ?Kreidefelsen?. Daher machten wir uns am Samstag auf den Weg dorthin – per Schiff natürlich, wie es sich gehört. Bei starkem Seegang traute sich dann sogar ein Teil unserer Gruppe an Deck, in der Hoffnung dort den besten Ausblick genießen zu können. Vollkommen unerwartet wurden sie dort jedoch von einer Bugwelle erwischt und mussten sich total durchnässt aufs Unterdeck flüchten. Das war die perfekte Welle! Das war der perfekte Tag!
Erschöpft, aber glücklich, wieder an Land angekommen zu sein, fuhren wir mit unserer vertagten Senatssitzung fort. Diesmal allerdings in Schlafanzughose, als trockene Alternative zu unseren triefnassen Klamotten, die nun sämtliche Heizköper bekleideten.
Letztendlich einigten wir uns doch noch problemlos auf einen fairen und ausgeglichenen Haushaltplan für unsere ?Uni Rügen?. Nicht nur das: Darüber hinaus stellten wir fest, dass unser Streit um das Geld überflüssig gewesen war, da uns von Anfang an genug davon zur Verfügung gestanden hatte.
Danach kam auch Katharina Miller, Campus-Europae-Beauftrage des StuPa, noch zu Wort und erzählte uns einiges über die Studienmöglichkeiten innerhalb Europas.
Abschließend bekamen wir noch einen Einblick in die Zukunftsaussichten der Hochschullandschaft, bevor wir unsere Sachen packten und uns von Rügen verabschiedeten.
Mit fröhlichen Liedern auf den Lippen (wirklich!) und vielen neuen Informationen im Gepäck, traten wir unsere Heimreise an, mit dem Wissen: So wird Demokratie gemacht!

Geschrieben von Anne Waldow

neue serie: fachschaftsräte

diesmal: germanistik/kommunikationswissenschaft

Germanisten interessieren sich nicht für Politik. Dies könnte man zumindest meinen, wenn man einige Monate zurückblickt. Was war geschehen? Im Mai dieses Jahres stand in der deutschen Philologie die Wahl des Fachschaftsrates (FSR) an. Das einzige Problem: Keiner der über 1000 Studierenden wollte kandidieren. Das konnte nicht sein, sagten sich damals fünf Mutige und traten an. Ein halbes Jahr später blicken sie nun zurück und ziehen eine positive Bilanz.

?Wir sind ein junger, motivierter Fachschaftsrat und stets offen für Anregungen?, sagt Gundula Fasold. Die Dreiundzwanzigjährige hat zu Beginn dieses Semesters Eileen Gorisch (23) als Vorsitzendes des FSR abgelöst, die wegen ihres Studiums etwas kürzer treten wollte. Dennoch engagiert sie sich nach wie vor für die Belange der Lehrämter, die leider nicht durch einen Vertreter im Fachschaftsrat unterstützt werden. ?Ich wollte eigentlich in meiner Amtszeit mehr durchsetzen?, sagt Eileen. Einiges, wie etwa ein Bücherflohmarkt, sei jedoch bisher am Finanziellen gescheitert. ?Zumindest haben wir unsere Öffentlichkeitsarbeit wesentlich verstärkt und sind damit auf positive Resonanz im Institut gestoßen. Dritte im Bunde ist Steffi Besch, die vor ihrer Kandidatur bereits von Erfahrungen an der Humboldt-Universität profitieren konnte. ?Zwei meiner Freundinnen sind dort im Fachschaftsrat und haben mir einiges erzählt und somit mein Interesse geweckt?, berichtet die Zweiundzwanzigjährige. ?Für mich ist es eine Herausforderung, mich mit den Problemen meiner Kommilitonen auseinanderzusetzen.? Dies findet auch das ?Nesthäkchen? des Fachschaftsrates, Christoph Schuchardt. Der Einundzwanzigjährige ist ebenfalls zum ersten Mal in den FSR gewählt worden und möchte sich deshalb auch besonders für die Erstsemester einsetzen. ?Meine eigene Ersti-Woche war recht ansprechend, aber es gibt sicher noch Reserven, die wir gemeinsam ausschöpfen sollten.? Es sei außerdem sein Ziel, das kulturelle Angebot des philologischen Instituts zu erweitern.
Das Quintett vervollständigt Alexander Gerberding (23), der sagt: ?Mir war damals wichtig, dass ein Fachschaftsrat zustande kommt. Jetzt ist unser Hauptanliegen, die derzeitigen Probleme am Institut zu bewältigen.? Probleme gab und gibt es genug. ?Der alte Fachschaftsrat hatte uns da ganz schöne Altlasten hinterlassen?, so Gundula. So musste zunächst der Haushalt vom Finanzreferenten Alex auf Vordermann gebracht werden, wofür sich die restlichen 4/5 des FSR herzlich bedanken. Wichtig sei nun, die Struktur des FSR an die wachsenden Studierendenzahlen des Instituts anzupassen. ?Zurzeit arbeiten wir daher an einer neuen Ordnung.? Nach dieser werden dann bis zu 8 Studierende den Fachschaftsrat bilden. Engagierte Vertreter für eine große Fachschaft – für Politikverdrossenheit ist da wirklich kein Platz!

Geschrieben von Kai Doering

Wenn Kinder in die Uni gehen

Tausend schöne Sachen, die gibt es überall zu sehen

Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum? Als wir noch in dem Alter waren, in dem wir all-abendlich vor dem Fernseher gesessen haben um uns die Sesamstraße anzusehen, haben wir nicht davor zurückgeschreckt, unseren Eltern Löcher in den Bauch zu fragen. Frei nach dem Motto: Wer nicht fragt bleibt dumm. Unbekümmert und frei heraus stellten wir unsere Fragen, wollten alles ganz genau wissen, ausweichende Antworten akzeptierten wir nicht.

Was uns Eltern, Großeltern, Lehrer oder ältere Geschwister nicht beantworten konnten, erklärten uns Ernie, Bert, Krümelmonster und Co. aus der Sesamstraße oder Christoph aus der Sendung mit der Maus.
Heute stellen die Kinder ihre Fragen Dozenten an Universitäten und Fachhochschulen. Zwischen acht und zwölf Jahren alt sind die neuen Studenten, die seit einigen Monaten in die Hörsäle der deutschen Hochschulen strömen. Mögen einige denken, es sei der Regierung neu-ster Streich in Sachen Bildungspolitik. In Wirklichkeit handelt es sich um das deutschlandweite Projekt der ?Kinder-Uni?. Sicherlich scheint die berüchtigte PISA-Studie unter anderem der Anstoßpunkt für dieses Projekt gewesen zu sein. ?Mit der Kinder-Uni möchten wir bei den Kindern möglichst früh das Interesse für Wissenschaft und Forschung wecken?, meint Dr. Hans Plagemann, persönlicher Referent des Rektors der Fachhochschule Wismar. Seit Sep-tember finden jeden letzten Freitag im Monat Vorlesungen für die ?kleinen? Studenten statt.
Auch am 26. November 2004 ist der Hörsaal mit fast 250 Kinderstudenten bis auf den letzten Platz gefüllt. Wie im wirklichen Unialltag müssen Stühle aus dem Nebenraum geholt werden, damit alle einen Platz finden. Wissbegierig sitzen sie in den Reihen, einige von ihnen haben sogar Stifte und Schreibblock herausgeholt und warten auf den Dozenten. Das Thema der Vorlesung lautet ?Trinkwasser – Von der langen Reise eine Wassertropfens?. Der Wassertropfen heißt Fritz und erklärt den Kinderstudenten auf spielerische Weise die Trinkwasseraufbereitung. Im Hörsaal sitzt auch Tim Kuhlow, der bereits zum dritten Mal dabei ist und heute von seiner Oma begleitet wird. Viele Eltern stehen an der Tür zum Hörsaal und sind genauso neugierig wie ihr Nachwuchs. Aber drin bleiben dürfen sie nicht. Das würde die Kinder eventuell verunsichern oder ablenken. Wer möchte, kann sich im ?Elternhörsaal? die Vorlesung per Videoübertragung ansehen. Für viele ist das sehr wichtig, denn mitunter wollen die Kinder die gezeigten Experimente zu Hause noch einmal ausprobieren. ?Nach der ersten Veranstaltung bekam ich von einigen Eltern die Rückmeldung, dass am Wochenende zu Hause sämtliche Flugexperimente ausprobiert werden mussten?, erzählt Dr. Hans Plagemann.
Ohne Scheu und wie selbstverständlich bewegen sich die Nachwuchs-Studenten in den Gängen und Räumen der Hochschulen und viele Universitäten und Hochschulen können den Andrang der Kinder kaum bewältigen. Daher müssen sie sich vorher anmelden. Zum richtigen Studenten gehört auch ein Studentenausweis. Den bekommt jedes Kind und die meisten zeigen ihn stolz den Eltern und Freunden. Für jede besuchte Vorlesung wird der Studentenausweis abgestempelt. Da kann keiner schummeln. Wer nicht da war, bekommt auch keinen Stempel.
Abgesehen davon gibt es kaum Unterschiede zu ?großen? Studenten festzustellen. Wer ehr-fürchtiges Schweigen erwartet hätte, als der Dozent den Hörsaal betrit, der irrt. Ein unter-schwelliges Gemurmel begleitet die gesamte Vorlesung. Dafür werden die Fragen des Dozenten mit mehr Eifer beantwortet, als wir es tun würden. Die Arme schnellen nach oben und (fast) jeder möchte etwas beitragen.
Probleme, Mitstreiter für die ?Kinderuni? zu finden, hatte Dr. Plagemann keine. ?95% der Kollegen haben sofort ihr Interesse signalisiert, obwohl mir zu Anfang nicht bewusst war, was es an Arbeit bedeutet, eine `Kindervorlesung` vorzubereiten?, erzählt der heutige Referent Prof. Matthias Wilichoskij. Für die Dozenten ist es eine große Herausforderung, die Themen kindergerecht umzusetzen. Wie er-klärt man Kindern, wie eine Email auf den Bildschirm kommt (Thema in Bamberg) oder was es mit „Isaac Newton and the Philosopher`s Stone“ (Thema in Oldenburg) auf sich hat. Aber auch Themen wie ?Warum knabbert ein Kaninchen??, ?Warum brauchen wir Geld?? ?Wahlen und Wahlkampf? oder gar der ?Einblick in die Geschichte der Erziehungswissenschaft – Den Eltern auf der Spur. Wie Kinder früher erzogen wurden? – stehen auf den Stundenplänen der Kinderstudenten.
Angesichts der großen Erfolge der ?Kinder-Unis? stellt sich die Frage, warum es sie nicht schon längst an der EMAU gibt. Interesse von Greifswalder Schülern gäbe es reichlich. ?Ich würde eine Kinder-Uni in Greifswald es sehr begrüßen!?, so Rektor Rainer Westermann. ?Derartige Projekte kann man aber leider nicht einfach im Rektorat oder im Senat beschließen, sondern sie brauchen auch immer eine Persönlichkeit, die sie mit Herzblut konzipiert und organisiert, und zwar zusätzlich zu ihren zahlreichen eigentlichen Aufgaben in Forschung, Lehre und Selbstverwaltung?, so der Greifswalder Rektor Rainer Westermann. Veranstaltun-gen wie die Vortragsreihe ?Universität im Rathaus? zeigen bereits, dass das Interesse durchaus vorhanden ist, akademische Welt und Alltag miteinander zu verbinden. Wenn am 13. Januar 2005 die Naturwissenschaftler wieder zur ?Langen Nacht der Physik? einladen, scheint das ein weiterer Schritt zu sein, um die Universität für interessierte Kinder und auch für ihre Eltern zu öffnen.
Ihnen die Angst vor der Institution Uni zu nehmen und ihr Interesse zu wecken, ist das Ziel der ?Kinder-Uni?. Dr. Hans Plagemann ist sich sicher, dass das eigene Erleben während der Vorlesungen die Kinder prägt. Vielleicht kann dadurch die Motivation – bei Kindern und El-tern – gesteigert werden, sich nach der Schule für ein Hochschulstudium zu entscheiden.
Aber noch einmal zurück zur Kindervorlesung in Wismar. Während wir ?Großen? durchaus zufrieden sind, wenn der Dozent seine Veranstaltung mit einer Power-Point-Präsentation auflockert, reicht das bei den ?Kleinen? keinesfalls aus. So hat Wichilowskij einige Experimente vorbereitet und erklärt den Kindern auf diese Weise, warum die Oberflächenspannung des Wassers für Wassertiere überaus wichtig ist. Auch die Frage, wie das Wasser zu Trinkwasser wird, zeigt er mithilfe eines Experiments. Und immer noch dabei ist Fritz der Wassertropfen. Als Fritz den gesamten Wasserkreislauf einmal durchlaufen hat, schwimmt er wieder glücklich in seinem Fluss.
Ein Blick auf die Uhr sagt, dass es kurz vor Dreiviertel ist. Die Kinder werden unruhig, da stehen sie den ?Großen? in nichts nach. Nachdem sich der Dozent von seinen Studenten ver-abschiedet hat, erzählen die Kinder ihren Eltern was sie heute gelernt haben. Einige von ihnen schauen sich die Experimetaufbauten an oder stellen den Dozenten einige Fragen. Eins ist sicher. Zur nächsten Vorlesung werden sie auf jeden Fall wiederkommen.

Geschrieben von Verena Lilge