Schaut euch an!


Hallo, liebe moritz-Leser und Leserinnen,
„Face to Face – Paving the way to a nonviolent society“ – unter diesem Motto stand das diesjährige GrIStuF-Festival. Zum Greifswald International Students Festival kamen über 100 junge Menschen aus 26 Ländern und nahmen an acht Workshops rund um das Thema „Gewalt“ teil. Und ich mittendrin.

Gemeinsam mit den drei moritz-Redakteuren Johannes, Felix und Ole habe ich den Workshop „Violence in the media“ organisiert und geleitet. Wie wird Gewalt in den Medien dargestellt? Wie können Medien Gewalt auslösen und ausüben? Warum üben Krimiserien so eine große Faszination aus? Diese und andere Fragen standen im Diskussionsmittelpunkt. Unsere Workshop-Teilnehmer stammten aus Weißrussland, der Ukraine, Indonesien, Thailand und Tunesien. Ich fand es sehr interessant zu erfahren, wie frei sie ihre Medien oder wie groß sie deren Einfluss auf die Politik und Gesellschaft einschätzten.

Besonders spannend war für mich, als die beiden Tunesier ihre Erlebnisse rund um den Arabischen Frühling mit uns teilten. In Tunesien ging es im Vergleich zu Ägypten noch recht ruhig zu. Die Medien seien nun nicht mehr so stark kontrolliert; auch werde viel mehr gezeigt. Aber die sozialen Medien wie facebook und Twitter hatten wirklich großen Einfluss – und haben ihn immer noch, was einer der Tunesier eher kritisch sieht.

Die Teilnehmer aus Thailand und Indonesien waren der Ansicht, dass ihre Medien frei wären. Das überraschte mich, war ich doch der Meinung, dass die staatliche Kontrolle deutlich größer sei. Jedoch machten die Thailänderinnen auch gleich wieder eine Einschränkung: Man dürfe den König nicht kritisieren. Ansonsten könne man sich aber im Internet zum Beispiel frei bewegen.

Bereits zum sechsten Mal fand GrIStuF statt. Tagsüber gab es viel Trubel in den Workshops, abends war viel Trubel auf den vielen Festen und Feten: Running Dinner, Fête de la musique oder Meeting of the Continents waren einige der abendlichen Veranstaltungen. Entspannend war es da, nachts bei einer Tasse Tee in der Küche zu sitzen und den Erlebnissen meines russischen Schlafgasts zu lauschen.

Ab und an war auch ein Abstecher in die Redaktion drin, schließlich musste das Heft 99 fertig gestellt werden, damit ihr es, liebe Leser und Leserinnen, rechtzeitig in den Händen haltet. Ich wünsche euch viel Spaß beim Durchblättern, Schmökern und Rätseln!

Katrin Haubold

Das komplette Heft als pdf könnt ihr hier herunterlesen, einzelne Artikel wie immer auch direkt online lesen und kommentieren.