In zehn Tagen konstituiert sich das neue Studierendenparlament, dessen womöglich wichtigste Aufgabe es ist, einen neuen AStA zu wählen. Die vergangenen Legislatur bietet Gelegenheit für einen Rückblick auf die Arbeit des Allgemeinen Studierendenausschusses, den der stellvertretende Vorsitzende Pedro Sithoe im Interview mit dem webMoritz vollzieht.
webMoritz: Rückblickend auf die Legislatur: Wie sieht dein Fazit aus?
Pedro Sithoe: Ich denke, wir haben gerade nach der Rücktrittswelle im Sommer vieles überstanden. Damals war nicht klar, wie und ob es überhaupt weitergeht. Wir haben uns dann aber zusammengerauft und die einzelnen Referenten und das Team insgesamt haben sich gut entwickelt. Zum Schluss haben sich die Referenten auch mehr für die anderen Bereiche interessiert. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Das größte Problem, mit dem wir zu kämpfen hatten, war die geringe Unterstützung von Außerhalb. Es geht hier ja nicht nur um den AStA, sondern wir setzen uns für die gesamte Studierendenschaft ein und das können 20 Referenten allein nicht leisten. Auch aus dem Parlament kommt da immer nur die gleiche Handvoll Leute und erkundigt sich mal, wie es hier aussieht. Nach dem großen Krach zwischen AStA und StuPa im Sommer war das ein bisschen mehr, aber nach und nach ist es dann wieder abgeflacht.
webMoritz: Es wurde ja aber auch immer wieder kritisiert, dass das Parlament den AStA zu stark kontrolliert…
Pedro Sithoe: Es geht ja nicht um Kontrolle, ein bisschen mehr Interesse an der Arbeit und eine positive Haltung, mal dankbar zu sein, dass sich jemand engagiert und es nicht als selbstverständlich hinnimmt.
webMoritz: Früher hat der AStA mit deutlich weniger Referenten gearbeitet. Seit Kurzem sind es nun doppelt so viele. Ist es sinnvoll, mit einem so großen Team zu arbeiten?
Pedro Sithoe: Auf jeden Fall. Die Zeiten haben sich geändert. Was Einzelne früher noch schultern konnten, geht mit dem Bachelor einfach nicht mehr. Die Leute haben auch gar nicht die Zeit, die Erfahrungen aufzubauen, weil nur wenige es sich leisten, mehr als ein oder zwei Legislaturen in der Selbstverwaltung mitzuwirken.
Früher war es ja nichts Ungewöhnliches, zwölf oder dreizehn Semester zu studieren. Das ist heute verpönt. Allerdings stößt es mir schon sauer auf, wenn die Leute, die sich früher auch Zeit gelassen haben, heute in entscheidenden Positionen sitzen und fordern, dass die Leute in sechs Semestern fertig sind.
webMoritz: Wenn wir beim Rückblick sind, was sind denn die großen Erfolge der vergangenen Legislatur?
Pedro Sithoe: Ich denke, vor allem in der Wohnraumfrage haben wir uns sehr engagiert. Dass die WVG den zusätzlichen Block hat stehen lassen und da zusätzliche Wohnungen entstanden sind. Ein anderer Riesenerfolg war die Rechtsberatung, die von unseren Vorgängern vorbereitet wurde. Aufgrund von Problemen, die nicht bei uns lagen, mussten wir das Projekt leider einstellen, aber wir setzen uns dafür ein, dass das Studentenwerk das Angebot weiterführt.
Ich denke wir haben auch nach Außen an Profil gewonnen, uns deutlicher gezeigt und viele Abläufe professionalisiert. Dadurch werden wir von Studenten, aber auch von anderen Stellen, mit denen wir zusammenarbeiten ernster genommen.
webMoritz: Ist die höhere Professionalisierung denn nur positiv zu sehen? Beispielsweise im Rahmen der Hörsaalbesetzung gab es ja auch viel Antipathie für eure eher zurückhaltende Unterstützung.
Pedro Sithoe: Wir sind eine Interessenvertretung für die gesamte Studierendenschaft und die ist ziemlich heterogen – mit jeglicher politischer Couleur. Wir sind eben kein dediziert linker AStA, wie in vielen anderen Städten. Wir sind die Mitte, nicht parteipolitisch, aber wir versuchen eben, alle mit ins Boot zu nehmen.
webMoritz: Das klingt, als seiet ihr der Mediator der Studierendenschaft.
Pedro Sithoe: Das ist ein netter Begriff, aber wir können natürlich als Allgemeine Vertretung niemanden ausschließen. Hier wird der AStA ja auch sehr unpolitisch besetzt.
webMoritz: Aber ist es nicht auch Aufgabe des AStA, Themen zu besetzen und mit einer klar formulierten Meinung in die Öffentlichkeit zu bringen.
Pedro Sithoe: Zum Beispiel bei der Lehrerbildung haben wir eine klare Meinung formuliert, da gibt es auch einen breiten Konsens über die politischen Gruppen hinweg. Wir organisieren da jetzt auch eine Demo.
webMoritz: Aber das Thema ist doch nichts Neues, nur, dass die Medien es derzeit noch mal aufgreifen. Wieso kommt das erst jetzt?
Pedro Sithoe: Ja, natürlich kennen wir das Thema und haben im September schon mit dem Bildungsministerium besprochen und festgestellt, dass die Standpunkte des Ministeriums und der Asten sehr unterschiedlich sind. Unsere Meinung haben wir dort auch formuliert, aber haben jetzt erstmal abgewartet und geguckt wie sich das entwickelt.
webMoritz: Habt ihr den Eindruck, dass man euch in Schwerin ernst nimmt?
Pedro Sithoe: Im Vergleich zu anderen Unis und Bundesländern auf jeden Fall. Wir haben regelmäßige Gespräche mit der Landesregierung. Unsere Position in MV ist schon recht gut und die müssen wir natürlich auch nutzen.
webMoritz: Könnte dem AStA nicht ein Hauch mehr Politisierung gut tun, ein bisschen mehr Meinung?
Pedro Sithoe: Die Meinungen sind ja da, nur in bestimmten Bereichen haben wir noch zu viel Tagesgeschäft. Ob Bürozeiten, Kassenverwaltung, das klingt alles sehr banal, muss aber gemacht werden.
webMoritz: Das heißt, ein politischerer AStA ist nicht möglich?
Pedro Sithoe: Das geht theoretisch schon, aber es setzt voraus, das man ein Team hat, in dem alle gleich toll engagiert sind.
webMoritz: Auch beim Bildungsstreik in Greifswald hat der AStA keine führende Rolle gespielt. Will man das nicht oder lehnt ihr es ab, weil ihr in der Mitte steht?
Pedro Sithoe: Nein, wir wollen das schon. Bei der großen Demo in Rostock hat auch unsere Vorsitzende gesprochen. Das war eine ganz besonders schwierige Geschichte. In der Sache waren wir uns ja alle einig, in der Art und Weise nicht. Ich halte das aber für ein schlechtes Beispiel.
webMoritz: Anderes Beispiel: Beim Thema Namenspatron habt ihr eine Positionierung ganz klar vermieden, obwohl es ein Thema war, das die ganze Uni beschäftigt hat.
Pedro Sithoe: Das stimmt zwar, aber gerade da meine ich, war es richtig, sich nicht zu positionieren. Die Debatte hat ganz klar gezeigt, dass es ein Für und Wider gibt.
webMoritz: Kann man denn sagen, dass der etwas romantische Gedanke des politisch-kämpferischen AStA in Greifswald nicht zutrifft?
Pedro Sithoe: Das Radikale fällt natürlich auf. Man darf aber nicht vergessen, was hinter den verschlossenen Türen ausgehandelt wird. Dort erreicht man meist mehr als wenn man sich mit einem Megaphon irgendwo hin stellt.
webMoritz: Das klingt nach „Politik der ruhigen Hand“…
Pedro Sithoe: Das ist es auch. Nicht unbedingt spannend, sehr anstrengend und zeitaufwendig und auch nicht nach Außen wirksam. Vielleicht müssen wir künftig mehr große Aktionen machen die Aufmerksamkeit bringen. Aber das will alles vernünftig vorbereitet sein. Das Thema Lehrerbildung bietet da ja jetzt eine Gelegenheit.
webMoritz: Gibt es schon ein Datum für die Demo und wo wird sie stattfinden?
Pedro Sithoe: Ein Datum gibt es nicht, aber die Demo wird wohl in Greifswald stattfinden. Nach Schwerin zu fahren bringt nichts, da kommen zu wenige Leute mit.
webMoritz: Gibt es Projekte, die der künftige AStA deiner Meinung nach angehen sollte?
Pedro Sithoe: Auf jeden Fall sollte eine Aktion zum Thema Wohnen kommen. Da darf man nicht nachgeben.
Eine andere Thematik, die man angehen müsste, ist das Verhältnis von Studenten zu den Bürgern. Die Arndt-Debatte hat gezeigt, dass viele Bürger es nicht gerne sehen, wenn sich Studenten einmischen. Vielleicht könnte die Studierendenschaft quasi Zertifikate für studentenfreundliche Läden ausgeben. Studenten testen dann die Geschäfte, ob die Verkäufer freundlich sind, gibt es vielleicht Rabatte für Studenten oder Ähnliches. Das könnte für beide Seiten eine gute Sache sein, weil es natürlich auch eine Werbung für die Läden ist.
Noch ein Thema ist der Regelabschluss. Im Moment arbeitet man politisch darauf hin, dass der Bachelor der normale Abschluss ist. Das halte ich für falsch. Eigentlich sollte jeder die Möglichkeit haben, einen Master zu machen. Nur wer das absolut nicht will, kann eben früher aufhören.
webMoritz: Zum Abschluss: Wie sieht es aus mit der neuen Legislatur: Wirst du dich wieder für ein Referat im AStA bewerben oder hörst du auf?
Pedro Sithoe: Mal sehen, das werde ich noch entscheiden.
Bilder:
Pedro Sithoe – AStA Greifswald
Gruppenbild Startseite – Korbinian Geiger via AStA Greifswald
Demo in Rostock – Luisa Wetzel
Hörsaalbesetzung – Gabriel Kords
Schön, dass es auch Leute gibt, die sich nicht in politischen, ideologischen Grabenkämpfen aufbrauchen, sondern für das Wohl der Studenten einsetzen wollen.
@ Carsten: Mediator_innen sind Vermittler_innen in Konfliktfällen und werden im Konsens von den beiden streitenden Parteien als Unabhängige benannt. Bei der damaligen Debatte um den Bildungsstreik bzw. die Audimaxbesetzung war der AStA hingegen selbst Konfliktpartei und hat sich klar von den Streikaktionen entsolidarisiert. (Wenn ich mich recht erinnere, hatte Pedro damals eine entsprechende Pressemitteilung des AStA herausgegeben.)
Neuer AStA – neues Glück.
"von Streikaktionen entsolidarisiert" – immer dieses Politikerdeutsch. Der AStA hat die Besetzung nicht unterstützt?
er hat sie nicht nur "nicht unterstützt", sondern sich offen gegen sie ausgesprochen und ist ihnen damit in den Rücken gefallen. das ist kein Politikerdeutsch 🙂
Danke für die Erklärung. Darauf hatte ich mich allerdings auch bezogen, als Pedro formulierte, dass sie sich als ausgleichende Mitte in der Studierendenschaft, die alle mit ins Boot nehmen wollen etc.
Schade, dass der AStA im letzten Jahr vor allem durch internen Streit & Streit mit dem StuPa (zumindest zu Beginn) aufgefallen ist. Politische Impulse kamen dagegen fast ausschließlich aus der Studierendenschaft (Bildungsstreik / Arndt-Debatte / Protest in der Angelistik / Besetzung der Europakreuzung etc.).
Oft mussten die Akteure dabei sogar noch gegen den AStA kämpfen. Hoffentlich bekommt das neue StuPa mal einen progressiven AStA hin. Eine LHG Vorsitzende ist dann eben doch eher konservativ…
Du zähltest jedes Mal zu den Hauptakteuren… schade, dass nicht alle die nach Deiner Pfeife tanzen getreten werden…
Oh das würde ich bezweifeln, dass ich da irgendwo der Hauptakteur war! Da tust Du den engagierten Leuten der jeweiligen Projekte Unrecht.
Auch Projekte wie Gristuf, das Ikuwo, die Moritz Medien, das Studentenradio und zahlreiche ehrenamtlich organisierte Veranstaltungen, Vorlesungen, Filmabende sind zu beachten. All die haben meines Erachtens nach mehr Output geliefert als der immerhin finanziell entschädigte AStA.
Auch von "hinter der Tür" Gesprächen habe ich keine verzeigbaren Ergebnisse gesehen. Soviele waren das ja übrigens nicht, denn die Gespräch sind ja für uns StuPisten aus den Berichten der AStA-Referenten ersichtlich.
Nun will ich auch nicht alles schlecht reden. Pedro hat sich z.B. in seiner Legislatur einmal in der Bürgerschaft sehr engagiert für den studentischen Wohnraum eingesetzt.
Ich erinnere mich aber noch an Zeiten als ich an dieser Uni angefangen hatte – das war im Jahr 2003 – da war es der AStA der die Megaphone in der Hand hatte. Damals organisierte Simon Sieweke zahlreiche spektakuläre Veranstaltungen in Greifswald und Schwerin. Damals sollte an der Uni über 100 Stellen gekürzt werden. Kurzerhand ließ der AStA 100 schwarze Kreuze auf dem Markt aufstellen. Später fuhren wir – zusammen mit allen anderen Hochschulen des Landes – nach Schwerin, wo über 3000 Studenten zusammen kamen.
Damals war der AStA die Speerspitze der Protestbewegung und nicht ihr Feind. Aber damals waren es auch noch Jusos die den AStA dominierten, keine Leute von der Liberalen Hochschulgruppe…
Es dominierte nie irgendeine Hochschulgruppe den AStA! Auch wenn Simon bei den Jusos war (und engagiert gegen die Bildungspolitik der SPD-Regierung agierte), so war der Rest hochschulpolitisch ungebunden. Unabhängig davon waren damals auch die Fachschaften stärker an Protesten beteiligt.
Stimmt – so wollte ich das auch nicht sagen. Aber ein Jusos-AStA-Vorsitzender ist halt anders als eine LHG-Vorsitzende…
Bei Dir war das ja schwieriger. Zwar bist du Juso, dann aber irgendwann ausgetreten. Schwierig einzusortieren 😉 – Aber das klären wir dann lieber beim Bier!
Mr. Megafon wurde jedenfalls als einer der Hauptakteure wahrgenommen… ob Dir das nun passt oder nicht…
Megafon haben wir übrigens eigentlich nur bei der Apfelfront verwendet. Bei der einjährigen Arndt-Debatte haben wir es nur einmal verwendet – nämlich bei der Vollversammlung…
Aber nachdem ich nun schon als Faschist, Kommunistenverehrer, und gar "Ikone" bezeichnet wurde, werde ich wohl auch mit "Mr. Megafon" leben müssen *grins*
Was war Dir denn eigentlich von der letztjährigen AStA-Arbeit in Erinnerung geblieben? Wir können ja mal die Debatte ins positive drehen…
"Politische Impulse kamen dagegen fast ausschließlich aus der Studierendenschaft (Bildungsstreik / Arndt-Debatte / Protest in der Angelistik / Besetzung der Europakreuzung etc.)."
Für Dich sind politische Impulse scheinbar nur: Protestieren, blockieren, besetzen, streiken, auflehnen (zT gegen bestehendes und funktionierendes) und Demonstrieren (und dies meist durch populistisches polemisieren).
also einfach: "Dagegen!" – find diese Methoden ein bißchen billig, wesentlich schwerer als nur gegen etwas (oder alles) zu sein ist es selbst konstruktive Dinge voranzutreiben und Vorschläge zu machen.
Die glaube die kluge politische Stellungnahme der über 150 Audimax-Besetzer entlarvt Deine Unterstellung. Diese Forderungen kannst Du hier nachlesen:
http://bildungsbuendnis-greifswald.de/?page_id=2
Im Übrigen ist mir vom AStA kein ähnliches Papier bekannt, indem der AStA in den letzten zwölf Monaten einmal seine Vision formuliert hätte.
Falsch ist übrigens auch, dass die Besetzer irgend etwas blockiert hätten. Für alle Vorlesungen wurden Ausweichräume gesucht und gefunden. Die Besetzer haben sogar mit dem Rektor zusammengearbeitet, der die Besetzung zwar nicht offiziell, wohl aber inoffiziell begrüßte.
Immerhin sitzen Uni-Mitarbeiter und Studenten alle im selben Boot. Nun kann man natürlich abwarten und Däumchen drehen, oder eben aktiv werden.
Die klassische Verhandlungstheorie zeigt aber, dass ohne eigene Aktivität kein gutes Verhandlungsergebnis herauskommt. Was meinst Du warum Gewerkschaft sonst immer wieder auf die Straßen gehen würden bzw. was bei den Verhandlungen rauskäme, wenn die Gewerkschaft nicht regelmäßig ihre Macht demonstrierte?
Kurzum: Verhandlungen sind wichtig. Aber ein AStA, der es nicht schafft seine eigenen Studenten zu mobilisieren ist politisch gesehen ein schwacher AStA.
Und darum geht es uns ja allen: Wir wollen einen starken, _aktiven_ AStA, der für unsere Interessen kämpft und nicht nur alle drei Monate eine Pressemitteilung verfasst…
Hast recht, hin und wieder müssen auf Misstände hingewiesen werden und dem AStA auch mal auf die Füße getreten werden. Die formulierten Ziele sind gut (auch wenn sie anfangs auch blos mit "Dagegen" Forderungen beginnen).
Ums mit Curse zu sagen:
"Ich bin dagegen, gegen alles zu sein, doch ich bin gegen so manches,
was mir bekannt ist, denn manches muss ja nich sein! "
gut – dann sind wir uns ja einig 🙂
Wie schon gesagt – irgendwie glauben immer noch einige Leute, dass ich in Greifswald "hinter allem" stecken würde, weil ich der Pressesprecher bei UoA war. is aber nich so.
Die Forderungen wurden von einer Gruppe von Leuten verfasst (zahlreiche Jusos darunter) und mehrfach überarbeitet. Zuletzt auch durch Überarbeitungswünsche aus dem Audimax-Plenum.
"[…] stammen wohl nicht ausschließlich aus Deiner Feder, oder"
Wir damals bei der Hörsaalbesetzung zahlreiche Leute die die Forderungen zusammen erarbeitet haben, zu den Leuten ist Sebastian erst zum Schluss gestoßen um die Formulierungen verbessern. 😉
pssst ! 😉
Und auf der Europakreuzung warst Du auch ganz vorn mit Megafon wenn ich mich recht erinnere… und ich bin sicher, obige Formulierung im Artikel ist Dir gewidmet 😉
achso – ja – das hatte aber nix mit der Arndt-Debatte zu tun.
Ich finde aber das war eine der erfolgreichsten Aktionen überhaupt. Die schaffte sogar mehr Aufmerksamkeit in Schwerin als noch die Audimax-Besetzung. Aber auch hier will ich betonen, dass ich nicht der einzige war, der das Megaphone bediente. Auch andere kluge Köpfe haben das Wort ergriffen.
Zurück zur Frage, was Dir positives einfällt zur politischen AStA Arbeit des letzten Jahres?
Das Interview wirft ein sehr trauriges Bild auf die Eigenwahrnehmung der Funktion des AStA. Anstatt in bestimmten Debatten mit etwas Mut und und auch mal Risiko nach vorne zu gehen, zieht sich der AStA als unpolitisches Bürokratieungetüm auf die hinteren Bänke der Hochschulpolitik zurück. Die Entschuldigung hierfür ist dann immer "Wir müssen die gesamte Studierendenschaft vertreten". Mit dem diesem selbstverordneten Quietismus erreicht der AStA aber leider das genaue Gegenteil: Er wird von der gesamten Studierendenschaft als Akteur nicht mehr wahrgenommen, es sei denn er macht durch Negativmeldungen auf sich aufmerksam.
Es mangelt dem AStA entschieden an Kreativität und Innovationskraft. Wo sind sie, die Veranstaltungen zur politischen Bildung? Wo ist sie, die öffentlichkeitswirksame Vertretung studentischer Interessen? Alles was der AStA in dieser Form noch bietet ist ein kleines Servicestübchen zum billigen Kopieren und Kugelschreiber mitnehmen. Veranstaltungsflyer mit AStA-Logo sind rar geworden, beschränken sich auf die Standards, die immer kommen. Früher hatte der AStA mal bis zu 6 Flyer auf den Mensatischen liegen! Dabei hat das Team doch jetzt 20 Köpfe, die sich alle was feines ausdenken könnten, Geld ist auf jeden Fall genug vorhanden. Ein positives Feadback gibts nur für Organisationen die auch was tun. Also, was ist mit den guten Ideen? Hörsaalkino, Podiumsdiskussionen, Vorträge, organisierte Fahrten, und vor allem: Positionierungen!
Lieber AStA, hör endlich auf in die Sessel zu furzen und steck mehr Elan in deine Arbeit!
Das Interview wirft ein sehr trauriges Bild auf die Eigenwahrnehmung der Funktion des AStA. Anstatt in bestimmten Debatten mit etwas Mut und und auch mal Risiko nach vorne zu gehen, zieht sich der AStA als unpolitisches Bürokratieungetüm auf die hinteren Bänke der Hochschulpolitik zurück. Die Entschuldigung hierfür ist dann immer "Wir müssen die gesamte Studierendenschaft vertreten". Mit dem diesem selbstverordneten Quietismus erreicht der AStA aber leider das genaue Gegenteil: Er wird von der gesamten Studierendenschaft als Akteur nicht mehr wahrgenommen, es sei denn er macht durch Negativmeldungen auf sich aufmerksam.
Es mangelt dem AStA entschieden an Kreativität und Innovationskraft. Wo sind sie, die Veranstaltungen zur politischen Bildung? Wo ist sie, die öffentlichkeitswirksame Vertretung studentischer Interessen? Alles was der AStA in dieser Form noch bietet ist ein kleines Servicestübchen zum billigen Kopieren und Kugelschreiber mitnehmen. Veranstaltungsflyer mit AStA-Logo sind rar geworden, beschränken sich auf die Standards, die immer kommen. Früher hatte der AStA mal bis zu 6 Flyer auf den Mensatischen liegen! Dabei hat das Team doch jetzt 20 Köpfe, die sich alle was feines ausdenken könnten, Geld ist auf jeden Fall genug vorhanden. Ein positives Feadback gibts nur für Organisationen die auch was tun. Also, was ist mit den guten Ideen? Hörsaalkino, Podiumsdiskussionen, Vorträge, organisierte Fahrten, und vor allem: Positionierungen!
Lieber AStA, hör endlich auf in die Sessel zu furzen und steck mehr Elan in deine Arbeit!
Als Referent für politische Bildung kann ich das so nicht stehen lassen 😉
Ich bin im Dezember hinzugestoßen, dann musste die Wahl unterstützt werden und dann war auch schon vorlesungsfreie Zeit. In den Ferien sind wohl kaum groß politisch orientierte Veranstaltungen zu erwarten. Jetzt geht das neue Semester los und im Rahmen der pol. Bildung gibt es diese Woche gleich 2 Veranstaltungen.
Am 14.04.2010 um 19.30 im Konferenzsaal des Hauptgebäudes gibt es eine Veranstaltung zur Entwicklung des Rechtsextremismus in Osteuropa. Diese könnte sehr spannend sein, zumal in Ungarn gerade Wahlen waren.
Am 15.04.2010 um 19 Uhr im Hörsaal 5 (Audimax) gibt es eine Diskussionsrunde zwischen Politikern untereinander und Zuschauern zum Thema "Afghanistan: Was hat es gebracht und wie soll es weitergehen?" Sicher teilnehmen werden: Ulrich Rose (Grüne), Brigitte Pleß (SPD), Peter Ritter (Linke), Jörg Stiegmann (FDP). Sicherlich auch ein interessantes Thema.