web.woche vom 16. Oktober bis 22. Oktober

web.woche vom 16. Oktober bis 22. Oktober

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.

von Maret Becker,  Juli Böhm und Nora Stoll

moritz.kalender

Hier sammeln wir wichtige Termine für euch.

Veranstaltungen

Neuigkeiten

  • Im Kunstkubus CUBIC ist die Installation “wear&tear” zu sehen.
  • Das St. Spiritus zeigt derzeit die Ausstellung “Ist das romantisch?” anlässlich der Tage der zeitgenössischen Kunst.
  • Die Ausstellung “Angekommen?!” in der STRAZE beschäftigt sich mit dem Thema, warum Menschen hre Heimat verlassen, um nach Deutschland zu kommen.

Altigkeiten

  • Das Biotechnikum stellt in der Ausstellung “Heiter bis wolkig” Grafiken von Adolf Müller aus.
  • Bis Ende November finden im Rahmen das Greifswalder Orgelsommers regelmäßig Konzerte in den Greifswalder Kirchen statt.

Veranstaltungen

  • Was? Altstadtrundgang
  • Wann? Montag, 16.10.2023, 11 Uhr bis 12:30 Uhr
  • Wo? Greifswald-Information
  • Preis? 8,00 € (6,00 € ermäßigt)
  • Weiteres? Der Altstadtrundgang findet von Montag bis Samstag, um 11 Uhr statt.

  • Was? Interkulturelles Café
  • Wann? Mittwoch, 18.10.2023, 16 Uhr bis 18 Uhr
  • Wo? Sozio-kulturelles Zentrum St. Spiritus

Neuigkeiten

  • Es gibt einen neuen Hörspaziergang der Stadt Greifswald. Den Hörspaziergang findet ihr ganz einfach in der kostenlosen Greifswald-App. Bei dem Spaziergang kommt ihr an zwölf unterschiedlichen Gebäuden und Orten vorbei. Dabei sollt ihr Interessantes über Geschichte, Architektur und Kultur in der Innenstadt erfahren. 

Altigkeiten

  • Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
  • Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
  • In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.

Veranstaltungen

Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr hier aufgelistet.

  • Was? Vortrag über Burschenschaften und studentische Verbindungen: Reise nach Germania
    Von Fuxen, Burschen und alten Herren!
  • Wann? Montag, 16.10.2023, 19 Uhr
  • Wo? Hörsaal 4 (Ernst-Lohmeyer-Platz 6)

  • Was? Paragreif Stammtisch – für alle Mitglieder und Interessierte
  • Wann? Montag, 16.10.2023, 20 Uhr
  • Wo? Gleich8

  • Was? Ordentliche AStA-Sitzung
  • Wann? Montag, 16.10.2023, 20:15 Uhr
  • Wo? AStA-Konferenzraum
  • Was wird besprochen? Unter anderem geht es um die Auswertung der Ersti-Woche und um Lastenräder.

  • Was? BAföG-Tour Stopp in Greifswald – hier gibt es Informationen zum BAföG und es können Fragen gestellt werden
  • Wann? Dienstag, 17.10.2023, 10 bis 14 Uhr
  • Wo? Foyer des Hörsaalgebäudes am Campus Loefflerstraße

  • Was? Lokale Erasmus Initiative (LEI) Stammtisch
  • Wann? Dienstag, 17.10.2023, 20 Uhr
  • Wo? STRAZE

  • Was? Ordentliche Sitzung des Studierendenparlaments
  • Wann? Dienstag, 17.10.2023, 20:15 Uhr
  • Wo? Hörsaal 3 (Ernst-Lohmeyer-Platz 6)
  • Was wird besprochen? Unter anderem geht es um die Beschlusskontrolle des Beschlusses zu den PC-Pools und um Debattenkultur und Arbeitsweise.

  • Was? Senatssitzung
  • Wann? Mittwoch, 18.10.2023, 13:30 Uhr
  • Wo? Konferenzsaal (Domstraße 11)

  • Was? Informationsveranstaltung zu Prüfungsänderungen der Wirtschaftswissenschaften
  • Wann? Mittwoch, 18.10.2023, 16 Uhr
  • Wo? Löffler Campus Hörsaal 70

  • Was? Fachschaftskonferenz (FSK)
  • Wann? Mittwoch, 18.10.2023, 18 Uhr
  • Wo? Hörsaal in der Rubenowstraße 2b
  • Was wird besprochen? Unter anderem geht es um eine Reihe an Berichten, außerdem können noch weitere Anliegen geäußert werden.

Neuigkeiten

  • Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.

    Hochschulpolitik und Universitäres:

  • Es gibt ein neues Sportprogramm mit einigen neuen Kursen für das Wintersemester 2023/24. Die Anmeldung ist ab Sonntag den 15.10., um 18 Uhr möglich. Übrigens darf man sich auch bei den Hochschulsportkursen der Uni Rostock zu Studierendenpreisen anmelden.
  • Hier kommt ihr zur Notwohnraumbörse, falls ihr noch eine Bleibe sucht oder etwas anbieten könnt.
  • Vergesst nicht, eure Studierendenausweise neu zu validieren!
  • Auf der Website der Universität findet Ihr Informationen zur Finanzierung des Studiums.
  • Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
  • Hier kommt ihr zum aktuellen Rektoratsforum, in dem Prof. Dr. Ralf. Schneider, Prorektor für Forschung, Digitalisierung und Transfer unter anderem zum neuen Semester begrüßt und über die Nutzung von künstlicher Intelligenz an der Uni spricht.

    Ukraine:

  • Hilfsangebote: Auf dieser Uni-Webseite werden alle Unterstützungsangebote gesammelt. Unter anderem gibt es die Möglichkeit zum Spenden für das Ukraine-Stipendium.
  • Informationsangebote: Auf dieser Webseite der Uni werden außerdem Beiträge und Veranstaltungen zum Kontext des Angriffskrieges gegen die Ukraine laufend gesammelt. Hier findet ihr Literatur zu Hintergründen des Krieges Russlands gegen die Ukraine und zum Verhältnis zwischen beiden Staaten und Kulturen.
  • Die Universität Greifswald schließt sich der Stellungnahme der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit Nachdruck an und unterbricht alle wissenschaftlichen Kooperationen mit Russland. Weiterhin heißt es: “Wir verurteilen den vom russischen Präsidenten Vladimir Putin befohlenen Angriffskrieg auf das Schärfste und sind in großer Sorge um Kolleg*innen, Freund*innen und deren Familien.”

Altigkeiten

  • Seit dem 17. April bietet das Studierendenwerk Greifswald wieder offene Sprechzeiten an. Diese sind in den Bereichen Ausbildungsförderung, Studentisches Wohnen, Sozialberatung, Psychologische Beratung (nur in dringenden Fällen, sonst mit Termin), Mietbuchhaltung und Kasse. Die genauen Zeiten findet ihr auf der Website des Studierendenwerks. Es ist aber auch weiterhin möglich, einen Termin außerhalb der Sprechzeiten zu vereinbaren.
  • Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
  • Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.

Veranstaltungen

  • Was? Spieltreff
  • Wann? Donnerstag, 19.10.2023, 16 Uhr
  • Wo? Stadtbibliothek

Neuigkeiten

  • Jeden Mittwoch findet von 10 bis 11.30 Uhr in der STRAZE eine feministische Krabbelgruppe statt. Gemeinsam sollen sich Menschen mit Babys oder Kleinkindern über Themen wie gleichberechtigte Elternschaft austauschen.
  • In der Stadtbibliothek gibt es gerade im Rahmen des Nordischen Klangs eine Ausstellung zur Kinderbuchfigur Willi Wiberg zu sehen.

Altigkeiten

  • Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei. 
  • Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.

Veranstaltungen

  • Was? Flinta only DJ Workshop mit Anja Tomschmitz
  • Wann? Donnerstag, 19.10.2023, 17Uhr bis 19:30Uhr
  • Wo? in der Rosa
  • Teilnahmegebühren? 20€

  • Was? Electroswing im Geographenkeller
  • Wann? Freitag, 20.10.2023, 22Uhr
  • Wo? Geographenkeller
  • Eintritt? 2€

  • Was? 90er vs. 2000er Party
  • Wann? Samstag, 21.10.2023, 22Uhr
  • Wo? Bunker Eventlocation (Brandteichstraße 22)
  • Eintritt? bis 22:30Uhr 5€, danach 10€

Neuigkeiten

  • Es gibt einen Termin für den Mediball. Am 25.11. wird es festlich. Weitere Infos folgen vom FSR Medizin.

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julian Schlichtkrull

Die Überraschungen der Erstiwoche

Die Überraschungen der Erstiwoche

Ein neues Semester steht an und traditionell geht damit die Erstiwoche einher. Von überall kommen Studienanfänger und Studienanfängerinnen zusammen, um den neuen Wohnort und das neue Leben kennenzulernen. Manche sind grade 18 geworden und machen einen Umzug quer durchs Land, andere hängen seit neun Semestern in einem Studiengang fest und probieren jetzt doch noch einmal einen neuen aus. So oder so – in der Erstiwoche treffen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander und sammeln neue Erfahrungen.

So passiert das natürlich auch bei uns in Greifswald. An dieser Stelle wollen wir, die moritz.medien, euch erst einmal herzlich begrüßen: schön, dass ihr da seid! Als ich hierher zog wurde mir gesagt, dass in Greifswald immer zweimal geweint wird. Einmal wenn man kommt und einmal wenn man geht. Fand ich damals irgendwie unverständlich und konnte ich nicht nachvollziehen. Ich fand Greifswald einfach kacke und wollte eigentlich die ganze Zeit nur weinen und sofort wieder gehen. Mein Studium begann aber auch während Corona und ich hatte nur online Kurse. Die wenigen Kontakte, die ich hatte, stammten aus der Erstiwoche.

Diese fand damals mehr schlecht als recht statt, aber sie fand statt. Eine meiner engsten Freundinnen habe ich in den ersten fünf Minuten kennengelernt und ich war und bin sehr froh sie zu haben. Im Gegensatz zu mir war sie nämlich auf jeder Party dabei während ich “nur” die Hälfte mitgemacht habe (was immer noch sehr viel war). Wir haben unvernünftiger Weise trotz Corona ungefähr 100 Leute am Tag kennengelernt und waren absolut überfordert davon wohin wir jetzt als nächstes mitgehen wollten. Der Anspruch an die Erstiwoche ist bei jedem unterschiedlich. Primär geht es darum die neue Stadt, die neue Uni und die neuen Leute kennenzulernen. Alle sind gleichermaßen aufgeregt und unsicher und man versucht alles mitzunehmen was man kann, sodass die soziale Batterie am Ende der Woche total leer ist. Manchmal geht man vielleicht auch über seine Grenzen.

Mit den Tagen lernte ich auch Studierende kennen, die bereits länger in Greifswald waren und mir dabei halfen Clubs, Bars und Menschen auszusuchen. Ich hatte zwar mein Bauchgefühl, war aber so neu, dass ich es nicht nur einmal ignoriert habe. Wir lernten gefühlt ganz Greifswald kennen. Darunter Langzeitstudierende, den Mensaficker, Mitglieder von Corps, die verschiedensten Vereine und Burschenschaften. Alles war dabei und am Ende der Woche hatte ich das Gefühl einen guten Einblick in alle Möglichkeiten bekommen zu haben. Trotzdem habe ich mein Bauchgefühl weiterhin ignoriert und hab in meiner ersten Zeit auch den einen oder anderen unangenehmen Abend auf dubiosen Partys und in Bars verbracht. Über Sicherheit hätten wir uns damals vielleicht etwas mehr Gedanken machen können.

Im letzten halben Jahr wurde hier in Greifswald eine sehr zähe Debatte über die allgemeine Sicherheit, safe spaces und Umgangsformen geführt. Es müsste davon ausgegangen werden, dass es sich um eine klare Situation handelt: es darf keine Situation entstehen, in der übergriffig gehandelt werden kann. Sollte es doch passieren, was schlimm genug ist, wird entsprechend darauf reagiert. Betroffene Personen werden ernst genommen und Täter und Täterinnen werden ernsthaft zur Rechenschaft gezogen. Leider müssen wir euch an dieser Stelle mitteilen, dass dem nicht so ist. Trotz langwierigen Diskussionen ist es in vielen FSRs noch nicht angekommen, dass es sinnvoll ist Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen zu erarbeiten und entsprechend gekennzeichnete Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen zur Verfügung zu stellen, falls jemand sich unwohl fühlt. Dies sind nur wenige von vielen Maßnahmen, die getroffen werden könnten, um aktiv zu werden. Das ist ein Prozess, der im Gange ist und anscheinend noch etwas Zeit braucht.

Was heißt das jetzt aber? Passt auf euch auf. Leute kennenzulernen, zu Veranstaltungen zu gehen und in Bars rumzuhängen macht Spaß. Und das solltet ihr nicht missen, wenn ihr das nicht wollt. Greifswald ist kein rechtsfreier Raum und Übergriffe finden hier nicht an jeder Ecke statt. Auch wenn auf die Handlung von einigen Veranstaltern und Veranstalterinnen nicht gesetzt werden kann, bedeutet das nicht, dass ihr jeglichen Veranstaltungen fern bleiben müsst. Es bedeutet, dass ihr nicht den selben Fehler wie ich machen solltet, sondern es sinnvoll ist euer Bauchgefühl ernst zu nehmen. Wenn ihr euch mit etwas unwohl fühlt, dann sprecht es an bzw. entfernt euch sicher aus der Situation. Ihr könnt jederzeit Kontakt zum AStA oder zu anderen Stellen der Universität aufnehmen, bei denen ihr ernst genommen werdet und auch nach Wunsch anonym bleiben könnt!

Zu guter Letzt lässt sich sagen: Genießt eure Erstiwoche! Das ist ein neues Kapitel in eurem Leben und ihr werdet viele schöne Erfahrungen sammeln können. Meiner persönlichen Wahrnehmung nach sind die Menschen hier grundsätzlich sehr offen und nett und freuen sich über neue Gesichter. Mittlerweile kann ich sehr gut verstehen, dass man hier zweimal weint und auch ich werde nach meiner tollen Zeit hier in Greifswald keine Ausnahme darstellen, wenn ich gehe. Dasselbe wünsche ich euch!

Beitragsbild: Samantha Gades auf Unsplash

The real Queen Charlotte – Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz

The real Queen Charlotte – Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz

Die Netflix-Serie Bridgerton ist eine der erfolgreichsten Serien des Streamingdienstes. Seit dem 4. Mai 2023 kann zudem das Prequel zu Bridgerton, “Queen Charlotte: A Bridgerton Story”, angeschaut werden. Auch ich gehöre zu den Zuschauer*innen der Bridgerton-Welt und war nicht wenig überrascht, als es in der ersten Folge des Prequels heißt, dass Charlotte aus “Mirow – North of Germany” stammt. Da ich selbst nicht aus Mecklenburg-Vorpommern komme, hat mit der Name erst einmal nichts gesagt, aber ich habe geahnt, dass sich die Stadt aufgrund des Suffixes -ow hier befindet. Also habe ich recherchiert und einige Folgen später wird auch in der Serie offenbart, dass sie “Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz” heißt. Das heißt: Queen Charlotte kommt aus Mecklenburg, und zwar die echte, auf der die Netflix-Queen beruht! Aber wer war Queen Charlotte in Wirklichkeit?

Herkunft

Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz wurde am 19. Mai 1744 auf Schloss Mirow in Mecklenburg geboren und war die Tochter von Herzog Carl Ludwig Friedrich zu Mecklenburg und Elisabeth Albertine von Sachsen-Hildburghausen. Gemeinsam mit ihren fünf Geschwistern wuchs sie auf dem Schloss auf. Sie soll eine ausgezeichnete Schulbildung erfahren haben: Charlotte lernte einige Sprachen, darunter Französisch und Italienisch; lernte Naturwissenschaften, Musik und Hauswirtschaft. Das in der Serie zu sehende Schloss ist jedoch nicht Schloss Mirow, sondern Ditton Manor in England.

Leben als Königin

Tatsächlich heiratete Charlotte ebenso wie in der Serie mit gerade einmal 17 Jahren George III. am 8. September 1761 – am gleichen Tag, an welchem sie ihren ersten Fuß ins Vereinigte Königreich setzte. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass sie versucht hat zu fliehen, wie es Charlotte in der Serie tut. Wenige Tage nach der Hochzeit wurde sie zur Königin Charlotte von Großbritannien und Irland gekrönt. George III. hatte sich für sie als Ehefrau entschieden, da England eine Vermählung mit der Tochter eines eher weniger wichtigen Fürstentums beabsichtigt hatte. Außerdem wollte Georg III. eine Frau, die ruhig, gehorsam, und unterwürfig war; diese Eigenschaften schienen für ihn auf Charlotte zuzutreffen. Die Bevölkerung soll mit der Wahl des Königs jedoch nicht zufrieden gewesen sein.

Ein damaliger Arzt beschrieb Charlotte als “klein, verwachsen” und “mit einem wahren Mulattengesicht”, weshalb Shonda Rhimes, die Produzentin der Serie, die Theorie entwickelt hat, dass Charlotte eine dunkle Hautfarbe hatte. Es gab zwar einen Vorfahren von Charlotte, welcher das uneheliche Kind einer nordafrikanischen Muslimin und dem portugiesischen König Alfonso war, der eine dunklere Hautfarbe hatte, das lag jedoch “bereits zwanzig Generationen zurück”.

Die Ehe mit König George III.

Angeblich sollen sich Charlotte und George III. auch im echten Leben gut verstanden haben, sogar von Anfang an, obwohl sie zuerst noch kein Englisch sprechen konnte. Sie und George hatten viel gemeinsam: die beiden spielten Duette auf der Flöte und dem Cembalo, gingen gemeinsam zu Konzerten und Theaterstücken. Das Paar soll, bis sich der Gesundheitszustand des Königs verschlechtert hat, glücklich verheiratet gewesen sein, weswegen der königliche Hof sogar als “langweiligster in Europa” bezeichnet wurde, da es weder Dramen noch Affären gab. George hat Charlotte liebevoll seinen “Schatz aus Strelitz” genannt. Von Charlottes Liebe zu ihrem Ehemann zeugen ihre Liebesbriefe an ihn, welche es auch heute noch gibt. Genauso wie in der Serie gebar sie knapp ein Jahr nach der Trauung einen Sohn. In 21 Jahren hat sie insgesamt 15 Kinder auf die Welt gebracht, jedoch starben zwei davon schon im Kindesalter. Die Kew-Szenen der Serie wurden jedoch nicht in Kew Palace, in welchem Charlotte mit ihr Familie gewohnt hat, gedreht, sondern in Waddesdon Manor in Buckinghamshire, das einem größeren Palast, dem so genannten Weißen Haus, nachempfunden ist, das einst in der Nähe stand.

Ebenso wie in der Serie stirbt Charlottes einzige Enkelin bei der Geburt ihres Kindes, wonach dringend ein neuer Thronfolger oder eine Thronfolgerin gebraucht wurde. Anders als in der Serie sollen die Töchter von Königin Charlotte jedoch nicht gegen das Heiraten gewesen sein. Vielmehr wollten sie heiraten, wurden aber in Kew zurückgehalten: George wollte nicht, dass sie losgeschickt werden, um ausländische Prinzen zu heiraten. Charlotte war streng mit ihnen und wegen Georges Krankheit hatten sie nur wenig Besuch. Die Prinzessinnen nannten Kew “das Nonnenkloster”. Ein Jahr nach Charlottes Tod wurde eine königliche Thronfolgerin geboren, welche zu einer der bekanntesten englischen Königinnen wurde: Queen Victoria!

König George III. litt ebenso wie in der Serie an Anfällen und hatte geistige Probleme, weswegen er “Mad King George” gennant wurde. Heute wird davon ausgegangen, dass er eine bipolare Störung hatte. Seine Krankheit zeigte sich jedoch im wirklichen Leben erst vier Jahre nach der Heirat und nicht schon wie in der Serie zu Beginn ihrer Ehe.

Die Interessen und Leidenschaften der Königin

Queen Charlotte war eine intelligente Frau, welche sehr viel las und musikalisch war. Sie pflegte den Umgang mit Wissenschaftler*innen und Künstler*innen, von welchen sogar einige in ihren Hofstaat aufgenommen wurden. Königin Charlotte war unter anderem mit einigen der intellektuellsten Frauen der Zeit befreundet, darunter die Schriftstellerin Fanny Burney. In einem Brief an eine Freundin soll Charlotte folgendes geschrieben haben:

I am of the opinion that if women had the same advantages as men in their education they might do as well.’

https://www.kew.org/read-and-watch/real-queen-charlotte

Ebenso wie in der Serie reiste Wolfgang Amadeus tatsächlich an den englischen Hof, um zum vierten Krönungsjubiläum mit Königin Charlotte “zu musizieren”. Mozart widmete Queen Charlotte außerdem sein Opus III. Er war allerdings nicht die einzige Berühmtheit aus der Musikwelt, die am englischen Hof war: Charlottes Gesangslehrer war Johann Sebastian Bach.

Neben der Musik hat sich die Königin bereits seit Jugendzeiten für Botanik interessiert. Diesem Interesse ging sie auch als Königin nach, es soll sogar ihre größte Leidenschaft gewesen sein. Da “sie den Aufbau der berühmten botanischen Sammlungen von Kew unterstützte” , wurde sie auch “Queen of Botany” genannt. Außerdem soll sie den Weihnachtsbaum in England eingeführt haben.

Ihre Leidenschaft für das Schreiben von Briefen konnte sie auch durch ihre Freundschaft mit Marie Antoinette nachgehen, welche zu einer ihrer engsten Vertrauten zählte und mit welcher sie im regen Briefkontakt stand.

Tod und Nachleben

Nach 57 Jahren als Königin verstarb Charlotte am 17. November 1818 in Kew Palace an Wassersucht, wovon ihr Mann jedoch aufgrund seiner immer schlimmer werdenden Krankheit nichts mehr mitbekam.

Die Stadt Charlotte in den USA wurde nach ihr benannt und auch eine Blume ehrt sie: die Paradiesvogelblume heißt Strelitzie. Zuletzt ist sie einem breiteren Publikum durch die oben genannte Netflix-Serie Bridgerton und insbesondere dem Prequel dazu bekannt geworden.

P.S.: Übrigens war die Mutter von Queen Victoria auch aus Deutschland, sie war eine Prinzessin von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Angeblich soll Queen Victoria bis zu ihrem 3. Lebensjahr ausschließlich Deutsch gesprochen haben. Auch durch ihre Heirat mit dem deutschen Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, welcher ihr Cousin war, ging die Verbindung mit Deutschland weiter.

Bild: Alysha Kraft

web.woche vom 9.Oktober bis 15.Oktober

web.woche vom 9.Oktober bis 15.Oktober

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.

von Maret Becker,  Juli Böhm und Nora Stoll

moritz.kalender

Hier sammeln wir wichtige Termine für euch.

Veranstaltungen

Neuigkeiten

  • Im Kunstkubus CUBIC ist die Installation “wear&tear” zu sehen.
  • Das St. Spiritus zeigt derzeit die Ausstellung “Ist das romantisch?” anlässlich der Tage der zeitgenössischen Kunst.
  • Die Ausstellung “Angekommen?!” in der STRAZE beschäftigt sich mit dem Thema, warum Menschen hre Heimat verlassen, um nach Deutschland zu kommen.

Altigkeiten

  • Das Biotechnikum stellt in der Ausstellung “Heiter bis wolkig” Grafiken von Adolf Müller aus.
  • Bis Ende November finden im Rahmen das Greifswalder Orgelsommers regelmäßig Konzerte in den Greifswalder Kirchen statt.

Veranstaltungen

  • Was? Altstadtrundgang
  • Wann? Montag, 09.10.2023, 11 Uhr bis 12:30 Uhr; 14 Uhr bis 15:30 Uhr
  • Wo? Greifswald-Information
  • Preis? 8,00 € (6,00 € ermäßigt)
  • Weiteres? Der Altstadtrundgang findet von Montag bis Samstag, um 11 Uhr und 14 Uhr statt.

Neuigkeiten

  • Es gibt einen neuen Hörspaziergang der Stadt Greifswald. Den Hörspaziergang findet ihr ganz einfach in der kostenlosen Greifswald-App. Bei dem Spaziergang kommt ihr an zwölf unterschiedlichen Gebäuden und Orten vorbei. Dabei sollt ihr Interessantes über Geschichte, Architektur und Kultur in der Innenstadt erfahren. 

Altigkeiten

  • Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
  • Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
  • In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.

Veranstaltungen

Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr hier aufgelistet.

  • Was? Ersti-Begrüßung
  • Wann? Montag, 09.10.2023, 14 Uhr
  • Wo? Große Mensa am Berthold-Beitz-Platz
  • Was? Ersti-Empfang Gender Trouble AG
  • Wann? Montag, 09.10.2023, 18 Uhr
  • Wo? Raum 1.13 (Ernst-Lohmeyer-Platz 3)
  • Was? Brückenkurs Mathematik der Wirtschaftswissenschaften
  • Wann? Dienstag, 10.10.2023, 10:15 Uhr
  • Wo? HS Löffler 70
  • Was? Markt der Möglichkeiten
  • Wann? Dienstag, 10.10.2023, 15 Uhr
  • Wo? Große Mensa am Berthold-Beitz-Platz
  • Was? Einführung ins Studium
  • Wann? Mittwoch, 11.10.2023, 10 bis 11 Uhr und 14 bis 15 Uhr
  • Wo? Altes Audimax, Hörsaal 5 (Rubenowstraße 1)
  • Was? Einführung ins Studium
  • Wann? Donnerstag, 12.10.2023, 10 bis 11 Uhr und 14 bis 15 Uhr
  • Wo? Altes Audimax, Hörsaal 5 (Rubenowstraße 1)
  • Was? Einführung ins Studium
  • Wann? Freitag, 13.10.2023, 10 bis 11 Uhr
  • Wo? Altes Audimax, Hörsaal 5 (Rubenowstraße 1)
  • Was? medien.café – hier könnt ihr die moritz.medien kennen lernen 🙂
  • Wann? Samstag, 14.10.2023, 16 Uhr
  • Wo? Rubenowstraße 1 (1. OG)

Neuigkeiten

  • Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.

    Hochschulpolitik und Universitäres:

  • Es ist Ersti-Woche! Also schaut am besten auch bei eurem FSR vorbei, was die noch so für Veranstaltungen geplant haben.
  • Es gibt ein neues Sportprogramm mit einigen neuen Kursen für das Wintersemester 2023/24. Die Anmeldung ist ab Sonntag den 15.10., um 18 Uhr möglich. Übrigens darf man sich auch bei den Hochschulsportkursen der Uni Rostock zu Studierendenpreisen anmelden.
  • Hier kommt ihr zur Notwohnraumbörse, falls ihr noch eine Bleibe sucht oder etwas anbieten könnt.
  • Vergesst nicht, eure Studierendenausweise neu zu validieren!
  • Auf der Website der Universität findet Ihr Informationen zur Finanzierung des Studiums.
  • Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
  • Hier kommt ihr zum aktuellen Rektoratsforum, in dem Prof. Dr. Ralf. Schneider, Prorektor für Forschung, Digitalisierung und Transfer unter anderem zum neuen Semester begrüßt und über die Nutzung von künstlicher Intelligenz an der Uni spricht.

    Ukraine:

  • Hilfsangebote: Auf dieser Uni-Webseite werden alle Unterstützungsangebote gesammelt. Unter anderem gibt es die Möglichkeit zum Spenden für das Ukraine-Stipendium.
  • Informationsangebote: Auf dieser Webseite der Uni werden außerdem Beiträge und Veranstaltungen zum Kontext des Angriffskrieges gegen die Ukraine laufend gesammelt. Hier findet ihr Literatur zu Hintergründen des Krieges Russlands gegen die Ukraine und zum Verhältnis zwischen beiden Staaten und Kulturen.
  • Die Universität Greifswald schließt sich der Stellungnahme der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit Nachdruck an und unterbricht alle wissenschaftlichen Kooperationen mit Russland. Weiterhin heißt es: “Wir verurteilen den vom russischen Präsidenten Vladimir Putin befohlenen Angriffskrieg auf das Schärfste und sind in großer Sorge um Kolleg*innen, Freund*innen und deren Familien.”

Altigkeiten

  • Seit dem 17. April bietet das Studierendenwerk Greifswald wieder offene Sprechzeiten an. Diese sind in den Bereichen Ausbildungsförderung, Studentisches Wohnen, Sozialberatung, Psychologische Beratung (nur in dringenden Fällen, sonst mit Termin), Mietbuchhaltung und Kasse. Die genauen Zeiten findet ihr auf der Website des Studierendenwerks. Es ist aber auch weiterhin möglich, einen Termin außerhalb der Sprechzeiten zu vereinbaren.
  • Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
  • Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.

Neuigkeiten

  • Jeden Mittwoch findet von 10 bis 11.30 Uhr in der STRAZE eine feministische Krabbelgruppe statt. Gemeinsam sollen sich Menschen mit Babys oder Kleinkindern über Themen wie gleichberechtigte Elternschaft austauschen.
  • In der Stadtbibliothek gibt es gerade im Rahmen des Nordischen Klangs eine Ausstellung zur Kinderbuchfigur Willi Wiberg zu sehen.

Altigkeiten

  • Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei. 
  • Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.

Veranstaltungen

  • Was? Nacht der offenen Clubs
  • Wann? Montag, 9.10.2023, 22Uhr
  • Wo? im Club9, Geographen- und Geologenkeller und Kiste
  • Eintritt? frei

  • Was? FSR IPK x ROSA
  • Wann? Dienstag, 10.10.2023, 22Uhr
  • Wo? Rosa, Bahnhofstraße 44, 17489 Greifswald
  • Eintritt? 5€

  • Was? Party der Geographie
  • Wann? Dienstag, 10.10.2023, ab 24 Uhr
  • Wo? Geographenkeller
  • Eintritt? 2€

  • Was? Ersti-Party des FSR-Geschichte
  • Wann? Mittwoch, 11.10.2023, 22Uhr
  • Wo? Club 9 Greifswald
  • Eintritt: 5€ (3€ für Studis)

  • Was? FSR Pharmazie x ROSA
  • Wann? Mittwoch, 11.10.2023, 21:30Uhr für Pharmazie Erstis und 22Uhr für alle
  • Wo? Rosa, Bahnhofstraße 44, 17489 Greifswald
  • Eintritt? 5€

  • Was? Pubquiz vom FSR Wirtschaftswissenschaften
  • Wann? Donnertag, 12.10.2023, 20Uhr
  • Wo? Studentenclub Kiste
  • Eintritt? Frei aber mit Anmeldung

  • Was? Law is in the Air
  • Wann? Donnerstag, 12.10.2023, 22:30Uhr
  • Wo? Rosa, Bahnhofstraße 44, 17489 Greifswald
  • Eintritt? Studis 8€ Nichtstudis 10€

  • Was? Party der Bildungswissenschaften
  • Wann? Donnertag, 12.10.2023, ab 23Uhr
  • Wo? Geographenkeller
  • Eintritt? 2€

  • Was? Laute Musik Showcase
  • Wann? Freitag, 13.10.2023, 22Uhr
  • Wo? Rosa, Bahnhofstraße 44, 17489 Greifswald
  • Eintritt? nicht genannt (vermutlich 10€)

  • Was? Traffic Light – Party
  • Wann? Freitag, 13.10.2023, 22Uhr
  • Wo? Studentenclub Kiste
  • Eintritt? 2€

  • Was? Techno Indiedance & ACID
  • Wann? Freitag, 13.10.2023, 22Uhr
  • Wo? Geologenkeller
  • Eintritt? 2€

  • Was? Rockparty mit DJ Versvender
  • Wann? Freitag, 13.10.2023, 22Uhr
  • Wo? Geographenkeller
  • Eintritt? 2€

  • Was? Malle in der Halle
  • Wann? Freitag, 13. Oktober, 22Uhr
  • Wo? Club 9 Greifswald
  • Eintritt? 5€ (3€ für Studis)

  • Was? Metalabend “Fear of the Dark”
  • Wann? Samstag, 14.10.2023 , 22Uhr
  • Wo? Geographenkeller
  • Eintritt? 2€

  • Was? Welcome Back Party [AStA x Mensaclub]
  • Wann? Samstag, 14.10.2023, 20Uhr
  • Wo? Mensa am Berthold-Beitz-Platz
  • Eintritt? Info folgt

Neuigkeiten

  • Es gibt einen Termin für den Mediball. Am 25.11. wird es festlich. Weitere Infos folgen vom FSR Medizin.

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julian Schlichtkrull

Politik neu gedacht: Warum losen wir unsere Parlamente nicht aus, Hubertus Buchstein?

Politik neu gedacht: Warum losen wir unsere Parlamente nicht aus, Hubertus Buchstein?

von Janis Glück und Robert Wallenhauer

Wie kann der Zufall die Politik und unsere Gesellschaft gerechter machen? Dieser Frage hat sich Dr. Hubertus Buchstein, Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie und Ideengeschichte, gewidmet und beantwortet im folgenden Interview Fragen des moritz.magazins.

Am 18. Mai 1848 versammelte sich in der Frankfurter Paulskirche der erste gesamtdeutsche Konvent, eine Versammlung, die das erste gleich gewählte Parlament in Deutschland sein wird. Diese deutsche Nationalversammlung stand als Symbol der Hoffnung für einen von Armut, wirtschaftlichen Krisen und politischer Unzufriedenheit geprägten deutschen Bund. 175 Jahre später herrscht zumindest wieder letzteres: Die Ergebnisse einer Umfrage der Europäischen Kommission zeigt, dass das Vertrauen in deutsche Parteien bei gerade einmal 27 Prozent liegt. Weiterhin schneidet die AfD, eine Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird, bei den Sonntagsumfragen besser ab denn je. In Zeiten, in denen 34 Prozent der Bevölkerung sagen, sie seien wenig beziehungsweise überhaupt nicht zufrieden damit, wie die Demokratie im Moment funktioniere, stellt sich also die Frage: Steht unsere Demokratie vor dem Aus und wie können wir mehr Vertrauen in unsere parlamentarischen Vertreter*innen schaffen? 

Das Gespräch – geleitet von den moritz.magazin-Redakteuren Janis Glück und Robert Wallenhauer – erschien in gekürzter Version in der 164. Ausgabe des moritz.magazins.

Hubertus Buchstein ist deutscher Politologe und besetzt seit 1999 den Lehrstuhl für politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Greifswald. Als Vertreter der aleatorischen Demokratietheorien legt er dar, »wie durch den konkreten Einsatz des […] Zufallsmechanismus das Vernunftpotential moderner Demokratien nicht dementiert, sondern im Gegenteil gestärkt werden kann.« Er plädierte 2009 unter anderem für die Erweiterung des Europäischen Parlaments durch eine zweite, geloste Kammer mit Initiativ- und Vetorecht.

moritz.magazin: Was fasziniert Sie so sehr am Zufall?

Hubertus Buchstein: Am Zufall fasziniert mich am meisten dessen völlige Unbeherrschbarkeit. Und was ist es überhaupt, der Zufall? Lässt er sich mathematisch nach Wahrscheinlichkeiten berechnen oder greift vielleicht die römische Göttin Fortuna ein?

Warum sollte ich dem Zufall überhaupt trauen? Wenn man darüber nachdenkt, dass der Mensch vernünftig ist, warum sollten sich nicht alle ihrer Vernunft anvertrauen und dann gemeinsam politische Entscheidungen treffen oder Menschen in politische Ämter wählen, warum sollte man das stattdessen dem Zufall überlassen?

Das Weltverständnis in unserer modernen Gesellschaft ist ein rationales. Häufig ist es aber auch ein hyperrationales, das heißt, es ist irrational rational. Was meine ich damit? Es gibt eine Reihe [von] (Änderung der Redaktion) Entscheidungen, bei denen es am Ende keine wirklich eindeutigen Gründe für dies oder das gibt. In solchen Fällen saugen wir uns gleichsam die Argumente für eine Entscheidung aus den Fingern. Ich nenne das eine Form der Hyperrationalität. Sie ist eine Hybris der Moderne. Stattdessen sollten wir in solchen Fällen lieber zugeben, dass es manchmal bei Personalentscheidungen oder Sachentscheidungen besser wäre, wir würden den Zufall entscheiden lassen. Zufallsentscheidungen sind zudem billiger.

Besonders schwierige Entscheidungen dem Zufall zu überlassen hat zudem den Vorteil, uns emotional zu entlasten. Klassische Beispiele dafür finden wir im medizinischen Bereich wie dem Problem der Verteilung einer Niere an eine Person, deren Leben davon abhängt. In solchen Fällen werden komplexe Punktesysteme kreiert, die Medizinerinnen und Mediziner mit schwierigen Gewissensfragen belasten. Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin überhaupt nicht dagegen, dass man vor dem Entscheidungsprozess vorher Qualitäten quantifiziert; ab einer gewissen Stufe sollte man [aber] vielleicht den Zufall wirken lassen, um das verantwortliche Personal emotional zu entlasten.

Sie plädieren unter anderem für eine geloste Kammer im Europäischen Parlament, wie sollte man diese Kammer aufbauen?

Dieser Vorschlag stammt aus dem Jahr 2009, er ist also etwas älter. Zum Hintergrund:
Auf Ebene des Europäischen Parlaments und anderer Institutionen der EU sind wir offensichtlich mit dem Problem konfrontiert, dass sich in der Wahrnehmung eines großen Teils der Bürgerschaft eine politische Elite abgekoppelt hat. Diese Feststellung ist vor mir nicht als fundamentale Kritik am politischen System der EU gemeint, sondern sie basiert auf politikwissenschaftlichen Beobachtungen der subjektiven Wahrnehmungen in der Bürgerschaft. Wie lässt sich Abhilfe schaffen?

Nach dem damaligen Reformvorschlag würden Bürgerinnen und Bürger in eine zweite parlamentarische Kammer gelost. Die Lebensrealität der Ausgelosten würde sich massiv von der Lebensrealität professioneller Politiker unterscheidet. Als Michael Hein und ich 2009 diesen Vorschlag machten, waren wir uns relativ sicher: Bei einer Reihe an politischen Fragen, etwa in den Bereichen der Familien-, Sozial-, Agrar-, Umweltpolitik in der EU wäre die Präferenzen, die in dieser zweiten Kammer geäußert würden anders sein als die Entscheidungen, die das Europäische Parlament und die Europäische Kommission treffen. Die Loskammer – das ‚House of Lots‘ – so unsere Überlegung, sollte die Politik also näher an die Interessen einer Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger bringen. Ich bin mir heute, im Jahr 2023, nicht mehr ganz so sicher, ob dieser Vorschlag tatsächlich eine gute Idee ist. Damals stand dahinter die Vorstellung, dass die ausgelosten Bürgerinnen und Bürger nach Expertenanhörung und gemeinsamen Diskussionen zu mehrheitsfähigen Positionen gelangen.

In einer stark polarisierten politischen Kultur wie der heutigen funktioniert so etwas vermutlich nicht, sondern ein Teil der Menschen schreit lediglich herum und die politische Polarisierung verstärkt sich sogar noch. Nach Befunden der Sozialforschung gibt es in der Bundesrepublik einen Anteil von ca. 10 Prozent der Bevölkerung, die die Tendenz haben, sich aggressiv von anderen politischen Diskursen abzuspalten. Wenn ich also 100 ausgeloste Bürgerinnen und Bürger in einer solchen Loskammer hätte und es wären 10 Schreihälse dabei, die sich jeder sachlichen Debatte verweigern würden, wäre eine solche Kammer kein großer Gewinn.

Mit anderen Worten: Ich fürchte, dass aufgrund der Zunahme des Anteils an [Personen], die eine stark aggressive Haltung haben, ein solches House of Lots völlig dysfunktional wäre. Das ist auch mein Einwand gegen die von der Letzten Generation geforderten Klimapolitik-Bürgerräten.

Wie würden Sie den Vorschlag heute gestalten?

Ich würde heute zunächst noch einmal viel genauer über die Kriterien nachdenken, die für eine Eignung von Loskammern sprechen.  Im Ergebnis sehe ich zwei gute Einbaupunkte für ausgeloste Bürgergremien.

Zum einen im lokalen Bereich als kommunale ausgeloste Bürgerräte. Sie widmen sich Themen, die, wie die Verkehrspolitik, kommunal breit diskutiert werden. In Greifswald denke ich dabei an die Konflikte zwischen Fahrradfahrern, Autofahrern und Fußgängern um den öffentlichen Raum. Auch solche Themen [sind] zwar konfliktiv aufgeheizt, die empirische politikwissenschaftliche Begleitforschung von kommunalen Bürgerräten in anderen Städten und Gemeinden zeigt aber, dass es möglich ist, dass die Beteiligten miteinander argumentieren und zu Kompromisslösungen kommen.

Eine zweite Einbauebene sehe ich auf höherer parlamentarischer Ebene für solche Fälle, bei denen bei den gewählten Amtsträgern ein echtes Befangenheitsproblem vorliegt. Das sind beim Bundestag Fragen, die sich um Reformen des Wahlrechts und um die angemessene Höhe der Diäten für Parlamentarier drehen.

Beim Thema Diäten gibt es bei vielen Bürgern den von einigen Medien gefütterten Eindruck, „Die Politiker bereichern sich ja nur.“ Vor diesem Hintergrund wurde in den USA im Staat Washington die folgende Regelung getroffen: Es wurde ein Gremium gebildet, dass gemischt aus ausgelosten Bürgerinnen und Bürgern sowie gewählten Politiker besteht, bei einem Übergewicht der Gelosten. Dieses Gremium befragt Experten, diskutiert untereinander und legt dann die Entlohnungen aller politischen Amtsträger fest. Im Ergebnis eines solchen Verfahrens lassen sich zwei Dinge beobachten: Zum [einen] sind die festgelegten Entlohnungen gar nicht so anders, als in anderen US-Staaten. Zum anderen aber ist die Akzeptanz der Diätenhöhe, also deren politische Legitimation deutlich höher und es gibt weniger populistisches Gehetze gegen gewählte Politiker.

Ein zweites, vielleicht noch wichtigeres Befangenheitsproblem, sind Reformen des Wahlrechts, wie wir es aktuell gerade wieder erleben. Hier könnte eine Loskammer einen Ausweg aus der derzeitigen politischen Sackgasse gegenseitiger Beschuldigungen der politischen Parteien bieten. Das ‚House of Lots‘ fungiert auch hier als ein Instrument des Outsourcens von Entscheidungen mit Befangenheitsproblemen.

Sie gehen davon aus, dass die Gesellschaft zu polarisiert ist und andere Themen zu komplex für Loskammern auf Bundesebene sind?

Ja, da bin ich in der Tat skeptisch, wenn auch noch aus einem anderen Grund. Nehmen wir ein aktuelles Beispiel:

Im Juli 2023 hat der Deutsche Bundestag zum ersten Mal einen solchen ausgelosten Bürgerrat eingesetzt, und zwar zum Themenbereich gesunde Ernährung und Ernährung in der Zukunft. Es sind 160 Bürgerinnen und Bürger ausgelost worden, die vom Bundestag beauftragt worden sind, sich über das Thema Gedanken zu machen. Das Verfahren bei der Auslosung der Personen ist übrigens nicht rein zufällig, sondern nach Quotierungen für Altersgruppen, Geschlecht, Region sowie Ernährungsgewohnheiten erfolgt um sicher zu stellen, dass auch Veganer, Vegetarier und passionierte Schnitzelesser dabei sind. Dieses Gremium soll bis Anfang nächsten Jahres in mehreren Sitzungen Eckpunkte, sogenannte Leitplanken für eine zukünftige gute Ernährungspolitik ausarbeiten und dem Bundestag vorlegen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie dieser Prozess ablaufen laufen wird, und was der Bundestag mit diesen Vorschlägen machen wird.

Wenn man solche Mittel anwenden möchte, dann sollte sich der Bundestag natürlich auch an die Vorschläge des Bürgerrates halten – mit Blick auf die jüngsten Erfahrungen in Frankreich, wo erst unter großem Trara ein solcher Bürgerrat zum Thema Klimapolitik eingerichtet wurde und dessen radikale Reformvorschläge dann einfach in den Wind geschlagen wurden, bin ich auch für Deutschland skeptisch.

Um es mir konkret vorstellen zu können: Ich werde also ausgelost und muss in den Bundestag, um dort zu arbeiten. Warum sollte ich mein Studium pausieren oder beenden, warum sollte ich mein jetziges Leben vorerst hinter mir lassen und mich der Politik verschreiben? Kann ich mich nach Ihren Vorstellungen auch einfach daraus entziehen?

Die Warum-Frage wird natürlich nicht dadurch beantwortet, dass man sagt, der Zufall hat es entschieden. Die Frage an jeden Einzelnen ausgelosten ist, ob ich diese Chance wahrnehmen will oder nicht. Klar ist, dass Personen, die so etwas machen, anständig entlohnt werden müssen, ansonsten partizipieren weder Menschen mit wenig Einkommen, weil sie es sich nicht leisten können, noch Menschen, die sehr viel Einkommen haben. Wer dennoch keine Lust hat, darf natürlich verzichten und ein anderer Ausgeloster rückt nach. Die Freiheit, sich nicht für Politik interessieren zu müssen, ist ein hohes Gut. Dabei sein werde solche Bürgerinnen und Bürger, die sich für ihr politisches Gemeinwesen interessieren. Es sind Personen, die sich darüber freuen, per Zufall ausgelost worden zu sein und jetzt wichtig werden, weil sie mitentscheiden können und nicht lediglich von den Zuschauerplätzen [Meinungen] zu etwas haben.

Wenn wir die Idee des Zufalls auf die Spitze treiben – warum sollten wir dann nicht einfach auch alle öffentlichen Stellen in der Verwaltung zufällig losen?

Das wäre doch noch kein wirkliches auf die Spitze treiben, das ist von Ihnen noch viel zu vorsichtig gedacht! Auf die Spitze treiben heißt, sich vorzustellen, in einem totalen Losland zu leben. Also: einmal im Jahr wird neu ausgelost, wer in welcher Wohnung leben darf; einmal im Jahr wird ausgelost, wie viel Geld jemand verdient, ob Sie reicher Erbe sind oder nicht, ob sie in einem Haus mit Seegrundstück wohnen oder gar im Obdachlosenheim. Eine Gesellschaft, in der die totale Lotterie herrschte, ist als Gedankenspiel ungemein spannend. Stellen Sie sich vor: Sie wissen nicht, ob sie im nächsten Jahr Müllmann bzw. Müllfrau sind, oder ob Sie weiter lesend in der Bibliothek herumlungern oder für das moritz.magazin Interviews führen dürfen. In Losland würden Sie ganz anders auf Ihre Lebenswirklichkeit und die der anderen Menschen schauen. Wer nicht weiß, in welcher sozialen Lage er zukünftig sein wird, wird sich vermutlich für eine egalitärer Gesellschaft einsetzen, auf jeden Fall aber z.B. für angemessene Bezahlung von Pflegekräften. Global gedacht, würden wir vermutlich auch in der Migrationsfrage barmherziger sein, als momentan.

Nun leben wir in einer arbeitsteiligen Gesellschaft und es benötigt für alle Tätigkeiten gewisse Qualifikationen. Aber auch für den Zugang zu diesen Qualifikationen können Losverfahren einen Platz haben. Ein klassisches Beispiel ist die Vergabe von Studienplätzen. Bislang geschieht sie primär nach Schulnoten und dieses Verteilungsverfahren gilt als rational und gerecht. Aus meiner Sicht ist diese Sichtweise ein klassischer Fall der oben erwähnten Hyperrationalität, also der modernen Hybris. Denn bis heute hat mir niemand erklären können, warum jemand, der eine herausragende Abiturnote hat, automatisch ein besserer Chirurg sein soll als jemand, dessen Abiturnote schlechter ist. Anderseits wissen wir, dass die Abiturnote ein wichtiger Indikator für den Studienerfolg ist.

Hier gäbe es deshalb m. E. die Möglichkeit des hybriden Systems einer gewichteten Lotterie: Wir könnten alle Bewerberinnen und Bewerber in einen grossen (Computer generierten) Lostopf werfen – allerdings bekommen diejenigen, die ein besonders gutes Abitur haben, sieben oder zehn Lose, andere mit schlechtere Noten entsprechend weniger Lose. Und dann den Zufall entscheiden lassen. Ein solches Verfahren würde den Arztberuf zwar nicht vollständig, aber etwas stärker vom Dogma der Abiturnote entkoppeln. Selbst der Zufall lässt sich also planvoll einsetzen.

Beitragsbild: Laura Schirrmeister