Serdecznie Witamy – Der Polenmarkt 2012

Serdecznie Witamy – Der Polenmarkt 2012

Plakat Polenmarkt 2012Nur noch einmal schlafen, dann ist es wieder soweit: Durch monatelanger Planung und viele fleißige Helfer ließ sich auch dieses Jahr wieder der polenmARkT organisieren. Beim Kulturfestival vom 15. bis 30. Oktober sind hochkarätige Persönlichkeiten, wie Ras Luta. in der Stadt. Aber nicht nur musikalisch gibt es so einiges zu bewundern, sondern auch künstlerisch können Ausstellungen betrachtet, Theaterstücke bestaunt und Lesungen verfolgt werden.

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Die siebte KuFiNa – Kurzfilme am laufenden Band

Die siebte KuFiNa – Kurzfilme am laufenden Band

Die cineastischen Festtage gehen weiter. Nach einer polnischen Sonderausgabe der Kurzfilmnacht (KuFiNa) und der Vorführung des Fritz-Lang-Klassikers Metropolis im Rahmen des PolenmARkTes sowie dem Gastspiel der DokumentART folgt am Donnerstag und Freitag die siebte Auflage der KuFiNa. (mehr …)

Grusel, Witz, Groteske: Das war die sechste Greifswalder Kurzfilmnacht

Ein Beitrag von Simon Voigt und Christine Fratzke

Jens führt durch das Programm der 6. KuFiNa

Jens führt durch das Programm

Wenn sich an einem kalten Dezemberabend mehr als 100 Leute vor dem Fremdsprachen- und Medienzentrum versammeln, dann kann das eigentlich nur eins bedeuten: Es ist wieder Kurzfilmnacht (kurz KuFiNa). Die mittlerweile sechste Ausgabe mit freundlicher  Unterstützung der Medienwerkstatt des CDFI organisierten Filmabends lockt konstant viele Besucher an, so dass man rechtzeitig vor Ort sein musste, um noch einen Platz zu ergattern. Als Reaktion auf die große Nachfrage wurde dieses Jahr erstmals versucht, die Filme an zwei Abenden zu zeigen. Am Hauptabend mit üppigem, von regionalen Unternehmen spendiertem Büffet fand auch die Verleihung des Publikumspreises  statt.

Publikum bei der 6. KuFiNa

In der ausverkauften Medienwerkstatt wartet das Publikum auf die Filme

Vielfältige Auswahl an Filmen

Die Jury der KuFiNa hatte von insgesamt 37 internationalen Bewerbungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz 15 Streifen ausgewählt, die sich nun dem kritischen Greifswalder Publikum stellen mussten. Da den Regisseuren jegliche künstlerische Freiheit gelassen wurde, waren aller erdenklichen Genres abgedeckt. Es gab Ernsthaftes,  Horror-, Splatter- und Trickfilme, Stop-Motion, Komödien und Dokumentationen von zehn Sekunden bis fünfzehn Minuten Länge. Unter anderem gab es den Alltag im Leben einer Arbeiterin, ein Geisterhaus, den irrwitzigen Kampf um die Energie der Zukunft, ethische Fragen an Journalisten oder einen Film, der sich mit der Frage „What is my sex?“ beschäftigte.

Üblicherweise werden auch alle Regisseure zur KuFiNa eingeladen. Als einzige Teilnehmerin hatte sich Claire Walka, gemeinsam mit ihrer Produktionsleiterin Claudia Mattai del Moro spontan von Hamburg auf dem Weg nach Greifswald gemacht. Die 33-jährige Regisseurin brachte ihre neueste Produktion „Lichtspuren“ mit, welcher gleichzeitig auch ihre erste Arbeit nach dem abgeschlossenen Filmstudium ist. Zum Inhalt sagte sie: „Ich wollte mal einen ernsten Film drehen, den man auch versteht“.

Beim Publikum fand die bunte Mischung an Filmen überwiegend Zustimmung. Nach jedem Beitrag gab es kräftig Applaus. „Das ist wirklich ein Sammelsurium an Filmen. Dokumentation, Animation, Grusel a la Hitchcock, es ist wirklich alles dabei. Sogar Abgefahrenes. Danke an die Jury“, so Martin, einer der Besucher. Das “Abgefahrene” konnte das Publikum besonders erfreuen. So lachten viele beispielsweise bei “Kapitän Kohle und Dr. Atom”: Hier kämpften Dr. Atom und dessen “Erz”rivale Kohle mit allen Mitteln um die Vorherrschaft um die Energieversorgung. Ganz bewusst setzten die Filmemacher auf Trash und Selbstironie, was besonders die Kampfszenen lustig erscheinen ließ. Etwas belehrend wirkte das Ende: Kohle und Atom starben während des Kampfes, am Ende gewann die Windkraft.

Claudia Mattai del Moro und Claire Walka

Claudia Mattai del Moro und Claire Walka freuen sich über den Publikumspreis

Verleihung des Publikumspreises

Der Höhepunkt des Abends war, nachdem alle Filme vorgeführt wurden, die Verleihung des mit 150 Euro dotierten Publikumspreises, wofür jeder seinem Favoriten eine Stimme geben konnte. Überraschenderweise gewann der Film „Lichtspuren“, womit die Urkunde der Kurzfilmnacht auch direkt an die Macherin übergeben werden konnte. In dem Film treffen in einer lauen Sommernacht vier verschiedene Charaktere aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander, um gemeinsam das Abenteuer des besonderen Augenblickes zu erleben. Zum Anfang scheinen sie gar nicht zusammenzupassen, wirken desorientiert. Die Frau in rot beispielsweise läuft suchend mit einem Koffer durch die Straßen. Unruhig sieht sieht sie aus, Melancholie liest man in ihrem Gesicht. Am nächsten Morgen stehen die vier ungleichen Protagonisten, also zwei Jugendliche, die Frau in rot und ein Obdachloser am Imbissstand. Von ihrer Rastlosigkeit sind sie erlöst, die Spuren des Lichts haben sie zueinander geführt. „Ich finde es ganz toll, dass ich gewonnen habe. Es ist schön, dass mein Film vom Publikum geschätzt wird. Da hat man das Gefühl, dass sich die Arbeit gelohnt hat“, freute sich Walka über den Preis.

Auf die Frage nach einer kurzen Einschätzung antwortete die Besucherin Maria dem WebMoritz: „Mir haben die Filme voll gut gefallen. Die Auswahl war super, nur die ganz kurzen Filme hatten wahrscheinlich keine Chance zu gewinnen. Wir hätten aber lieber Punkte verteilt, anstatt nur eine einzige Stimme abzugeben, weil so viele schöne Filme dabei waren.“

Dass die Entscheidung des Organisationsteams sinnvoll war, die Veranstaltungsreihe auf zwei Abende auszuweiten, zeigte sich am 3. Dezember. Auch dann war der Saal in der Medienwerkstatt fast vollständig gefüllt. “Auch im nächsten Jahr wird es wieder die KuFiNa geben”, verspricht Veranstalter und Moderator Jens Leuteritz. Also auch 2011 wird es wieder eine bunte Mischung an Filmen und Genres geben.

Fotos: Simon Voigt

Kurzfilmnacht 2010: Organisationsteam sucht noch Unterstützung

Auf eine verhältnismäßig lange Tradition können die Organisatoren der Kurzfilmnacht, kurz KuFiNa, in Greifswald zurückblicken: Bereits zum sechsten Mal findet das Festival statt, dieses Jahr vom 2. bis zum 3. Dezember. Mit der Vorbereitung der Filmnacht hat das Organisationsteam schon angefangen – und es werden neue Mitglieder zur Unterstützung gesucht.

Vier Mitglieder zählt das Organisationsteam der Kurzfilmnacht derzeit. Von links: Uwe, Jens, Masetto, Christoph.

„Die ursprüngliche Idee hinter der KuFiNa ist die gleiche wie heute“, erklärt Organisator Jens Leuteritz, „Wir wollten eine bestehende Kulturlücke füllen. Die Kinoszene in Greifswald ist stark eingeschränkt, ein alternatives Kino fehlt. Daher wollten wir eine Alternative bieten und Filme und deren Macher herholen.“ Der 24-jährige Geschichtsstudent erzählt treffend eine Anekdote, die ihm selbst zum Beginn seines Studiums geschildert wurde: „Wenn man was in Greifswald erleben will, dann muss es selbst machen.“ Vier Mitglieder zählt derzeit das Team der KuFiNa, die bereits bei radio 98eins mitwirkten. Den Anfang des Festivals machte die damalige Kulturbeutel-Redaktion des Radios.

Enge Zusammenarbeit mit dem CDFI

In den vergangenen Jahren war die Bandbreite der eingesendeten Filme enorm: Besonders zahlreiche Animations- und Trickfilme wurden eingesandt. Wie in jedem Jahr wird deutschlandweit an Hochschulen, die sich mit Film beschäftigen, das Festival und die Teilnahmemöglichkeiten ausgeschrieben. Hinzu kommt erstmals, dass der Wettbewerb auch in Österreich und der Schweiz ausgeschrieben werden soll. Aber auch aus Greifswald kommen traditionell einige Beiträge. „Viele von diesen stammen von Studierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts, mit dem wir eng zusammenarbeiten“, erläutert Jens. Das Institut stellt den Machern der KuFiNa Räumlichkeiten in der Medienwerkstatt, Schnittplätze und Videotechnik, zur Verfügung.

Neues Konzept: Zwei Tage statt nur eine Nacht

Besonders die Medienwerkstatt als Veranstaltungsort wird auf Grund des Ambientes und der vorhandenen Technik von dem KuFiNa-Team geschätzt. Problematisch erwies sich allerdings, dass die Räumlichkeiten begrenzt und deswegen in den vergangenen Jahren viele Besucher nicht mehr reingekommen sind. „Daher wird unser Konzept in diesem Jahr ausgebaut“, schildert Jens Leuteritz, „Das Festival wird nun zwei Tage lang gehen: Am ersten Tag findet die klassische KuFiNa statt, quasi die Premiere mit Buffet und Preisverleihung. Am zweiten Tag können sich die Besucher noch mal alle Filme ansehen.“

Welche Filme es dieses Jahr zu sehen gibt? Die Zuschauer dürfen gespannt sein.

Für die Kurzfilmnacht gibt es noch einiges zu tun: Neben Ausschreibungen an den Hochschulen und PR-Arbeit in Greifswald suchen die Organisatoren aus den zahlreichen Einsendungen diejenigen Kurzfilme aus, die dann gezeigt werden sollen. Warum es sich lohnt, mitzumachen, begründet Jens: „Man kann sich auf die Fahne schreiben, die Greifswalder Kulturszene verdichtet und bereichert zu haben. Außerdem lernt man viele Leute kennen, erlebt regionale und deutschlandweite Vernetzung, kann etwas über Veranstaltungsmanagement lernen. Und das Beste: Man kann eine Menge Filme sehen.“ Die Macher der Kurzfilmnacht treffen sich wöchentlich mit Beginn der Vorlesungszeit in den Räumen von radio 98eins, um die sechste Auflage des Festivals zu einer ganz Besonderen zu machen. Jeder sei willkommen, mitzumachen. Denn „vier Mitglieder, das sind mindestens sechs zu wenig“, meint KuFina-Mitglied Jens.

Weitere Informationen:

kufina@googlemail.com

http://kufina.de

Fotos: mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt vom KuFiNa-Team