Beitz-Biograph liest im Krupp-Kolleg

Berthold Beitz gehört zu den wichtigsten Persönlichkeiten für die Entwicklung der Uni Greifswald nach 1990. Doch obwohl der zentrale Platz des neuen Campus nach ihm benannt ist und mehrere Tafeln an Uni-Gebäuden von seinem Engagement zeugen, wissen die allermeisten Studenten nicht, um wen es sich handelt.

Buch-Cover

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Beitz stand ab Mitte der 50er Jahre dem Krupp-Konzern vor und war in dieser Funktion prägend für die Wirtschaft in der jungen Bundesrepublik. Später wurde er Vorsitzender des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die 25 Prozent der Anteile am Thyssen-Krupp-Konzern hält und die gemeinnützige Ziele hat. Beitz, der seine Jugend in Greifswald verbrachte, sorgte mehrfach für große Spenden an die Stadt und die Universität aus Mitteln der Krupp-Stiftung. So kamen unter anderem die Sanierung des Audimax oder die Ansiedlung des Krupp-Kollegs, dessen Kuratoriums-Vorsitzender Beitz ist, zu Stande. Beitz, der selbst nie studiert hat, ist zu Ehrung seiner Verdienste zum Stifter der Universität Greifswald ernannt worden und unter anderem Ehrensenator der Universität. Auch für den Neubau der Geisteswissenschaften an der Loefflerstraße hat Beitz eine finanzielle Förderung “fest in Aussicht gestellt“. (mehr …)

Vortrag: Realismen mit schlechtem Gewissen

Eine Ankündigung von Susanne Große


Bereits die zweite Vorlesung im Rahmen der Vortragsreihe „Literatur. Kultur. Theorie“ findet nun statt. Am Mittwoch, dem 24. November, steht das Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg ganz im Zeichen des Realismus in der deutschen Literatur. In der ersten Veranstaltung bildete das Thema Fiktion den Mittelpunkt.

Vier Veranstaltungen gibt es insgesamt in der Reihe "Literatur. Kultur. Theorie."

Dieses Mal wird Professor Moritz Baßler von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter dem Titel „Realismen mit schlechtem Gewissen. Zur deutschen Literaturgeschichte nach der emphatischen Moderne“ referieren. Dabei wird er die realistischen Formen der Gegenwartsliteratur nach 1933 beleuchten. In Abgrenzung zur emphatischen Moderne des Nationalsozialismus und der internationalen Unterhaltungsliteratur der Postmoderne soll dargestellt werden, warum die Realismen von einem schlechten Gewissen geplagt werden.

Die Lesereihe „Literatur. Kultur. Theorie“ startete bereits vor einem Monat mit dem Vortrag „Fiktionsfiktion. Über die Realität der Literatur“ von Professor Eckart Schumacher vom hiesigen Institut für Deutsche Philologie. An einzelnen Literaturbeispielen versuchte er, die Grenzen von Fakt und Fiktion zu definieren. Dabei kam er zu dem Schluss, dass der Leser selbst entscheiden müsse, was er für fiktiv hält und was eben nicht. Realismus sei somit, ganz nach Roman Jakobson „ein unendlich dehnbarer Sack, in dem man verstauen kann, was man will“.

Die Vorträge sind jeweils eng mit der Lehre an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität verknüpft. Somit sind sie empfehlenswert für Studierende, die ihr Wissen in den Geistes-und Kulturwissenschaften vertiefen möchten. Dieses Angebot wurde bei der ersten Lesung begeistert genutzt: Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Der Vortrag über den Realismus beginnt um 18.15 Uhr im Alfried-Krupp-Kolleg in der Baderstraße 1. Der Eintritt ist frei.

Flyer: Veranstalter, Foto: Louisa Manz (jugendfotos.de)

Greifswalder Ukrainicum bereichert Kulturleben

Die beiden Musiker Guzar Enikeeva und Temur Vakhabov

Seit dem 11. August ist nun schon in Greifswald eine europaweit einzigartige Veranstaltung, das „Greifswalder Ukrainicum“ zu Gast. Mit vielen Intensivsprachkursen und Seminaren wartet die Sommerakademie des Alfried Krupp Kolleg auf. Daneben gibt es einige Kulturveranstaltungen zur Ukraine.

Bei der Veranstaltung am 17. August gab es gute Musik und zwei kurze Vorträge, für den webMoritz hat haben wir uns dort mal umgehört.

[podcast]http://webmoritz.de/wp-content/uploads/2010/08/greifswalder_ukrainicum.mp3[/podcast]

Hinweis: Am 19. August gibt es um 19 Uhr in Medienwerkstatt (Bahnhofstraße 50)  Ska- und Reggae-Musik mit den HUNDEN IM WELTALL (“Sobaky v kosmosi”). Mehr Informationen zur Band gibt’s beim Kulturmodul und auf dem Fleischervorstadtblog.

Fotos: Eric Schümann

Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde um einen Link ergänzt.

Tagung „Sprachkritik in der Schule“ im Krupp-Kolleg

Ein Beitrag von Annegret Adam

Logo der Tagung.

„Das heißt nicht wegen dem, sondern wegen des!“ – Nicht nur Philologen ertappen sich bei der Korrektur ihres Gegenüber. Sprachkritik ist im Alltag allgegenwärtig, dazu gehören sowohl grammatische Korrekturen als auch explizite Wortgebrauchskritik an zumeist belasteten Wörtern (beispielsweise „Endlösung“). Bei Sprachkritik geht es jedoch nicht um die Normierung von Sprachgebräuchen, sondern um die Ausbildung von Sprachbewusstsein und die Förderung einer Sprachkultur. „Sprachkritik in der Schule“, lautet der Titel einer Tagung zu diesem Thema, die diesen Donnerstag und Freitag (29./30. April)  im Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg stattfindet. Da Sprachkritik bereits in der Schule beginnt, ist das große Ziel der Tagung, dass Wissenschaftler gemeinsam mit Studierenden Konzepte für den Unterricht erarbeiten.

Eröffnet wird die Tagung am Donnerstag um 9 Uhr im Krupp-Kolleg (Martin-Luther-Straße 14). Auf dem Programm stehen verschiedene Vorlesungen und Workshops, die neben Anderen von Gastdozenten der Universitäten Kiel, Potsdam und Koblenz-Landau, gehalten werden.

Das genaue Programm findet ihr auf der Homepage des Wissenschaftskollegs.

Das Programm »Forum Junge Wissenschaft« der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, in diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschrieben, wendet sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Junge Wissenschaftler aller Fachrichtungen waren aufgerufen, sich um Fördermittel für eine wissenschaftliche Tagung zu bewerben, die sie dann in eigener Verantwortung planen und durchführen. Gesucht wurden fachübergreifende Fragestellungen in wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Problemfeldern. Aus 13 eingereichten Ideenskizzen wählte die Akademie zwei Tagungs-Projekte zur Förderung aus. Neben der Universität Hamburg, konnte sich auch die Greifswalder durchsetzen. Die Tagung „Sprachkritik in der Schule“ wird durch wissenschaftliche Vertreter der Linguistik, Pädagogik und Psychologie durchgeführt. Hauptverantwortliche sind Birte Arendt und Jana Kiesendahl vom Institut für Deutsche Philologie.

Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende Wissenschaftler aller Disziplinen aus dem norddeutschen Raum an. Sie strebt an, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zu fördern. Die Akademie wird finanziell unterstützt durch die Stadt Hamburg.

Hinweis: Die hier zeitweise verbreitete Behauptung, man könne zu einzelnen Veranstaltungen der Tagung auch ohne Anmeldung erscheinen, hat sich als Kommunikationsfehler und somit als falsch erwiesen. Daher wurde der Artikeltext entsprechend korrigiert.

Grafik: Anke Wagner