Caspar-David-Friedrich-Denkmal mit Landesmitteln gefördert

Das Denkmal für Greifswalds berühmtesten Sohn, Caspar David Friedrich, sollte bereits letzten September eingeweiht werden (Stand: Anfang Juli), was aufgrund fehlender Spenden nicht eingehalten werden konnte (Stand: Ende August). Von dem mittlerweile auf 40.000 Euro beziffertem Bedarf kamen nur etwa die Hälfte durch die Sammelaktionn zusammen. Die Stiftung des Initiators Helmut Maletzke stellte daraufhin einen Antrag auf Landesfördermittel und im Dezember wurde der Zuwendungsbescheid übergeben (siehe MVRegio). Aus dem “Zukunftsfonds” des Landes fließen nun 21.000 Euro. Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU) ist “sehr froh, dass wir es im zweiten Anlauf geschafft haben und der Aufstellung des Caspar-David-Friedrich-Denkmals nichts mehr im Wege steht”.

Willkommen Caspar David Friedrich

"Willkommen Caspar David Friedrich" - Foto-Montage der Denkmal-Initiatoren

Das Denkmal wird auf einem Grundstück von Liskow in der Lappstraße (hinter dem Krupp-Kolleg) stehen. Laut dem Nordkurier hat er sich vertraglich zur öffentlichen Zugänglichkeit verpflichtet. Die Art des Zustandekommen des Denkmals nach zwölf Jahren Planung ist für einige Kritiker Grund zur Besorgnis. Neben dem Aufstellen auf Privatgelände wird auch bemängelt, dass das Projekt einer privaten Stiftung mit Landesmitteln gefördert wird, denn so scheint es unwahrscheinlich, dass in Zukunft weitere Gelder für den berühmten Sohn der Stadt eingesetzt werden. Allerdings war es weniger privaten (d.h. “öffentlichen”) Stellen über 15 Jahre lang nicht gelungen, ein vergleichbares Denkmal-Projekt zu realisieren.

Zudem hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik an dem Bauvorhaben von Angehörigen des Caspar-David-Friedrich-Instituts gegeben. Dabei wurde moniert, es seien keine Künstler von internationalem Rang eingeladen worden, Entwürfe für ein Denkmal einzureichen. Tatsächlich hatte die Helmut-Maletzke-Stiftung ausdrücklich Künstler aus der Region favorisiert.

Der Künstler Claus Görtz hat derweil die Bronzestatue, die ein innen hohles Abbild Friedrichs ist, fertig gestellt und wird diese bis zur geplanten Eröffnung Anfang April (wahrscheinlich Freitag, der 9.4.) nach Greifswald bringen.

Bildmontage: K. Salewski

Was sonst noch war: webMoritz kompakt (5)

Der letzte Vorlesungstag ist so gut wie vorbei und die vorlesungsfreie Zeit steht vor der Tür und damit die Prüfungen. Als kleine Ablenkung zwischen den Lernphasen gibt es einen Überblick zu den Ereignissen und Entwicklungen, denen wir uns bisher nicht gewidmet haben – teils, weil sie keinen ganzen Artikel rechtfertigten, teils, weil es an personeller Kapazität in der Redaktion mangelte.

Hinweis: An manchen Stellen sind Artikel aus Online-Medien verlinkt, die nur für Abonnenten zugänglich sind oder nur für einen begrenzten Zeitraum kostenlos im Netz stehen. Daher kann es sein, dass die verlinkten Artikel nicht oder nicht mehr verfügbar sind.

Volkshochschule bietet 160 Kurse und kostenlose Sprachtests an

Vor einigen Tagen veröffentlichte die hiesige VHS ihr Programm für das Früjahrssemester (ab 15. März). Es umfasst rund 160 Kurse an, etwa die Hälfte im Bereich Sprachen. Insgesamt können 16 verschiedene Sprachen gelernt werden (z.B. Dänisch, Englisch, Japanisch, Russisch), für einige gibt es einen kostenlosen Einstufungstest auf der Homepage. Des Weiteren werden Gesundheitskurse angeboten (z.B. Yoga, Progressive Muskelentspannung, Rückenschule) und eher exotische Angebote wie Gartenkeramik und “Fit fürs Schöffenamt”.

Online-Petitionen jetzt auch auf Landesebene

Wie die OZ berichtete wurde am Mittwoch von den Abgeordneten beschlossen, dass nun auch per Online-Formular Hilfegesuche und Beschwerden an den Schweriner Landtag gerichtet werden können. Noch ist dazu nichts in der Parlamentsdatenbank zu finden und es bleibt abzuwarten, ob es wie auf Bundesebene ein eigenes Portal für die Online-Petitionen geben wird.

CDU erstattet Anzeige gegen falschen Twitter-Account

axel_hocschuld_cdu_kreisverband

Der echte Axel Hochschild (CDU)

Letzte Woche wurde von einem Unbekannten ein Twitter-Account mit dem Namen A_Hochschild eingerichtet, der den Eindruck erweckte, dass Axel Hochschild, der Vorsitzende der Greifswalder CDU-Bürgerschaftsfraktion, diesen betreibe. Die Greifswalder CDU-Bürgerschaftsfraktion erkärte “Dass diese [Einträge] tatsächlich nicht von Axel Hochschild stammen bedarf keiner weiteren Erläuterung” und dass der Unbekannte Identitätsbetrug zum Nachteil Hochschilds begangen habe und das Foto des Kommunalpolitikers illegal verwendet. Laut Ostseezeitung hat die Fraktion Strafanzeige erstattet. Blogger Oliver Wunder hat einen Screenshot der Twitter-Seite von A_Hochschild gemacht, die mittlerweile gelöscht ist, und diese bei sich vorgestellt. In den Kommentaren entspann sich eine Diskussion, ob der Account unter Satire fällt. Es meldete sich ein Rechtsanwalt für Presserecht, der erklärte, dass eine solche Namens- und Urheberrechtsverletzung dann gerechtfertigt sei, wenn es sich um erkennbare Satire handelt, d.h. eine zulässige Form der freien Meinungsäußerung und keine beleidigende Schmähkritik.

Landesmuseum bietet mehr Landesgeschichte und die Geburt der Romantik

Wappen des schwedischen Königs Adolph I. Friedrich (Quelle: Pommersches Landesmuseum)

Wappen des schwedischen Königs Adolph I. Friedrich

Am 9. Juni wird das Pommersche Landesmuseum den zweiten Teil der Dauerausstellung zur Landesgeschichte eröffnen. Dann kommen zu den bereits vorgestellten 14.000 Jahren pommerscher Geschichte weitere 300 Jahre hinzu. Die schwedische und preußische Zeit Pommerns bis zum anbrechenden 20. Jahrhundert werden auf einem weiteren Stockwerk erlebbar gemacht. Unter den rund 1200 Exponaten befindet sich auch das nebenstehende Wappen des schwedischen Königs Adolph I. Friedrich. Es wurde 1758 von Christian Benjamin Grünwald aus Greifswald angefertigt und zierte eine Wand im Greifswalder Hofgericht.

Vom 28. August bis 21. November wird es eine Sonderausstellung zur Geburt der Romantik in Pommern geben, in der die Künstler Philipp Otto Runge (1777 – 1810) aus Wolgast, Caspar David Friedrich (1774 – 1840) aus Greifswald und Friedrich August von Klinkowström aus Ludwigsburg (1778 – 1835) mit etwa 20 Gemälden und 80 Grafiken vorgestellt werden.

Renovierung der Anglistik-Fassade

Wie die OZ gestern berichtete steht die Renovierung der Anglistik-Fassade in der Steinbeckerstraße ganz oben auf der Prioritätenliste der Universität. Für die Bauunterhaltung stehen der Universität 500.000 Euro Landesmittel zur Verfügung. Das Gebäude der Anglistik wird als Denkmal eingeschätzt, jedoch wird nur die Fassade renoviert, nicht z.B. die einsturzgefärdete Treppe Mit einer Verhüllungsaktion hatten Studenten im November auf den schlechten Bauzustand des Gebäudes aufmerksam gemacht.

Stadt bietet Stadtpläne zum Herunterladen an

Unter der Rubrik Geobasisdaten bietet die Stadt Greifswald eine digitale Stadtgrundkarte und thematische Karten (z.B. mit Radwegen, Containerstellplätzen) als PDF-Dokumente an. Die Karten können digital wie analog erworben werden, was je nach Größe und Art zwischen 3,50 und 22 Euro kostet.

Weiterhin werden ab Februar aktuelle Stadtpläne in beleuchtete Vitrinen in der Wolgaster Landstraße am Studentensteig und Am Mühlentor vor der Mensa gehängt. Dafür wurde eigenes Kartenwerk von der Abteilung Vermessung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald aufbereitet. Eine Alternative dazu bieten die Daten von OpenStreetMap wie Oliver Wunder in einem Beitrag zur Erstellung erklärt. Die Daten des Projektes stammen von Freiwilligen (ähnlich wie bei der Wikipedia) und ist für Greifswald aktueller und genauer als Markführer GoogleMaps.

Bilder:

Wappen – Pommersches Landesmuseum

Axel Hochschild – CDU Kreisverband

Was sonst noch war: webMoritz kompakt

In den vergangenen Wochen hat sich weihnachtsbedingt nicht so viel wie sonst in der Hansestadt ereignet und der webMoritz ist für ein paar Tage in den Winterschlaf gefallen. Ein paar Nachrichten waren zwar nicht groß genug für einen eigenen Artikel, verdienen aber im Rahmen einer Presseschau ihre Erwähnung. Wir stellen im Folgenden zusammen, was sich in den letzten Wochen ereignet hat und bisher noch keinen Eingang auf den webMoritz fand:

Hinweis: An manchen Stellen sind Artikel aus Online-Medien verlinkt, die nur für Abonnenten zugänglich sind oder nur für einen begrenzten Zeitraum kostenlos im Netz stehen. Daher kann es beim Aufrufen der Links zu Fehlermeldungen kommen.

Jahreswechsel: Oberbürgermeister zieht Bilanz

friedrich-denkmal-zwischenstand-wittkamp-180

Das Denkmal für Caspar David Friedrich befindet sich noch in der Fertigstellung. Foto: privat

In einem Interview mit dem Nordkurier zieht Oberbürgermeister Dr. Arthur König eine kurze Bilanz des abgelaufenen Jahres. Der Originaltext des Interviews war nur am Erscheinungstag nachzulesen. In dem Interview nennt König die Eröffnung der Bahnparallele und die der sanierten Stadthalle als bauliche Höhepunkte des Jahres und gibt die Absicht der Stadt zu Protokoll, künftig mehr für Caspar David Friedrich zu tun. Neben dem Friedrich-Denkmal soll im kommenden Jahr auch das Caspar-David-Friedrich-Zentrum eröffnet werden. Außerdem ist ein Friedrich-Anbau an das pommersche Landesmuseum geplant. Die wirtschaftliche Situation der Greifswalder Unternehmen hält der OB trotz der Krise für stabil.

Städtischer Haushalt verabschiedet (mehr …)

Was sonst noch war: webMoritz kompakt (2)

Zwar ist die Zahl der Ereignisse in Greifswald derzeit sommerferienbedingt niedriger als zu den übrigen Jahreszeiten, aber es gab auch einige Nachrichten, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Die zweite Ausgabe von “webMoritz kompakt“, fasst zusammen, was sich in den letzten Wochen getan hat, auf dem webMoritz aber bisher keinen Eingang fand:

FDP: Stadthalle soll in städtischen Händen bleiben

fdp_logo-250x223-fdp_baden_wue

(Bild: FDP Greifswald)

Oft assoziiert man die FDP ja mit der Privatisierung gesellschaftlichen Eigentums. Im Fall der Greifswalder Stadthalle und der Greifswalder FDP-Fraktion sieht das allerdings anders aus: Die Liberalen fordern in einer Mitteilung, dass die WVG-Tochtergesellschaft “PSG” auch nach der Fertigstellung der Stadthalle für deren Betrieb zuständig sein soll. Die Frage der Betreiberschaft ist derzeit noch ungeklärt. Im vergangenen Jahr hatten die beiden FDP-Mitglieder in der Bürgerschaft allerdings für die Privatisierung der gesamten WVG gestimmt. Der Landtags- und Bürgerschaftsabgeordnete Sebastian Rathjen hatte dies später als Fehler bezeichnet. Dass sich die FDP mit Klaus-Peter Adomeit, dem Geschäftsführer der WVG, zu einem exklusiven “konstruktiven Meinungsaustausch” trifft, ist indes nicht verwunderlich. Im Zuge der Kommunalwahlen im Juni war Adomeit ursprünglich als FDP-Listenkandidat für die Bürgerschaft im Gespräch gewesen. Adomeit hatte dann allerdings auf die Nominierung verzichtet, nachdem es innerhalb der Stadtverwaltung Unmut darüber gegeben hatte.

Caspar-David-Friedrich-Denkmal entwickelt sich weiter (mehr …)

Fortschritte beim Caspar-David-Friedrich-Denkmal

In der Lappstraße (zwischen Fischmarkt/Baderstraße und Dom/Martin-Luther-Straße) zeigt ein großes Wandgemälde (Bild) die wichtigsten Daten und Persönlichkeiten aus der Geschichte Greifswalds. Dort soll nun auch ein Denkmal zu Ehren des berühmtesten Sohnes der Stadt aufgestellt werden, des Malers Caspar David Friedrich(1774-1840). Pünktlich zum 5. September, dem 235. Geburtstag von Friedrich, soll das Denkmal der Helmut-Maletzke-Stiftung enthüllt werden, doch bis dahin müssen noch einige Spenden gesammelt werden, denn bisher sind “nur” gut 12.000 Euro der benötigten 30.000 bis 35.000 Euro zusammengekommen.

Standort des CDF-Denkmals

Standort des CDF-Denkmals

Der Greifswalder Künstler Helmut Maletzke war schon Initiator des Wandgemäldes vor zwei Jahren. Für das Denkmal, das ebenfalls auf dem Platz in der Lappstraße stehen soll (siehe Bild oben), sprach er vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Kultur vor, der daraufhin einen Antrag zur Förderung des Denkmals der Bürgerschaft vorlegte. Mit den Stimmen der CDU, der Linken und einigen Anderen wurde dann ein Beschluss gefasst, der zu Spenden von Bürgern und Firmen in Greifswald aufrief.

Schon jetzt ist das Wandgemälde ein fester Programmpunkt jeder Greifswald-Führung. Der Platz ist optimal gewählt, denn von der Rückseite des Hauses Markt 26 – wo das Denkmal stehen würde – kann bzw. könnte man das Geburtshaus von Friedrich sehen, wenn es noch stehen würde.Das Gründstück gehört Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU), mit dem ein Vertrag zur Nutzung geschlossen wird und der den Betonsockel des Denkmals spenden wird.

Gipsentwurf des Denkmals

Gipsentwurf des Denkmals (Klicken zum Vergrößern)

Gipsfigur für Bronze-Guss ist bereits fertig

Auf dem Betonsockel wird eine lebensgroße Statue des jungen Caspar David Friedrich (basierend auf einem Selbstporträt) neben einem Stahlbogen stehen. Die Statue war ein Entwurf des ausführenden Künstlers Claus Görtz, dem der Pommersche Künstlerbund den Zuschlag gab. Die Gipsfigur in Originalgröße ist bereits fertiggestellt und sie soll in diesen Tagen in einer Elmshorner Gießerei in Bronze gegossen werden. Die bisherigen Spenden decken die Kosten für diesen Arbeitsschritt. Die noch fehlenden Spenden sind zur Bezahlung des Künstlerhonorars, des Stahlbogens und einer Tafel mit den Namen der Sponsoren.

Noch hat Bildhauer Görtz keinen offiziellen Auftrag, aber Helmut Maletzke und Bürgerschaftsmitglied Peter Multhauf (LINKE) sind überzeugt davon, dass das Spendenziel erreicht wird und im September das weltweit erste Caspar-David-Friedrich-Denkmal enthüllt werden kann. Es gibt zwar ein Friedrich-Denkmal in Dresden (Bild), aber das zeigt nicht den Maler selbst. Das Denkmal ergänzt den letztes Jahr eingeweihten Caspar-David-Friedrich-Bildweg in der touristischen Ausrichtung auf den bekanntesten Sohn der Stadt.

Bemühungen schon seit zehn Jahren

Vor gut zehn Jahren gab es schon einmal Bemühungen für ein CDF-Denkmal, die jedoch nie umgesetzt wurden. Helmut Maletzke war schon damals dabei, als zwei wichtige Jubiläen anstanden (800 Jahre Kloster Eldena, 750 Jahre Stadt Greifswald) und das Denkmal im Zuge der Sanierung des Marktplatzes zur Sprache kam. Es wurde eine Kampagne gestartet, eine Umfrage der Ostsee-Zeitung lief und auch ein Sponsor war schon gefunden. Basis für das Denkmal war ein Bild, das eine Gruppe Verwandter auf dem Marktplatz zeigt. Friedrichs Bruder gehörte das Haus, in dem heute die Sparkasse untergebracht ist. Doch insofern, als das Motiv auch nicht den Maler selbst gezeigt hätte, ist es ein Gutes, dass es doch nicht zum Abschluss des Projektes kam.

Wer sich mit einer Spende am Gelingen des Denkmals beteiligen möchte, kann dies über folgende Kontoverbindung tun:

Empfänger: Helmut-Maletzke-Stiftung
BLZ: 15040068 (Commerzbank Greifswald)
Konto:832121800
Kennwort: Friedrich-Denkmal

Bilder: Peter Multhauf