„Die sind doch so nett.“ – Neues Buch informiert über rechtsextreme Frauen

„Die sind doch so nett.“ – Neues Buch informiert über rechtsextreme Frauen

In diesem Jahr ist das Buch „Mädelsche! Frauen in der Neonazi-Szene“ der beiden freien Journalisten und Publizisten Andrea Röpke und Andreas Speit erschienen, welches sich mit einem bisher wenig beachteten Aspekt im rechten Spektrum der Gesellschaft beschäftigt: Rechtsextreme Frauen. Speit war am 28. September in Greifswald zu Besuch, um im Koeppenhaus das Buch vorzustellen. (mehr …)

Made in Germany mit Matthias Jügler und Lisa Kreißler

Made in Germany mit Matthias Jügler und Lisa Kreißler

Entführungen, Casting-Shows für die Band “Made in Germany” und eine Filmfirma, die Streifen für das Rotlicht-Millieu produziert, bieten den Rahmen der grotesken Kurzprosa Matthias Jüglers, der zusammen mit Lisa Kreißler am 9. September im Koeppenhaus war. Beide lasen aus ihren Werken vor. Jüglers Protagonisten lassen sich am ehesten als Lebenskünstler beschreiben, die in unrealistische Situationen verwickelt werden, in denen dennoch eine große Portion Realität mitschwingt. Gerade die Gegenüberstellung von Absurdem und Realem machen den Reiz dieser Erzählungen aus. Die Helden scheinen auch nicht dem bürgerlichem Millieu zu entstammen, vielmehr steht “der kleine Mann” (beziehungsweise “die kleine Frau”) im Mittelpunkt der Handlungen. (mehr …)

» Ich habe meinen Eltern das Essen geklaut «

Am 16. April gab der Singer/Songwriter „Spaceman Spiff“ im Café Koeppen ein berauschendes Konzert. Der neue Stern am deutschen Musikerfirmament zeigt, dass ein Studienabbruch nicht immer die schlechteste Entscheidung sein muss.

Die Standardfrage gleich zu Beginn – erklär doch deinen Namen?
Also „Spaceman Spiff“ kommt von meinem absoluten Lieblingscomic „Calvin und Hobbes“ – da geht es um einen kleinen Jungen mit seinem Plüschtiger, der immer zum Leben erwacht, wenn keine Erwachsenen dabei sind, und ja, das finde ich ganz großartig. Weil Bill Waters, der die Comics schreibt, schafft es mittels weniger Bilder komplexe Situationen einfach total auf den Punkt zu bringen. Dieser kleine Junge stellt sich manchmal vor, dass er ein Astronaut ist und dann ist in der Schule sein Pult ein Ufo, die Lehrerin ein Alien, er wirft eine Papierkugel auf sie und das ist dann sein Blaster. Ich fand das ganz schön, weil er über die echte Welt sozusagen seinen Filter legt und alles mit seinen eigenen Augen sieht. Ich mach ja im Endeffekt so etwas Ähnliches.

Du stammst aus Würzburg und hast dort zwei Semester Sport studiert – warum hast du dein Studium abgebrochen und bist ab nach Hamburg?
Naja, ich hab mein Leben lang Musik gemacht, also hab acht Jahre lang in Bands gespielt und ja, Sport war einfach nicht das Richtige. Ich mach zwar auch gern Sport, aber mit diesen ganzen Lehrämtern, die dann alle auch immer „Pumpen“ gegangen sind.. ich hab mich da einfach nicht ganz wohl gefühlt. In meiner Heimat hab ich in Clubs gearbeitet und Konzerte veranstaltet und wollte eigentlich so was in Hamburg machen. Denn Hamburg hat ja ganz viele Labels und Booking Agenturen, da wollte ich mich eigentlich rein finden, aber es ist dann eher durch Zufall so passiert, dass meine Musik irgendwie gut angekommen ist und ich dann das erste Album („Bodenangst“) aufgenommen hab. (mehr …)

SOS, Elternbesuch! Oder: Gemeinsame Ostern in Greifswald

SOS, Elternbesuch! Oder: Gemeinsame Ostern in Greifswald

Ostern mit den Eltern in Greifswald- so gelingt's.

Es ist Ostern, die Sonne scheint vom Himmel und ihr habt keine Vorlesungen- die Welt könnte nicht schöner sein. Aber auf einmal klingelt das Handy: “Ja, Schatz, Mama hier. Du, Papa und ich wollen dich über Ostern in Greifswald besuchen, was hältst du davon?”

Und schon stehen Mami und Papi auf der Matte, drücken und knuddeln euch und wollen in Greifswald herumgeführt werden. Schön und gut, aber ob sie sich wirklich für eine Clubtour inklusive Absacker in der Kneipe interessieren, ist fraglich. Aber nicht verzagen, webMoritz fragen: Für alle, die von Greifswald nur die Studentenclubs von innen kennen, haben wir eine kleine Auswahl an elterngerechten Sehenswürdigkeiten in und um Greifswald zusammengestellt. (mehr …)

Unfassbare Auswirkungen: Lesung über den GAU in Tschernobyl

Anlässlich des für die nächsten Tage geplanten Castortranportes wird für Montag, dem 13. Dezember um 20 Uhr ins Cafe Koeppen eingeladen. Dort lesen Katja Klemt und Grian Duesberg, beide Schauspieler am Theater Vorpommern, Textauszüge aus dem Buch “Tschernobyl” vor, das von der unkrainischen Autorin Swetlana Alexeijwitsch geschrieben wurde.

Das Buch erschien elf Jahre nach dem GAU und erzählt die Geschichte der Feuerwehrmänner und Soldaten, die als Liquidatoren eingesetzt wurden. Gedanken und Gefühle werden von denen geschildert, die bis heute mit der Strahlung kämpfen. “Natürlich hätte ich schnell ein Buch schreiben können, wie sie denn eins nach dem anderen erschienen – was in jener Nacht im Kraftwerk geschah, wer die Schuld trägt, wie viele Tonnen Sand und Beton nötig waren für den Sarkophag über dem todbringenden Reaktor – aber irgendetwas hielt mich davon ab. Was? Das Gefühl eines Mysteriums”, lautet ein Auszug.

“Das Buch hat mir die unfassbaren Auswirkungen eines Atomunfalls auf das tägliche Leben gezeigt, die wir in der Theorie nie werden begreifen können“, sagt Organisatorin Inga Lutosch. „Dazu ist eine Lesung aus dem Buch besonders geeignet, weil es Nahaufnahmen des Lebens der Menschen enthält, für die der Reaktorunfall das Leben geprägt hat.“ Der Eintritt ist frei.

Foto: Veranstalter