Henry Tesch im Interview – und DU stellst die Fragen!

Zwei Redakteure des Moritz Magazins treffen am 9. September 2008 auf Henry Tesch, unseren Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes M-V und Mitglied der CDU. Zweck der Zusammenkunft: Ein Interview. Dauer: 30 Minuten. Gerade genug Zeit für ein paar der wichtigsten Fragen. Eine davon stellst Du.

Themen:

  • Die Landeshochschulpolitik
  • Die Finanzierung der Hochschulen, besonders unserer Universität
  • Studiengebühren in MV
  • Die Exzellenzinitiative in Lehre und Forschung, wie auch die Chancen unseres Landes
  • Die Änderung des Landeshochschulgesetzes

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MV in Sachen Bildung angeblich Schlusslicht *update*

Nach einer Studie der “Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft” ist Mecklenburg-Vorpommern in Sachen Schul- und Hochschulbildung angeblich auf dem letzten Platz. Im Bericht über M-V heißt es:

“Mecklenburg-Vorpommern belegt Platz 16 in der wissenschaftlichen Bildungsstudie “Bildungsmonitor 2008”, die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) 2008 zum fünften Mal erstellt wurde. Diese umfassende Analyse des föderalen Bildungssystems in Deutschland bewertet anhand von 13 Handlungsfeldern und mehr als 100 Indikatoren (Datenstand 2006), inwieweit das Bildungssystem eines Bundeslandes einen Beitrag zu mehr Wachstum leistet.

Die größten Verbesserungen erreicht das Bundesland in den Handlungsfeldern Integration ( 18,0), Zeiteffizienz ( 12,4) und Betreuungsbedingungen ( 9,3). Probleme gibt es insbesondere in der beruflichen Bildung – bedenklich angesichts erschwerter Bedingungen beim Zugang zum Arbeitsmarkt. Trotz der Fortschritte gegenüber dem Vorjahr, bleibt Mecklenburg-Vorpommern beim effizienten Umgang mit Bildungszeit ein Nachzügler. Positiv zu bewerten ist die Ausbildungsleistung in den

Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) im Vergleich zum Bedarf der heimischen Wirtschaft. Mecklenburg-Vorpommern erreicht in diesem Handlungsfeld den vierten Platz.”

Studien der “Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft” (INSM) sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Laut Wikipedia fungiert als wissenschaftlicher Berater das arbeitgeberfinanzierte Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, dass für diese Studie als “Auftraggeber” angegeben wird. Die INSM ist zudem mit vielen anderen wirtschaftsliberaler Denkfabriken verknüpft. (mehr …)

Manipulation von Materie im atomaren Maßstab

Am Mittwoch, dem 6. August ist von 10.30 Uhr bis 18 Uhr der Nanokosmos in Form einer doppelstöckigen Erlebniswelt auf dem Marktplatz zu Gast. Das Roadshow-Fahrzeug ,der sogenannte nanoTruck, ist die neue Informationskampagne des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Nanotechnologie.

Der nanoTruck bietet ein vielfältiges Angebot mit einer interaktiven Exponatenschau, Labormodul für Workshops und Praktika, Infoterminals und multifunktionalem Veranstaltungsraum, zu dem ist der Zugang kostenfrei. Wer sich auf einen Rundgang begibt erlebt in elf Stationen das Reich der winzigen Materienstrukturen, die millionenfach kleiner sind als ein Stecknadelkopf.

Die Informationskampagne ist eingebunden in die „Nano-Initiative-Aktionsplan 2010″ des BMBF, einschließlich sieben weiteren Bundesministerien und soll die Öffentlichkeit über die Fortschritte und das große Entwicklungspotential der Nanotechnologie informieren. Der nanoTruck soll Wissen über fachspezifische Studiengänge und Ausbildungsmöglichkeiten, die verschiedenen Anwendungsfelder und die begleitende Risikoforschung vermitteln. Die Querschnittstechnologie wird weltweit als die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts angesehen.

Mehr Informationen findet Ihr hier

Will das Bildungsministerium die Uni GmbH?

Offenbar verfolgt man im Bildungsministerium (Bild) das Ziel, die Universitäten zu entdemokratisieren. Kaum anders können die jetzt im stillen herumgereichten Geheimpapiere aus dem Bildungsministerium verstanden werden. Veröffentlicht wurden Teile dieser Pläne in einem Bericht der OZ.

Der AStA unserer Uni hat bereits in einer kurzen Stellungnahme Widerstand angekündigt, sollte das Bildungsministerium diese – derzeit noch inoffiziellen – Pläne verwirklichen wollen. Geplant sind:

  • Abschaffung des “Konzils”, an dem die Studenten gleichberechtigt beteiligt sind, welcher derzeit vor allem den Rektor wählt und die Grundordnung (d. h. die Art der Organisation) der Universität festlegt
  • Stattdessen soll diese Aufgabe an den Senat übergehen, in dem die Professoren die dominierende Kraft stellen
  • Zudem soll auch die Zahl der Studenten in eben jenem Senat gesenkt werden.

„In der Folge wären die Vertreter der Studierenden sowie der Mitarbeiter nur noch schmückendes Beiwerk, das den Schein einer Demokratie für das Gremium aufrecht erhalten soll.“, so der AStA-Vorsitzende, Thomas Schattschneider. Laut Ostseezeitung haben sich die Hochschulen (d.h. die Rektoren) und das Bildungsministerium u.a. auf die Abschaffung des Konzils bereits geeinigt.

  • Außerdem ist offenbar in Planung das Amt des “Kanzlers” (bisher machtpolitisch ein Gegenspieler des Rektors) zu schwächen.

Für das Bildungsministerium hätte das den Vorteil, dass sie in Zukunft im Rektor einen mächtigen Ansprechpartner hätte, der Reformen schnell und ohne viel Aufhebens umsetzen könnte. Dies käme einer, als Unternehmen geführten Universität, wie sie auch von neoliberale Denkern immer wieder wird, sehr nahe.

Bildquelle: Ministerium für Bildung M-V