Initiativen rufen zur antifaschistischen Demonstration

Initiativen rufen zur antifaschistischen Demonstration

Feste neonazistische Strukturen in Form der “Nationalen Sozialisten Greifswald” sind seit etwa zwei Jahren auch wieder in der Universitätsstadt anzutreffen. Im Vorfeld der NPD-Demonstration um den ersten Mai agierte die Neonaziszene deutlich aggressiver und beschränkte sich nicht auf neonazistische Grafitti-Losungen, die sie an Toilettenhäuschen, Trafohäuschen, auf dem Fußboden vor dem Audimax oder vor der Mensa sprühte. (mehr …)

Gedenken an Eckard Rütz und Vorbereitung auf antifaschistische Demonstration

Gedenken an Eckard Rütz und Vorbereitung auf antifaschistische Demonstration

Gleich mehrere antifaschistische Veranstaltungen werden in den kommenden Tagen in Greifswald stattfinden. Zum einem ist eine antifaschistische Demonstration am 10. Dezember geplant. In diesem Rahmen wird am kommenden Donnerstag, den 24. November, um 20 Uhr eine Mobilisierungsveranstaltung im IKuWo stattfinden. Zum anderen wird Ende dieser Woche, am Freitag, den 25. November, das alljährliche Eckard Rütz-Gedenken stattfinden. (mehr …)

Keine Stimme den Neonazis – Kampagne gegen die NPD im Landtag

Keine Stimme den Neonazis – Kampagne gegen die NPD im Landtag

Die Sommerpause steht unmittelbar vor der Tür und auch die Land- und Kreistagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern lassen nicht mehr lang auf sich warten. Am 4. September werden die 71 Kandidatinnen und Kandidaten für das Landesparlament gewählt. Seit den vergangenen fünf Jahren stehen unglücklicherweise auch sechs Abgeordneten der neonazistischen NPD Sitze im Schweriner Schloss zu, sodass rechtsextreme Politik auch ihren Einzug in die Politik des Landes MV und in die Landkreise gefunden hat. (mehr …)

Greifswalder wollen Neonazis die Stirn bieten

Oberbürgermeister Dr. Arthur König hofft, an den Erfolg von vor zehn Jahren anknüpfen zu können.

Der Bürgerschaftssaal war am vergangenen Dienstag, den 29. März bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein geplanter Marsch von vermutlich 500 Neonazis gab Anlass zur Bürgerversammlung. Von Beginn an sind sich alle Beteiligten darin einig, dass Neonazis in Greifswald nichts zu suchen haben und dass man an den antifaschistischen Protest aus dem Jahre 2001 anknüpfen wolle. “Ich erinnere mich heute noch gerne an den Protest von vor zehn Jahren” – mit diesen Worten eröffnete Oberbürgermeister Dr. Arthur König (CDU) die Versammlung. Auch die übrigen Teilnehmer, die die Proteste von vor zehn Jahren mitorganisierten, schwelgten immer wieder in Erinnerungen an den großen Bürgerprotest gegen die Wiederkehr der Braunhemden.

NPD-Demo einzige Großveranstaltung im Nordosten

Christine Dembski (SPD), Präventionsbeauftragte der Stadt Greifswald, hob zu Beginn der Veranstaltung hervor, dass es die einzige Großveranstaltung der NPD im Nordosten sein werde und sie für den Wahlkampf der NPD ein wichtiger Meilenstein sei. Bereits zu Beginn der Veranstaltung stand fest, den Protest gegen die Neonazis mit dem Demokratiefest des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) verknüpfen zu wollen. Engagiert wurde darüber diskutiert, wie eine solche Verknüpfung stattfinden könne. Die einen schlugen vor, der Demonstrationszug solle vom Markt nach Schönwalde I verlaufen, Christine Dembski regte die umgekehrte Richtung an. Mignon Schwenke (Die Linke.) machte sich in der Diskussion dafür stark, die gesamten Protestaktionen in Schönwalde konzentrieren zu wollen. “Wenn ein Demokratiefest, dann nicht auf dem Markt, sondern näher am Geschehen”, hob Schwenke in der Debatte hervor. Ihr Parteigenosse Dr. Gerhard Bartels entgegnete, dass der Markt aus Prinzip nicht hergegeben werden sollte. “Wir sollten überlegen, dass Friedensfest des DGB als Finale anzusehen”, so Bartels weiter und plädierte für die umgekehrte Route.

StuPa-Präsident Erik von Malottki wünscht sich eine Verlegung der Aktionen nach Schönwalde.

Neben Vertretern der Greifswalder Schulen und Sportvereine, waren auch Unikanzler Dr. Wolfgang Flieger und Erik von Malottki, Präsident des Studierendenparlamentes anwesend. “Wenn wir Schönwalde den Nazis überlassen würden, wäre das ein schlechtes Zeichen. Mir wäre es am liebsten, wenn das Demokratiefest in Schönwalde stattfinden würde”, schlug von Malottki vor. Ebenfalls vorgeschlagen wurden von Versammlungsteilnehmern das Abhalten öffentlicher Fraktionssitzungen, die Bildung von Menschenketten sowie großflächiges Plakatieren von öffentlichen Gebäuden, wie es in Anklam und Neustrelitz bei Neonaziaufmärschen getan wurde. Insgesamt solle der Protest möglichst bunt gestaltet werden, um so einen Kontrast zu den uniformierten Neonazis darzustellen.

Greifswald ist bunt – Kein Ort für Neonazis

Am Ende der Bürgerversammlung wurde sich auf das Protestmotto “Greifswald ist bunt – Kein Ort für Neonazis” geeinigt. Zudem soll es zu einer Reaktivierung der Freitagsrunden kommen. Die Freitagsrunden sind nach den Demonstrationen gegen den Neonaziaufmarsch im Jahre 2001 entstanden, das Initiativen zur Förderung von Demokratie und Toleranz in Greifswald unterstützte und forcierte. Das nächste Treffen des breiten Bürgerbündnisses gegen die Neonazis soll am 5. April um 17 Uhr im Rathaus stattfinden.

Alternative antifaschistische Initiativen kündigen ebenfalls Protestaktionen an. Wie aus einer Pressemitteilung der Antifaschistischen Aktion Greifswald hervor geht, soll der Aufmarsch behindert “und am besten sogar verhindert” werden. Claudia Schneider, Sprecherin der Greifswalder Antifa, hofft, “dass sich die Bevölkerung, ähnlich wie in anderen Städten dazu aufrafft, dem Aufmarsch mit Blockaden entgegen zu treten.” Wie aus der Pressemitteilung hervor geht, plane die Greifswalder Antifa ebenfalls, ein Aktionsbündnis ins Leben zu rufen. Nach Informationen des webMoritz werden sich neben dem städtischen Bürgerbündnis und der Greifswalder Antifa auch der Arbeitskreis Kritischer Juristinnen (AKJ), Jungsozialisten (Jusos), Grüne Hochschulgruppe, linksjugend [‘solid]/ SDS Greifswald sowie die Greifswalder Sektion der Hedonistinnen und Hedonisten an Protesten gegen den Neonaziaufmarsch beteiligen.

Fotos: Gabriel Kords (Arthur König), Christine Fratzke (Erik von Malottki), Oliver Cruzcampo/Endstation Rechts (Artikelbilder, ohne CC-Lizenz)

Anmerkung der Redaktion: An dem Beitrag wurden geringfügige Korrekturen vorgenommen.