Leitfaden: Schreibtipps

Schreibweiseverzeichnis

Klar, die meisten Wörter und Redewendungen kann man einfach online oder analog in einem Wörterbuch nachschlagen, wenn man sich beim Schreiben unsicher ist. Oft entstehen Fehler aber gerade da, wo man glaubt genau zu wissen, wie sie geschrieben werden, oder dort, wo sich die Schreibweise in den letzten Jahren noch einmal geändert hat. Manchmal handelt es sich auch um Eigennamen, die man nicht einfach im Duden nachschlagen kann. Ein paar dieser Schreibweisen findet ihr hier. Falls ihr noch über ein Wort stolpern solltet, das wir nicht mit aufgenommen haben, bieten sich immer die Website des Dudens an (für einzelne Wörter oder kurze Redewendungen), genauso wie die Seite korrekturen.de des Lektoren Julian von Heyl, die neben einer Gegenüberstellung von alter und neuer Rechtschreibung auch die Rubrik “Beliebte Fehler” anbietet.

AB
braucht … zu
(braucht nicht zu kommen)

(von) … bis … (nicht Bindestrich)
CD
E F G H
IJ
Justitiariat
KL
M
moritz.medien (Abk.: m.m)
moritz.tv
moritz.magazin
M-V
NOP
QRST
UVW
webmoritz.
Website (z.B. webmoritz.de) vs. Webseite (z.B. die “Teamseite” auf der Website webmoritz.de)
weist darauf hin (statt *weißt)
X
YZZahlen [ziəm]
Zeichen als Zeichen &%$§€#*
24h-Vorlesung
100, 1.000, 10.000
10:15 Uhr, 10 Uhr
10 m, 10 ha Land

Grammatik

  • Satzzeichen

Anführungsstriche: Zitate werden in doppelte Anführungszeichen (“”) gesetzt, so weit so gut. Etwas schwieriger wird es, wenn die Zitate in den Satz eingebunden sind. Hierfür gilt: Steht das Zitat als Satz für sich, kommt das Satzzeichen am Ende vor die Anführungsstriche. Das gilt sowohl für Punkte als auch für Ausrufezeichen und Fragezeichen. Wenn danach ein Begleitsatz wie “, sagte sie” folgt, wird kein Punkt gesetzt, da der Satz dann nicht mehr mit den Anführungszeichen endet. Ausrufe- oder Fragezeichen bleiben aber bestehen – sie zeigen nicht nur das Ende des Satzes an, sondern erfüllen auch den Zweck, die Intonation des Satzes zu kennzeichnen. Ein weiterer Sonderfall: Bei einem Zitat am Ende des Satzes, das aber selbst kein vollständiger Satz ist, folgt das Satzzeichen nach den Anführungsstrichen, da es sich auf den gesamten Satz und nicht nur auf das Zitat bezieht.

Beispiel:
“Unser Laden soll sich freundlich, weltoffen und inklusiv nach außen präsentieren.” Die beiden sind positiv, dass ihnen das gelingen wird.
“Unser Laden soll sich freundlich, weltoffen und inklusiv nach außen präsentieren”, teilen uns die beiden im Interview mit.
“Ein weltoffener Laden?”, will die Kundin wissen.
Deshalb gelten für sie die drei wichtigen Grundsätze, “freundlich, weltoffen und inklusiv”.

Anführungsstriche werden von WordPress übrigens automatisch oben gesetzt, sowohl am Ende als auch am Anfang. Wenn ihr aber einen Text aus einem externen Schreibprogramm in WordPress kopiert, kann es passieren, dass die Anführungszeichen am Anfang unten stehen. Achtet hier, wenn möglich, darauf das anzugleichen, damit die Lektorierenden etwas weniger Arbeit haben 🙂

Doppelpunkt: Nach einem Doppelpunkt wird groß geschrieben, wenn es sich dabei mindestens um einen neuen Teilsatz handelt. Stehen nach dem Doppelpunkt nur einzelne Wörter, bleiben diese klein.

Beispiel:
Ihr Motto: freundlich, weltoffen und inklusiv.
Ihr Motto: Freundlich, weltoffen und inklusiv, so soll sich der Laden nach außen präsentieren.

Leerzeichen, Schrägstriche und co.: Beim Kopieren oder nachträglichem Umschreiben einzelner Abschnitte kann es oft auch passieren, dass zwei Leerzeichen hintereinander gesetzt sind. Gedankenstriche sind eine gute Möglichkeit, um eure Sätze zu gliedern, sie sehen aber im fertigen Artikel genauso aus wie Bindestriche, zumindest wenn sie einzeln (und nicht direkt an einem Wort) stehen. Vor und nach Schrägstrichen kommt nur dann ein Leerzeichen, wenn es sich um eine Zusammenfassung von Wortgruppen handelt. Auch hier ist das Leerzeichen aber nur optional.

Beispiel:
und/oder; Ende Januar / Anfang Februar

  • Groß- und Kleinschreibung

Groß- und Kleinschreibung kann manchmal sehr verwirrend sein. Im Zweifelsfall stehen einem auch hier Websites wie die des Dudens oder korrekturen.de zur Verfügung. Grundsätzlich gilt, dass alles, was substantiviert ist, groß geschrieben wird (“Sie singt gut” vs. “Sie ist gut im Singen”). Auch hier gibt es aber Ausnahmen (Bsp.: “Er will lieber etwas anderes”). Auch Adjektive mit “am” werden nicht großgeschrieben, da es sich hierbei nur um eine gesteigerte Form handelt (“am besten”; ABER: “das Beste”).

“du”, “ihr”, “dein” und “euer” werden laut neuer Rechtschreibung nicht mehr großgeschrieben. In Anreden, bei denen der*die Autor*in direkt mit dem*der Leser*in spricht, wie zum Beispiel in Briefen, können die Pronomen weiterhin groß gesetzt werden. Der Duden liefet eine ausführlichere Erklärung für das Problem. Da es sich dabei aber nicht um ein obligatorisches Gesetz handelt, sondern nur um eine Alternative, und die unterschiedliche Schreibweise in verschiedenen Kontexten in einem Text auch verwirren könnten, schreiben wir Pronomen grundsätzlich klein.

  • Artikel, Partikel und der englische Einfluss

Viele Unsicherheiten beim Schreiben treten auch dort auf, wo es verschiedene Möglichkeiten der Schreibung gibt, sei es weil verschiedene Sprachräume in Deutschland verschiedene Verwendungsweisen kennen oder weil neuere Formen und Verwendungsweisen aus anderen Sprachen wie dem Englischen zu uns herüber schwappen. Ein Beispiel dafür sind Artikel vor Namen, wie sie im Süden Deutschlands verwendet werden (“Der Robert ging zum Bäcker”). Da dialektale Unterschiede aber auch den eigenen Stil ausmachen, sind solche Verwendungen völlig legitim. Wichtiger wird es dort, wo ein zusätzlicher Artikel eine eigene Bedeutung trägt, wie zum Beispiel bei Berufsbezeichnungen. Ein bestimmter Artikel (der, die, das) vor dem Beruf deutet hier in der Regel darauf hin, dass noch eine genauere Spezifizierung folgt.

Beispiel:
Wissenschaftsministerin Martin sagte
Die Wissenschaftsministerin von M-V, Bettina Martin, sagte

Manchmal sind unterschiedliche Partikel auch Geschmackssache. Beim Ausdruck “im Vergleich” kann darauf beispielsweise sowohl ein “zu” als auch ein “mit” folgen. Oft gibt es kleine, feine Bedeutungsunterschiede, die aber meistens sehr subjektiv sind (“im Vergleich mit” könnte auf einen Vergleich zweier gleichwertiger Sachverhalte/Dinge hinweisen, “im Vergleich zu” vergleicht einen zentralen Gegenstand mit einem nebengeordneten). Welche Form aber wirklich wann die richtige ist, ist (bislang) nicht festgelegt. Sollten euch bei solchen Problemen also auch der Duden und ähnliche Wörterbücher nicht weiterhelfen können, ist die Entscheidung ganz euch überlassen.

Einige Schreibweisen übernehmen wir (bewusst oder unterbewusst) auch aus anderen Sprachen wie dem Englischen. So heißt es zum Beispiel in den meisten Fällen “auf Deutsch” und nicht “in Deutsch” (aber “im Deutschen” oder “in der deutschen Sprache”) und zusammengesetzte, die im Englischen oft getrennt geschrieben werden, werden im Deutschen bevorzugt zusammen oder zumindest mit Bindestrich geschrieben (“Greifswald city map” vs. “Greifswald-Stadtplan”).

Tipps zum Schönschreiben

Beim webmoritz. wollen wir euch keine Vorschriften machen, wie ein Artikel “gut” geschrieben werden soll. Immerhin ist es gerade der unterschiedliche Stil der verschiedenen Redakteur*innen, der unsere redaktionelle Arbeit so besonders macht. Natürlich gibt es aber dennoch Ausdrücke, auf die man beim Schreiben achten sollte, damit die Sätze eines Textes möglichst kohärent, also gut aufeinander aufbauend, und verständlich sind.

So solltet ihr zum Beispiel bei Demonstrativpronomen (also z.B. “diese/dieses/dieser”, manchmal auch “dessen”) am Satzanfang darauf achten, dass eindeutig ist, worauf es sich bezieht. Wenn im vorigen Satz über zwei verschiedene Dinge gesprochen wird, kann es schnell passieren, dass nicht mehr klar wird, worauf ihr euch bezieht.

Beispiel:
“Wir wollen weltoffen und inklusiv sein”, sagt die Ladenbesitzerin, während die Kundin dagegen hält: “Das wird niemals was!”. Diese Aussage ist nicht unumstritten.

In solchen Fällen kann es daher sinnvoll sein, noch einmal genau zu definieren, was gemeint ist (“Die Aussage der Kundin ist nicht unumstritten”). Manchmal reicht es auch ein kleines Wort zu ergänzen, um die Aussage zu präzisieren, sodass ihr euch nicht unnötig wiederholen müsst (“Diese Aussage ist also nicht unumstritten.”)

Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass eure Links wirklich zu den Abschnitten des Textes passen, denen ihr sie hinterlegt. So deutet dieser Satz: “Laut dem Umweltbundesamt” zum Beispiel darauf hin, dass der Link nur zu der Website des Umweltbundesamts führt, während der Link im folgenden Satz: “Laut dem Umweltbundesamt” scheinbar eine Quelle meint, die die Aussagen des Umweltbundesamts wiedergibt, um die es hier geht. Ein ähnliches Beispiel wäre: “Die Uni Greifswald beschließt eine Neuerung” vs. “Die Uni Greifswald beschließt eine Neuerung“.

Falls ihr noch weitere Tipps benötigt, wie ihr eine bestimmte Art von Artikel umsetzt, kann euch vielleicht die Seite “Artikelformen” weiterhelfen.