Studentische Medien gibt es an der Universität Greifswald schon viele Jahre. Zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung wurde die „Universitätszeitung“ gegründet, welche seit Anfang 1990 über die neuen Entwicklungen an der Hochschule berichtete. Auch Studenten durften dort eine Seite gestalten, was aber nur ein paar Monate funktionierte. Die jungen Redakteure strebten nach mehr Unabhängigkeit. Diese erreichten sie mit einer eigenen Zeitung, die im Dezember 1990 erstmals erschien und „Das Zentralorgan“ hieß. Der Name änderte sich bald in „Crash“ und markierte den Beginn einer eigenständigen Studentenpresse in Greifswald. Die Köpfe der Redaktion waren damals immer auch Mitglieder im AStA und das Heft somit nie im wirklich journalistischen Sinne unabhängig.
Dies änderte sich 1998 als ein neues Studentenmagazin, der „Moritz“, seinen Vorgänger ablöste und mit ihm auch mehr Unabhängigkeit durch ein Medienstatut durchsetzte. Die Idee, eine moritz-Website zu gestalten, ist mindestens genauso alt. Viel passiert ist in dem Bereich aber vorerst nicht. Dazu gibt es schon seit 1997 das Studentenfernsehen „Moritz TV“.
Ab 2008 ein eigenständiges Projekt
Seit circa 2005 gab es dann eine Typo3-Website, die unter dem Namen „Moritz-Medien.de“ firmierte. Sie sollte alle drei Redaktionen – Web, Print-Archiv und TV – vereinen. Der erste Chefredakteur, Sebastian Jabbusch, wurde Ende 2006 gewählt. Seine erste Priotät war jedoch eine neue Seite mit einem besseren Design und einem einfacheren Redaktionssystem zu entwickeln. Zu hohe Kosten für Typo3-Entwickler standen jedoch sowohl Jabbusch als auch seinem Nachfolger Uwe Rossner im Weg.
Als Alternative experimentierte Jabbusch privat ab Januar 2008 mit dem Blog-System „WordPress“. Er gestaltete privat den „StuPa-Info-Blog“, den er bald in „Uni-Greifswald-Blog.de“ umbenannte. Nach vielen kritischen Artikeln über die Universität, Rektorat, StuPa und Lokalpolitik wurde der Blog schnell bekannter als der webMoritz. Täglich gab es bis zu 800 Leser. Nach einem Streit mit der Universität über das Namensrecht an der Domain „uni-greifswald-blog.de“, musste die Website in „Ryck-Blick.de“ umbenannt werden.
Das Studierendenparlament wählte schließlich Sebastian Jabbusch erneut zum Chefredakteur des webMoritz und beauftragte ihn mit dem Transfer des Ryck-Blick-Designs an den Webmoritz. Ende August 2008 erfolgte schließlich die Fusion der zwei Seiten. Das StuPa setzte sich dabei mit dem Namen webMoritz.de durch.
In den folgenden Monaten etablierte sich der webMoritz mehr und mehr als populäres Medium der Greifswalder Studierendenschaft und darüber hinaus. Abhängig von den aktuellen Themen erreicht er über 1000 Leser am Tag. Der bisherige Höhepunkt wurde am 1. Mai 2011 erreicht, als es über den ganzen Tag verteilt über 35.000 Zugriffe gab. Dafür sorgte eine Liveberichterstattung über eine Demonstration der NPD und den Gegenprotesten.
Die Nachrichten des webMoritz findest Du übrigens auch im FlyingMoritz, dem zweiwöchige Mensa-Magazin. Ebenfalls in der (alten) Mensa gibt es einen Beamer, auf dem aktuelle Beiträge laufen.
Die Idee hinter dem webMoritz
Der webMoritz ist wie die anderen Moritz-Medien gemeinnützig und nicht-kommerziell. Der webMoritz setzt sich für mehr Transparenz und Demokratie an der Universität ein. Wir möchten die Diskussionen an der Universität vereinfachen und damit stärken. Redakteure und Kommentatoren dürfen frei und ohne Einfluss Dritter ihre Meinung vertreten. Der webMoritz lebt von einer offenen und fairen Debatte.
Der webMoritz ist ein rein studentisches Projekt. Hier schreiben Studierende über die Themen, die sie interessieren. Als eine Art öffentlich-rechtliches Medium können wir es uns erlauben, vollkommen unabhängig von den Interessen unseres Geldgebers zu agieren. In der Praxis muss dieses Recht allerdings immer wieder neu erkämpft werden. Wer als Redakteur, Fotograf, Programmierer oder Designer einen Beitrag leisten will, kann sich jederzeit beteiligen. Wir bieten die Grundlage dafür. Besondere Vorkenntnisse sind nicht nötig, die Leidenschaft an der Sache ist umso wichtiger.
Der webMoritz ist ein lokales Medium für die Uni und richtet sich an ein studentisches Publikum. Dessen Interessen und Meinungen sollen hier eine Plattform finden. Die Themen können kultureller, religiöser, politischer, sportlicher oder auch alltäglicher Natur sein. Beispiele sind Probleme und Ärger in einem Studiengang oder mit bestimmten Professoren, der Verwaltung, dem AStA, StuPa oder ähnlichen Dingen sein. Darüber hinaus liegt auch die Stadt Greifswald und die Umgebung im Fokus, da es eine enge Verbindung mit der Universität und ihren Angehörigen gibt. Es ist auch möglich, das bestimmte Äußerungen von Entscheidungsträgern oder die Berichterstattung von anderen Medien einen Widerspruch erfordert. Dieser kann hier formuliert werden.
Der webMoritz braucht stetig neue Ideen. Schick‘ uns Termine, Bilder, Artikel, Fotos, Comics, Entdeckungen und Erfahrungen. Wir wollen das universitäre Leben auffrischen – mit Deiner Hilfe!
Vorteile durch deine Mitarbeit
Der webMoritz kann ein Sprungbrett für die eigene publizistische Karriere sein. Wir bieten die Plattform, auf der Du dich ein erstes Mal ausprobieren kannst. In unserer Redaktion gibt es die nötige Technik für erste eigene Recherchen. Ältere Redakteure kümmern sich dabei um die Einarbeitung von Neulingen. Da wir aber alle mehr oder weniger Amateure sind versuchen wir, durch regelmäßige Workshops von dem Wissen erfahrener Journalisten zu profitieren. Viele ehemalige Mitarbeiter von uns konnten bereits eine Laufbahn im Journalismus einschlagen, beispielsweise bei anderen Online-Projekten oder bei Tageszeitungen.
Online-Journalismus
Wie wir unsere Arbeit – auch im Gegensatz zum Moritz-Magazin – verstehen, fasst dieser etwas ältere aber nach wie vor aktuelle Beitrag vom Elektrischen Reporter ganz gut zusammen. Dort spricht der US-Blogger und Journalistik-Professor Jeff Jarvis über die Möglichkeiten, die das Internet Journalisten bietet.
Als Online-Medium hat der webMoritz die Möglichkeit, unmittelbar auf ein Ereignis zu reagieren.