Der Nikolaustag, der am 6. Dezember gefeiert wird, ist eine alte Tradition, die in vielen europäischen Ländern und darüber hinaus mit freudigen Ritualen verbunden ist. Doch wie hat sich das Bild des heiligen Nikolaus in einer Welt verändert, die zunehmend von Technologie geprägt ist? Der Nikolaus, der einst als heilige Figur in einer religiösen und volkstümlichen Feierlichkeit geehrt wurde, hat sich im digitalen Zeitalter angepasst, um mit den modernen Zeiten Schritt zu halten. Dieser Artikel beleuchtet die Veränderungen, die der Nikolaus im digitalen Zeitalter durchgemacht hat, und wie neue Technologien und soziale Medien die Art und Weise beeinflussen, wie der Nikolaustag gefeiert wird.
Der heilige Nikolaus: Ursprung und Tradition
Die Tradition des Nikolaus geht auf den heiligen Nikolaus von Myra zurück, einen Bischofs aus dem 4. Jahrhundert, der für seine Wohltätigkeit und sein Engagement für die Armen bekannt war. Eine genauere Analyse des Bischofs Nikolaus von Myra findet ihr auch hier in einem Artikel unseres letzten Adventskalenders. In vielen Kulturen wurde dieser Tag, der 6. Dezember, zu einem Anlass, bei dem Kinder Geschenke erhielten, die vom „Nikolaus“ oder „Santa Claus“ – wie er in anderen Ländern genannt wird – gebracht wurden. In Deutschland und anderen Teilen Europas ist es Tradition, dass Kinder am Vorabend des Nikolaustages ihre Stiefel oder Schuhe vor die Tür stellen, damit der Nikolaus sie mit Süßigkeiten, Nüssen und kleinen Geschenken füllt. Diese alte Tradition hat sich im Laufe der Jahre bewahrt, doch das digitale Zeitalter hat neue Dimensionen hinzugefügt.
Der Nikolaus im digitalen Wandel
Mit der zunehmenden Verbreitung von Videokonferenzen und Social Media gibt es immer mehr Möglichkeiten, wie der Nikolaus virtuell „zu Besuch kommen“ kann. Auf Plattformen wie Zoom oder Skype bieten immer mehr Unternehmen und sogar Privatpersonen virtuelle Nikolausbesuche an. Diese Besuche beinhalten oft eine Live-Übertragung des Nikolaus, der den Kindern Geschichten erzählt, kleine Überraschungen ankündigt oder den Kindern sogar eine Nachricht überbringt. Für viele Familien, die aufgrund von Entfernungen oder der Pandemie nicht zusammenkommen konnten, sind diese digitalen Besuche eine willkommene Möglichkeit, die Tradition des Nikolaustages zu bewahren.
Ein weiteres Produkt des digitalen Zeitalters sind mobile Apps, die den Nikolaus in einer modernen Form zum Leben erwecken. Diese Apps bieten interaktive Erlebnisse, bei denen Kinder mit einem digitalen Nikolaus kommunizieren können. Sie können ihn per App anrufen, ihm Nachrichten senden oder sehen, wie er den Wunschzettel liest. Einige Apps ermöglichen es sogar, ein personalisiertes Video zu erstellen, in dem der Nikolaus die Namen der Kinder nennt und sie zu ihrem Verhalten ermahnt oder lobt. Diese Art der Interaktion bringt die Tradition auf eine neue, spielerische Ebene, die besonders die technikaffinen jüngeren Generationen anspricht.
In einer Welt, die immer mehr auf soziale Medien angewiesen ist, ist es nicht überraschend, dass auch der Nikolaus eine digitale Präsenz entwickelt hat. Auf Plattformen wie Instagram, Facebook und TikTok gibt es unzählige Accounts, die den Nikolaus in lustigen, modernen oder kreativen Kontexten zeigen. Diese digitale Präsenz ermöglicht es, eine breitere Zielgruppe zu erreichen, von Kindern bis zu Erwachsenen. In manchen Fällen nehmen Influencer den Nikolaus in ihre Weihnachtskampagnen auf, um die Botschaft der Nächstenliebe und der Großzügigkeit zu verbreiten – oft mit einem humorvollen oder trendigen Twist.
Geschenke im Stiefel? Fehlanzeige
Der Einfluss des Internets auf den Nikolaus ist auch im Bereich des Geschenke-Shoppings spürbar. Während früher die Kinder auf die Geschenke des Nikolaus in ihren Stiefeln oder Socken hofften, ist es heute für viele Familien ganz selbstverständlich, Geschenke online zu bestellen und liefern zu lassen. Diese Entwicklung hat auch das Ritual des Nikolaus verändert. Viele Menschen kaufen online kleine Geschenke oder Süßigkeiten, die sie dann als „Nikolausgeschenke“ betrachten. Es gibt mittlerweile sogar spezielle Nikolaus-Pakete, die direkt an den Tag des Heiligen Nikolaus angepasst sind.
Im digitalen Zeitalter finden sich zunehmend digitale Geschenke, die der Nikolaus bringen kann. Statt traditioneller Spielsachen oder Schokolade gibt es immer mehr Geschenkkarten für Online-Dienste wie Spotify, Netflix oder Online-Spiele. Besonders in Zeiten, in denen die physische Welt immer mehr mit der digitalen Welt verschmilzt, gibt es eine steigende Nachfrage nach digitalen Produkten als Geschenke – sei es ein Online-Streaming-Abonnement, eine eBook-Karte oder eine App-Mitgliedschaft. Der Nikolaus hat sich somit auch in seinem „Geschenkekatalog“ angepasst.
Der digitale Nikolaus: Eine neue Dimension der Tradition
Es ist faszinierend, wie der Nikolaus in der digitalen Ära weiterhin seine kulturelle Bedeutung bewahrt und gleichzeitig neue Wege gefunden hat, sich auszudrücken. Die digitale Revolution hat es dem Nikolaus ermöglicht, sich an die sich ständig verändernden sozialen und technologischen Landschaften anzupassen und auf moderne Bedürfnisse zu reagieren. Digitale Plattformen, Apps und soziale Medien bieten neue Möglichkeiten, die Botschaft von Großzügigkeit und Nächstenliebe zu verbreiten und den Nikolaus zu einem wichtigen Teil der digitalen Kultur zu machen. Die Herausforderung bleibt jedoch, dass die wahre Bedeutung des Nikolaustages – das Geben, Teilen und die Förderung von Werten wie Nächstenliebe – nicht verloren geht. Auch in einer digitalen Welt sollte der Nikolaus nicht nur als Lieferant von Geschenken gesehen werden, sondern als eine symbolische Figur, die uns daran erinnert, wie wichtig es ist, in einer zunehmend digitalen und manchmal isolierten Welt miteinander zu teilen.
Der Nikolaus im digitalen Zeitalter ist mehr als nur ein Relikt aus der Vergangenheit; er ist eine Figur, die mit der Zeit geht und sich in neuen Formen und über neue Kanäle ausdrückt. Virtuelle Besuche, digitale Geschenke und soziale Medien haben die Tradition erweitert und modernisiert, ohne jedoch den Kern der Botschaft zu verlieren. Der digitale Nikolaus zeigt uns, wie Tradition und Technologie miteinander verschmelzen können, um eine tiefere Verbindung zwischen Menschen – insbesondere in einer digitalen Welt – zu schaffen.
Weihnachten ist nicht nur die Zeit der Besinnung, Familie und Liebe, sondern ist auch verbunden mit sehr viel Konsum. Das erkennt man alleine schon an der alljährlichen Überforderung der Postdienste: Geschenke werden bestellt, inklusive passender Geschenkverpackung, neue Deko wird gekauft, Adventskalender werden für jedes Familienmitglied besorgt. Das ist nicht nur viel Geld, was dabei ausgegeben wird, sondern auch jede Menge Müll, der produziert wird. Sei es die klassische Plastikeinlage im Schokoadventskalender, das Geschenkpapier, was nur gekauft wird, um dann wieder weggeschmissen zu werden oder die Weihnachtsmannfigur, die letztes Jahr noch toll war, doch jetzt nicht mehr in das Dekokonzept passt. Aber was kann man anders machen? Wie kann man vielleicht ein wenig mehr darauf achten, nicht ganz so verschwenderisch zu weihnachten?
Geschenke, Geschenkverpackung, Geschenkpapier
Muss es denn immer das gekaufte Geschenkpapier sein? Statt dieser Einweg-Verpackungs-Strategie gibt es so viele andere Möglichkeiten. Zum einen kann man auf Geschenktüten und Geschenkboxen zurückgreifen. Diese kann der Beschenkte wieder verwenden, da sie – wenn man ordentlich mit ihnen umgeht – nicht kaputt gehen. Und statt die Boxen mit Klebestreifen zuzukleben, kann man auch einfach Schleifenband benutzen. Am besten macht man allerdings nur eine einfache Schleife, so kann sie einfach geöffnet werden und danach zusammengerollt und für das nächste Weihnachtsfest oder den nächsten Geburtstag weggepackt werden. Eine andere Alternative zum Geschenkpapier ist das gute alte Zeitungspapier. Sei es das Werbeprospekt aus dem Briefkasten, die Tageszeitung oder andere alte Zeitschriften, die ihr noch besitzt. Daraus lässt sich einfach und schnell Geschenkpapier machen. Meiner Meinung nach gibt es den Geschenken auch einen sehr coolen Look und mit roter Schleife ist es auch ganz schnell weihnachtlich.
Eine tolle Alternative zur Geschenküberhäufung ist zum Beispiel Wichteln. Einfach im Familienkreis oder Freundeskreis losen, wer wen beschenkt. So ist es nur noch ein Geschenk, das zu besorgen ist und nicht mehr zehn. Es spart Geld, Zeit und Stress. Und behaltet bei der Geschenkebesorgung immer im Blick, was der*die zu Beschenkende auch wirklich gebrauchen kann. Nicht, dass noch der fünfzehnte Nussknacker in die Sammlung kommt, die dann entweder einstaubt oder den Weg in die Mülltonne findet. Genauso gut könnt ihr mit euren Liebsten Schrottwichteln machen. Dabei könnt ihr auch gleichzeitig alte Deko verwichteln, und wer weiß, vielleicht ist des einen Schrott des anderen Schatz. Wie ihr wichtelt, ist dabei ganz euch überlassen. Es gibt viele lustige Möglichkeiten: würfeln um die Geschenke, losen oder ihr macht „Preiswichteln“. Beim Letzteren überlegt ihr euch ein Spiel mit genügend Platzierungen für alle Teilnehmer*innen oder ihr spielt ein Konsolenspiel (bspw. Wii-Bowling). Zum Schluss stehen alle Wichtelgeschenke aufgetürmt da und der*die Erstplatzierte darf sich als erstes eines auswählen, der*die Zweite als zweites und so weiter.
Lichterketten, Glöckchen und Christbaumkugeln
Der Toptipp zum Thema Deko ist natürlich, einmal Deko zu kaufen und diese dann immer wieder zu benutzen und so wenig wie möglich neu anschaffen. Dekostücke sind in den meisten Fällen sehr langlebig, vor allem da sie meistens nur einen Monat lang in Gebrauch sind. Aber oft ist es so, dass man doch gerne mal etwas Neues hätte oder sich an einigen Teilen einfach satt gesehen hat. Doch statt dann immer neuproduzierte Deko in den bekannten Läden zu kaufen, kann man auch einfach mal auf Secondhand-Websiten zurückgreifen und da nach Weihnachtsdeko, die jemand anderes nicht mehr haben will, suchen. Oder wie wäre es mit einem Dekotausch? Das könnt ihr einfach mit Freund*innen oder Familie machen oder aber ihr geht zur STRAZE. Denn da findet in dieser Adventszeit immer donnerstags bis samstags in der Bibliothek eine Dekotauschbörse statt.
Braten, Soße und Klöße?
Wie wäre es einfach mal mit einer vegetarischen bzw. veganen Alternative zum Adventsbraten? Denn statt Fleisch gibt es auch viele andere Möglichkeiten, das Adventsessen schmackhaft zu machen. Wie wäre es also mit einem leckeren Jackfruit Gulasch? Oder ihr haltet es ganz einfach und klassisch mit Kartoffelklößen, Rotkohl und veganer Bratensauce. Dazu könnt ihr euch auch noch vegane Kohlrouladen machen.
Ebenso habt ihr auch viele Möglichkeiten, weihnachtliche Naschereien vegan zu machen:
Wie ihr seht, gibt es viele einfache Möglichkeiten, das Weihnachtsfest nachhaltiger zu machen. Wahrscheinlich gibt es sogar noch viel mehr Möglichkeiten, an die wir auch nicht gedacht haben. Falls ihr noch weitere Ideen für ein nachhaltigeres Weihnachten habt, dann schreibt sie uns gerne in die Kommentare. Wir wünschen frohe, nachhaltige Weihnachten!
Viele kennen es: die verzweifelte Suche nach den passenden Geschenken. Was kann ich Oma, Mama, Papa etc. schenken? Eine Frage, die jedes Jahr schwer zu beantworten ist. Und es wird noch schwerer, wenn es auch keine Wünsche gibt. Was aber eigentlich immer gut kommt, ist Selbstgemachtes. Ein paar Ideen für DIY Geschenke inklusive Anleitungen findet ihr in diesem Artikel.
Weihnachtssterne aus Notizzetteln
Mit einer bestimmten Origami-Technik könnt ihr ganz einfach aus quadratischen Notizzetteln einen dreidimensionalen Bascetta-Stern basteln, der sich super als Deko in Regalen macht.
Ihr braucht:
30 Blatt quadratisches Papier
Viel Lust zu Basteln
Wie funktioniert es?
Faltet eines der Blätter in der Mitte.
Dann faltet ihr die obere rechte und die untere linke Ecke in die Mitte. Wendet jetzt euer Projekt.
Beide Seiten wie auf dem Bild in die Mitte falten. Euer Projekt erneut wenden.
Die abstehenden Seitenteile in die Mitte falten und die überstehenden Laschen umknicken, so dass eine Raute entsteht (siehe Schritt 4 und 5 auf dem Bild).
Nun die Raute einmal in der Mitte falten, so dass ein Dreieck entsteht.
30 mal wiederholen.
Jetzt seid ihr bereit zum Zusammensetzen. Je drei Teile ergeben eine Spitze. Beim Zusammensetzen müsst ihr darauf achten, dass sich immer fünf Spitzen berühren.
Weihnachten/Winter im Glas
Mit dieser Bastelmethode könnt ihr ein kleines Winter- bzw. Weihnachtswunderland in einem Vorratsglas erschaffen. Am Ende kommt ein wunderschönes Dekoriere heraus, was ihr wunderbar verschenken oder auch selbst behalten könnt.
Ihr braucht:
Ein leeres, ausgewaschenes Vorratsglas (bspw. ein Marmeladenglas oder ein Gewürzgurkenglas)
Etwas Kunstmoos
Etwas Kunstschnee oder weißen Glitzer
Kleine Figuren (Tannenbaum, Schneemann, Schlitten etc.)
Eine kleine Lichterkette
Alleskleber oder Heißklebepistole
evtl. ein Seil
Wie funktioniert es?
Das ist eigentlich ganz einfach. Als erstes müsst ihr euch überlegen, ob ihr euer Glas waagerecht oder senkrecht haben möchtet. Wenn ihr das Glas waagerecht haben wollt, dann müsst ihr mit dem Kleber ein Stück Seil so an dem Glas befestigen, dass es nicht mehr rollt und einen festen Stand hat.
Danach bedeckt ihr den Boden eures Vorratsglases mit Kleber und drückt das Kunstmoos fest darauf. Danach, am besten wenn der Kleber noch nicht getrocknet ist, verteilt ihr nach Belieben etwas von dem Kunstschnee drauf. Das ist die Basis für unser Winterwunderland. Nun könnt ihr eure Figuren nach Belieben im Glas mit Kleber befestigen (Tipp: Wenn ihr Probleme habt, die Figuren zu platzieren, benutzt eine Zange).
Haben die Figuren ihre Plätze eingenommen, könnt ihr noch eine Lichterkette in das Glas mit hineintun. Dafür macht ihr ein Loch in den Deckel des Glases und fädelt die Lichterkette hindurch, so dass der An/Aus-Schalter draußen bleibt. Zum Schluss verschließt ihr euer Glas und fertig seid ihr.
Weitere kostenlose Bastelanleitungen
Das reicht euch noch nicht? Hier haben wir noch ein paar weitere Anleitungen für euch rausgesucht:
Vanessa (sie/ihr) ist für das Lehramtsstudium 2023 nach Greifswald gekommen und seit dem Studienbeginn bei den moritz.medien. Sie begeistert sich für Bücher und Filme. Ihr Lieblingstier ist der rote Panda.
Weihnachtszeit ist die Zeit der Nächstenliebe, der Besinnlichkeit und der Weihnachtsdekoration. Seien es Nussknacker, Socken, Miniaturtannen, Dekogeschenke oder Lichterketten – all das hat mich zu einer Frage bewogen.
Doch bevor wir uns dieser Frage widmen können, müssen wir eine Sache ergründen. Um zu klären, wie viel Deko zu viel ist, müssen wir uns zuerst mit der Haltung zu Dekoration beschäftigen.
(Weihnachts-) Deko und ich – Eine schwierige Beziehung
Mein Verhältnis zu Deko ist ein schwieriges. In meiner Kindheit war Weihnachtsdeko omnipräsent. Mein Elternhaus strahlte – vor Weihnachtsvorfreude und vor Lichterketten. Es gab alles: Vom Rentierschlitten aus Lichterketten über Weihnachtsbäume mit Dekogeschenken bis hin zu Nussknackern und Dekofiguren. Doch ich sah das alles immer nur als „Schnickschnack“ und „unnötig“ an.
Als ich nach Greifswald zog, hatte ich keinerlei Weihnachtsdeko. Ich kaufte mir auch keine. Ein einziges Weihnachtsdekostück fand seinen Weg in meine Wohnung – ironischerweise ein Geschenk meiner Eltern, die mir damit vermutlich ein wenig Weihnachtsstimmung ins Haus bringen wollten. Das brachte mich dazu, darüber nachzudenken, warum ich eigentlich keine Weihnachtsdeko besaß – oder mir keine zulegen wollte. Die Antworten fand ich schnell:
Das Kaufen und Aussuchen ist eine Last. Noch schlimmer ist nur das Aufbauen oder das Schlendern, um vielleicht Deko zu kaufen. Ich finde Deko eher unnötig und hatte deshalb auch nie den Drang, sie in meiner Wohnung aufzustellen. Also musste ich mich fragen, warum ich Deko eigentlich nicht mag – oder warum ich nie den Drang verspürte, mir Dekoration zuzulegen. Die Frage war einfach, die Antwort nicht. Denn ich musste feststellen, dass mir Deko eigentlich sogar sehr gut gefällt.
Warum wollte ich mir also nie Deko zulegen, wenn sie mir doch zusagt? Offengesagt habe ich keine klare Antwort darauf. Vielleicht war ich vom Angebot überfordert – warum gibt es alles in allen möglichen Farben, Formen und Preisklassen? Vielleicht war ich zu faul, den ganzen Spaß wieder abzubauen und ordentlich wegzuräumen. Vielleicht wollte ich mir auch einfach nicht eingestehen, dass Deko doch etwas für mich sein könnte.
Doch wie es im Leben so läuft, kam alles anders, als ich es erwartet hatte. Meine Freundin liebt Deko. Und so musste ich mir die Frage stellen: Wie viel Deko ist mir zu viel? Ich begann also, meine Beziehung zur Weihnachtsdeko aufzuarbeiten. Andere arbeiten ihre Beziehungen zu Menschen auf, ich zu Weihnachtsdekoration. Naja, so läuft das Leben eben manchmal.
(Weihnachts-) Deko und ich – Wie viel kann ich?
Das also eingestanden, musste der Elefant im Raum angesprochen werden: Wie viel Deko ist für mich zu viel? Diese Weihnachtszeit war ein wenig wie ein Feldversuch. Zunächst habe ich gelernt, wie unfassbar viel Deko es gibt. So unglaublich viel. Ich war regelrecht überfordert – von Weihnachtsdeko. Eine Tatsache, von der ich nie gedacht hätte, dass sie jemals eintreten könnte.
Doch ich habe auch gemerkt, dass ich immer noch einen tiefen Widerwillen empfinde, wenn es ums „Deko-Schlendern“ geht. An das Kaufen konnte ich mich langsam gewöhnen, aber das ziellose Umherlaufen, um eventuell Deko auszusuchen, ist für mich schlicht unerträglich. Beim eigentlichen Aussuchen bin ich mir oft unschlüssig – ich vermute, das hängt stark von meiner Tagesform ab.
Trotz allem musste ich feststellen, dass ich mich für Weihnachtsdeko tatsächlich begeistern konnte. Ich weiß nicht, wie, wann oder warum das passiert ist, aber offenbar bin ich zum Softie geworden. Ich habe erkannt: Solange das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und mir die Deko gefällt, findet sie bei mir immer einen Platz. Sie darf nur nicht so extravagant sein, dass sie die gesamte Straße erleuchtet. Für den amerikanischen Weihnachtsdeko-Stil bin ich noch nicht bereit – und mein Geldbeutel übrigens auch nicht.
Im Grunde hat die Sache doch etwas Gutes: Ich habe einen neuen Zugang zu Weihnachtsdeko gefunden, ohne mich komplett zu verbiegen. Und wer weiß, wie sich das Leben noch entwickelt.
(Weihnachts-) Deko und ich – Eine aufgearbeitete Beziehung
Weihnachtsdeko ist in meinem Haushalt also ein gern gesehener Gast – solange sie im Rahmen bleibt. Ein steiniger Weg hat doch noch sein Ende gefunden, auch wenn ich es mir unnötig schwer gemacht habe.
Beitragsbild: Vanessa Finsel
Zur Person des Autoren
Ursprünglich aus dem platten Land in Niedersachen, zog es ihn im Oktober 2022 für sein Jurastudium nach Greifswald. Er ist großer Fan der Hochschulpolitik und von Spaziergängen durch Greifswald. Von Mai 2023 bis Mitte Februar 2024 war er stellvertretender Chefredakteur und seitdem ist er Chefredakteur V.i.S.d.P des webmoritz. Sein Lieblingstier ist das Rotnackenwallaby.
Hinter dem zweiten Türchen verbirgt sich eine kleine Zeitreise. Wir nehmen euch mit den Geist der vergangenen Weihnacht zu erkunden. Wir stöbern in den Archiven von moritz.tv und treten diese kleine Reise gemeinsam an.
Weihnachtszeit in HGW
Ihr wollt nicht zum 18. Mal „Kevin allein zu Haus“ sehen oder habt schon die Weihnachtsfilme bei Netflix durch. Dann könntet auch ihr vielleicht ein paar Tipps gebrauchen, wie ihr die Weihnachtszeit überstanden bekommt. Im Archiv von moritz.tv haben wir hierfür die passende Umfrage für euch.
Keine Geschenketipps für Weihnachten
Ihr sucht noch Geschenke für eure Liebsten? Dann haben wir leider keine Geschenketipps für euch. Allerdings habt ihr hier die Möglichkeit ein paar Geschenkideen zu streichen. Deshalb hier: Keine Geschenketipps für Weihnachten.
Beitragsbild: Vanessa Finsel
Zur Person des Autors
Ursprünglich aus dem platten Land in Niedersachen, zog es ihn im Oktober 2022 für sein Jurastudium nach Greifswald. Er ist großer Fan der Hochschulpolitik und von Spaziergängen durch Greifswald. Von Mai 2023 bis Mitte Februar 2024 war er stellvertretender Chefredakteur und seitdem ist er Chefredakteur V.i.S.d.P des webmoritz. Sein Lieblingstier ist das Rotnackenwallaby.
Der Adventskalender ist heute ein fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit und eine beliebte Tradition für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Doch seine Ursprünge und die Entwicklung sind tief in der christlichen Tradition verwurzelt. Der Artikel gibt einen Überblick über die Geschichte des Adventskalenders, seiner Entstehung und seiner Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte.
Ursprung und frühe Formen des Adventskalenders
Die Ursprünge des Adventskalenders liegen im Christentum, genauer gesagt in der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Der Advent ist die vierwöchige Fasten- und Vorbereitungszeit, die mit dem vierten Sonntag vor Weihnachten beginnt und bis zum Heiligen Abend andauert. Der Begriff „Advent“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Ankunft“ – die Ankunft Jesu Christi. Traditionell war diese Zeit eine Periode des Gebets und der Besinnung.
Bereits im 19. Jahrhundert begannen Menschen, verschiedene Methoden zu entwickeln, um die Tage bis Weihnachten zu zählen. Die ersten Adventskalender waren keine modernen, mit kleinen Türen oder Fenstern versehenen Kalender, wie wir sie heute kennen. Stattdessen markierten Familien oft die Tage des Advents mit Strichen an der Wand oder malten Bilder, um die Kinder auf das bevorstehende Fest vorzubereiten.
Ein früher Vorläufer des Adventskalenders war die sogenannte „Adventskerze“, die mit 24 Markierungen versehen war. Jeden Tag wurde ein Stück des Wachses abgebrannt, sodass die Kinder das zunehmende Licht der kommenden Weihnacht spüren konnten.
Der erste gedruckte Adventskalender
Die Entwicklung des Adventskalenders, wie wir ihn heute kennen, nahm jedoch erst im 19. Jahrhundert Gestalt an. Der erste gedruckte Adventskalender wurde 1851 von dem deutschen Verleger Gerhard Lang entwickelt. Inspiration erhielt er von einer Kindheitserinnerung, bei der seine Mutter 24 Bilder auf Papier klebte, die er an den Tagen des Advents entdecken konnte. Lang entwarf den ersten Kalender mit 24 Bildern, die Kinder jeden Tag nach und nach aufdeckten.
Um 1900 wurden die ersten Adventskalender aus Papier massenhaft produziert. Diese einfachen Kalender hatten 24 nummerierte Felder, hinter denen sich jeweils ein Bild oder ein Spruch verbarg. Mit der zunehmenden Kommerzialisierung und dem Wachstum des Marktes für Geschenke und Süßigkeiten begannen die Kalender, immer aufwändiger und bunter zu werden.
Der Adventskalender und seine Veränderungen im 20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert nahm der Adventskalender viele verschiedene Formen an. Die Kombination aus Schokolade und Kalender war eine der größten Innovationen. Ab den 1950er Jahren begannen Unternehmen, Schokoladen-Adventskalender zu produzieren, bei denen hinter den einzelnen Türen kleine Schokoladenstücke versteckt waren. Dies war eine besonders beliebte Variante, die bis heute weit verbreitet ist.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal war die kommerzielle Ausdehnung des Adventskalenders. Die Vielfalt an Themen, Motiven und Designs nahm im Laufe der Jahre zu. Während früher religiöse Symbole und Motive im Mittelpunkt standen, gibt es heute Adventskalender mit Themen aus der Popkultur, wie etwa von beliebten Serien, Filmen oder Marken.
Moderne Adventskalender sind häufig auch in Form von Boxen oder Täschchen zu finden, in denen kleine Geschenke oder Kosmetikprodukte aufbewahrt werden. Der Trend zu „alternativen“ Kalendern, die sich nicht nur auf Süßigkeiten oder Bilder beschränken, hat in den letzten Jahren weiter zugenommen.
Der Adventskalender heute
Der Adventskalender ist heute ein beliebtes Geschenk für Menschen jeden Alters. In vielen Familien ist er zu einer liebgewonnenen Tradition geworden. Die Kalender sind nicht nur eine Methode, die Zeit bis Weihnachten zu zählen, sondern auch ein Symbol für Vorfreude und Besinnlichkeit.
Moderne Kalender bieten eine breite Palette von Möglichkeiten: vom klassischen Schokoladenkalender über Kalender mit kleinen Spielsachen, bis hin zu Luxusversionen mit teuren Parfums oder hochwertigen Teesorten. Auch DIY-Adventskalender, bei denen Eltern oder Freund*innen selbst kleine Überraschungen in die Kalender einfüllen, erfreuen sich großer Beliebtheit.
Der Adventskalender hat sich über die Jahre von einer religiösen Tradition zu einem kulturellen Phänomen entwickelt. Was einst als bescheidene Methode zur Zählung der Tage bis Weihnachten begann, ist heute ein globaler Brauch, der in zahlreichen Variationen gefeiert wird. Vom einfachen Papierkalender bis hin zum luxuriösen Erlebnis ist der Adventskalender ein wunderbares Symbol für die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Erzählt doch mal, was ihr dieses Jahr für einen Adventskalender habt, an dem ihr euch die nächsten 24 Tage erfreuen werdet.
Beitragsbild: Vanessa Finsel
Zur Person des Autors
Lucas stammt ursprünglich aus dem Rheinland und ist nun schon seit einigen Jahren in Greifswald. Derzeitig ist er Student der Organisationskommunikation im Master. Für den webmoritz. ist Lucas seit 2022 aktiver Redakteur und seit neustem nun auch stellvertretender Chefredakteur. Sein Lieblingstier ist der Panda 🐼