Mensa-Workshop in der Projektwoche

In der kommenden Woche bietet die Grüne Hochschulgruppe (GHG) in Zusammenarbeit mit der AG Projektwoche einen Workshop an. Dabei geht es um eine Umgestaltung des Menüs in der Mensa, indem für die Mensa und die Studierendenschaft Leitlinien erarbeitet werden, wie  in Zukunft ökologisch sinnvoll eingekauft werden soll. Es wird gekocht, diskutiert und Flyer werden erstellt. Die großen Schlagworte sind: ökologisch, fair, saisonal, regional und ausgewogen. Weil in der Mensa Anfang März der Abteilungsleiter entalssen wurde, fehlt dort zurzeit ein Fürsprecher für die Öko-Bewegung. Die  Projektplaner haben mit der Mensa Greifswald einen Termin Anfang Juli geplant, um eine Woche lang Bio-Gerichte anzubieten. Diese Gerichte sollen von den Studenten in der Projektowche selbst erstellt und probiert werden.

Mensa am Schießwall

Den kritischen Anmerkungen der Mensaleitung, die Studierenden würden zu wenig Bio-Essen für ein sinnvolles und wirtschaftliches Angebot kaufen, wollen die Projekt-Mitarbeiter mit einer ehrgeizigen Werbekampagne entgegentreten. Tobias Dahms, Leiter der AG Projektwoche meint hierzu, es gebe bereits jetzt genügend Nachfrage für Bio-Essen unter den Studenten – nur würden diese die Mensa generell eher meiden. Die Gruppe plant mit täglich mindestens 40 Bio-Essen, die man in der Mensa verkaufen könnte.

Mensa nach Entlassung des Chefs derzeit führungslos

Insgesamt sieht die Lage beim Bio-Essen eher schlecht aus. Da der bisherige Mensa-Leiter Klaus Zeidler Anfang März entlassen wurde, ist die Mensa Greifswald derzeit “führungslos” und hat ihren wichtigsten Fürsprecher für das Bio-Angebot verloren. Unter Zeidlers Ägide kam es zur Einführung des Bio-Siegels und des Bio-Essens in der Mensa – leider bis dato ohne Erfolg.

Nach eigenen Angaben arbeitet die Mensa derzeit an der Kapazitätsgrenze. An eine Erweiterung des Bio-Angebotes sei nicht zu denken, erklärt Arne Arndt, der derzeitige vorübergehende Mensachef. Die Beteiligung der Studenten wird begrüßt, hat aber auch ihre Grenzen. Die Mensa hat zum Beispiel keinen einzigen ausgebildeten Bio-Koch. Dieser werde aber dringend benötigt, um die Qualität und die Quantität des Bio-Essens zu gewährleisten. Druck der Studierenden sei hier sogar gewünscht, heißt es von Seiten der Mensa.

Das Problem ist auch der Einkauf, so die Mensaleitung. Es ist äußerst schwierig, an gute Bio-Produkte in ausreichender Stückzahl heranzukommen. “Oftmals ist die gesamte Ernte bereits verkauft, bevor sie überhaupt eingefahren ist. Das hängt damit zusammen, dass die Einzelhandelsketten inzwischen eine so große Macht sind, dass  sie den Markt bestimmen, die Mensa hintenan stehen muss.”, so der ehemalige Mensa-Chef Klaus Zeidler in einem früheren Gespräch. (mehr …)

Bahnparallele wird ab Ende April freigegeben

Wenn alles nach Plan läuft, wird am 23. April die Bahnparallele vom Greifswalder Hauptbahnhof zur Gützkower Landstraße freigegeben. Wie die Stadt Greifswald in einer Pressemitteilung verlauten ließ, werden derzeit noch rund siebzig Bäume und Strauchgruppen eingepflanzt sowie 4.000 m² Rasen eingesät.

Bauarbeiten auf der Bahnparallele

Ursprünglich sollte die Bahnparallele bereits Ende Dezember übergeben werden, doch der lange Winter verzögerte die abschließenden Arbeiten. Bauleiter Matthias Krüger erklärte, dass frostfreies Wetter benötigt wird, “um Fahrbahn und Nebenanlagen in bester Qualität und verkehrssicher abliefern zu können.” Dadurch war das Datum der Einweihung mehrfach verschoben worden.

Die Bahnparallele oder Osnabrücker Straße, wie sie eigentlich heißt, ist der letzte Teil eines rund 35 Millionen Euro teuren Gesamtprojekts zur Abschaffung der beschrankten Bahnübergänge in der Hansestadt. Die Bahnunterführung, die bereits im Dezember 2008 eröffnet worden war, hatte Proteste einiger Radfahrer mit sich gebracht, die sich in der Verkehrsplanung der Stadt zu wenig berücksichtigt fühlten.

Auch wenn die Osnabrücker Straße von Radfahrern schon fleißig genutzt wird ist eine Sperrung der Strecke weiterhin nötig um die Bauarbeiten nicht zu stören. Umfangreiche Erdtransporte seien noch notwendig, außerdem stünden dem Unternehmen so genannte “Baufreiheit” zu erklärte Diana Redieck vom Tiefbau- und Grünflächenamt.

Update 20.4., 23 Uhr: Wie inzwischen feststeht, erfolgt die Freigabe der Bahnparallele am Freitag, dem 23. April, um 13 Uhr.

Foto: Pressemitteilung der Stadt

Sonntag bleibt “heilig” – Bäderregelung gekippt

Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Greifswald hat der Regelung für verkaufsoffenen Sonntage im Land eine klare Abfuhr erteilt und das Gesetz für unwirksam erklärt. Einkaufen am Sonntag wird seltener möglich sein. Gegen die 44 verkaufsoffenen Sonntage hatten die  beiden evangelischen Landeskirchen in Mecklenburg-Vorpommern geklagt. Ihnen ging die “Ausnahmeregelung” zu weit.

Bislang war es für Urlauber wie Einwohner in Eldena ganz unkompliziert an einem Sonntag einkaufen zu gehen. Auf Grundlage eines Gesetztes vom April 2009 konnte die Kur- und Erholungsorte im Land bis zu 44 Mal im Jahr ihre Läden auch an einem Sonntag öffnen. Dieses Gesetz ist nun Geschichte. Die Richter erklärten, das Gesetz sei nicht mit der Landesverfassung vereinbar. Verkaufsoffene Sonntage müssen die Ausnahme bleiben, so das OVG weiter. Dies sei aber bei 44 geöffneten Sonntagen nicht mehr der Fall.

Reaktionen auf das Urteil

Promenade in Ahlbeck (c) Sebastian Wallroth

Die Kirchen zeigten sich erfreut und begrüßten das Urteil. Die Richter hätten mit ihrer Entscheidung den Sonntag als Tag der Erholung gestärkt, sagte der pommersche Bischof Hans-Jürgen Abromeit. Der mecklenburgische Landesbischof Andreas von Maltzahn ließ verlauten, der Sonntag sei generell der Tag, der den Menschen und der Gesellschaft die nötige Besinnung bringe. Weiter sagt er: “Der Sonntag als arbeitsfreier Tag wehrt der Tendenz der Ökonomisierung aller Lebensbereiche.”

Auch Ingo Schlüter vom DGB  zeigte sich erfreut, dass sich in diesem Rechtsstreit die gemeinsame Position von Gewerkschaft und Kirche zur Sonntagsruhe und zum Arbeitnehmerschutz durchgesetzt haben. Das Urteil sei eine wichtige Entscheidung gegen die Unkultur “Ich kaufe, also bin ich”,  so der  DGB-Nord-Vizechef.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) war enttäuscht über das Urteil. Die bisherige Regelung habe zur “Entbürokratisierung und Deregulierung” beigetragen und den Einzelhändlern in den Tourismusorten genutzt. “Niemand wird gezwungen, sein Geschäft am Sonntag zu öffnen”, erklärte der Minister. Ein Vertreter des Schweriner Wirtschaftsministeriums räumte ein, das Land sei mit der in der Verordnung festgelegten Zahl verkaufsoffener Sonntage “vielleicht etwas übers Ziel hinaus geschossen”.

Greifswald und die Konsequenzen

Auch in der Greifswalder Innenstadt sind nach der alten Regelung elf verkaufsoffene Sonntage im Jahr möglich. Dies wurde in der Vergangenheit aber kaum genutzt. Stattdessen organisiert der Innenstadtverein mehrmals im Jahr Samstage mit erweiterten Öffnungszeiten als sogenanntes “Mitternachtsshopping”.

Die Konsequenzen des gestrigen Urteils stehen noch nicht fest, da eine Revision vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig möglich ist. Das Urteil ist also noch nicht rechtskräftig – vorerst bleibt es bei den bisherigen Sonntagsöffnungszeiten.

Kommentar von Sandro Teuber

Zwei Feststellungen vorab: Wir leben in einer säkularisierten Gesellschaft zum einen, zum anderen das System unter dem wir leben ist der Kapitalismus. Unter diesen Grundannahmen fällt es unheimlich schwer solch ein Urteil zu verstehen. Die Menschen in einem freien Land sollten die Freiheit haben ihre Geschäfte zu öffnen wann sie es für richtig halten.

Die Kirche spricht davon, dass der Sonntag als arbeitsfreier Tag die Tendenz der Ökonomisierung aller Lebensbereiche verhindere. Da hat die Kirche leider die letzten 100 Jahre verpasst. Es sind bereits alle Lebensbereiche ökonomisiert. Ein Haushalt wird wie ein Wirtschaftsbetrieb verwaltet, Kinder müssen Zielkriterien erreichen und sich “durchsetzen”. Nicht, dass ich das befürworte, aber so ist meiner Meinung nach die Realität.

Ein Einkauf am Sonntag hat Vorteile für viele Menschen in dieser Region. Zum einen für die, die 6 Tage die Woche arbeiten müssen und so mal in Ruhe ihre Wocheneinkaufe machen können. Für uns Studenten, die ewig verplant, das Mehl zum Backen vergessen haben und natürlich die tausenden Touristen, die eine solche Freiheit sehr zu schätzen wissen.

Natürlich brauchen wir Menschen einen oder mehrere Ruhetage. Aber es kann doch nicht sein, dass die Kirche diktiert welcher es sein solle. Was wir brauchen sind Arbeitgeber, die gemeinsam mit ihren Mitarbeitern gesundheitlich positive Rahmenbedingungen schaffen. Sprich wir brauchen ein anderes Verhältnis Arbeitgeber und -nehmer und nicht das pochen auf Jahrtausende alte Traditionen.

Niemand wird gezwungen sein Geschäft an einem Sonntag zu öffnen. Genau dort beginnt der Knackpunkt. Wir sind nicht gezwungen zu öffnen, sondern gezwungen zu arbeiten. Um ein Einkommen zu haben müssen wir uns der Arbeitswelt beugen und uns zu ihren Konditionen  “beschäftigen” lassen. Hier ist die Krux. Hier sollten Kirchen und Gewerkschaften ansetzen. Wir müssen weg von der Knechtschaft durch die Arbeitgeber hin zur Einstellung, dass ein Arbeitgeber ein lebensfreundliches Umfeld für seinen Mitarbeiter zu schaffen hat. Wir brauchen Arbeitgeber, die ihre Angestellten als ganzen vollwertigen Menschen anerkennen und als solchen beschäftigen.

Wer Raum für sich hat wird wird auch einen Platz für die Kirche in seinem Leben haben. Auch an anderen Tagen als an einem Sonntag!

Am Mittwoch: “Spring Break” in der Kiste

Die Kiste gestaltet am kommenden Mittwoch einen Tanzabend mit DJ Krasser zum Thema “Spring Break”, also Frühlingsferien. Beim “Spring Break” handelt es sich um die amerikanische Variante der Semesterferien, die allerdings in der Regel nur ein bis zwei Wochen dauert – für amerikanische Studenten die Möglichkeit, in die Welt hinauszuziehen, möglichst viel zu feiern und sich (mehr oder weniger) gepflegt die Birne zuzulöten.

Ein Höhepunkt dieser Feierei ist der “Wet T-Shirt Contest“, bei der eine Menge Mädels auf der Bühne stehen und sich die Hemdchen nass spritzen lassen. Ob es am Mittwoch in der Kiste ebenfalls zu diesem fragwürdigen Ereignis kommt, ist der Redaktion nicht bekannt. Der  Eintritt ist bis 23 Uhr frei und kostet danach 2 €.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Kiste.

Shutter Island – Aus der Sicht eines Psychologen

Es gab schon einige Filme über Psychiatrien. Nun setzt Martin Scorsese eins drauf mit diesem dunklen Psycho-Thriller, über eine auf einer Insel gelegene “Nervenheilanstalt”. Der Plot, welcher in den 50ern spielt rollt alsbald auch fast alle Klischees über “Verrückte” und die dazugehörigen Anstalten in altbekannter Weise aus.

Aber erstmal ganz gemächlich der Reihe nach:  Der US-Marshal Edward „Teddy“ Daniels, gespielt von Leonardo DiCaprio, untersucht mit seinem Partner Chuck Aule (Mark Ruffalo) das Verschwinden der Patientin Rachel Solando aus einer, heute würden wir sagen, Forensischen Anstalt. Hier werden Menschen untergebracht, die für sich oder für Andere eine Gefahr darstellen. Die Insassen sind keine Gefangenen sondern Patienten.

Handlung mit Längen

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Leonardo DiCaprio, Ben Kingsley und Mark Ruffalo im Gespräch

Ob man davon auch auf einer Insel sprechen kann sei dahingestellt. Zurück zum Film. Diese, auf der Insel “Shutter Island”, vor Massachusetts gelegene  “Nervenheilanstalt”, wird beim Eintreffen der FBI Marshalls von einem Sturm heimgesucht, der verhindert, dass die zwei die Insel verlassen können und die Zwei müssen so zwangsweise ihre Ermittlungen fortsetzen. Mit jeder Szene wird Edwards misstrauischer, niemand scheint die Wahrheit zu sprechen.  Auch er selbst nicht. Denn eigentlich ist Edward wegen jemand ganz anderen auf die Insel gekommen. Edward vermutet den Mörder seiner Frau auf dieser Insel.

Aha. Sehr plausibel. Liest sich für mich nach einem zweitklassigem  Roman. So ist es auch. Scorsese entnahm diese Handlung vom gleichnamigen Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Dennis Lehane. Da hat er sichs zu leicht gemacht, denn die Handlung hat vor allem im Mittelteil ihre Längen. Merkbar auch beim Greifswalder Publikum, das unbedingt in den stillsten Momenten für Unruhe sorgte. Mein Tipp: Lieber in der Nachtvorstellung oder alleine gucken. (mehr …)