Termin-Chaos und Hausarbeiten

Termin-Chaos und Hausarbeiten

Im Spätherbst kamen immer wieder Studierende auf uns zu, die sich hinsichtlich der Terminvorgabe bei Hausarbeiten unsicher waren. Als Sprachrohr der Studierenden gehen wir natürlich der Sache nach. Im Raum steht dabei der 28. Februar. Befragte man Studierende, dann häufte sich diese Argumentation:

Der 28. Februar übt einen ungemeinen Druck auf die Studierenden aus, weil bis spät in den Februar hinein noch Prüfungen anstehen. Eine Hausarbeit schreibt man auch nicht in ein paar Stunden, wenn wirklich Gehalt in ihr stecken soll, da es schließlich kein Zeitungsartikel ist. Abschreiben darf man auch nicht. Eine Hausarbeit benötigt Vorbereitung, viel Vorbereitung. Nebenbei muss noch der Uni-Alltag bewältigt werden. Das Resultat sahen wir in der geringen Zahl der Studierenden in den Seminaren im Januar. Kleine Institute nervt diese Situation, da es natürlich schöner ist, mit einer „vollen Kapelle“ arbeiten zu können. Die nicht vorhandene Anwesenheitspflicht lässt es zu. Verstehen tun es die Lehrkräfte aber auch. Wenn man die Pflicht durchdrücken würde, dann liegt die Vermutung sehr nah, dass es in so manchem Studierendenkopf „knallen“ würde.  Von Einheit von Lehre und Forschung kann auch nicht mehr gesprochen werden, da der stark verschulte Charakter des Studiums mit diesem zusätzlichen Zeitdruck das einfach verhindert. Wie es so häufig in der Gesellschaft üblich ist, wird über die, die es betrifft nur gesprochen, aber nicht mit ihnen. Multiperspektivität gibt es nicht. Das Wort „Weltfremdheit“ wird in den Raum gestellt.

So argumentieren die Studierenden und erhalten auch Zustimmung von den Lehrkräften. Andererseits kursiert auch ein Termin, der den 15. März als Abgabefrist festlegt. 15. März? Woher kommt das? Mal schauen, wie der Student oder die Studentin vorgehen würde. Wir können an dieser Stelle nun nicht alle Studienordnungen durchgehen und beschränken uns einfach mal auf einen der B.A.s of Arts. Dazu erfragen wir mit der Suchmaschine die pdf-Dateien, in der die Regelungen stehen. Google + Prüfungsordnung + Uni + Greifswald. So kommen wir zunächst auf die Seite der Universität. Dort steht:

Die Prüfungsordnung regelt die Modalitäten der Prüfungen, insbesondere die Prüfungsfristen, die Anzahl und Form der abzulegenden Prüfungen und deren Anforderungen. Jeder Studiengang hat eine »Gemeinsame Prüfungsordnung« oder eine »Rahmenprüfungsordnung«. Welche Anwendung findet, ergibt sich in der Regel aus § 1 der jeweiligen Fachprüfungsordnung. Jedes einzelne Fach hat zudem eine »Fachprüfungsordnung«.

Ok, das heißt, wir müssen jetzt die Fachprüfungsordnung suchen. Wo wir die finden, weiß „Onkel google“. Ok, wir landen wieder auf der Seite. Man wird unter „Bachelor of Arts – 2-Fach-Studiengänge (Ordnungen ab 2012)“ fündig. Wir gehen davon aus, dass wir Slawistik studieren. Prüfungs- und Studienordnung 201289 Kinkl. Änderungen der 1. Änderungssatzung vom 18.11.2015.“ Das ist der nächste Schritt. Hier soll nun stehen, welche Ordnung für uns zuständig ist. Und das macht sie auch.

„ Diese Prüfungs- und Studienordnung regelt das Studium und das Prü-fungsverfahren im B.A.-Teilstudiengang Slawistik. Dieser Studiengang stellt einen Studiengang im Sinne von § 2 der Gemeinsamen Prüfungs- und Studienordnung für Bachelor-Teilstudiengänge […].“

Also müssen wir wieder zurück zur „Gemeinsamen Prüfungs- und Studienordnung“. Da waren wir schon, kennen wir schon. Auf geht’s! Die Lösung scheint in Paragraph Nummer 4 zu stecken. Wir lesen ihn mal gemeinsam.

„§ 4

Prüfungsleistungen

Soweit die Fachprüfungsordnungen nichts anderes regeln, werden
1. Klausuren, Hausarbeiten und sonstige Prüfungsleistungen im Sinne von § 22 RPO von einem Prüfer bewertet,
2. mündliche Prüfungen vor einem Prüfer in Gegenwart eines sachkundigen Beisitzers abgelegt, und
3. beträgt bei Hausarbeiten die Bearbeitungszeit fünf Wochen; diese sind spätestens einen Monat vor Ende des Semesters abzugeben.
[…]

Das hat gesessen. 1:0 für das Prüfungsamt. Vielleicht holen wir noch etwas über die Fachprüfungsordnung heraus. Dazu gehen wir wieder zurück zur Slawistik. Paragraph Nummer 4 klärt uns über die Prüfungsmodalitäten auf, verschweigt aber Infos über die Festlegung des Abgabetermins. Es bleibt dabei. BA-Studierende der Slawistik haben ihre Arbeit am 28. Februar einzureichen. Das betrifft auch viele weitere Studiengänge.

Also unter dem Strich macht das Prüfungsamt nur das, was es machen soll. Es überprüft als Exekutive, ob sich auch wirklich jeder an die Richtlinien hält – unabhängig davon, wie sinnvoll diese überhaupt sind. Also liebe Studierenden, wer zwei + x Hausarbeiten abzugeben hat, kann die Ruhepausen für den Schlaf aus dem Terminkalender streichen und schon mal nach einer guten psychologischen Betreuung für die Zeit danach Ausschau halten.

edit: 7.2.2016

Die HSG Futsal fliegt aus dem Turnier

Die HSG Futsal fliegt aus dem Turnier

Schon vor der Spiel gegen Liria Berlin stand schon fest, dass ein Weiterkommen auf sportlicher Ebene nicht mehr möglich war, denn zuvor hatte Potsdam gegen den CFC Hertha 06 verloren. Dadurch reicht die Punktzahl am Ende nicht für eine Qualifikation für die nächste Runde. Die NOFV-Regionalliga besteht aus zwei Staffeln. Die HSG Uni spielt dort natürlich in der Nord-Staffel. Es gibt zehn Spieltage in unterschiedlichen Hallen. 218_4997Am Ende qualifizieren sich die Mannschaften auf Rang 1 und 2 für die nächste Runde. Futsal erlebte in den letzten Jahren einen Aufwind. Die Mannschaftsstärke beträgt einen Torwart und vier Feldspieler. Außerdem wird unter dem Hallendach gekickt. Eine Halbzeit dauert 20 Minuten, bei der bei jeder Unterbrechung die Uhr angehalten wird. Einen Abschlag und einen Einwurf gibt es nicht. Es wird auf Handballtore gespielt, und der spezielle Fustal-Ball besitzt nicht die Fähigkeit, sonderlich gut zu trumpfen. Dadurch geht es in dieser Sportart mehr um die Technik. Der klassische Hallenfußball ist dagegen kampfbetonter und schneller. Mal schauen, wie sich u218_4999nsere Studenten gegen den FC Liria schlagen. Liria ist amtierender deutscher Vize-Meister, aus dessen Kader auch die deutsche Nationalmannschaft profitiert. Heute treten sie jedoch mit dem „zweiten Anzug“ an, da sie sich bereits für die nächste Runde qualifiziert hatten. Lange hält die Greifswalder Abwehr nicht. Nach gut drei gespielten Minuten bringt Alban Feta die Kosovo-Albaner aus Berlin mit einem kräftigen Pfund aus 15 m in Führung. Arifulin sieht ihn erst spät, und auch so wäre er nur sehr schwer zu halten gewesen aufgrund seiner Wucht. Dennoch tut sich Liria schwer, aber auch auf der anderen Seite sieht es nicht besser aus. Die HSG findet keinen Weg durch die super aufeinander abgestimmte Abwehr-Formation. Fünf Minuten vor der Pause gelingt den Berlinern dann doch der Ausbau zum 2:0. Ein Abstauber durch Greifswalds Querfurt kurz vor der Sirene hält das Spiel zumindest vom Ergebnis her offen.

Nach der Pause versucht Greifswald doch etwas mehr und hat sogar mehr Ballbesitz. Das lädt zu Kontern ein, und darin ist Liria Profi. Allein drei Treffer gelingen ihnen durch den fehlenden Torwart. Beim Futsal ist ein Powerplay ohne Torwart, mit fünf Feldspielern, erlaubt. Das schönste Tor gelingt Greifswald Oelsner durch einen Lupfer zum 2:5. Drei Sekunden vor dem Ende wird noch einmal Kosmetik aufgetragen, sodass doch ein 3:6 gegen Liria schon gar nicht so schlecht aussieht. Am Ende kann Greifswald trotzdem erhobenen Hauptes zu seinen Fans gehen. Vielleicht gelingt ja in der nächsten Saison die Sensation.

Aufstellungen:

Greifswald: Arifulin, Fuhrmann, Bruer, Mansfeld, Querfeld, Bosse, Wien, Kammer, Obermann, Oelsner, Reuter

FC Liria: Andersen, Hiseni, El-Rayan, Czekalla, Feta, Alimanovic

Tore: 0:1 Feta (16:52), 0:2 El-Rayan (5:31), 1:2 Querfurt (0:34), 1:3 Alimanovic (14:54), 1:4 Hiseni (14:13), 1:5 Feta (13:48), 2:5 Oelsner (7:30), 2:6 Alimanovic (1:33), 3:6 Wien 0:03

Zuschauer: 35

Greifswald hält stand!

Greifswald hält stand!

Dass es ziemlich heiß bzw. nass-kalt werden würde, war den Wetterexperten schon vor dem Eintreffen „Axels“ bekannt. Einige Regionen waren zuversichtlich, andere bibberten. Es wurde von der gewaltigsten Sturmflut seit 2006 gesprochen. Mittlerweile wurde seitens der Politik schon Hilfe in Höhe von mindestens 10 Millionen Euro versprochen. Viel davon wird hier im Landkreis bleiben, aber nicht in Greifswald. Hier ging das Konzept des Küstenschutzes auf. Das Greifswalder Sperrwerk machte seinem Namen alle Ehre, und die Deiche mit ihrer Höhe von ca. 3 m hielten auch. Mit einer Katasrophe wie auf Usedom war in Greifswald nicht zu rechnen. Die Lage bietet etwas Schutz, und außerdem sammeln sich hier eher Sedimente an, als dass sie abgetragen werden. Dramatische Situationen wie in der Nähe von Zempin und an der Küste Rügens gibt es hier nicht. Mal sehen, wie es am Nachmittag am Wampener Strand aussieht. Für die Erstsemester: Wampen befindet sich zwischen dem Greifswalder Stadteil Riems und Greifswald-Wieck, und ist Teil des Naturschutzgebietes „Insel Koos, Kooser See und Wampener Riff“. Mit Riff ist das sich dort befindende Sandriff gemeint. Es ist unschwer auf dem Luftbild zu erkennen. Wenn man geht, schafft man die Strecke vom Marktplatz bis zum Strand in einer guten Stunde. Mit dem Fahrrad geht es natürlich schneller. Bekannt ist das Gebiet für sein Salzgrasland. Nach der Viehnutzung erfolgte ein Renaturierungsprogramm, sodass sich die spezifischen Röhrrichte wieder ausbreiten konnten. Die Auswertung der Drohnenflüge für die Schadensmeldung wird noch bis Sonntag andauern, für Wampen kann gemeldet werden: Das Wasser machte sich dort bis zu 20 m auf dem Strand breit. Viel Treibgut ist dadurch übriggeblieben, was jetzt den schmalen Sandstrand bedeckt. Dunkel ist’s wieder über dem Bodden, und hinter Wampens Häusern grüßt die Sonne für heute ein letztes Mal.

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