Die neue Internationalisierungsstrategie – eine Chance um ganz oben mitzumischen?

Die neue Internationalisierungsstrategie – eine Chance um ganz oben mitzumischen?

Die Universität Greifswald möchte internationaler werden und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Zu diesem Zweck wurde von einer Kommission sowie fünf Expert*innengruppen eine neue Internationalisierungsstrategie erarbeitet. Diese wurde durch die Hochschulleitung, die Fakultäten und durch Studierende geprüft und schließlich am 20.04.2022 durch den Senat, also dem Parlament der Universität, verabschiedet. Die verfassten Ziele sollen bis 2030 erreicht werden, wobei die ersten Handlungsziele bis zum Ende der ersten Amtszeit der jetzigen Rektorin Prof. Dr. Katharina Riedel, am 31.03.2025, festgelegt sind.

Unter Internationalität versteht sich eine internationale Zusammensetzung sowie eine internationale Wirkung und Reputation der Universität. Mithilfe der Internationalisierungsstrategie soll diese in allen Bereichen, darunter vor allem in Forschung, Lehre und Verwaltung, gesteigert werden. Der Fokus liegt dabei ganz deutlich darauf, international mehr gesehen zu werden bzw. eine bessere Reputation zu erlangen. Zur erfolgreichen Umsetzung sollen alle Universitätsmitglieder mit einbezogen werden. Dabei sind international erfolgreiche Wissenschaftler*innen, international motivierte Lehrende und Studierende sowie sprachlich und interkulturell geschulte Mitarbeiter*innen der Verwaltung von besonderer Bedeutung. Durch den Ausbau der Digitalisierung, gezielte Kooperationen mit anderen Universitäten und international ausgelegte Studienprogramme soll die Internationalität ebenfalls gesteigert werden. 

Jedes Auslandssemester ist nun nicht mehr nur ein Vorteil für die persönliche Entwicklung, sondern auch ein Gewinn für die Internationalität der Universität.

Zuletzt wurden 2016 Strategien und Maßnahmen für die Internationalisierung durch das damalige Rektorat entwickelt. Im letzten Jahr starteten dann die neuen EU-Mobilitätsprogramme, welche sich vor allem mit Erasmus+ befassen. Dies veranlasste die Universität, ihre Strategie zu überarbeiten und neu festzulegen. Die Internationalisierungsstrategie ist in ein Strategiepapier, ein Handlungspapier und in einen Maßnahmenkatalog unterteilt. Das Strategiepapier beschreibt die strategischen Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen, während das Handlungspapier die Maßnahmen auflistet, die bis 2025 zur Umsetzung dieser unternommen werden sollen. Der Maßnahmenkatalog beinhaltet weitere bereits erkannte Bedarfe und Umsetzungsmöglichkeiten, die als Anregung für zukünftige Maßnahmen dienen können. 

Das Strategiepapier, Handlungspapier und der Maßnahmenkatalog sind jeweils in sechs Kapitel unterteilt: Internationale Sichtbarkeit, Kernaufgaben der Universität als Handlungsfelder für die Internationalisierung, Querschnittsaufgaben der Internationalisierung, Internationalisierung der Verwaltung, Digitalisierung als strategisches Instrument der Internationalisierung sowie Monitoring und Steuerung.

Internationale Sichtbarkeit

Durch den Ausbau der Bereiche Hochschulkommunikation und Hochschulmarketing soll die internationale Sichtbarkeit der Universität verbessert werden. Hierfür soll die Universität Exzellenz in Forschung und Lehre erreichen (Anmerkung: In der Senatssitzung am 18.05.2022 wurde von der Rektorin erklärt, dass die Uni aktuell nicht an der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder teilnehme, da dies keine zusätzlichen Fördergelder bedeute und die Energie zur Einreichung einer Strategie lieber in anderweitige Projekte gesteckt werden solle). Außerdem wird eine internationale Vernetzung der Wissenschaftler*innen und eine enge Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region als wichtig empfunden. Des Weiteren ist die Erstellung eines internationalen Profils und die Veranstaltung von mehr internationalen Tagungen geplant. Zudem möchte die Universität eine gute Platzierung in den Hochschulrankings Times Higher Education und QS World University erreichen, wobei sie zurzeit bei Times Higher Education einen Platz zwischen 351 und 400 von insgesamt über 1200 Universitäten innehält. Um die internationale Präsenz zu steigern, soll die digitale Präsenz, wie zum Beispiel die Fakultäts- und Institutsseiten, zunehmend deutsch- und englischsprachig werden. 

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier
Maßnahmen Zuständigkeit
Aktualisierung des Konzepts für das internationale Hochschul-Marketing Hochschulkommunikation, Hochschulmarketing
Optimierung der Website zum Themenfeld Forschung: Informationen zur Forschungsinfrastruktur/internationalen Kooperationen und Verbundprojekten Fakultäten, Hochschulkommunikation, Zentrum für Forschungsförderung und Transfer
Entwicklung internationaler Aspekte einer allgemeinen Alumnistrategie studentischer Prorektor, Fakultäten, Rektorat
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog
Handlungsbedarf Maßnahme Zuständigkeit
1

Die spezifischen Stärken und Alleinstellungsmerkmale der Universität müssen herausgearbeitet werden. Diese können zielgerichtet zur Gewinnung von internationalen Wissenschaftler*innen, Doktorand*innen und Studierenden verwendet werden.

Durchführung eines Markenkernprozesses in 2022;

Berücksichtigung der internationalen Sichtbarkeit im Rahmen des gesamtuniversitären Markenkernprozesses

Hochschulkommunikation, Hochschulmarketing, Rektorat, externe Agentur

2

Die im Webauftritt Forschung bereit gestellten Informationen entsprechen nicht dem aktuellen Stand und müssen so aufbereitet werden, dass die UG sich als attraktiver Forschungsstandort sichtbar präsentiert

Im Handlungspapier vertreten: Optimierung der Website zum Themenfeld Forschung: Informationen zur Forschungsinfrastruktur/ internationalen Kooperationen und Verbundprojekten

Fakultäten, Hochschulkommunikation, ZFF

3

Es fehlt ein umfassendes Konzept für internationales HS-Marketing, was u.a. auch auf fehlende finanzielle und personelle Ressourcen zurückzuführen ist.

Bereitstellung von finanziellen und personellen Ressourcen

Im Handlungspapier enthalten: Aktualisierung des Konzepts für das internationale Hochschul-Marketing

Hochschulkommunikation, Hochschulmarketing

4

Es bestehen vielfältige Beziehungen innerhalb der Wissenschaftsregion NordOst. Diese Vernetzung muss mehr intern und extern sichtbar gemacht werden.

Festlegung zentraler Koordination und Definition der Akteur*innen

  • Etablierung erforderlicher regelmäßiger Kommunikationsstrukturen für alle inner- und außeruniversitären Akteur*innen

Rektorat u.a.

5

Neben einem allgemeinen Konzept für das internationale HS-Marketing müssen auch Konzepte und Verfahren für eine länderspezifische Vermarktung entwickelt bzw. etabliert werden.

Festlegung von Zielregionen

Schaffung von finanziellen und personellen Ressourcen

verstärkte Nutzung von GATE-Germany zur internationalen Vermarktung

IO, Rektorat

6

Die bestehende Alumniarbeit an der UG ist generell noch von Einzelinitiativen bestimmt. Hier bedarf es eines universitätsweiten Konzepts, das auch internationale Alumni einschließt, die zur internationalen Sichtbarkeit der UG beitragen.

Im Handlungspapier enthalten:

Entwicklung internationaler Aspekte einer allgemeinen Alumnistrategie

studentischer Prorektor, Fakultäten, Rektorat

7

Die UG sollte sich verstärkt auch in fachspezifischen internationalen Alumni-Netzwerken engagieren

Mitwirkung am Aufbau fachspezifischer internationaler Expert*innen- / Alumni-Netzwerken

8

Die UG soll als attraktiver Konferenz- und Seminarort sichtbar werden.

Bewerbung der UG als Tagungsort mit großen Hörsälen inklusive moderner Konferenztechnik (2024/5 Ausbau der Hotelbetten ebenfalls zu erwarten)

Bewerbung des Exkursions-Tagungs-Centers (ETC) Hiddensee als Seminarort

 

u.a. Stadt (Hotels)

 

Kernaufgaben der Universität als Handlungsfelder für die Internationalisierung

Dieses Kapitel wurde in die Abschnitte Forschung und Transfer, Lehre und Studium und „Third Mission“ unterteilt. 

Forschung und Transfer. Mithilfe der Internationalisierung der Forschung möchte die Universität einen größeren Einfluss auf internationale Forschungsnetzwerke haben und insgesamt international besser vernetzt sein. Besonderer Fokus liegt dabei auf den fünf aktuellen Forschungsschwerpunkten der Universität. Dafür sollen internationale wissenschaftliche Standards umgesetzt werden, der Anteil an international anerkannten Wissenschaftler*innen und Doktorand*innen erhöht werden und die Beteiligung an internationalen Kooperationen und Verbundprojekten gesteigert werden, wodurch ebenfalls die Zahl der Publikationen und Zitationen steigen soll. 

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier
Maßnahmen  Zuständigkeit
Durchführung von Perspektivgesprächen mit Instituten/Lehrstühlen/Arbeitsgruppen Prorektor*in für Forschung
Aufbau eines Promotor*innen-Pools zur Unterstützung bei Antragsstellungen Zentrum für Forschungsförderung und Transfer
Einrichtung themenbezogener Kooperationsformate mit strategischen Partneruniversitäten Fachbereiche, Zentrum für Forschungsförderung und Transfer, International Office
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog

 

Handlungsbedarf Maßnahme Zuständigkeit
1

Der Anteil internationaler Forschender soll erhöht werden. Dies kann durch Einwerbung themen- und personenbezogener Drittmittelprojekte erreicht werden.

Bekanntmachung und Nutzung von Fördermöglichkeiten

Angebot von Informationsveranstaltungen zu themen- und personenbezogenen Fördermöglichkeiten

Durchführung von Perspektivengespräche auf Institutsebene bzw. auf Lehrstuhl-/ Arbeitsgruppenebene

Gezieltes Screening und Ansprache / Begleitung bei der Antragstellung

Nutzung von Welcome Fonds (Anschubfinanzierung) nutzen

ZFF

Prorektor*in für Forschung

Wissenschaftler*innen

2

Der Anteil der Bildungsausländer*innen im Promotionsstudium soll erhöht werden.

Bekanntmachung und Nutzung von Finanzierungsoptionen für internationale Doktorand*innen

universitätsweite Informationsveranstaltung zu Fördermöglichkeiten (1 / Jahr) / Perspektivengespräche auf Institutsebene bzw. auf Lehrstuhl-/ Arbeitsgruppenebene / Begleitung bei der Antragstellung

Antragsteller*innen zur Unterstützung bei Antragstellungen (Best Practice, Mobilisierung, Beratung für internationale Projektanträge)

ZFF

3

Der internationale Austausch muss intensiviert werden

Abschluss von Vereinbarungen zum bilateralen Austausch von Mitarbeitenden (wissenschaftlich/ nichtwissenschaftlich) mit Partnereinrichtungen (z.B. Hochschulpartnerschaften)

IO, Rektorat

4

Die UG sieht in strategischen Partnerschaften das Potential, mit Partneruniversitäten nachhaltig themenbezogen und damit auch möglichst interfakultär in Forschung und Lehre zusammenzuarbeiten, den Austausch von Studierenden und Wissenschaftler*innen zu fördern und Forschungs- und Lehrprojekte voranzutreiben. Solche Partnerschaften aufzubauen ist für die weitere Internationalisierung der UG essentiell.

Einrichtung themenbezogener Kooperationsformate mit drei bis fünf strategischen Partneruniversitäten

Fachbereiche, ZFF, IO

.

5

Die UG nutzt die internationalen Rankings noch nicht effektiv, um auf die Erfolge an der UG aufmerksam zu machen, die sich in den Ergebnissen der Ranking widerspiegeln.

.

Offensiver Einsatz der internationalen Rankings für das internationale Forschungsmarketing

 

 

6

Der Anteil der Bildungsausländer*innen im Promotionsstudium soll erhöht werden.

systematische Etablierung von Cotutelle- Verfahren: gezielte Analyse der bestehenden Kooperationen als Grundlage für Cotutelle-

Konzept und –Verfahren (z.B. Partnerhochschulen)

Einführung von Stipendien (LGF und Bogislaw) für internationale Bewerber*innen

Rektorat

7

Das Potenzial internationaler Alumni soll genutzt werden.

Alumni-Datenbank international erweitern

Etablierung eines Botschafter*innen-Programms für internationale Alumni

Pressestelle, Hochschulkommunikation IO/ZFF

8

Die kurzfristigen Maßnahmen 1-3 sollen auch mittelfristig weitergeführt werden

s.o.

 

s.o.
9

Der Anteil an internationalen Professor*innen soll erhöht werden.

 Strategische Nutzung internationaler Kontakte für Gewinnung internationaler Bewerber*innen im aktivem Rekrutierungsverfahren

Kontinuierliche Steigerung der Anzahl internationaler Professor*innen und wissenschaftlicher Mitarbeitender

Überarbeitung des Berufungsleitfadens / der Berufungsrichtlinie hinsichtlich der internationalen Erfahrung von Bewerber*innen, wo fachlich geboten

Festlegung eines konkreten Prozentsatzes, der bis zum Ende der Laufzeit der Internationalisierungsstrategie erreicht werden soll

Rektorat, Fakultäten, Wissenschaftler*innen

10

 Die UG sollte noch mehr das Format der (interdisziplinären) Graduate Schools nutzen, um internationale Doktorand*innen auf die UG aufmerksam zu machen und sie für die UG zu gewinnen.

Unterstützung der Einrichtung von (interdisziplinären) Graduate Schools in den Fachbereichen

Fachbereiche ggf. in Kooperation

11

 

 Einrichtung eines strukturierten Trainingsprogramms für internationale Studierende aus Schwellen- und Entwicklungsländern inklusive Vergabe von Stipendien;

12

 Internationale Promovierende und Postdocs sollen gezielt rekrutiert werden

Entwicklung einer Rekrutierungsstrategie für internationale Early Career Researchers

gezielte, zielgruppen- und länderspezifische Ausschreibungen

Rekrutierung u.a. auf internationalen Konferenzen und durch Ausrichtung von digitalen internationalen Karrieremessen mit internationaler Strahlkraft

 

 

Lehre und Studium. Mithilfe der Internationalisierung der Lehre und des Studiums soll internationaleres Studieren ermöglicht werden, wodurch „weltoffene, international vernetzte und global verantwortliche Fach- und Führungskräfte“ hervorgehen können. Dies beinhält das Ziel, dass jede Fakultät über mindestens einen internationalen Studiengang oder ein Double-Degree-Programm verfügen soll, bei dem Englisch die Unterrichtssprache ist. Hierbei liegt der Fokus besonders bei den Master-Studiengängen, während die Bachelor-Studiengänge, zum Beispiel durch einzelne auf Englisch abgehaltene Lehrveranstaltungen, als Vorbereitung dienen können. Auch die Lehramtsstudiengänge sollen durch den Ausbau des fakultativen Bereichs zum bilingualen Lehren und Lernen, den Auf- und Ausbau des Projekts Teaching Internationally und durch den eventuellen Aufbau einer Teacher Academy zunehmend internationalisiert werden. Zudem sollen 15 Prozent des gesamten Lehrangebots der Universität bis 2030 auf Englisch abgehalten werden, sodass Austauschstudierende den geforderten Umfang von 30 ECTS und 900 Stunden Arbeitsaufwand erfüllen können. Durch das ECTS, dem European Credit Transfer and Accumulation System, sind einzelne Lehrveranstaltungen, sowie ganze Module, für internationale Austauschstudierende anrechenbar. Auch im Ausland erbrachte Leistungen sollen durch ein standardisiertes System an der Universität Greifswald um- und anrechenbar sein. 

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier
Maßnahmen Zuständigkeit

Etablierung einheitlicher Systeme zur Vergabe von Leistungspunkten / Credit Points und Umrechnung von internationalen Notensystemen

Dezernat 1, International Office, Zentrales Prüfungsamt, Rektorat
Verankerung von englischsprachigen Lehrveranstaltungen und Modulen in den PSO der UG inklusive sprachlicher Zulassungs- Voraussetzungen
Lehrende, Prüfungsausschussvorsitzende, Fakultäten, Studienkommission

Ausbau englischsprachiger Lehrveranstaltungen und internationaler Studiengänge

lehrende, Prüfungsausschussvorsitzende, Fakultäten, Studienkommission
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog

Entwicklung einer Rekrutierungsstrategie für internationale Studierende

 

Handlungsbedarf Maßnahme Zuständigkeit
1

Das Studium an der UG soll für internationale (Austausch-)Studierende dadurch attraktiv sein, dass Informationen über die zu erwerbenden Leistungspunkte/ Credit Points im Bewerbungsverfahren und der Festlegung der Lehrveranstaltungen im Learning Agreement bereits bekannt sind.

Etablierung einheitlicher Systeme zur Vergabe von Leistungspunkten/ Credit Points und Umrechnung von internationalen Notensystemen

Entwicklung einer Handreichung, in der das System erläutert und für alle Fakultäten transparent nutzbar gemacht wird.

Festlegung von Leistungspunkten für alle Lehrveranstaltungen, nicht nur Module

Einpflegen der Leistungspunkte in die Lehrveranstaltungsübersichten

Dezernat 1, IO, ZPA, Rektorat

Fakultäten, Dezernat 1, Rektorat

2

Die UG muss sich stärker als bisher als potentiell attraktiver Hochschulstandort für internationale (potentielle) Partnerhochschulen und Incomings präsentieren.

Veröffentlichung des Lehrveranstaltungsverzeichnisses in englischer Sprache auf der Website für (potentielle) Partnerhochschulen und interessierten Incomings

Entwicklung von Musterstundenplänen für Austauschstudierende aller Fakultäten1

3

Die allgemeinen Rahmenbedingungen für internationale Studierende sollen verbessert werden

Bereitstellung von allgemeinen Informationen auf der Website auf Englisch: u.a. HIS-LSF, Sportzentrum, Bibliothek)

Bereitstellung eines WLAN-Zugangs in den Studierendenwohnheimen

4

Die Anerkennung von im Ausland erbrachter Leistungen der Outgoings soll für Prüfungsausschussvorsitzende erleichtert und für alle transparenter gestaltet werden.

Etablierung einheitlicher Systeme zur Vergabe von Leistungspunkten/ Credit Points und Umrechnung von internationalen Notensystemen

Dezernat 1, IO, ZPA, Rektorat

5

Lehrveranstaltungen, die parallel oder zusätzlich auf Englisch angeboten werden, müssen von Greifswalder Studierenden curricular besucht werden können.

Verankerung von englischsprachigen Lehrveranstaltungen und Modulen in den PSO der UG inklusive sprachlicher Zulassungsvoraussetzungen

Lehrende, Prüfungsausschussvorsitzende, Fakultäten, Studienkommission
6

Um auch für Studierende attraktiv zu sein, die über keine / nicht genügend gute Deutschkenntnisse verfügen, sollten Fakultäten, wo fachlich sinnvoll, ein englischsprachiges Angebot vorhalten, das es den Studierenden ermöglicht, in der Lingua Franca Englisch ein Auslandsemester an der UG zu absolvieren.

Ausbau englischsprachiger Lehrveranstaltungen und internationaler Studiengänge

Lehrende Prüfungsausschussvorsitzende, Fakultäten, Studienkommission

7

Möglichst jede Fakultät verfügt über mindestens einen internationalen Studiengang oder ein Double-Degree Programm oder beteiligt sich an interdisziplinären oder interfakultären Studiengängen mit internationaler Ausrichtung, vorzugsweise im Masterbereich.

Ausbau englischsprachiger Lehrveranstaltungen und internationaler Studiengänge

Lehrende, Prüfungsausschussvorsitzende, Fakultäten, Studienkommission

8

Internationale Studierende und Promovierende sollen gezielt rekrutiert werden.

Entwicklung einer Rekrutierungsstrategie für internationale Studierende

9

Für internationale Studierende / Austauschstudierende müssen (fachspezifisch) zusätzliche Lehrangebote geschaffen werden, die sie in die akademische Arbeitsweise im deutschen Hochschulsystem einführen

Konzeption und Aufbau von (digitalen) Lehrangeboten zur akademischen Arbeitsweise allgemein

Konzeption und Aufbau von Lehrangeboten zur fachspezifischen Arbeitsweise.

 

 

„Third Mission“. Während Forschung und Lehre als die „ersten beiden Missionen“ einer Universität angesehen werden können, beschäftigt sich die „Third Mission mit dem gesellschaftlichen Engagement der Universität in der Region. Dies kann ebenfalls internationale Auswirkungen haben. Hierzu zählt die Kommunikation wissenschaftlicher Ergebnisse mit der Öffentlichkeit aus der Wirtschaft, Gesellschaft, Verwaltung und Politik, sowie die aktive Einbindung dieser in verschiedene Prozesse. Dies wird von der Universität bereits partizipiert, soll jedoch auch in Zukunft und auf internationalerer Ebene gefördert werden. Zudem sieht sich die Universität in der Pflicht, wissenschaftliche Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, die Regionalentwicklung zu fördern und sich in den dänischen und schwedischen Nachbarregionen, Stettin und der Wissenschaftsregion NordOst sozial und demokratisch zu engagieren.

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier
Maßnahmen Zuständigkeit

Analyse, Bestandserhebung, Sichtbarmachung bestehender internationaler Third Mission Projekte

Zentrum für Forschungsförderung und Transfer, Rektorat in Zusammenarbeit mit Fachbereichen und Fakultäten
 Perspektivengespräche zur Erarbeitung internationaler Aspekte einer Third-Mission-Strategie Zentrum für Forschungsförderung und Transfer, Rektorat in Zusammenarbeit mit Fachbereichen und Fakultäten
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog

 

 

Handlungsbedarf Maßnahme Zuständigkeit
1

Es bedarf der Etablierung eines Bewusstseins für gesellschaftliche Verantwortung der Universität und sich daraus ergebender Chancen auch über Landesgrenzen hinweg.

Analyse, Bestandserhebung, Sichtbarmachung bestehender internationaler Third-Mission- Projekte

Perspektivengespräche zur Third Mission

ZFF, Rektorat in Zusammenarbeit mit Fachbereichen und Fakultäten

2

Third Mission muss (noch) strategisch unterlegt werden

Partizipative Entwicklung einer universitären Third Mission-Strategie mit explizit internationaler Ausrichtung

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Perspektivengespräche zur Erarbeitung internationaler Aspekte einer Third-Mission- Strategie

ZFF, Rektorat

ZFF, Rektorat in Zusammenarbeit mit Fachbereichen und Fakultäten

 

 

3

Third Mission muss gefördert und sichtbar gemacht werden.

Etablierung eines Third Mission Preises der Universität Greifswald

Rektorat, Senat

4

Third Mission soll in Forschung und Lehre dadurch umgesetzt werden, dass Internationale Studierende und Forschende in die Regionalentwicklung einbezogen werden.

Etablierung von Service Learning und Ausbau von Citizen Science Projekten im (über-) regionalen Kontext

Prorektor*in Lehre

5

Die Mitglieder der UG sollen gesellschaftliche Verantwortung für internationale Wissenschaftsfreiheit übernehmen.

universitätsweite Beteiligung am Scholars at Risk Programm

IO, Rektorat
6

Third Mission soll in der Lehre auch dadurch etabliert werden, dass regelmäßig Lehrveranstaltungen zum internationalen Erfahrungsaustausch zu Third Mission stattfinden

Anbahnung und Etablierung regelmäßiger Sommer- und Winterschulprogramme zu Third- Mission-Themen mit Partneruniversitäten im Ostseeraum

IO, individuelle Wissenschaftler*innen

 

 

Querschnittsaufgaben der Internationalisierung

Als Querschnittsaufgaben werden Aufgaben bezeichnet, die sich über mehrere Bereiche der Universität erstrecken. Dieses Kapitel wurde in die Abschnitte Partnerschaftspolitik, Mobilitätspolitik, Sprachenpolitik und Internationalisierung@home unterteilt.

Partnerschaftspolitik. Strategische, internationale Hochschulpartnerschaften sollen gefördert und bis 2030 weiterentwickelt werden. Durch diese werden die Mobilitätszahlen gesteigert und das internationale Profil der Universität gefördert. Dabei wird die Anzahl der Partnerschaften begrenzt, wodurch die Universität ihre internationale Sichtbarkeit und Reputation steigern möchte. Neben der gezielten Förderung neuer Partnerschaften, sollen bereits bestehende Partnerschaften auf ihre Nachhaltigkeit und Wechselseitigkeit überprüft werden. Auch soll eine Regional- bzw. Länderstrategie für die Partnerschaftsarbeit ausgearbeitet werden, welche traditionelle Zielregionen evaluiert und hinterfragt, sowie neue Zielregionen für Kooperationen auswählt. 

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier

 

Maßnahmen Zuständigkeit

Identifikation von strategischen Partnern durch intensiven Austausch während Delegationsreisen und Einladungen an die UG

Fachbereiche, Zentrum für Forschungsförderung und Transfer, International Office, Rektorat

gezielte Ansprache neuer englischsprachiger Partneruniversitäten (GB, Irland, Kanada, USA, Afrika, Indien, Japan) bzw. neuer Partneruniversitäten, mit denen auf Englisch kommuniziert werden kann

Rektorat, International Office

Aufbau eines Botschafter*innenteams für gezielt auszubauende Partnerschaften

Rektorat, International Office, Zentrum für Forschungsförderung und Transfer, Fachbereiche
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog

 

Handlungsbedarf Maßnahme Zuständigkeit
1

Die Kooperation mit Partneruniversitäten in Forschung, Lehre und Third Mission soll intensiviert werden.

Identifikation von strategischen Partnern durch intensiven Austausch während Delegationsreisen und Einladungen an die UG

Anpassung der Hochschulpartnerschaftsstrategie

Fachbereiche, ZFF, IO, Rektorat

2

Die Kenntnis zu Chancen der Hochschulpartnerschaften bei Universitätsangehörigen soll erhöht werden.

signifikante Verstärkung der internen und externen Kommunikation zu / mit den Partneruniversitäten und zu Fördermöglichkeiten in beide Richtungen (u.a. Ostpartnerschaften)

Durchführung von Veranstaltungen und Perspektivengespräche

(Hochschulkommunikation), IO, ZFF

3

Ein strukturierter Überblick über bestehende .Kooperationsbeziehungen fehlt.

systematisches Monitoring der Kooperationsaktivitäten mit den Partneruniversitäten (MoveOn, FIS)

Rektorat, IO, Fakultäten, FIS

4

Kooperationen mit Partneruniversitäten in Forschung, Lehre und Third Mission sollen intensiviert werden.

Aufbau eines Botschafter*innenteams für gezielt auszubauende Partnerschaften

Rektorat, IO, ZFF, Fachbereiche

5

Hochschulpartnerschaften sollen als Instrument genutzt werden, um Mobilität zu fördern.

Intensivierung gegenseitiger Studierendenmobilität über englischsprachige Studiengänge

Einrichtung von Joint Degree Programmen mit Partneruniversitäten

Rektorat, Fakultäten

6

Studierendenaustausch soll durch Partnerschaften im englischsprachigen Raum intensiviert werden bzw. mit Partneruniversitäten aufgebaut und intensiviert werden, mit denen auf Englisch kommuniziert werden kann.

gezielte Ansprache neuer englischsprachiger Partner (GB, Irland, Kanada, USA, Afrika, Indien, Japan) bzw. neuer Partneruniversitäten, mit denen auf Englisch kommuniziert werden kann

Rektorat, IO

7

Die UG sollte sich verstärkt auch in fachspezifischen internationalen Alumni-Netzwerken engagieren

Implementierung effektiver Partnerschaftspflege

regelmäßige Einladungen / Besuche auf Ebene der HS-Leitung und relevanter Verwaltungseinheiten

gegenseitige Infoveranstaltungen

thematischer Erfahrungsaustausch

Teilen von Stellenausschreibungen

IO, Rektorat, ZFF, Referat Personal

 

Mobilitätspolitik. Durch Aufenthalte an Hochschulen im Ausland können Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Studierende Erfahrungen sammeln, die sich auch positiv auf die Universität Greifswald auswirken können. Daher liegt hier besonders der Fokus darauf, mehr Hochschulangehörigen aus allen Bereichen Auslandsaufenthalte zu ermöglichen. Die neue Programmgeneration der EU-Mobilitätsprogramme unterstützt dies, indem mehr Hochschulangehörige diese Angebote nutzen. Auch die Anzahl internationaler Doktorand*innen, Gastwissenschaftler*innen und internationaler Austauschstudierender an der Universität Greifswald sollen gesteigert werden. Wissenschaftler*innen, Dozierende und Mitarbeitende sollen dabei auf umweltfreundliche Transportmittel zurückgreifen. Durch den Ausbau des Mobilitäts- und Anerkennungsmanagements sollen die Hürden für Auslandsaufenthalte verringert werden. Dazu zählen unter anderem regelmäßige Informationsveranstaltungen, digitale Immatrikulations- und Prüfungsverfahren für internationale Studierende und die Anerkennung von im Ausland erbrachten Leistungen.

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier
Maßnahmen Zuständigkeit

 Bereitstellung effektiver und gut sichtbarer Informationsangebote zu Austausch- und Fördermöglichkeiten für alle Statusgruppen

International Office, Fachkoordinator*innen

Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen für die Implementierung von Blended Mobility- Formaten in der Lehre

Prüfungsausschussvorsitzende, Fakultäten, Studienkommission

Regelung der Vertretung, Entlastung und Anerkennung von Mobilität bei Lehrenden und Mitarbeitenden

International Office, Fakultäten, Referat Personal
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog

 

Handlungsbedarf Maßnahme Zuständigkeit
1

Die Möglichkeiten von Mobilität müssen für alle Statusgruppen sichtbar gemacht werden.

Bereitstellung effektiver und gut sichtbarer Informationsangebote zu Austausch- und Fördermöglichkeiten für alle Statusgruppen

Erfahrungsaustausch im Peer-to-Peer-Format

IO, Fachkoordinator*innen

2

Die Möglichkeiten zur Anrechnung von im Ausland erbrachter Leistungen müssen eruiert werden.

Initiierung eines universitätsweiten Verständigungsprozesses über die Kriterien der Anrechnungsfähigkeit im Ausland erbrachter Studienleistungen

 

3

Über neue Mobilitätsformate muss umfassend informiert werden

.

Information über und Aufbau von neuen Mobilitätsformaten wie etwa der Blended Mobility auch, aber nicht nur unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes

 

4

Studierende müssen umfassend über Auslandssemester und ihre finanzielle und administrative Bewältigung informiert werden.

Information über und Bewerbung des Mehrwerts von Auslandsaufenthalten bei Studierenden, u.a.

Fördermöglichkeiten: Auslands-Bafög, Erasmus+

Aspekte der Studienorganisation: Beurlaubung während des Auslandssemesters

Anreize: möglichst weitreichende Anerkennung von im Ausland erbrachten Leistungen

 

5

Mitglieder der Universität sollen für das Dilemma zwischen Mobilität und Klimaschutz sensibilisiert werden.

Information über Grüne Mobilität und Nutzung umweltfreundlicher Transportmittel

vgl. https://eu.daad.de/programme-und- hochschulpolitik/erasmus-ab-2021/erasmusplus- green/de/78510-erasmusgreen–nachhaltigkeit-im- neuen-erasmus-programm/

 

6

Staff Mobility muss gefördert werden.

Regelung der Vertretung, Entlastung und Anerkennung bei Lehrenden und Mitarbeitenden

IO, Fakultäten, Referat Persona

7

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Blended Mobility Formate müssen geschaffen werden.

Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen für die Implementierung von Blended Mobility– Formaten in der Lehre

Prüfungsausschussvorsitzende, Fakultäten, Studienkommission

8

Langfristig sollte die Anerkennung von im Ausland erbrachter Studienleistungen grundsätzlich geregelt sein.

grundsätzliche Regelung der Anerkennung im Ausland erbrachter Studienleistungen

 

9

Mobilitätsfenster sollen geschaffen werden, damit Studierende physische Mobilität ohne größere Umstrukturierung ihres Studiums und unter größtmöglicher Anrechnung auf ihr Studium in Greifswald realisieren können.

Verankerung von Mobilitätsfenstern und Wahlmodulen (= “Mobilitätsmodulen“) in den Rahmenprüfungsordnungen sowie Studien- und Prüfungsordnungen

 

 

Sprachenpolitik. Mithilfe der Sprachenpolitik wird der Umgang mit Sprachen definiert, wobei der Fokus besonders auf der internationalen Sichtbarkeit, den Kernaufgaben der Universität und der Internationalisierung der Verwaltung liegt. Die Mehrsprachigkeit aller Hochschulangehörigen wird gefördert, indem die Universität Weiterbildungen für die Angestellten anbietet und Fremdsprachenkenntnisse als Einstellungskriterium berücksichtigt, sowie standardisierte sprachliche Zulassungsvoraussetzungen für Studierende definiert. Zudem wird die Mehrsprachigkeit durch die Sprach- und Literaturwissenschaften, sowie durch das Sprachenzentrum gefördert. Auch das Lehrangebot soll mehrsprachig ausgerichtet werden. Dabei sollen sprachpraktische Lehrveranstaltungen vorrangig durch muttersprachliche Lehrende durchgeführt werden und fachsprachliche Kurse fester Bestandteil des Curriculums werden. Für internationale Studierende und Wissenschaftler*innen werden zudem Deutschkurse angeboten. Die Bereiche Forschung, Lehre und Verwaltung sollen in der Außendarstellung durchgängig mehrsprachig vertreten sein. Hierfür soll zunächst der englischsprachige Webauftritt und die englischsprachige Präsenz durch andere Medien optimiert werden. Auch Verwaltungsdienstleistungen sollen auf Englisch möglich sein, weshalb möglichst viele Mitarbeitende der Verwaltung Englisch sprechen können sollten und Dokumente und Zertifikate auf Englisch verfügbar sein sollten. Außerdem soll der Campus auf Englisch navigierbar sein. 

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier

 

Maßnahmen Zuständigkeit

Sicherstellung von regelmäßigen sprachlichen Weiterbildungsangeboten

Sprachenzentrum, Graduiertenakademie

Entwicklung von Regularien für zweisprachige Dokumente/ Leistungsnachweise

Übersetzungskoordinator, evtl. externe Dienstleistungen

Ermittlung des Bedarfs an vorbereitenden und studienbegleitenden Deutschkursen für internationale Studierende und Wissenschaftler*innen und Entwicklung eines Konzepts zur Schaffung des entsprechenden (fachspezifischen) Angebots

Lektorat DaF/DaZ, International Office, Philosophische Fakultät, Rektorat
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog

 

Handlungsbedarf Maßnahme Zuständigkeit
1

Beratung und Information durch Mitarbeitende in der Verwaltung soll auch auf Englisch möglich sein.

Sicherstellung von regelmäßigen sprachlichen Weiterbildungsangeboten

Sprachenzentrum. Graduiertenakademie

2

Der Bedarf an (fachspezifischen) Deutschkursen muss ermittelt werden und ein Konzept entwickelt werden, das den Bedarfen der jeweiligen (fachspezifischen) Zielgruppen möglichst gerecht wird.

Ermittlung des Bedarfs an vorbereitenden und studienbegleitenden Deutschkursen für internationale Studierende und Wissenschaftler*innen und Entwicklung eines Konzepts zur Schaffung des entsprechenden (fachspezifischen) Angebots

Einrichtung von Sommerschulen zur gezielten Akquise internationaler Studierender

Lektorat DaF/DaZ, IO, Philosophische Fakultät, Rektorat

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3

Die Mehrsprachigkeit in der Verwaltung muss für alle potentiellen Kund*innen ersichtlich sein.

Kennzeichnung der Fremdsprachenkenntnisse der Mitarbeitenden in Verwaltung, Forschung und Lehre z.B. durch Icons, Symbole, Fahnen

 

4

Fremdsprachenkenntnisse aller Mitarbeitenden in Lehre, Forschung und Verwaltung sollen gestärkt und gefördert werden.

Einführung eines Anreiz- und Unterstützungssystems

Formulierung von Fremdsprachenkenntnissen als Einstellungskriterium

 

5

Verwaltungsdokumente und -vorschriften sollen auf Englisch verfügbar sein.

Entwicklung von Regularien für zweisprachige Dokumente/ Leistungsnachweise (Formulierung von Standards)

Entwicklung eines Glossars für Standardbegriffe

Übersetzungskoordinator, evtl. externe Dienstleistung

6

Leistungsnachweise sollen international anwendbar sein.

Bereitstellung von Leistungsnachweisen, Transkripts auch auf Englisch

Übersetzungskoordinator, evtl. externe Dienstleistung

7

Das Lehrangebot englischsprachiger/ anderssprachiger Lehre soll ausgebaut werden.

Schaffung von Anreizen für Lehrende zur Umstellung auf zweisprachige Lehre/ Integration zweisprachiger Elemente in die Lehre

8

Wissenschaftler*innen sollten in ihrer Publikationstätigkeit auf Englisch durch Schreibberatung und Korrekturservice unterstützt werden.

Etablierung und ggf. Verstetigung einer Schreibberatung für Wissenschaftler*innen

Einrichtung eines Korrekturservice für englischsprachige Texte für Universitätsmitglieder

9

Der gesamte Campus sollte auch auf Englisch navigierbar sein.

Ausbau der deutsch- und englischsprachigen (virtuellen) Kommunikation inklusive Dokumente und Beschilderungen

Übersetzungskoordinator, evtl. externe Dienstleistung

10

Die Internationalität des Campus sollte sichtbar gemacht werden.

Nominierung von Sprachbeauftragten in allen Bereichen der Verwaltung (v.a.in Bereichen mit Publikumsverkehr)

11

Das Lehrangebot in englischsprachiger/ anderssprachiger Lehre sollte sichtbar gemacht und Zugangsvoraussetzungen standardisiert werden.

Definition und Sichtbarmachung von vorausgesetzten Fremdsprachenkenntnissen für Studiengänge und Lehrveranstaltungen

Standardisierung von Zugangsvoraussetzungen

 

Internationalisierung@home. Dieses Projekt soll Studierenden die Möglichkeit geben, auch ohne einen Auslandsaufenthalt internationale und interkulturelle Erfahrungen zu sammeln. Durch die zunehmende Internationalisierung der gesamten Universität werden zunehmend Begegnungsmöglichkeiten in den verschiedenen Bereichen zwischen Greifswalder*innen und internationalen Hochschulangehörigen geschaffen. Zudem wird die Begegnung durch Integrations- und Betreuungsmaßnahmen, wie zum Beispiel das Buddy-Programm, aktiv gefördert. Außerdem wird das bereits bestehende Internationale Begegnungszentrum (IBZ) umgestaltet, sodass es nicht nur als ein Zuhause für internationale Wissenschaftler*innen und deren Familien dient, sondern auch einen Ort zum Forschen sowie für soziale Integration, Beratung und Unterstützung darstellt.

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier

 

Maßnahmen Zuständigkeit

Festlegung von Kriterien zur Weiterentwicklung der Willkommenskultur an der UG

Prorektor*in für Personalentwicklung, Personalabteilung, International Office, Integrierte Qualitätssicherung

Etablierung des IBZ als Begegnungsstätte

Internationales Begegnungszentrum, International Office, Welcome Centre

Förderung der Sichtbarkeit von Greifswald als weltoffene und internationale Stadt in Zusammenarbeit von UG/UMG mit Stadt und Landkreis

International Office, Rektorat, Universitätsmedizin Greifswald, Stadt, Landkreis
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog

 

Handlungsbedarf Maßnahme Zuständigkeit
1

Die Greifswalder International Community soll fortlaufend gestärkt werden.

Förderung von Austausch zwischen deutschen und internationalen Mitgliedern der UG und Kontaktaufnahme zu lokalen Zentren und Initiativen

 

IBZ, IO, Welcome Centre, Wissenschaftler*innen, Greifswalder Forschungseinrichtungen

2

Die Willkommenskultur an der UG soll – auch für internationale Universitätsmitglieder – verbessert werden.

Festlegung von Kriterien zur Weiterentwicklung der Willkommenskultur an der UG

Prorektor*in für Personalentwicklung, Referat Personal, IO, IQS

3

Internationale Universitätsmitglieder sollen verstärkt auf Mitglieder an der UG aufmerksam gemacht werden, die ihre Interessen in den Gremien der UG vertreten können.

Etablierung von Begegnungsformaten zwischen internationalen Studierenden und ASTA / studentische Senator*innen

Etablierung von Begegnungsformaten zwischen internationalen Wissenschaftler*innen und Senator*innen ihrer Statusgruppen

 

4

Internationalisierung@Home soll mehr Anerkennung finden.

Schaffung von Anreizen für Engagement im Bereich Internationalisierung@Home

 

5

Internationalisierung@Home soll noch erlebbarer werden.

Angebot an regelmäßigen Veranstaltungen zum Austausch zwischen und unter deutschen und internationalen Mitgliedern der UG

IBZ, IO, Welcome Centre, Fakultäten

6

Die Kontakte zur lokalen und regionalen Politik sollen gestärkt werden, um gemeinsam das Bild von Greifswald als einer weltoffenen Stadt zu etablieren.

Förderung der Sichtbarkeit von Greifswald als weltoffener und internationaler Stadt in Zusammenarbeit von UG/UMG mit Stadt und Landkreis.

IO, Rektorat, UMG, Stadt, Landkreis

7

Die Greifswalder International Community soll einen beständigen Mittelpunkt erhalten, der die Aktivitäten der Gemeinschaft koordiniert.

Etablierung des IBZ als Begegnungsstätte

IBZ, IO, Welcome Centre

 

Internationalisierung der Verwaltung

Die Verwaltung soll internationaler ausgelegt werden, um so geeignete Rahmenbedingungen für internationale Wissenschaftler*innen und Studierende zu schaffen. Hierbei sind vor allem die Möglichkeit zur englischsprachigen Kommunikation mit den Mitarbeiter*innen der Verwaltung und leicht zugängliche, englischsprachige Informations- und Dienstleistungsangebote wichtig. Hierfür sollen interkulturelle und fremdsprachliche Kompetenzen der Mitarbeiter*innen, durch regelmäßige Weiterbildungen und den Ausbau der internationalen Erfahrungen, verbessert werden. Zudem soll es regelmäßige Befragungen der internationalen Hochschulangehörigen geben, um die Verwaltungsprozesse zunehmend zu verbessern.

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier

 

Maßnahmen Zuständigkeit

Entwicklung von Fragenkatalogen für Internationale Hochschulmitglieder/ Befragung/ Auswertung (Feedback-Kultur)

International Office in Zusammenarbeit mit der Integrierten Qualitätssicherung

Etablierung einer verbesserten Kommunikation und zeitliche Flexibilisierung des Weiterbildungsangebots (sprachlich/ interkulturell)

International Office, Referatsleiter*innen, Dezernatsleiter*innen, Rektorat

Aufbau von E-Learning Sprachkursen für Mitarbeiter*innen

Sprachenzentrum
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog

 

Handlungsbedarf Maßnahme Zuständigkeit
1

Die Internationalisierung der Verwaltung kann nur dadurch zielgruppenorientiert vorangetrieben werden, dass Vertreter*innen der Zielgruppe ihre Bedarfe und Erfahrungen mitteilen.

Entwicklung von Fragenkatalogen für Internationale Hochschulmitglieder/ Befragung/ Auswertung (Feedback-Kultur)

IO in Zusammenarbeit mit IQS

2

Die Verwaltung bedarf spezifischer Kriterien, um den Grad der Internationalisierung zu beschreiben.

Entwicklung von Kriterien zur Feststellung des Grads der Internationalisierung der Verwaltung

 

3

Mitarbeiter*innen der Verwaltung sollen vermehrt an Weiterbildungsangeboten vor Ort teilnehmen können.

Etablierung einer verbesserten Kommunikation und zeitlichen Flexibilisierung des Weiterbildungsangebots (sprachlich/ interkulturell)


IO, Referatsleiter*innen,

Dezernatsleiter*innen, Rektorat

4

Für Mitarbeiter*innen der Verwaltung sollen auch verstärkt die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um an Staff Exchange teilzunehmen.

Ausbau der Teilnahme am internationalen Staff Exchange

 

5

Auch für Mitarbeiter*innen der Verwaltung sollen Anreizsysteme und Anerkennungsmöglichkeiten für ihr Engagement im Bereich der Internationalisierung geschaffen werden.

Einrichtung von Mechanismen für die Anerkennung von Maßnahmen im Bereich der Internationalisierung, Incentivierung

 

 

Digitalisierung als strategisches Instrument der Internationalisierung

Digitale Mittel haben eine große Reichweite, die sich die Universität in allen Bereichen zunutze machen möchte und so die internationale Sichtbarkeit steigern kann. Digitalisierung kann für digitale Kommunikationsplattformen, zur Außendarstellung von Forschungsprojekten und -ergebnissen oder für digitale und hybride Lehre genutzt werden. Digitale und hybride Lehrformate sollen zudem ortsunabhängige interkulturelle Erfahrungen ermöglichen und können, wenn es sich anbietet, ebenfalls mehrsprachig angeboten werden. Auch Verwaltungsprozesse sollen zunehmend digitalisiert werden, wobei auch immer auf Datenschutz geachtet werden muss.

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier

 

Maßnahmen Zuständigkeit

Einrichtung eines digitalen Informationsportals und virtueller Campustouren für internationale Gäste (Website/App)

Hochschul-Marketing, Studierendenmarketing, Universitätsrechenzentrum

Ausbau der digitalen Betreuungsprogramme für Studierende und Gastwissenschaftler*innen

International Office, Internationales Begegnungszentrum

Steigerung des Anteils internationaler Gastdozent*innen durch digitale Lehrformate/ Gastvorträge

Fakultäten, Bereich Digitale Lehre
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog

 

Handlungsbedarf Maßnahme Zuständigkeit
1

Die Willkommenskultur soll zeitgemäß digital gefördert werden.

Einrichtung eines digitalen Informationsportals und virtueller Campustouren für internationale Gäste (Website/ App)

Bedarfsermittlung,welcher Informationsbedarf seitens internationaler Gäste besteht

Entwicklung von Webseiten und App

HS-Marketing, Studierendenmarketing, URZ

2

Interkulturelle Kompetenz und sozialer Anschluss sollen gefördert werden.

Ausbau der digitalen Betreuungsprogramme für Studierende und Gastwissenschaftler*innen

Zusammenführung von Kolleg*innen aus Partnerhochschulen für inhaltlichen Austausch

bereits im Vorfeld Festlegung von Betreuenden vor Ort im Institut bestimmen, sodass bereits digital ein erstes Kennenlernen ermöglicht wird

IO, IBZ

3

Die englische Sprachkompetenz von Mitarbeiter*innen soll durch digitale Formate erhöht werden.

Aufbau von E-Learning-Sprachkursen für Mitarbeiter*innen

zusätzlich zum analogen Angebot Entwicklung von Selbstlernkursen mit Unterstützung von eTutor*innen

Sprachenzentrum

unterstützend für technische Umsetzung, Ausbildung von eTutor*innen: Digitale Lehre

4
page23image3519652912Die internationale Attraktivität/Sichtbarkeit der UG als Arbeitgeberin/Forschungsinstitution soll gesteigert werden. Gleichzeitig ermöglicht dies Studierenden Blended Mobility, da sie auch an der Heimatuniversität in International Classrooms internationale Erfahrungen sammeln und interkulturelle Kompetenzen erwerben.

Steigerung des Anteils internationaler Gastdozent*innen durch digitale Lehrformate/Gastvorträge

Nutzung von Social Media (Twitter, LinkedIn etc.) für die  Rekrutierung von internationalen Gästen und die eigene Darstellung von Lehr- und Forschungsprojekten im internationalen Raum

Fakultäten/Institute, Bereich Digitale Lehre

5

International ausgerichtete hybride und digitale Lehr- und Lehrformate sollen verfügbar gemacht und ein digitaler Campus (Virtueller Campus Ostseeraum) etabliert werden.

Aufbau eines digitalen Campus
–> Informationsplattform, auf der sämtliche internationale Veranstaltungen gelistet sind

IO, Zuarbeit durch Fakultäten und Institute

6

Internationale (Erasmus-)Studierende sollen in die E- Verwaltung aufgenommen werden und damit über denselben Zugang zur Administration ihrer Prüfungsdaten haben.

Einbindung internationaler Studierender in das digitale Campus-Managementsystem (CMS): digitales Prüfungsmanagement, stärkere Standardisierung von Prüfungsformen, Zugang zu Onlineformularen

E-Verwaltung, Prüfungsamt, IO

 

Monitoring und Steuerung

Die Umsetzung der Internationalisierungsstrategie soll stetig überwacht und die Maßnahmen sollen gegebenenfalls laufend angepasst werden. Dies wird von Gremien der Universität und der Fakultäten übernommen, die wiederum von externen Personen begleitet werden. Bei den externen Personen soll es sich überwiegend um Vertreter*innen von geeigneten Institutionen wie dem Verbund Norddeutscher Universitäten handeln. Zur Überwachung wird der HSI-Monitor zur Rate gezogen, welcher Profildaten zur Hochschulinternationalität aus Daten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zusammenstellt. Durch das Monitoring sollen weitere Maßnahmen abgeleitet werden und Anreizsysteme geschaffen werden, damit die Internationalisierung fortgeführt wird. Die Hochschulöffentlichkeit und die Gremien sollen regelmäßig über die Monitoring-Ergebnisse und über die ergriffenen Maßnahmen informiert werden.

Konkrete Maßnahmen aus dem Handlungspapier

 

Maßnahmen Zuständigkeit

Definition der für die UG maßgeblichen Indikatoren für die Internationalität (HSI- Monitor/universitätsspezifisch

Rektorat, Fakultätsleitungen

Etablierung von Formaten zur kontinuierlichen Beratung durch externe Critical Friends

Rektorat

jährliche Aufbereitung der Profildaten aus HSI- Monitor und hochschulspezifischer Indikatoren für die Erörterung durch Beirat, Rektorat, Dienstberatung, Senat und Hochschulöffentlichkeit

International Office, Zentrum für Forschungsförderung und Transfer, Integrierte Qualitätssicherung
Mögliche Handlungsbedarfe und Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog
Maßnahme Zuständigkeit
1

Definition der für die UG maßgeblichen Indikatoren für die Internationalität (HSI-Monitor/ universitätsspezifisch)

Rektorat, Fakultätsleitungen

2

Etablierung von Fromaten zur kontinuierlichen Beratung durch externe Critical Friends

Rektorat

3

Abgleich/Synchronisierung der relevanten Datenbanken (MoveOn, FIS etc.)

IQS, ZFF, IO

4

Einrichtung regelmäßiger verbindlicher Abfrage- und Berichtsverfahren

5

Erprobung von Fördermaßnahmen und Anreizsystemen

Rektorat, Fakultätsleitungen

6

Festlegung der dezentralen Verantwortlichkeiten und Teilstrategien für die Internationalisierung

Rektorat, Fakultätsleitungen

7

Entwicklung von Fördermaßnahmen und Anreizsystemen: Abschluss entsprechender Zielvereinbarungen mit den Fakultäten

Rektorat, Fakultätsleitungen

8

Review von Fördermaßnahmen und Anreizsystemen: Abschluss entsprechender Zielvereinbarungen mit den Fakultäten

Rektorat, Fakultätsleitungen

9

HRK-(Re-)Audit Internationalisierung 2026

Rektorat
10

jährliche Aufbereitung der Profildaten aus HIS-Monitor und hochschulspezifischer Indikatoren für die Erörterung durch

IO, ZFF, IQS

 

Beitragsbild: Alexandr Podvalny auf Unsplash

Kulinarische Nostalgie: Das GrIStuF Running Dinner ist zurück

Kulinarische Nostalgie: Das GrIStuF Running Dinner ist zurück

Kochen, Essen und neue Leute kennenlernen. Das Running Dinner, das halbjährig von GrIStuF e.V. (Greifswald International Students Festival) veranstaltet wird, findet wieder statt! Am Dienstag, den 17. Mai, könnt ihr von einer Wohnung zur nächsten „rennen“ und mit Essen und Gesprächen versorgt werden. Dieses Mal findet auch wieder eine Abschlussparty statt, zu der ihr nach dem Essen gehen könnt. Die Anmeldung ist noch bis zu diesem Freitag, den 13. Mai, möglich.

Aber wie funktioniert das Running Dinner überhaupt?

Jedes Team bekommt nach der Anmeldung per Zufallsgenerator einen Gang zugewiesen, dies kann Vor-, Haupt- oder Nachspeise sein. Ist euer Gang an der Reihe, kommen zwei andere Teams zu euch nach Hause und ihr habt circa zwei Stunden Zeit zum Essen und Klönen. Zu den jeweils anderen Gängen geht es für euch dann quer durch die Stadt zu anderen Teams nach Hause. Hierbei handelt es sich um komplett neue Teams, sodass ihr an dem Abend 12 bis 18 neue Menschen treffen könnt. Nach dem Dessert könnt ihr dann noch im IKuWo zur Abschlussfeier gehen.

Zeitlicher Ablauf:

  • 18 Uhr Vorspeise
  • 20 Uhr Hauptspeise
  • 22 Uhr Nachspeise
  • Ab 23 Uhr Abschlussparty

Und wie meldet man sich da jetzt an?

Auf der Website des GrIStuF e.V könnt ihr euch zu zweit oder zu dritt anmelden. Dabei werden ein paar organisatorische Dinge, wie Adresse, Namen, Kontaktdaten und Essensvorlieben abgefragt, aber es wird auch um je einen Kommentar als Gäste und als Gastgeber*innen gebeten. Ganz wichtig ist auch ein Teamname, denn mithilfe einer Abstimmung wird von den Teilnehmenden der kreativste Name auserkoren. Die Gewinner erhalten dann ein Geschenk, das im Büro des GrIStuF e.V. abgeholt werden kann. Ein paar Tage vor dem Running Dinner erhaltet ihr eine E-Mail mit der Gangzuteilung und eurem individuellen Ablaufplan.

Was ist noch zu beachten?

Das Running Dinner findet dieses Mal unter dem Motto „Kulinarische Nostalgie“ statt. Ihr könnt euch also von Kindheitsgerichten, Gerichten aus der Heimat oder von Gerichten, mit denen ihr persönlich etwas verbindet, inspirieren lassen. Letztendlich ist die Umsetzung des Mottos aber komplett euch überlassen. 

Nun aber haut rein und lasst es krachen.

Alle Infos auf einen Blick:

Running Dinner am Dienstag, den 17.05.2022. Anmeldung als Zweier- oder Dreierteam bis Freitag, den 13.05.2022, auf https://rd.gristuf.org Das Motto ist “Kulinarische Nostalgie” Im Anschluss findet die Abschlussparty im IKuWo ab 23 Uhr statt

Beitragsbild: Juli Böhm

Umgekrempelt: Ein Haushalt ohne Palmöl

Umgekrempelt: Ein Haushalt ohne Palmöl

Kennt ihr das, wenn man mal was Neues ausprobieren will, aber am Ende alles beim Alten bleibt? Uns jedenfalls kommt das sehr bekannt vor, deswegen haben wir uns für euch auf einen Selbstoptimierungstrip begeben. In dieser Kolumne stellen wir uns als Testobjekte zur Verfügung. Wir versuchen für euch mit unseren alten Gewohnheiten zu brechen, neue Routinen zu entwickeln und andere Lebensstile auszuprobieren. Ob wir die Challenges meistern oder kläglich scheitern, erfahrt ihr hier.

Der Bedarf an Palmöl in der Industrie ist groß. So groß, dass für den Anbau und für die Holzwirtschaft Regenwälder abgeholzt werden. Dies ist aus vielerlei ökologischen und sozialen Gründen problematisch. Zusammengerechnet nehmen Palmölplantagen weltweit etwa eine Fläche ein, die so groß ist wie ein Drittel von Deutschland. Die Plantagen befinden sich überwiegend in Indonesien und Malaysia, es gibt sie aber auch in Südamerika und Afrika. 

Durch das Abholzen und Trockenlegen von Regenwäldern auf Torfmoorböden werden Treibhausgase frei, die zur Erderwärmung beitragen. Außerdem entstehen durch die großflächigen Palmölplantagen riesige Monokulturen, welche für die biologische Vielfalt ungünstig sind und zahlreichen Tieren den Lebensraum nehmen. Auch soziale Probleme in den Anbauregionen werden durch die Palmölplantagen verschärft, denn die Bevölkerung profitiert gegenüber den großen Konzernen kaum von dem Ölpalmenanbau. Auf den Plantagen herrschen oft schlechte Arbeitsbedingungen, es kommt zu Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen. Zudem machen sich die Konzerne ungeklärte Landrechte zu Nutze und bauen auf Land, das die Bevölkerung als Gemeindeland ansieht. Nicht selten werden für die Rodung auch Kleinbäuer*innen und Indigene aus ihrem Zuhause vertrieben. 

Aber Palmöl hat auch einige wirklich gute Eigenschaften, weswegen es ja auch so oft genutzt wird. So ist es ist zum Beispiel sehr ertragreich. Aus einem Hektar Ölpalmen lassen sich etwa 3,8 Tonnen Öl gewinnen, während es bei Raps und Sonnenblumen gerade mal 0,8 Tonnen Öl sind. Eine wirkliche Alternative gibt es also nicht, denn man könnte bei weitem nicht so viel Platz für Raps- und Sonnenblumenfelder hergeben, wie es zum Decken des Ölbedarfs nötig wäre. Zudem ist Palmöl günstig und vielfältig einsetzbar. Es ist in den meisten stark verarbeiteten Lebensmitteln, in vielen Kosmetika, Hygieneprodukten, Wasch- und Reinigungsmitteln und auch in Biokraftstoffen enthalten. Eigentlich überall, wo Fett drin ist. Und bisher gibt es keine staatlichen Siegel mit klaren Vorgaben für nachhaltig erzeugtes Palmöl. Lediglich eine Regelung existiert, dass auch die Herkunft des pflanzlichen Fettes auf der Zutatenliste bei Lebensmitteln stehen muss. Bei Kosmetika, Hygieneprodukten, Wasch- und Reinigungsmittel ist dies jedoch nicht der Fall. 

Da ich die Herstellungsbedingungen momentan für nicht vertretbar halte, versuche ich nun, auf Palmöl zu verzichten. Ich gehe mit der Einstellung in das Projekt rein, dass das doch gar nicht so schwer sein kann. Ich koche und backe sowieso schon viel selbst und für alles andere gibt es doch bestimmt auch Alternativen. 

Der Anfang.

Beim ersten Prüfen meiner bereits gekauften Lebensmittel in der Küche, fällt auf, dass es gar nicht so viel ist, das ich ersetzen muss. Das könnte damit zusammenhängen, dass ich gerade erst aus den Weihnachtsferien bei meinen Eltern zurückgekommen bin und daher sowieso nicht besonders viel an Lebensmitteln da habe. Aber ich habe einen Christstollen mitgebracht, den zuhause niemand essen wollte, weil es eben nicht der Selbstgemachte von Oma ist. Nun stellt sich heraus, dass im eh viel zu dicken Dekorzucker des Stollens, dessen Verpackung eigentlich mit großem Trara sehr viel Tradition verspricht, Palmöl drin ist und ich den jetzt eigentlich auch nicht essen möchte. Da er aber doch gegessen werden muss und ja auch ganz lecker ist (auch wenn die Zuckerschicht meiner Meinung nach auch weggelassen werden könnte), entschließe ich mich, den Stollen doch noch zu essen, bevor ich richtig mit dem Experiment beginne. Auch Erdnusscreme und Nutella, die ich noch vorrätig habe, enthalten Palmöl, auf beides kann ich momentan aber verzichten. 

Das Prüfen meiner bereits gekauften Wasch- und Putzutensilien stellt sich schon als deutlich größere Herausforderung heraus. Schließlich ist das Kauderwelsch der Inhaltsangaben auf den Packungen kaum zu verstehen. Lediglich Zutaten mit dem Wortteil „Palm-“ kann ich eindeutig identifizieren. Jedoch gibt es noch jede Menge anderer Palmölderivate, die häufig verwendet werden, aber am Namen allein nicht erkannt werden können. Nur mein Duschgel ist da etwas zuvorkommend, denn dort steht hinter jeder Zutat auch die Herkunft. Jedoch steht bei den Ölen auch nur „vegetable oil“, weshalb ich mir auch da nicht ganz sicher sein kann, ob da nicht doch eventuell Palmöl enthalten ist. Und bei meinem Badreiniger steht noch nicht einmal eine richtige Liste mit den Inhaltsstoffen drauf, lediglich eine Angabe, dass dort 5 % nichtionische Tenside drinnen sind. Aber auch Tenside sind häufig aus Palmöl. Schnell stellt sich also heraus, dass es mir eigentlich unmöglich ist, auf Palmöl in Wasch- und Putzartikeln zu verzichten, solange es nicht deutlich draufsteht.

Das Einkaufen.

Im Supermarkt muss ich jetzt auf jedes Etikett gucken und jede noch so kleine Zutatenliste durchlesen. Dadurch stehe ich nicht nur dauernd im Weg rum, sondern stelle auch meine eigene Geduld auf die Probe. Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich das Wort Palmöl entdecke. Oft kann ich aber auch Alternativen finden. Aber es hängt auch damit zusammen, wo ich einkaufen gehe. So gibt es im Discounter ziemlich viele Produkte mit Palmöl und wenige Alternativen, während sich im übergroßen Edeka hingegen deutlich häufiger Produkte ohne Palmöl bzw. mehr Alternativen finden lassen. Und nicht immer (wenn auch häufig) sind die palmölfreien Produkte die teureren.

Oft sind es die etwas süßeren Lebensmittel, in denen Palmöl enthalten ist. So habe ich kaum Kekse ohne Palmöl gefunden und auch meine Lieblingsschokolade sowie zahlreiche bekannte Marken (Hanuta, Raffaelo und kinder Schokolade zum Beispiel) enthalten Palmöl. Kekse habe ich also kurzerhand selbstgebacken und meine Lieblingsschokolade diesmal gegen eine andere Sorte ausgewechselt. Erstmal kein Problem. Auch die Nutella habe ich gegen eine „echte“ Schokoladencreme ohne Palmöl austauschen können. 

Im Drogeriemarkt ist es schon deutlich schwieriger. Dort ist es mir meistens nicht möglich, Produkte zu kaufen, die ganz sicher ohne Palmöl sind. Jede Zutatenliste mit einer über 100 Punkten langen Liste an Palmölderivaten abzugleichen, scheint mir auch nur bedingt sinnvoll. Schließlich ist in fast jedem Produkt etwas davon enthalten und es könnte ja auch eine andere Herkunft haben. Meistens greife ich dann also auf die Bio-Produkte zurück, solange nicht auch diese eindeutig mit Palmöl hergestellt wurden.

Der Lauf der Dinge.

Meine Hände sind inzwischen sehr trocken, denn in meiner alten Handcreme ist eindeutig Palmöl drin und durch die neue Handcreme sind meine Hände so lange fettig, dass ich nie einen passenden Moment zum Eincremen finde. Ansonsten fällt es mir bisher aber nicht so schwer, die palmölhaltigen Produkte im Laden zu lassen. Mein Frühstücksmüsli, das Brot zum Mittag und mein gekochtes Abendessen sind meistens überhaupt kein Problem. Aber mit der Zeit fallen gerade die Kleinigkeiten auf, auf die ich doch verzichten muss. Außerdem fällt es mir dann auch recht schwer, mich beim Essen zurückzuhalten und nicht gleich alles zu essen, das lecker ist.

An einem Tag gehe ich zur Bäckerei. Dort wird es kompliziert, denn dort hat nicht jedes Brötchen eine Zutatenliste, die ich mir selbstständig angucken kann. Also muss ich die Verkäuferin fragen, zum Glück ist nicht so viel los. Ich habe Lust auf ein Schokoladencroissant. Aber da ist Palmöl drin. Dann vielleicht ein Franzbrötchen? Nein, da ist auch Palmöl drin. Es stellt sich heraus, dass die süßen Teilchen fast alle mit Palmöl sind. Letztendlich wird mir ein Mandelhörnchen empfohlen. Das stellt sich dann zwar auch als lecker heraus, aber ist aber nun einmal kein Croissant. Für das nächste Mal weiß ich jetzt immerhin, dass in den normalen Brötchen und Brot kein Palmöl drin sein sollte.

Das Fazit.

Letztendlich stelle ich fest, dass es manchmal doch gar nicht so leicht ist, auf Palmöl zu verzichten. Zum einen liegt das an mir, weil mein Wille zuweilen nicht stark genug ist, um auf die leckeren Sachen zu verzichten. Zum anderen liegt es aber auch an den teilweise wenigen Alternativen, vor allem bei den Drogerieartikeln und Süßwaren. Zum Beispiel möchte ich meine Kekse nicht immer selbst backen müssen oder auch einfach mal ein Schokoladencroissant essen, wenn ich Lust dazu habe. Aber eigentlich musste ich meine Essensgewohnheiten insgesamt nicht allzu sehr umstellen. Daher nehme ich mir vor, mehr darauf zu achten und auch in Zukunft zumindest deutlich weniger Palmöl zu konsumieren.

Quellen und weitere Informationen:

Beitragsbild: Juli Böhm

Demo mal anders: Tanzen zum 3. Geburtstag von Fridays for Future Greifswald

Demo mal anders: Tanzen zum 3. Geburtstag von Fridays for Future Greifswald

Es wird getanzt, gesungen und gelacht, denn Fridays for Future Greifswald ist drei Jahre alt geworden. Am 20. August 2018 hat Greta Thunberg zum ersten Mal vor dem schwedischen Reichstag für das Klima gestreikt und somit Fridays for Future ins Leben gerufen. Knapp ein halbes Jahr später, am 01. Februar 2019, wurde dann auch in Greifswald zum ersten Mal zur Demo aufgerufen. 

“Null Grad und grauer Himmel”, so wird die erste FFF-Demo in Greifswald von dem jetzigen Mitorganisator Fiedje beschrieben. Heute sind es circa 3 Grad und klarer Himmel, und noch immer müssen wir für die Klimagerechtigkeit auf die Straße. “Weil wir immer noch nicht auf dem 1,5-Grad-Pfad sind”, heißt es in der Rede von Fiedje. 

Mitten auf dem Marktplatz sammeln sich die ersten Menschen. Es ist 18 Uhr am gestrigen Freitag. Sie stehen in kleinen Grüppchen um ein Fahrrad herum, das wohl einem*r der Organisator*innen gehört. Auf dem Boden liegt neben dem Fahrrad ein Banner ausgebreitet, welches mit einer Lichterkette verziert ist. Aus einem Megafon dröhnt kurz eine Alarmsirene. Ups, das war wohl ein Versehen. Noch wird etwas rumgewuselt und Ordner*innen werden gesucht. Dann stellt sich heraus, dass die Musikboxen noch nicht da sind und wir noch etwas warten müssen. Es ist zwar kalt, aber es kommen immer mehr Leute dazu und überall wird geplaudert. Alle tragen Masken. Ein paar der Demonstrierenden haben Schilder mitgebracht, andere haben sich Lichterketten umgewickelt. 

Um 18:20 Uhr sind die Boxen dann auch da und kurz darauf wird die Tanzdemo für eröffnet erklärt. Bevor es mit dem Tanzen losgeht, gibt es aber noch zwei Redebeiträge. Der erste ist von Fiedje, aber da er an diesem Tag nicht da sein kann, wird sein Beitrag von Gwendolin vorgetragen. Es gibt einen kleinen Rückblick auf die letzten drei Jahre. “Anfangs der große Hype, die große Euphorie, dann bei manchen Trotz, bei anderen Resignation”, heißt es. Aber es sei trotzdem wichtig weiterzumachen: “Natürlich fragen auch wir uns dann, was das überhaupt hier in Greifswald bringen kann, kleine Demos zu machen. Wen juckt das? Niemanden wirklich, aber es beeindruckt, es prägt und inspiriert.” Es wird klar, was für ein frustrierender Kampf Fridays for Future doch auch ist. “Dabei kommen wir uns hilflos vor, wenn tagein, tagaus Entscheidungen getroffen werden, die uns noch weiter in die Krise führen. Da fühle ich mich machtlos, ausgeliefert.” Aber letztendlich ist es die Konstanz, die zählt und deswegen sei es wichtig, weiter zu demonstrieren. “Wir bleiben stur und machen weiter, einfach weiter. Solange es eben sein muss.” 

Anschließend gibt es noch eine Rede von Emily. Sie ist Studentin hier in Greifswald: “Es ist absurd, diesen Tag zu feiern. Und, dass es nun schon Jahre dauert, immer wieder darauf aufmerksam machen zu müssen, dass wir bis zum Hals in einer Krise stecken.” Und “es ist absurd, dass Wissenschaftler*innen seit Jahrzehnten die Regierung und Gesellschaft vor der Krise und deren Ausmaßen warnen und doch nicht auf wissenschaftliche Empfehlung gehört wird.” Es wird klar: “Nur das Maß der Veränderung kann noch verändert werden und der Umgang mit der Krise.” Wir müssen uns bewusst werden, was der Klimawandel für uns bedeutet und aktivistischer werden. Aber es wurde auch schon einiges erreicht, nur eben nicht genug. Zum Schluss: “Also lasst uns zusammen tanzen und einander dankbar sein.”

Während die Boxen noch für die Musik hergerichtet werden, gibt es die Möglichkeit für den Bürgerentscheid der Initiative Greifswald Zero zu unterschreiben. Sie möchten die Erarbeitung eines Konzeptes erwirken, wie Greifswald bis 2030 klimaneutral werden kann. Dafür brauchen sie mindestens 4.000 Unterschriften von Bürger*innen, die über 16 Jahre alt und in Greifswald gemeldet sind. Mehr zu der Aktion erfahrt ihr nächste Woche auch auf dem webmoritz.

Dann geht die Musik los und fast alle fangen an zu tanzen. Niemand ist gezwungen mitzutanzen und manche stehen auch einfach nur dabei, schauen zu. Die Stimmung ist gut und durch die Bewegung taut so manche*r verfrorene Demonstrant*in wieder auf. “Dass diese Welt nicht zusammenfällt, liegt nur an deinen Beinen, wenn du tanzt”, schallt es aus den Boxen. Dann kommt ein neues Lied und plötzlich formatiert sich eine Blockaufstellung und alle bewegen sich synchron. Das sieht beeindruckend aus, und immer mehr Tanzende stellen sich dazu. Als das Lied zu Ende ist und ein neuer Song kommt, tanzen alle einfach in ihren Grüppchen weiter wie zuvor. Ab und zu jagen ein paar Kinder durch die Masse hindurch.

Nach einer Dreiviertelstunde Tanzen endet die Musik. Zum Schluss wird noch von allen ein Geburtstagslied für Fridays for Future gesungen. Genauso wie es sich für einen richtigen Geburtstag gehört. Während einige nun gehen, bleiben manche noch auf dem Marktplatz stehen und unterhalten sich. Auch ich habe gemerkt, wie gut es doch tut, mal aus dem Corona-Kokon rauszukommen, Leute zu sehen und gemeinsam für eine gute Sache zu tanzen. 

Die nächste Fridays for Future Demo ist der globale Klimastreik am 25.03.2022. 

Beitragsbild: Juli Böhm

moritz.playlist – Detechtive

moritz.playlist – Detechtive

Musik – Töne mit Zusammenhang, oder gerne auch ohne. Im Prinzip systematischer Krach. Jede*r hat schonmal Musik gehört, aber was ist die Geschichte hinter den einzelnen Stücken, auch Lieder genannt, und womit verbinden wir sie? Was lösen sie in uns aus und wer hat sie erschaffen? webmoritz. lässt die Pantoffeln steppen, gibt vor, was angesagt ist und buddelt die versteckten Schätze aus. Unsere Auswahl landet in eurer moritz.playlist.

Ein Sommerabend. Die hiesige Musikschule veranstaltet im Rahmen der Greifswalder Kulturnacht eine Jamsession sowie ein paar Konzerte – unter anderem von Detechtive. Die Zuschauer*innen sitzen auf Sofas, Sesseln und Stühlen. Hier und da steht auch so eine altmodische Lampe mit Bommeln – es hat was von einem riesigen Wohnzimmer, nur eben unter freiem Himmel. Die Stimmung ist gut und die Musik auch. Der Abend bleibt im Kopf. Aber nicht nur als Erinnerung an den schönen Live-Act lohnt es sich, mal bei Detechtive reinzuhören. 

Hinter Detechtive steht die Solokünstlerin Mirja Maier, die ihre Songs in Eigenregie komponiert und produziert. Sie ist in Süddeutschland aufgewachsen, wohnt jedoch seit letztem Jahr in Berlin, wo sie sich ein eigenes kleines Studio eingerichtet hat. Nach der Schule fing sie an, in Freiburg Pop- und Jazzmusik zu studieren. Dort hatte sie auch die Idee, klassische Instrumente mit zeitgemäßer Popmusik zu kombinieren, woraus schließlich Detechtive entstanden ist. Den Namen hatte sie schon länger im Kopf, zuerst als Idee für eine Techno-Band, doch dann brauchte sie selbst einen Namen, und Detechtive passte zu der Technologie hinter ihren Songs. Genretechnisch ist ihre Musik schwer einzuordnen, sie beinhaltet Elemente der Popmusik, Jazz und Klassik. Das Genre ist aber auch nicht so wichtig – wichtiger ist ihr der rote Faden, der sich durch ihre Songs zieht. Inspiriert wurde Mirja Maier von Künstlern wie IAMX, Radiohead und Cosmo Sheldrake.

Der moritz.playlist werden nun zwei Songs von Detechtive hinzugefügt. Beide Lieder spiegeln Detechtive auf thematischer und musikalischer Ebene wider – es geht um gesellschaftliche Missstände, Emotionen und Mirjas Erfahrungen. Zudem sind sehr unterschiedliche Instrumente zu hören, die letztendlich aber doch irgendwie zusammenpassen.

Das Lied „Anger“ aus diesem Jahr kritisiert den Sexismus und andere Ungleichheiten in der Gesellschaft. Inspiriert wurde Mirja hier von einem Zitat der Autorin und Kolumnistin Margarete Stokowski aus ihrem Buch „Untenrum frei“: „Aber Wut ist nicht dasselbe wie Hass. Hass will Zerstörung. Wut will Veränderung. Hass ist destruktiv. Wut ist produktiv.“ Der letzte Teil findet sich dabei auch im Refrain wieder. Wobei dies, meiner Meinung nach, nicht nur auf Feminismus zutrifft, sondern auch auf verschiedenste andere Probleme. Es ist eine Erinnerung daran, dass reiner Hass meistens nur wenig bringt und Wut gerne mit Hass verwechselt wird.

Das Lied „What will last“ von 2020 klingt erstmal ziemlich drastisch mit dem Refrain „If you would die tomorrow, what would last?“, aber eigentlich geht es darum, dass wir uns meistens viel zu sehr dem anpassen, was wir in der Gesellschaft für angebracht halten, anstatt das zu tun, was wir wirklich wollen. Auch hier geht es um gesellschaftliche Missstände, die wir nicht ignorieren sollten und darum, dass wir Veränderungen selbst in die Hand nehmen müssen – „be the change you want to see“.

Musik allein mag vielleicht keine Probleme lösen, aber sie kann aufmerksam machen und zu Veränderungen anregen. Und neben der Message sind die Songs auch mit spannendem Sound aufgebaut. Sie sind geprägt von jazzigen Klängen, Synth-Bässen und einer unverwechselbaren Stimme. Trotz der kritischen und negativen Aspekte finden sich in den Songs auch stets hoffnungsvolle und positive Aspekte wieder. Sie sorgen so vielmehr für Kampfgeist als für deprimierende Stimmung.

Beitragsbild: Detechtive