AStA-Vorsitzender gegen StuPa Info Blog?

Offenbar mag der AStA-Vorsitzende Thomas Schattschneider diesen Blog nicht. In diesem kurzem Interview kurz nach der Wahl sagte er gegenüber Uwe Roßner vom moritz:

“moritz web: Der Wahlkampf 2008 war heißer!
Thomas Schattschneider: Nein, dreckiger. In den letzten Jahren war es bislang ein Austausch von Positionen und Zielen. In diesem Jahr ging viel stärker um Personen.

moritz web: Was erstaunt daran?
Thomas Schattschneider: Es gab eine Plattform, um Frust abzubauen. Zudem ist ein Blog dafür kein geeignetes Diskussionsforum. Debatten sollten lieber im hochschulpolitischen Raum geführt werden.

moritz web: Wo ist der?
Thomas Schattschneider: Natürlich im Studierendenparlament (StuPa), auf Sitzungen des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), der Fachschaften oder des Fakultätsrates. Die Treffen sind hochschulöffentlich. Jedes Mal.

moritz web: Den Studierenden kann eine erhitzte Debatte beim späteren Setzen ihres Kreuzes helfen.
Thomas Schattschneider: Nicht ganz. Denn leider passiert das immer nur kurz vor oder während der Wahlen. Eine Legislatur dauert allerdings ein volles Jahr.”

Außerdem ist Herr Schattschneider schon jetzt in tiefer Sorge, dass dieser Blog (ganz alleine?) im kommenden Jahr die Arbeit des StuPas negativ beeinflussen wird:

“moritz web: Warum wird die Zeit nach der Wahl schwierig?
Thomas Schattschneider: Die Auseinandersetzungen im Rahmen der Gremien- und die StuPa-Wahlen haben der späteren Zusammenarbeit einige Knüppel in den Weg gelegt. Wir werden sehen.

moritz web: Was heißt das?
Thomas Schattschneider: Ich befürchte, die künftige Arbeit wird leiden. Anstelle von Sachthemen könnte es nur darum gehen, wer den politischen Gegner am besten durch den Kakao zieht. Das wäre ein Armutszeugnis.

moritz web: Nur das?
Thomas Schattschneider: Ich hoffe, man kommt im April zur neuen Legislatur im Guten zusammen. Mit einer Blockade ist am Ende niemanden geholfen.”

Meine Meinung:
Keineswegs ist Thomas mit seiner Kritk allein, er äußert sie nur als einer der Wenigen immerhin ehrlicherweise recht offen. Erneut verschärft sich bei mir der Eindruck, dass man im AStA und im StuPa große Angst vor diesem Blog, der Öffentlichkeit allgemein, und damit vor dem Wahlvolk hat. Schließlich bedeutet Öffentlichkeit den Verlust der Kontrolle. Solange nur einzelne Studenten in das AStA-Büro kommen, kann man ihnen viel erzählen. In der Öffentlichkeit gibt es die jedoch die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung, der Kritik, der Debatte, und des Austausches. All das sind Dinge die Thomas Schattschneider offenbar als einen “Knüppel” empfindet.

Das ist besonders seltsam, da sich AStA & StuPa seit Jahren mehr Öffentlichkeit für Hochschulpolitik wünschen. Nun: Hier ist sie! Doch plötzlich ist die Öffentlichkeit unangenehm. So eine Öffentlichkeit wollte man doch gar nicht…

Auch im Zusammenhang mit der Wahl sorgte dieser Blog für intensive Debatten und kurbelte (wenn vielleicht auch nur ein wenig) die Wahlmotivation an (sowohl meiner Gegner, als auch meiner Befürworter).

Ich kann mir diese Kritik nur durch Angst erklären. Eine Unberechtigte, wie viele noch lernen müssen.

Bildquelle: AStA-Website

Chaotische Zustände im Historischen Insititut nach Diebstahl der Einschreibelisten

Ein Seminarplatz im Historischen Institut war schon immer schwer zu bekommen. Um an einem Seminar oder einer Vorlesung teilnehmen zu dürfen, schreibt man sich hier in klassische Papierlisten ein, die schnell gefüllt sind. Wer nicht drauf steht hat Pech gehabt – auch wenn man dadurch länger studieren muss*.

Dieses Jahr Wie jedes Jahr kündigte das Institut per Aushang einen Termin (den 3. März) für die Listen an, so dass jeder die gleiche Chance habe, auf die Liste zu kommen. Doch die Institutsleitung legte – auf Drängen mancher Studenten – die Listen bereits am vergangenen Mittwoch (30.1.) aus. Schon am nächsten Tag sollen viele Listen voll gewesen sein.

Und dann passierte es: Einige Studenten empfanden diese Vorverlegung als unfair, da sie fest mit dem Märztermin gerechnet hatten. Irgendjemand raubte schließlich am Freitag (1.2.) den Ordner mitsamt aller Einschreibelisten.

Der Institutsdirektor Professor Horst Wernicke hat heute Morgen den Fachschaftsrat darüber informiert, wie es weitergehen soll. Am 5.3. In der ersten Aprilwoche werden neue Listen ausliegen. Allerdings nicht mehr wie bisher, öffentlich im Flur, sondern wahrscheinlich im Sekretariat. Und Luise vom FSR bestätigt auch dies:

“Wer schon in Veranstaltungen [auf der Liste] stand, muss dies dem Lehrenden per eidesstattlicher Erklärung mitteilen und wird dann auf die neue Liste gesetzt.”

Die Antworten auf solche Vorschläge aus dem Uniforum lesen sich so („Kimbacharacter“):

“Ich glaub es piept bei Manchen nicht ganz richtig! Oder nur bei mir? Es kann doch nicht sein, dass an einer öffentlichen Einrichtung so verfahren wird!”

Die Gerüchteküche brodelt. Glaubt man den weiteren Foreneinträgen wurde vom Institut inzwischen “Anzeige gegen Unbekannt” erstattet.

Meine Meinung:

Ist es nur ein Streich wie zu Zeiten der Feuerzangenbowle? Eigentlich schon, doch Lage ist nicht zum Spaßen: Ich vermute, dass es wohl Studenten waren, die unbedingt Seminarscheine brauchen, um Ihr Studium abzuschließen oder für Folgeseminare zugelassen zu werden. Besonders hart trifft das die Bachelor-Studenten, die in ganz bestimmte Seminare müssen, um ihre Module zu erfüllen. Wer nicht “reinkommt” muss manchmal länger studieren und das bei restriktiven Bafög-Regulierungen. Mein Solidaritätsgefühl haben die Diebe, die wohl aus Verzweiflung handelten. Anstatt diese Studenten jetzt anzuzeigen, sollte das Historische Institut endlich ein faires Internet-Anmeldeverfahren einführen. Die Politik- und Sportwissenschaft haben vorgemacht, wie das funktioniert. Doch offenbar will man am “historischen” Institut keine neuen Wege betreten.

Apropos “Anzeige gegen Unbekannt” (Autor wie oben):

“Mir wurde heute von ergrauten Eminenzen geraten, mich nicht groß aufzuregen, weil ich sonst noch den positiven Verlauf meines Studiums unnötig gefährden würde. Es könnte ja sein, dass es verschiedenen Personen mit Einfluss übel aufstößt, dass jemand es wagt sich zu beschweren. […]
Ich […] habe Angst, dass es mir jetzt zum Nachteil werden könnte, weil ich offen Missstände angesprochen habe und meine Meinung dazu geäußert habe.

Nollite necare nuntium! Aber das Verhalten kennt man ja leider zur Genüge aus anderen Kreisen. Ein klassischer Fall für diesen Blog also…

*Update* 6.2. 18 Uhr:

Der Fachschaftsrat schreibt in einer E-Mail:

“Frau Wollbrecht und Prof. Wernicke haben sich nun darauf geeinigt, dass die Listen ab der ersten Aprilwoche ausliegen, immer zwischen 8 und 12 Uhr.”

Weitere Infos in den Comments!

Quelle im Uniforum // Bildquelle // Historisches Institut // FSR-Website
(* Zumindest ist das die offizielle Regelung. Manche Schlaumeister ignorieren die Listen einfach)

Vorlesungsfreie Zeit – schöne Zeit…

Bei all dem leidlichen Streit um Christian Bäz Wahlmanipulation ist es mal Zeit für ein bisschen Frohsinn. Hier mein persönlicher Lieblings-Podcast “Die Wochenschau”:

(Dies ist die Ausgabe vom 11.1.08, mehr davon findet ihr hier).

Wahlmanipulation am Rande der Legalität

[Dieser Beitrag wurde von Sebastian Jabbusch verfasst, der sich zu diesem Zeitpunkt für das betreffende Amt beworben hatte. Er ist daher nicht “neutral” und spiegelt die Meinung in dieser Zeit wieder. Update 21.8.08 by Sebastian Jabbusch]

Es waren wunderlichen Dinge die sich da rund um die Fakultätsratswahl abspielten. Da stand ich plötzlich im wahlmoritz auf einer Wahlliste, deren Entstehung mir niemand erklären konnte. Dann war ich zunächst gewählt, und dann wieder nicht. Erst nach längerer Recherche konnte ich die Ereignisse rekonstruieren…

Im Ergebnis war es ein geheimes und schmutziges “Spiel” meines Mitbewerbers Christian Bäz. Anstatt sich einem fairen Wettbewerb auszusetzen und den Wähler entscheiden zu lassen, trickste Bäz lieber herum. Und anstatt seine Doppelfunktion als AStA-Referent und politischer Kandidat besonders vorsichtig zu trennen, missbrauchte er das Vertrauen seines Amtes für eigene Zwecke.

Dank Christians “Eingriffe” ist er zusammen mit einem Freund für das Amt wieder ernannt worden. Meine Wenigkeit bleibt trotz höherer Stimmenanzahl außen vor. Warum Eure Wahl-Stimmen ignoriert werden?

Lest es in diesen kleinen Politthriller über die “Hohe Kunst der Wahlmanipulation” (PDF-Dokument). Weiterleitung via Freunde-Netzwerk erwünscht!

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Auch die Ostseezeitung hat in Ihrer heutigen Ausgabe diese Geschichte aufgegriffen
(Zum Vergrößern bitte draufklicken):