Viel Theater und ein wenig Ska zur achten Kulturnacht am 17. September *Update: Galerie*

Das Programm zur achten Kulturnacht, die am 17.  September beginnt, kann sich sehen lassen: 37 Stationen, darunter unter anderem das Pommersche Landesmuseum, die Galerie Schwarz, die Theologische Fakultät und das Antiquariat Rose. Doch auch an anderen Schauplätzen wird Kultur greifbar.

Das Theater Vorpommern beispielsweise bietet nicht nur einen Blick hinter die Kulissen ab 18 Uhr. Kulturinteressierte können öffentlichen Theaterproben von “Orpheus und Eurydike” zwischen 19 und 21 Uhr beiwohnen. Das Stück wird ab Ende September wieder in Greifswald aufgeführt.

Koeppen: Labyrinth des Schreibens, Impro und mehr

Im Koeppenhaus: eine Ausstellung, zwei improvisierte Aufführungen und ein Konzert.

Auch das Koeppenhaus in der Bahnhofstraße 4 hat einiges zu bieten: Im Literaturzentrum ist bis 23 Uhr die Ausstellung “Im Labyrinth des Schreibens” geöffnet, welche das Wirken des Schriftstellers Wolfgang Koeppen darstellt. Im Café Koeppen tritt die Improvisationsgruppe des Studententheaters Ma´ma ernst! um 20 und 21.30 Uhr auf. Ab 23 Uhr spielt die Band Rolando Random & The Young Soul Rebels eine Mischung aus Ska und Reggae.

Außerdem werden verschiedene Lesungen angeboten. Im Falladahaus, Steinstraße 59, tragen ausländische Studierende Gedichte ihrer Heimatländer vor. Ein Kontrastprogramm dazu wird in der Boutique Sarabande stattfinden: Um 19.30 Uhr und 21.30 Uhr gibt es erotische Lesungen in der Kuhstraße 24.

Die ersten Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr, um 24 Uhr endet dann die Kulturnacht, die vom Kulturamt Greifswald organisiert wurde. Das komplette Programm kann unter kulturmodul.de nachgelesen werden. Bei den meisten Veranstaltungen ist der Eintritt frei.

Fotos: Torsten Heil (Theatersessel, webMoritz-Archiv), Christine Fratzke (Literaturzentrum. webMoritz-Archiv)

Annegret Adam, Christine Fratzke (Galerie)

Ausstellung: Greifswald gestern und heute

Greifswald gestern und heute – mit dieser Thematik beschäftigt sich eine Fotoausstellung, die am 16. September in der Kleinen Rathausgalerie beginnt. Die Fotografien stammen von Zsolt Kemény, der als Kind von 1986 bis 1989 in Greifswald lebte. Mit zwölf Jahren begann er, seine Umwelt zu fotografieren. Nun hat er die Bilder wieder entdeckt, reiste noch einmal in die Universitätsstadt und fotografierte die alten Motive in der heutigen Zeit.

Der Fischmarkt. Gestern und heute.

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Greifswalder Stadtarchiv erarbeitet wurde, wird vom 16. September bis zum 14. Oktober andauern und zeigt Fotografien von Greifswald in der Vorwendezeit und heute vergleichend. Eröffnet wird die Ausstellung am 16. September um 19 Uhr. Auch während der achten Kulturnacht, bei der Zsolt Kemény anwesend sein wird, wird die Ausstellung von 19.30 bis 21.30 Uhr geöffnet sein. Weitere Bilder über Greifswald zur Wendezeit zeigte eine Ausstellung von November 2009 bis Februar 2010 im Koeppenhaus, die nun auch online zu betrachten ist. Ebenfalls empfehlenswert ist das Flickr-Fotoalbum Greifswald 1993 und heute, das den Wandel der Hansestadt dokumentiert.

Foto: Zsolt Kemény

Wohnraumsituation vom AStA unter die Lupe genommen

Die Wohnraumsituation ist jedes Jahr zum Beginn des Wintersemesters eine schwierige. Es ist nicht leicht, ein Zimmer zu finden und zusätzlich war gerüchteweise zu hören, dass viele Wohnungen in einem unzumutbaren Zustand seien. Der Allgemeine Studierendenausschuss, AStA, wollte sich selbst ein Bild von der Lage machen. So erkundigte sich der Referent für Soziales, Philipp Helberg, in der vergangenen Woche bei der WVG (Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Greifswald) nach freien Wohnungen, ohne preiszugeben, dass er Mitglied des AStAs ist.

Eine Wohnung, die man sich zu dritt teilen kann und jeder nicht mehr als 250 Euro zahlen muss, das war seine Vorstellung. Die freundliche WVG-Mitarbeiterin stellte vier Angebote vor: Zwei in der Maxim-Gorki-Straße in Schönwalde, eine Wohnung im Ostseeviertel und eine in der Fischstraße, Innenstadt. Während des Gesprächs klingelte unaufhörlich das Telefon, es wurde allerdings großzügig von der Bearbeiterin ignoriert.

Tapetenbeihilfe bis 250 Euro

Die Wohnungen konnten sofort angesehen werden. So ging der Weg zuerst in die Maxim-Gorki-Straße. Die erste Wohnung präsentierte sich in einem guten Zustand: frisch tapeziert, vier Zimmer, mit Balkon für 440 Euro warm. Eine Hausnummer weiter befindet sich die zweite Wohnung, vom Schnitt ist sie identisch mit der ersten. Allerdings fehlte hier die Tapete an der Wand, der Beton zeigte sich in seiner grauen unverputzten Eleganz. Der PVC-Boden im Wohnzimmer wies tiefe Löcher auf, und das Schwalbennest auf dem Balkon hinterließ bereits schon unansehnliche Spuren. Insgesamt muss an dieser Wohnung noch einiges getan werden, doch unterstützt die WVG Renovierungsarbeiten mit „Tapetenbeihilfe“. Diese kann, abhängig vom Zustand der Wohnung, maximal 250 Euro betragen. In anderen Fällen wird Grundmietenerlass gewährt.

Weiter ging es in das Ostseeviertel, Vitus-Bering-Straße. Die Vier-Raum-Wohnung ist frisch renoviert, Mängel ließen sich auf den ersten Blick nicht erkennen. Trotz der Gerüchte zeigte sich, dass noch genug Wohnungen angeboten werden, die sich größtenteils in einem guten Zustand befinden. Der Referent für Soziales Philipp betont dennoch, wie schwer es jeden Herbst im überfüllten Greifswald sei, ein Zimmer zu finden. Er rät: “Wer auf der Zimmersuche kein Glück hat, sollte sich entschließen, eine neue WG zu gründen.” Dass es noch freie Wohnungen gibt, die sich für ein WG-Leben eignen, hat er nun selbst erfahren. So könne man sich mit zwei weiteren Studierenden direkt bei der WVG nach freien Wohnungen erkunden. Um dies zu erleichtern, möchte der AStA nun wieder eine WG-Börse einführen, die dann  auf der AStA-Homepage zu finden sein soll. Damit könnten sich die Erstsemester schon vorab verabreden, um sich kennenzulernen, so der Referent für Wohnen Tommy Kube.

Jährlich grüßt das Murmeltier

Weiterhin hat Tommy versucht, gemeinsam mit der WVG eine WG-Börse einzurichten. “Aber der erste Versuch wurde von Seiten der WVG abgelehnt, ohne eine standfeste Begründung”, erklärt Tommy. Die derzeitige Problematik verdeutlichte er im Ausschuss der Bürgerschaft für Soziales und Wohnen. Der städtische Senator für Jugend, Soziales, Bildung und Kultur Ulf Dembski (SPD) äußerte gegenüber dem Wohnraumreferenten, dass es ihm wie ein Déjà-vu vorkomme, jedes Jahr im Herbst gebe es ein Wohnraumproblem. Doch scheint von städtischer Seite aus das Problem erkannt und ernst genommen zu werden, es wurde ein persönliches Gespräch mit dem AStA-Referenten initiiert. Derzeit sammelt Tommy Informationen für einen Flyer “Wohnen in Stralsund und Umland, eine Alternative?!” und möchte das Couchsurfing zur Erstsemesterwoche weiterhin bewerben.

Fotos: Christine Fratzke

50. Internationale Funkausstellung: Ein Rückblick

Zum 50. Mal fand die Internationale Funkausstellung (Ifa) in Berlin vom 3. bis zum 8. September statt – der webMoritz war dabei und resümiert das Gesehene: Das Messegelände am Funkturm strotzte vor technischen Innovationen, die neueste Unterhaltungselektronik, über 12.000 Neuheiten wurden präsentiert. Für Studierende hatte die Ausstellung aber eher zu wenig zu bieten.

50 verschiedene Versionen von "Let it be" gleichzeitig. Hörenswert!

Im Mittelpunkt der diesjährigen Ausstellung standen vor allem Fernseher, mit 3D- oder Hybridtechnologie; alle großen Namen der Unterhaltungsbranche waren vertreten. Besonders ästhetisch waren die Stände von Samsung, Sony und Toshiba. Doch, so wurde es deutlich, waren viele Stände eher für Händler oder Besucher mit gut gefülltem Geldbeutel gedacht. Für junge Besucher gab es zwar unter anderem die “Young Ifa”, bestehend aus zwei lieblos gestalteten Hallen: In der einen fand man Stände mit Manga-Comics, in der anderen konnte Basketball gespielt werden. Überzeugend war die Halle von ZDFneo, einem Fernsehsender, der vergangenen November startete und sich an 25- bis 49-Jährigen orientiert. Hier wurden die größtenteils jüngeren Besucher aktiv, beispielsweise bei “Neochor”: In einer Karaoke-Box konnten Mutige ein Lied (am Dienstag war es “Let it be”) singen, was anschließend an Leinwände projiziert wurde – gleichzeitig mit 50 weiteren abgebildeten Sängern und Sängerinnen. Insgesamt konnten sich die Ergebnisse hören lassen.

Wenig ansprechend war die e-Library: Hier konnten Bücher als e-Books gelesen werden, beispielsweise der Graf von Monte Christo. Allerdings waren Fachbücher oder Darstellungen des möglichen wissenschaftlichen Arbeitens mit elektronischen Büchern kaum vertreten. Die Stände dort waren weiß, nahezu steril. An eine Bibliothek erinnerte die Atmosphäre kaum. Generell zeigte sich, dass Studierende nicht die primäre Zielgruppe der Ifa darstellen.

Für die Organisatoren dürfte sich die Ausstellung gelohnt haben: Dieses Jahr besuchten 235.000 Besucher, davon 125.000 Fachbesucher, die Ifa, das waren fünf Prozent mehr als 2009.  Die 51. Auflage der Internationalen Funkausstellung wird vom 2. bis 7. September 2011 stattfinden.

Fotos: Christine Fratzke

Rundgang zum 236. Geburtstag von Caspar David Friedrich

Der Bildweg führt bestimmt auch an diesem Werk vorbei.

Der Greifswalder Sohn Caspar David Friedrich wurde am 5. September 1774 geboren. Anlässlich dazu bietet die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft, die ihren Sitz am Greifswalder Dom hat, eine Führung an. Im Mittelpunkt steht der Caspar-David-Friedrich-Bildweg, der durch die Innenstadt führt. Dabei können Interessierte die unterschiedlichen Lebensstationen, wie das Geburtshaus, des Romantikers entdecken. Einige Motive von Zeichnungen und Bildern können die Besucher dann mitunter noch in der Realität nachvollziehen. Begleitet wird der Rundgang von der Geschäftsführerin der Gesellschaft, Julia Kittelmann.

Die Führung beginnt um zehn Uhr am kommenden Sonntag, dem 5. September, am Caspar-David-Friedrich-Zentrum, Lange Straße 57. Der Eintritt ist frei. Mehr von Caspar David Friedrich gibt es derzeit auch im Pommerschen Landesmuseum, die Ausstellung “Geburt der Romantik” ist noch bis zum 21. November geöffnet.

Weitere Informationen: Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft

Fotos: Christine Fratzke