Vollversammlung der Studierendenschaft

Am 12. November um 20 Uhr ist es wieder soweit: Die StudentInnen und Studenten der Universität Greifswald treffen sich zum „Volksentscheid“ in der Mensa am Schießwall.

Demo gegen Studiengebühren - Quelle: plaugg via flickr

Was hat es mit der geplanten Verwaltungsgebühr auf sich? Was geschieht mit den nicht ausgezahlten Mitteln aus der Rückzahlung der Rückmeldegebühr? Was kann gegen die angespannte Wohnraumsituation getan werden?

Diese und andere Fragen stehen auf der Tagesordnung.  Doch die Vollversammlung ist nur beschlussfähig, wenn mindestens 5 Prozent aller Studierenden (circa 620) anwesend sind.

Jeder Student ist berechtigt im Vorfeld oder direkt auf der Vollversammlung Anträge einzubringen und sich auf die Rednerliste setzen zu lassen.

Bei Fragen zur Vollversammlung: Im Interview mit AStA-Referent für Hochschulpolitik Fabian Freiberger oder in die Zeitung zur Vollversammlung erfahrt ihr mehr. (mehr …)

Kurzmeldung: Stürmische Zeiten für HanseYachts

Kaum ein Greifswalder, dem HanseYachts kein Begriff ist. 1993 erweckte Geschäftsführer Michael Schmidt die Traditionswerft mit einem neuen Konzept und dem Model „HANSE 291“ zu neuem Leben. Seitdem hat sich das Unternehmen zum weltweit drittgrößten Serienhersteller von Segelyachten gemausert und bietet knapp 600 Menschen einen Arbeitsplatz. Noch…

Die frisch modernisierte Werkshalle der HanseYachts am Ryck - Pressefoto HanseYachts

Denn am Dienstag, dem 28. Oktober gab das Unternehmen bekannt 110 Mitarbeiter zu entlassen. „Von der Arbeitsplatzreduzierung sind überwiegend befristete Arbeitsverträge und Arbeitsverhältnisse in der Probezeit betroffen.“, so die Pressemeldung. Für die verbliebene Belegschaft sei Kurzarbeit beantragt worden. Der Umsatz der Werft ist zwar in den vergangenen 12 Monaten um knapp 30% auf 135 Mio. Euro gestiegen, doch hohe Investitionen im gleichen Zeitraum haben den Gewinn zeitgleich um knapp 10% sinken lassen. Zudem macht dem Unternehmen die Finanzkrise schwer zu schaffen. Laut Pressemitteilungen liegen die Auftragszahlen deutlich unter den Vorjahreswerten. Vor allem die wichtigen Absatzmärkte im europäischen Ausland brechen derzeit ein (HanseYachts exportiert laut dem heute erschienenen Geschäftsbericht 85% der fertigen Produkte ins Ausland).

Dass schwere Zeiten auf das Greifswalder Aushängeschild zukommen, ließ sich auch an der Frankfurter Börse ablesen: In den vergangenen 12 Monaten ist die Aktie der HanseYachts AG um 80% auf nur noch 4,50 Euro gefallen.

Ökumenische Themenwoche

Zentraler Kritikpunkt Luthers an der Kirche: Die Rechtfertigungslehre (Bildquelle: amras_de via flickr)

„Die Rechtfertigungslehre“ – so das Thema der diesjährigen „Elefantenwoche“ der Studentenmission Deutschland, der Evangelischen – und der Katholischen Studentengemeinde Greifswald (smd, ESG und KSG).

Vom 3. – 5. November gestalten die drei christlichen Gruppen, wie in jedem Wintersemester, eine Veranstaltungsreihe zu einem überkonfessionellen Thema. Bei gemeinsamen Vorträgen und Workshops sollen die Unterschiede der Konfessionen respektiert, doch vor allem die Gemeinsamkeiten erkannt und verstanden werden.

In diesem Jahr dreht sich dabei alles um die sogenannte Rechtfertigungslehre. Die Frage, wie der Mensch als Sünder dennoch vor Gott gerecht werden kann war lange Jahre ein zentraler Streitpunkt zwischen Katholiken und Protestanten, hatte Luther doch gerade Ablasshandel und andere Wege der Schuldbefreiung in der katholischen Kirche angeprangert. Erst Ende der neunziger Jahre kam es zu einer Annäherung und einer gemeinsamen Erklärung um diesen theologischen Kernpunkt im christlichen Glauben.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen:

Am Montag, dem 3.November zur ESG in den Lutherhof (Lutherstr.8)

  • 18:00 Uhr Abendbrot
  • 19:00 Uhr Andacht
  • 20:00 Uhr Vortrag von Landespfarrerin Christa Göbel: „Auf dem Weg nach Augsburg – Das Werden und die Unterzeichnung der Vereinbarung des lutherischen Weltbundes und der Katholischen Kirche“

Am Dienstag, dem 4. November zur smd in die Baptistengemeinde (Brüggstr. 5)

  • 19.30 Uhr: Begrüßung – Lobpreis – Andacht
  • 20.00 Uhr: Thema: Bibelgespräche zu Texten über die Rechtfertigung; anschließend gibt es einen Snack

Am Mittwoch, dem 5. November zur KSG ins Gemeindehaus der Pfarrei St. Josef (Bahnhofstr. 15)

  • 18:30 Heilige Messe (Kirche St. Joseph)
  • 19.15 Uhr: Abendbrot
  • 20.15 Uhr: Vortrag von Dr. Matthias Fenski (Ökumenebeauftragter des Erzbistums Berlin): „Die Rechtfertigungslehre – der theologische Inhalt der Vereinbarung zw. lutherischem Weltbund und Katholischer Kirche“

„Das Verfassungsrecht ist nicht als Schwert geeignet.“

„Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören (…) den Zutritt zu Veranstaltungen zu verwehren oder von dieser auszuschließen.“

Dieser Satz am Ende der offiziellen Ankündigung wies vielleicht subtil aber doch eindeutiger auf das Thema des Abends hin, als so mach inhaltliche Umschreibung.

Zum Thema „Wie wehrhaft sollte Demokratie sein? Über den Umgang mit Gegnern der Demokratie“ diskutierten am gestrigen Mittwoch Helmut Wolf (Verfassungs- und Verwaltungsrichter a.D.) und Prof. Hubertus Buchstein (Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Uni) unter der Moderation von SPD Kreischef Christian Pegel.

Gut 130 Interessierte fanden den Weg ins Koeppenhaus, um sich zu informieren und mitzudiskutieren – mit so viel Andrang hatte wohl auch der Veranstalter (der Greifswalder Präventionsrat) nicht gerechnet. Das Thema des Abends war die NPD und ihre Umtriebe in MV und der gesamten Bundesrepublik. In kurzen Statements umrissen die beiden Diskutanten ihre Sicht der Fragestellung jeweils aus ihrem spezifischen Fachbereich. (mehr …)

Bildungsministerin Schavan wirbt für Studiengebühren

Quelle: http://commons.wikimedia.orgIm Vorfeld des am Mittwoch beginnenden Bildungsgipfels von Bund und Ländern in Dresden hat sich Bildungsministerin Dr. Annette Schavan für die bundesweite Einführung von Studiengebühren ausgesprochen. Diese „seien international üblich und stärkten die Weiterentwicklung der Hochschulen“, so die Ministerin. Doch davon ist bisher nichts zu merken, auch weil sich die Hochschulen, ob der weiterhin unklaren Rechtslage, gar nicht trauen die Gelder einzusetzen. In Hessen beispielsweise wurden die Studiengebühren vor kurzem für verfassungswidrig erklärt und zurückgenommen. Stattdessen wird das Geld vielfach gespart, um auf eventuell notwendige Rückzahlungen vorbereitet zu sein.

Die Universität Greifswald hatte bis letztes Semester ebenfalls Verwaltungsgebühren – wenn auch nur in Höhe von 10 Euro – je Student und Semester erhoben. Auch diese wurden sicherheitshalber unangetastet auf einem Konto eingefrohen. Nachdem eine Klage des AStA gegen die Gebühr im Sommer erfolgreich war, musste die Universität das Geld wieder zurückzahlen.

Schavan erklärt jedoch, die Studenten seien gerne bereit, Beiträge für die Universität zu zahlen, wüssten Sie doch, dass diese Ihrer Ausbildung zugute kämen.

Neuste Studien, stellen diese Sichtweise jedoch in Frage: Am Montag berichteten Medien, dass dem Bildungsministerium seit Wochen eine Studie vorliegt, die nachweist, dass sich im Jahr 2006 etwa 18.000 Abiturienten aufgrund der Bildungs-MAUT gegen den Weg zur Hochschule entschieden haben. Vor allem Frauen und Abiturienten aus sozial schwächeren Schichten werden durch die zusätzlichen Kosten abgeschreckt. Und das, obwohl es 2006 erst in zwei Bundesländern Studiengebühren für das Erststudium gab. Mittlerweile sind (ohne das hessische Intermezzo) fünf weitere hinzugekommen.

Die Zahl der Studienanfänger nimmt in den letzten Jahren deutlich ab (vorrangig in den Ländern mit Gebühren), und das obwohl aufgrund demographischer Entwicklung die Zahl der Abiturienten kontinuierlich steigt. Führende Sozialdemokraten warfen Schavan vor, die Studie zurückgehalten zu haben. Das Bildungsministerium begründete die Maßnahme mit einer weiteren Untersuchung (Studienanfänger 2007) die zurzeit ausgewertet würde. Beide Studien sollen Ende November gemeinsam veröffentlicht werden.

Was vielen Beteiligten schon lange klar schien ist nun auch statistisch nachgewiesen. Spannend bleibt ob diese Fakten den Bildungsgipfel lähmen oder beflügeln, schließlich wollte sich Dr. Schavan dort besonders für ein sozial gerechteres Bildungssystem einsetzen.