von Carsten Schönebeck | 30.07.2009
Den AStA-Vorsitz übernahm vor einigen Wochen komissarisch Solvejg Jenssen, nachdem Scarlett Faisst sehr plötzlich zurückgetreten war. Sie wird das Amt über die gesamte vorlesungsfreie Zeit innehaben und steht damit für eine lange Zeit an der Spitze des AStA, der in der vorlesungsfreien Zeit auch noch erweiterte Kompetenzen hat. Grund genug für den webMoritz, nachzufragen, wie die Lage ist.
webMoritz: Zwei Wochen in deinem zusätzlichen Amt als AStA-Vorsitzende: Wie hast du dich mittlerweile zurechtgefunden?
Solvejg Jenssen
Solvejg Jenssen: Es geht inzwischen. Am Anfang war es sehr viel und sehr schwierig. Inzwischen haben wir, also Pedro und ich, uns gut in die Rollen eingefunden. Wir können so den groben Arbeitsablauf bewältigen. Momentan geht das problemlos.
webMoritz: Man spricht von der AStA-Vorsitzenden oft bildlich als Regierungschefin der Studierendenschaft, siehst du das auch so?
Solvejg: Das ist natürlich ein bisschen übertrieben. Und wenn man das kommissarisch macht, ist es sehr übertrieben. Ich sehe mich mehr in der Rolle, dass ich übergangsweise den Laden am Laufen halten soll. Es geht darum, das nötigste zu machen und die wichtigsten Themen wie die Erstsemesterwoche und den Verwaltungskostenbeitrag über die vorlesungsfreie Zeit zu behandeln.
webMoritz: Wie stark ist deine Arbeitsbelastung derzeit?
Solvejg: Schon sehr stark. Da stürzt viel auf einen ein, die ganzen Umstrukturierungen, neue Referenten, die Rücktritte. Die Koordination kostet viel Zeit. Es ist aber machbar. Für Studium und Lehre haben wir ja gottseidank eine zweite Referentin. Da macht Paula jetzt den Löwenanteil.
webMoritz: Hat sich in dieser Situation die neue AStA-Struktur mit ihren vielen Referenten bewährt?
Solvejg: Momentan schon. Gerade in meinem Referat ist es zurzeit Gold wert. Andere Doppelreferate sind ja gar nicht entsprechend besetzt. Generell ist es aber gut, dass wir so viele sind; so konnten wir die Rücktritte noch ganz gut verschmerzen.
webMoritz: Wirst du dich nach der vorlesungsfreien Zeit für den Vorsitz bewerben? (mehr …)
von Carsten Schönebeck | 28.07.2009
Am vergangenen Donnerstag lud die Initiative „Uni ohne Arndt“ gemeinsam mit dem Greifswalder AStA und der Amadeu-Antonio-Stiftung zu einer Podiumsdiskussion im IkuWo ein.
Mit Professor Herzig (Geschichte der frühen Neuzeit) und Professor Buchholz (Pommersche Geschichte und Landeskunde) saßen zwei ausgewiesen Arndt-Kritiker auf dem Podium, Prof. Stamm-Kuhlmann (Allgemeine Geschichte der neusten Zeit) gilt derweil als Arndt-Skeptiker, der eine klare Aussage zur Namensdebatte bisher aber unterließ. Mit Ankündigung verspätet traf dann noch Professor Bach (Romanistik) etwa 45 Minuten nach Beginn der Veranstaltung ein. Er hatte vor einigen Wochen in der Ostseezeitung den Namenspatron der Universität gegen Antisemitismus-Vorwürfe verteidigt und dafür viel öffentliches Lob, aber auch Kritik geerntet. Moderiert wurde die Veranstaltung durch den Studenten Marcus Unbenannt (Fraktionsgeschäftsführer der SPD in der Greifswalder Bürgerschaft).
Buchholz: „sehr unglückliche lokale Berichterstattung“
Im Gespräch mit dem webMoritz begrüßte Professor Buchholz die Möglichkeit des Austausches von Informationen, den die Veranstaltung ermögliche und griff dabei die lokalen Medien an:
„Wir haben dazu (Anm. d. Red.: Debatte um den Namenspatron) bisher eine sehr unglückliche lokale Berichterstattung gehabt, in der nicht über Arndt und nicht über die Initiative berichtet wurde. Information wurde dort mehr unterdrückt. (…) Wie sind mit dem Thema auch 2001 auf der lokalen Ebene ganz unsachlich untergebuttert worden. (…) Es macht auch keinen Sinn, der Ostseezeitung Interviews zu geben. Ich bin auch diesmal dort völlig gegensätzlich zitiert worden. Das war damals auch so.“
Wie erwartet, war die Veranstaltung gut besucht und etwa 150 Interessierte waren ins IKuWo gekommen um sich zu informieren. Glück gehabt: Die Veranstalter hatten im Vorfeld befürchtet, nicht genügend Plätze zu haben.
Fachkundig und eloquent tauschten sich die Diskutanten über die verschiedensten Aspekte des Namenspatrons aus: Arndt als „Propagandachef der Befreiungskriege“, als Abgeordneter der Nationalversammlung, als Dichter und Denker, als Hetzer gegen Juden und Franzosen, als Befreier der Bauern, als Held der pommerschen Bevölkerung etc. (mehr …)
von Carsten Schönebeck | 24.07.2009
Alljährlich am letzten Juli-Wochenende lädt der Verein Greifswalder Innenstadt in Kooperation mit Stadt, Universität und vielen anderen Einrichtungen zum „Sommernachtsshopping“ in der Innenstadt ein. Am kommenden Samstag, dem 25. Juli, haben aus diesem Anlaß viele Geschäfte in der Fußgängerzone bis Mitternacht geöffnet. Laut Angaben des Veranstalters beteiligen sich mehr als 100 Einzelhändler am Aktionstag. Viele von ihnen werben mit Sonderaktionen um einheimische wie touristische Kundschaft.
Neben den Geschäften sind auch der Dom und St. Marien an der Veranstaltung beteiligt und können ab 10 Uhr besichtigt werden. Im Dom wird zudem ab 22 Uhr „Musik im Kerzenschein“ dargeboten. Die Universität bietet regelmäßige Führungen durch das Hauptgebäude und die Aula an. Die genauen Zeiten sind derzeit noch nicht bekannt, Informationen dazu wird es am Samstag auf dem Rubenwoplatz geben.
Oberbürgermeister Dr. König und der Vorsitzende des Innenstadtvereins Jürgen Teichmann beim Baubeginn im März
Da die Bauarbeiten in der Fußgängerzone derzeit schneller vorangehen als ursprünglich gedacht, nutzt auch die Stadt die Gelegenheit und wird in Person von Oberbürgermeister Dr. Arthur König, gegen 17 Uhr den ersten Bauabschnitt von der Brüggstraße bis zum Markt feierlich übergeben. Im Rahmen der Übergabe wird es auch ein Gewinnspiel für Kinder geben. Der komplette Umbau des Schuhagens soll bis Mitte November abgeschlossen sein.
Parallel dazu wird den gesamten Tag über auf einer Event-Bühne am Marktplatz ein buntes Unterhaltungsprogramm geboten. Neben Straßenkünstlern, Tanzgruppen und Bandauftritten wies die Ostseezeitung gestern auf eine besondere Aktion hin: Bei der OZ-Bierwette sollen die Greifswalder ihre Expertise am Glas unter Beweis stellen und von acht verschiedenen Bieren der Stralsunder Brauerei mindestens fünf am Geschmack erkennen. Dem Sieger, so hieß es im Lokalteil, „winkt ein Bierfaß“.
Fotos vom verkaufsoffenen Sonntag am 9. März, dem Beginn des Umbaus der Fußgängerzone:
Fotos:
Galerie Baubeginn – Carsten Schönebeck
Rolltreppe – Tobias Mittmann via jugendfotos.de
von Carsten Schönebeck | 23.07.2009
Vom 5. – 14 Oktober findet in Plöwen am Kutzowsee ein deutsch-polnisches Begegnungsprojekt für Studenten statt.
Greifswald liegt im äußersten Nordostzipfel der Bundesrepublik, da bietet sich besonders der Blick ins nahe Ausland an. Doch nicht nur Skandinavien und das Baltikum locken, auch mit den polnischen Nachbarn bietet die Universität Kooperationsprojekte an.
Das Institut für Ethnologie und Kulturanthropologie der Universität Stettin und das Greifswalder Institut für Geographie und Geologie bieten im kommenden Herbst die Möglichkeit des Kennenlernens und gemeinsamen Forschens für angehende Akdemiker beider Länder. Aus Greifswald sind Studenten aller Fachrichtungen eingeladen an dem Projekt teilzunehmen.
Unter Leitung des Ethnologen Paweł Ładykowski sollen die Teilnehmer sozialwissenschaftliche Feldforschungen betreiben. Mitorganisator Nikolaus Roos erklärt:
Konkret heißt das, dass man in deutsch-polnisch gemischten Teams Interviews mit Familien führen wird, die im deutsch-polnischen Grenzland leben. Thematisch werden wir uns mit sozioökonomischen, politischen sowie kulturellen Fragen beschäftigen, stets mit Blick auf das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen.
Die Unterkunft (in Bundalows am Kutzowsee) und die Verpflegung, sowie der Transport und das Freizeitprogramm sind kostenfrei. (Es erfolgt einen Finanzierung über das Deutsch-polnische Jugendwerk.) Interessierte melden sich bis zum 26.Juli an: nikolaus.roos@uni-greifswald.de .
Foto: Fritz Schumacher via Jugendfotos.de
von Carsten Schönebeck | 22.07.2009
Kurz vor der Sommerpause in StuPa und AStA hat sich neben der Liberalen Hochschulgruppe (LHG) auch der Ring Christlich Demokratischer Studenten Greifswald (RCDS) einen neuen Vorstand gewählt. Für das kommende Semester wird Ivo Sieder (25, 9. Semester Politikwissenschaft) der CDU-nahen Organisation vorstehen und sie entsprechend auch in den StuPa-Wahlkampf 2010 führen.
Sieder gehört selber zu den erfahreneren Köpfen der Greifswalder Hochschulpolitik und saß bereits mehrere Semester im Studierendenparlament. Er löst Martin Hackober ab, der dem RCDS zwei Jahre vorsaß, zudem in verschiedenen Ämtern und Positionen der studentischen Selbstverwaltung mitarbeitete. Hackober wurde auf der gleichen Sitzung zum Ehrenmitglied des Greifswalder RCDS gewählt.
Thorben Vierkant, Jan Grunow, Ivo Sieder (links, von oben nach unten), Johannes Radtke, Konrad Ulbrich und Juliane Ruschinzik (rechts, von oben nach unten)
Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Johannes Radtke, der im zweiten Semester Politikwissenschaften studiert. Die Jurastudentin Juliane Ruschinzik wurde als Schatzmeisterin im Amt bestätigt. Daneben wurden die Jura-Studenten Konrad Ulbrich, Jan Grunow und Thorben Vierkant als Beisitzer gewählt.
In der Pressemitteilung des RCDS heißt es:
„Der neue Vorstand repräsentiert eine gute Mischung aus bewährten Kräften und jungen Mitgliedern mit frischen Ideen und Konzepten“, sagte der neugewählte Vorsitzende Ivo Sieder. Als Schwerpunkte der Arbeit des neuen Gruppenvorstandes sind vor allem Aktionen und Veranstaltungen geplant, um weiter erfolgreich Mitglieder zu werben und die Bekanntheit des RCDS weiter zu steigern.
Der webMoritz führte am vergangenen Montag ein kurzes Interview mit Ivo Sieder. Hört selbst:
[podcast]http://webmoritz.de/wp-content/uploads/2009/07/interview_ivo_sieder.mp3[/podcast]
Bilder: RCDS Greifswald